Krankheitslehre Flashcards

1
Q

Asthma Bronchiale Ursachen + Komplikationen
(Anfallsweise auftretende reversible entzündliche Atemwegsobstruktion in unterschiedlicher Intensität (Stufe 1-5), Syn. Bronchialasthma)

A

Entzündung der Bronchien o bronchiale Hyperreagibilität infolge bestimmter Reize:
- Allergisches (extrinsisches) Asthma, zB durch Tierhaare, Blütenpollen
- Nicht allergisches (intrinsisches) Asthma, zB durch Infektion der Atemwege, chemische o physikalische Irritationen (zB kalte Luft, Rauch), Analgetikaasthma (zB nach ASS), gastroösophagealer Reflux, psychische Faktoren
- Mischformen aus allergischem u nicht allergischem Asthma
- Asthma im Rahmen einer Adipositas mit wenig oder gar keiner Entzündungskomponente
- Komplikationen:
Status asthmaticus mit vitaler Bedrohung
Obstruktives Lungenemphysem
Cor pulmonale, pulmonale Hypertonie

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Asthma Bronchiale Symptome

A
  • anfallsweise Dyspnoe, Husten va zu Anfallsbeginn, Unruhe mit Angstgefühlen
  • erschwerte, verlängerte Exspiration mit Giemen, evtl. Stridor, meist zäher Auswurf
  • Alarmsymptome: Dauerspannung der Atemhilfsmuskulatur, fehlendes Atemgeräusch, Zyanose, gestaute Halsvenen, verlangsamte und unregelmäßige Atmung, paradoxer Puls, starke Unruhe des Pat.
  • Status asthmaticus: akuter Anfall, der auf Therapie mit ß2- Sympathomimetika nicht anspricht, lebensbedrohlich
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Asthma Bronchiale Diagnostik

A
  • Anamnese (auslösende Faktoren?), Auskultation
  • Rö-Thorax, Lufu (Spirometrie), Ganzkörperplethysmographie, EKG
  • Labor: BGA, BB, Elektrolyte
  • Allergietest im anfallsfreien Intervall
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Asthma Bronchiale Therapie

A
  • Medikamentöse Stufentherapie:
    Stufe 1: Keine Basistherapie evtl. inhalatives Kortison (ICS) und spezifische Immuntherapie (SIT) möglich,
    Bei Bedarf: Kurzwirksame ß2-Sympathomimetika (SABA)
    Stufe 2: Niedrigdosiertes ICS ggf Leukotrienrezeptorantagonisten (LTRA) und SIT möglich
    Bei Bedarf: Kurzwirksame ß2-Sympathomimetika (SABA)
    Stufe 3: Niedrigdosiertes ICS u langwirksame ß2-Sympathomimetika (LABA) ggf hohe ICS-Dosis bzw ICS+LTRA
    Bei Bedarf: SABA o ICS/Formoterol (niedrigdosiert)
    Stufe 4: Normal- bis hochdosiertes ICS u langwirksame ß2-Sympathomimetika (LABA)
    Bei Bedarf: Tiotropium, hohe ICS-Dosis in Kombination mit LABA/LTRA o SABA o ICS/Formoterol (niedrigdosiert)
    Stufe 5: (Additiv) Tiotropium, Anti-IgE o Anti-IL-5 ggf niedrigste effektive Dosis oraler Kortikosteroide
    Bei Bedarf: SABA o ICS/Formoterol (niedrigdosiert)
  • Stufeneinteilung erfolgt so, dass unter gewählter Therapie ein stabiler Zustand hergestellt werden kann (kontrollierte Asthma) u bei dem die Anwendung v Bedarfsmedikation unter 2x/Woche liegt
  • Auslöser erkennen u meiden, Nikotinkarenz, Asthmaschulung (Zahl schwerer Asthmaanfälle deutlich geringer bei geschulten Asthmatikern)
  • Hyposensibilisierung bei allergischem Asthma
  • Atemselbstmessung mit Peak-Flow-Gerät
  • Viel Flüssigkeit zur Sekretverflüssigung (KI: Herzinsuffizienz)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Asthma Bronchiale Erstmaßnahmen bei akutem Asthmaanfall

A
  • Arzt verständigen
  • Pat. aufsetzen, möglichst keine Sedierung
  • 2-4 Hübe des Bedarfsmedikaments (ß2-Sympathomimetika) verabreichen, ggf nach 10-15 Minuten wiederholen
  • O2-Gabe (2-15l/min, Höhe nach Bedarf des Pat.)
  • venösen Zugang legen, Arzneimittel nach AO vorbereiten: Glukokortikoide iv, ß2-Sympathomimetika sc
  • BGA, Pulsoximetrie u Vitalzeichenkontrolle
  • ggf Bronchialsekret absaugen, ggf Intubation u Beatmung vorbereiten
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Asthma Bronchiale Hinweise zur Pflege

A
  • Erstmaßnahmen im akuten Fall einleiten, Pat. nicht alleine lassen, aufsetzen, beruhigen, Arme abstützen lassen, Kutschersitz, Lippenbremse
  • in anfallsfreier Phase: Pat.Beratung über atemtherapeutische Maßnahmen, Umgang mit Hilfsmitteln u Medikamenten (zB korrekte Anwendung eines Dosieraerosols o Inhaliergerätes, Peak-Flow-Messgerät, Notfallspray), Teilnahme an Asthmaschulungsprogrammen, Selbsthilfegruppen, Verhalten im Notfall, Vermeidung v Rauchen/Passivrauchen, regelmäßige körperliche Betätigung, Möglichkeiten zur Vermeidung v Atemwegsinfekten
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Asthma Bronchiale Besonderheiten beim Kind

A
  • bei Verwendung eines Dosieraerosols Inhalationshilfe (Spacer) einsetzen, bei Feuchtinhalation für Säuglinge u Kleinkinder Maske verwenden, für Kinder ab 4 Jahre Mundstück
  • strukturierte Schulung unter Einbeziehung d Familie u des sozialen Umfelds
  • Prognose: bei Kindern häufig spontane Ausheilung, bei Erwachsenen chronischer Verlauf
  • Allergisches Asthma häufig bei Kindern, nicht allergische Form gehäuft im Alter
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Appendizitis Ursachen + Komplikationen
(Entzündung des Wurmfortsatzes (Appendix vermiformis), Syn. Blinddarmentzündung)

A
  • meist eine vom Darm ausgehende (enterogene) bakterielle Infektion
  • begünstigende Faktoren: Verengung o Verschluss des Appendixlumens zB durch Abknickung, Narbenstränge, Kotsteine
  • Altersgipfel 10-30 Jahre

Komplikationen: gedeckte o offene Perforation -> diffuse Peritonitis u Abszessbildung, bei Perforation letaler Verlauf mögl.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Appendizitis Symptome

A
  • Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Stuhlverhalt, bei Kindern auch Durchfall
  • erhöhte Temp., häufig typische rektal-axilläre Temp.differenz
  • ziehende, oft kolikartige Schmerzen in Nabelgegend, verlagern sich innerhalb weniger h in rechten Unterbauch, Schonhaltung
  • Kleinkinder, Schwangere u ältere Menschen weichen v klassischer Symptomfolge ab
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Appendizitis Diagnostik

A
  • erschwerte Diagnosestellung durch anatomische Lagevarianten des Wurmfortsatzes u des je nach Lebensalter variierenden Erscheinungsbildes
  • klin. Untersuchung, Palpation des Abdomens: lokaler Druck- u Loslassschmerz am McBurney- u Lanzpunkt, kontralateraler Loslassschmerz sowie pos. Psoaszeichen
  • Blut: Entzündungszeichen (BSG hoch, CRP hoch, Leukozytose)
  • Bildgebende Verfahren: Sono, Rö-Abdomen, geben weitere Hinweise va zum Ausschluss der zahlreichen DD
  • bei Frauen gyn. Untersuchung zum Ausschluss mögl. DD
  • DD: Tubengravidität, Adnexitis, Pyelonephritis, Cholezystitis, Divertikulitis, Meckel-Divertikel etc.

Exkurs: Meckel-Divertikel:
Ausstülpung im Bereich des distalen Ileums, Ursache: nicht vollständig zurückgebildeter Dottersack in d Embryonalzeit, meist symptomlos, kann zu akutem Abdomen führen, wenn Blutung (ektope Magenschleimhaut) o Invagination/Ileus, Therapie: operative Entfernung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Appendizitis Therapie

A
  • Appendektomie (Entfernung Wurmfortsatz): konventionell, minimal invasiv
  • Spülung, Drainage u Antibiotikagabe je nach OP-Befund
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Appendizitis Hinweise zur Pflege

A
  • Präop: Temp.messung rektal u axillar, Nahrungskarenz, Bettruhe, ggf OP-Vorbereitung
  • Postop: Mobilisation am OP-Tag, Kostaufbau ab 1. postop Tag, Wundversorgung, Info zu Sportkarenz für 2-4 Wochen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Neurodermitis Ursachen
(Chronisch-rezidive entzündliche Hauterkrankung mit genet. Disposition, Syn. atopische Dermatitis, endogenes Ekzem)

A
  • multifaktoriell, nicht vollständig geklärt
  • genetische Veranlagung
  • mögl. Triggerfaktoren: Inhalations- u Kontaktallergene, Nahrungsmittel, hautreizende Stoffe, klimatische Einflüsse, Infektionen, Stress, psych. Belastung
  • gehört zum atopischen Formenkreis
  • manifestiert sich häufig im Säuglingsalter, verliert sich oft mit zunehmendem Alter, 5% Erwachsene u 10-20% Kinder betroffen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Neurodermitis Symptome

A
  • außerordentl. vielgestaltiges klin. Bild, schubweiser Verlauf
  • Leitsymptome: Juckreiz va nachts, trockene Haut, Rötung, Nässen, Schuppung, Krustenbildung bei typischer Lokalisation an Gelenkbeugen, Gesicht, Hals, Kopf
  • beginnend meist in Säuglingsalter mit Milchschorf im Gesicht u an Streckseiten, später Beugeekzem
  • Neigung zu bakteriellen Sekundärinfektionen d Haut zB mit Staphylokokken, Herpes-Simplex-Viren, ggf Pilzbefall (Dermatophyten)
  • Hypopigmentierung abgeheilter Hautstellen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Neurodermitis Diagnostik

A
  • pos Familienanamnese für atopische Erkrankungen
  • Anamnese, körperl Untersuchung, klin Bild
  • charakteristische äußere Hautmerkmale zB trockene Haut, dünnere seitliche Augenbrauenpartie, doppelte Lidfalte, weißer Dermographismus
  • Allergietest, auch Nahrungsmittelempfindlichkeit (Eliminations- u Suchdiät)
  • augenärztl Untersuchung (10% d Pat haben zusätzlich Grauen Star)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Neurodermitis Therapie

A
  • keine Heilung mgl, Vermeidung auslösender Faktoren
  • außerhalb eines Schubes: präventiv Hautpflege mit feuchtigkeitsspendenden u rückfettenden Salben (individuelle Rezeptur) mehrmals tgl, bekannte Allergene meiden
  • akuter Schub:
    • lokal antientzündliche Substanzen zB Glucokortikoid, alternativ Immunmodulatoren, zB Tacrolimus
    • bei nässenden, superinfizierten Läsionen Antiseptika verwenden zB Octenisept
  • ggf zur Nacht Antihistaminikagabe oral
  • bei schwerem Verlauf ggf orale Gabe v Glukokortikoiden, Immunsuppressiva o Antibiotika
  • bei Erwachsenen ggf UV-Therapie
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
17
Q

Neurodermitis Hinweise zur Pflege

A
  • Beobachtung d Haut, zB auf Juckreiz, Infektionen
  • Hautpflege nach AO, häufig müssen versch Produkte ausprobiert werden, Anleitung zur tgl Basispflege u therapeut Behandlung im akuten Schub, Wundversorgung
  • Gesundheitsberatung zB keine alkalischen Seifen o Schaumbäder, kein chlorhaltiges Wasser, keine Weichspüler, regelmäßige Spaziergänge an frischer Luft, neue Produkte immer an kleinen Stellen ausprobieren, kühle Raumtemperatur
  • Information über Maßnahmen bei Juckreiz (Juck-Kratz-Zirkel unterbrechen): Fingernägel kurz halten, bei starkem Juckreiz nur Handflächen nehmen, Kratzalternativen (Fingernägel aufdrücken, Stelle beklopfen), Reibung vermeiden, Kühlung Hautstellen, atmungsaktive Kleidung, Entspannungstechniken anwenden (Yoga, autogenes Training)
  • Pat. zum Führen eines Ernährungs- u Symptomtagebuchs motivieren, um Triggerfaktoren/Kontaktallergene zu erkennen
  • Selbsthilfegruppe anraten
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
18
Q

Neurodermitis Besonderheiten beim Kind

A
  • Stillen v Neugeborenen mit atopischen Eltern nach Möglichkeit 6 Monate lang, ansonsten Gabe hypoallergene Milchnahrung
  • gegen nächtliches Kratzen: kleinen Kindern Handschuhe anziehen, Neurodermitisoverall, ungeheiztes Zimmer, dünne Bettdecke
  • strukturierte interdisziplinäre Schulung v Eltern u Kind (altersangepasst), frühzeitige Förderung d Selbstständigkeit des Kindes bei d Hautpflege
  • besondere Herausforderung für Jugendliche in sensibler Lebensphase, Krankheit zu akzeptieren, evtl psycholog Unterstützung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
19
Q

Katarakt Ursachen + Komplikationen
(Trübung d Augenlinse, Syn. Grauer Star)

A
  • angeboren: genetisch o intrauterine Infektion (zB Röteln)
  • erworben: häufigste Form -> altersbedingt senile Katarakt (Cataracta senilis), durch Allgemeinerkrankungen zB Diabetes Mellitus, durch Medikamente o Röntgen-Bestrahlung im Bereich d Augen, als Folge v Augenerkrankungen (Cataracta complicata) o Trauma (Cataracta traumatica)

Komplikationen nach OP:
Nachstar, Irisprolaps, Verlagerung Implantat, Glaskörpervorfall, Infekt, Verwachsungen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
20
Q

Katarakt Symptome

A
  • herabgesetzte Sehschärfe zB unscharfe Farben u Konturen, Nebelsehen, Blendungsempfindlichkeit, evtl Doppelbildersehen
  • Pat. sehen in Dämmerung besser
  • Sehstörungen nehmen im Verlauf weiter zu
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
21
Q

Katarakt Diagnostik

A
  • Spaltlampenmikroskop bei weitgestellten Pupillen
  • im fortgeschrittenen Stadium Linsentrübung mit bloßem Auge erkennbar
22
Q

Katarakt Therapie

A
  • operative Entfernung Linse, anschließend Implantation Kunstlinse (entstandene Linsentrübung ist irreversibel, idR kann mit OP wieder gute Sehschärfe ereicht werden)
  • angeborene Katarakt: OP innerhalb v 3 Monaten, sonst irreversible Schwachsichtigkeit
23
Q

Katarakt Hinweise zur Pflege

A
  • OP meist ambulant
  • Pat. erhält postop alle 1-2h kombinierte Glukokortikoid-Antibiotika-Augentropfen, zur Nacht Salbe
  • postop Weitstellung d Pupille zur Inspektion Augenhintergrund u um Verklebungen zw Iris u Linse rechtzeitig erkennen zu können
  • Lochkapselverband für ca 3 Tage, anschließend zur Nacht Hohlverband
  • körperliche Schonung in den ersten Tagen: 7 Tage kein Bücken unter Herzniveau (zB Schuhe binden), da sonst Verrutschen d Linse mgl
  • ablenken, damit Pat. nicht am Auge reibt
24
Q

Schlaganfall Ursachen + Risikofaktoren + Komplikationen
(Akute Durchblutungsstörung o Blutung des Gehirns mit neurologischen Ausfällen, syn. Hirninsult, Stroke, veraltet Apoplex o Hirnschlag

A

1) Bei Zerebraler Ischämie (80%)
- thrombotischer Verschluss Hirnarterie bei Arteriosklerose
- Karotisstenose, -verengung
- Arterioarterielle Embolien, Embolien aus Herz (zB bei Vorhofflimmern, Myokardinfarkt)
- Arteriitis, Hirntumor, Migräne (alles selten)

2) Bei Hämorrhagischem Infarkt (20%)
- intrazerebrale Blutungen, Subarachnoidalblutung, Schädel-Hirn-Traumen (selten), Vaskulitits, Antikoagulanztherapien

3) Risikofaktoren:
Arterielle Hypertonie
Diabetes Mellitus
Rauchen
Hohe Blutfette
Ovulationshemmer
Foramen ovale
Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern), Klappenvitien

Komplikationen:
Pneumonie
HWI
Inkontinenz
Dehydratation
Schluck- u Sprachstörungen
Neglect
Schulterkomplikationen, Hand-Syndrom auf stärker betroffenen Seite
Hüftkomplikationen
Pflege sehr komplex, da Lähmungen unterschiedlich (spastisch, schlaff) u das gesamte Ausmaß d Erkrankung sehr individuell ist
Wer regelmäßig mit Schlaganfallpat arbeitet, Fortbildung machen

25
Q

Schlaganfall Symptome

A
  • Neurologische Ausfälle je nach betroffenem Hirnareal: Verwirrtheit, Bewusstseinstrübung bis Koma, Hemiplegie, Hemiparese, Sensibilitäts- Sprach- Seh- Schluckstörungen, Gesichtsfeldausfall, Übelkeit, Erbrechen, Harninkontinenz
  • bei Lokalisation in Kleinarterien: Drehschwindel, Gang- u Augenbewegungsstörungen
  • Neurologische Ausfälle meist kontralateral, Ausnahmen: Ischämien v Rückenmark u Hirnstamm
  • Transitorische ischämische Attacke (TIA -> Karotisstenose) Warnzeichen für drohenden Schlaganfall
26
Q

Schlaganfall Diagnostik

A
  • Anamnese, klin. Bild, BZ-Stix (Abklärung Hypoglykämie)
  • CCT o MRT, EKG, Echo, Doppler-Sonografie, ggf Angio
27
Q

Schlaganfall Therapie Allgemein

A
  • ist Notfall, schnelles Handeln erforderlich, Verlegung/Therapie in Stroke Unit
  • Basistherapie parallel zu Diagnostik:
    • Kreislaufüberwachung u -stabilisierung, Sicherung d Atmung
    • Normalisierung Körpertemp., BZ, Elektrolyt- u Flüssigkeitshaushalt
    • Behandlung Hirnödem: Hochlagerung Kopf u Oberkörper um 15-30*, seitl. Abknicken des Kopfes vermeiden
    • je nach Therapieoptionen: Low-Dose-Heparinisierung, nicht bei Hirnblutung
28
Q

Schlaganfall Spezielle Akuttherapie

A
  • 6h Zeitfenster für interventionelles Katheterverfahren mit mechanischer Thrombektomie
  • ansonsten Thrombolyse mittels rekombinantem Gewebeplasminogenaktivator (rt-PA, Behandlung innerhalb eines 3h Fensters), nicht bei Hirnblutung
  • Kraniotomie u Hypothermie bei malignem Mediainfarkt
  • dekompressive Kraniektomie bei raumfordernden Hirninfarkten
29
Q

Schlaganfall Erstmaßnahmen bei V.a. Schlaganfall

A
  • Arzt informieren
  • Be-FAST Schema
    • Halbseitige Gesichtslähmung? (face)
    • Armhalteversuch? (arm)
    • Sprachstörungen? (speech)
    • Wie langen liegen Symptome schon vor? (time)
  • keine Zeit verlieren, da Grad d dauerhaften Behinderungen durch einen Schlaganfall mit Verzögerungen d Behandlung auf einer Stroke Unit zunimmt
30
Q

Schlaganfall Rezidivprophylaxe

A
  • Thrombozytenaggregationshemmer zB ASS
  • Risikofaktoren minimieren, Therapie Grunderkrankung zB Karotis-PTA o
  • TEA bei Karotisstenose
31
Q

Schlaganfall Hinweise zur Pflege

A
  • Beobachten/Monitoring: VZ, Bewusstsein, Pupillen, neurolog. u psych. Auffälligkeiten
  • Frühmobilisation u -rehabilitation nach Bobath-Konzept u Kinasthetics
  • Unterstützung bei den Lebensaktivitäten, dabei aber Aktivität u Selbstständigkeit des Pat gemeinsam mit Ergo- u Physiotherapeuten fördern, ggf Basale Stimulation
  • Durchführung notwendiger Prophylaxen va Pneumonie, Dekubitus, Sturz
  • pflegerische u logopädische Maßnahmen bei Dysphagie u Aphasie
  • Pat. benötigen viel Zuspruch u einfühlsame Pflege, ihre Lebenssituation hat sich mit einem „Schlag“ verändert
32
Q

Chron. Nierinsuffizienz Ursachen
(Langsam zunehmende Nierenfunktionsstörung mit Ausbildung einer Urämie)

A
  • zahlreiche Grunderkrankungen
  • Hauptursachen: Diabetes Mellitus, Hypertonie, Glomerulonephritis, Chronische Pyelonephritis, Systemerkrankungen, genetische Erkrankungen zB zystische Nierenerkrankungen, schmerzmittelbedingte Nierenschädigungen
33
Q

Chron. Niereninsuffizienz Symptome

A

Urämiesymptome, betreffen alle Organsysteme zB:
- AZ-Verschlechterung, Leistungsminderung, Appetitlosigkeit
- Herz u Kreislauf: Hypertonie, Perikarditis, Überwässerung mit Atemnot u Ödemen
- Lunge: Lungenödem, Azidoseatmung
- MagenDarmTrakt: Übelkeit, Erbrechen, urämischr Gastroenteritis
- Haut: Juckreiz, urämisches Hautkolorit, Foetor uraemicus
- ZNS: Kopfschmerzen, Wesensveränderung, Krampfneigung, urämisches Koma, Sehstörungen, Polyneuropathie
- Blut: renale Anämie, Blutungsneigung
- urämischer Foetor ex ore

Renale Osteopathie
Polyneuropathie

34
Q

Chron. Niereninsuffizienz Diagnostik

A
  • Anamnese, körperl Untersuchung (Urämie-Zeichen)
  • Urinprobe: Sediment, Kultur, 24-Std.-Urin (Kreatinin-Clearance runter)
  • Blut: BB, Elektrolyte, Phosphat, Kreatinin hoch, Harnstoff hoch, GFR, BZ, ggf Auto-AK, Hyperkaliämie, metabolische Azidose
  • Sono, ggf Nieren-Angio
35
Q

Chron. Niereninsuffizienz Therapie

A
  • nach Mglk Therapie d Grunderkrankung
  • symptomatische Therapie v zB Hypertonie, Ödemen, Anämie, Elektrolytverschiebungen
  • Diät: protein- u kaliumarm (kein Obst), kalziumreich, natriumarm
  • konsequente Infektbehandlung
  • Nierenersatztherapie, evtl Transplantation
  • Prophylaxe Osteoporose, Anämie
36
Q

Chron. Niereninsuffizienz Hinweise zur Pflege

A
  • Lebensweise u körperliche Aktivität Erkrankung anpassen, aber bestmgl Lebensqualität
  • Eiweiß-, kalium- u natriumarme Ernährung
    Ziel: 2000 kcal Kalorien/24h, individuelle Flüssigkeitsmenge, die über den Tag verteilt wird
  • tgl Flüssigkeitsbilanz, Gewichtskontrolle, VZ, Beobachten auf Urämiezeichen, regelmäßige Kontrollen: Kreatinin u Elektrolyte (Serum u Urin)
  • schonende Hautreinigung u konsequente Hautpflege bei Juckreiz
  • Schonung d Gefäße für evtl spätere Shunt-Anlage -> Blutentnahmen nur aus Handvenen
  • frühzeitig Kontakt zu nephrolog Zentrum aufnehmen wg Dialyse
  • bei Dialyse:
    • psychosoz. Unterstützung, Selbsthilfegruppe empfehlen
    • Shuntpflege: Inspektion, Palpation u Auskultation, Reinigung u Hautpflege an den dialysefreien Tagen, keine Blutdruckmessung u Blutabnahmen am Shuntarm
    • tgl Gewichtskontrolle, Flüssigkeitsbilanz, Blutdruckkontrolle
  • Trinkmenge: 500-800 ml + Restausscheidung vom Vortag pro Tag, Trinkmenge über den Tag verteilen, aus sehr kleinen Gläsern trinken, dursterzeugende Speisen meiden, Getränk als Eiswürfel lutschen
37
Q

Chron. Niereninsuffizienz Besonderheiten beim Kind

A
  • sorgfältige Information u Schulung d Eltern u des Kindes ua in Bezug auf
    • Durchführung u hygienische Richtlinien häusliche Peritonealdialyse
    • sterile Versorgung Katheteraustrittsstelle
    • beobachten auf Infektionszeichen
    • Verhalten bei Komplikationen
38
Q

Chron. Niereninsuffizienz Besonderheiten beim alten Menschen

A
  • im Alter generell eingeschränkte Nierenfunktion beachten
  • Rücksprache mit Arzt: Medikamentendosierungen sollten ab dem 65. Lebensjahr um 10% reduziert werden u ab dem 75. um 20%
39
Q

Leukämie Formen

A

ALL, akute lymphatische Leukämie, bevorzugt bei Kindern
AML, akute myeloische Leukämie, va bei Erwachsenen
CML: chron. myeloische Leukämie, va bei Erwachsenen im berufstätigen Alter
CLL: chron. lymphatische Leukämie, va im höheren Lebensalter

40
Q

Leukämie Ursachen
(Überbegriff für bösartige Erkrankungen d Leukozyten mit unkontrollierter Vermehrung einer o mehrerer weißer Vorläuferzellen, syn. Blutkrebs)

A
  • nicht eindeutig bekannt
  • erhöhtes Risiko zB durch Strahlenexposition, Chemotherapie, genet. Veranlagung, chem. Stoffe
  • Human T-Cell-Leukämia-Virus
41
Q

Leukämie Symptome

A

1) Akute Leukämien (innerhalb v Wochen):
- Anämie mit Abgeschlagenheit u Blässe
- erhöhte Blutungsneigung
- gehäufte Infektionen
- LK-Schwellungen
- Milzvergrößerung
- Knochenschmerzen

2) Chronische Leukämien (schleichender uncharakterist. Beginn):
- Abgeschlagenheit, Müdigkeit
- Hautausschläge
- starker Juckreiz
- bei CLL: symmetrische, schmerzlose LK-Vergrößerung
- bei CML: Milzvergrößerung

42
Q

Leukämie Diagnostik

A
  • Anamnese, körperliche Untersuchung
  • Differenzialblutbild, Untersuchung Knochenmark (Knochenmarkpunktion)
  • genaue Klassifikation durch zytochemische, morpholog., immunolog., zyto- u molekulargenetische Untersuchung d entarteten Zellen
  • Staging: LK-Status (Vergrößerungen?), Sono-Abdomen, Sono-LK, CT-Thorax
43
Q

Leukämie Therapie

A

1) Akute Leukämien:
- Behandlung in hämatolog.-onkolog. Zentren nach festen Schemata (Protokollen) mit Zytostatika, Strahlentherapie, Knochenmarkstransplantation (Therapieziel: Vollremission)
- Stammzelltransplantation

2) Chronische Leukämien
- bei CLL mglst späte Behandlung: milde Zytostatikatherapie, AK-Gabe, palliative Bestrahlung (Milz, LK), symptomatische Therapie (selten Heilung mgl)
- bei CML Hydroxyharnstoff, angestrebte Knochenmarktransplantation, α-Interferon, Tyrosinkinaseinhibitoren (nur durch Knochenmarkttransplantation heilbar)

44
Q

Leukämie Hinweise zur Pflege

A
  • im Vordergrund stehen:
    • psych. Situation des Pat. (lange Isolation, Schwere d Erkrankung, Auseinandersetzung mit Tod)
    • reduzierte Infektabwehr
    • bestehende Blutungsneigung
    • Anämie
  • pflegerische Maßnahmen bei Chemotherapie
  • Unterstützung bei Lebensaktivitäten abhängig v Pat.situation, Prophylaxen durchführen
  • bei akuten Formen u während Therapie: Pat. zum Schutz vor Infektionen isolieren (Umkehrisolation)
  • bei chron. Formen Selbstständigkeit des Pat. so lange wie mgl erhalten
  • im Endstadium Prinzipien Palliativpflege berücksichtigen
45
Q

Leukämie Besonderheiten beim Kind

A
  • bei harn- u stuhlinkontinenten Kindern u windelversorgten Säuglingen optimale Gesäß- u Genitalpflege, Beobachtung auf Haut- u Schleimhautveränderungen
  • bei Ernährung Berücksichtigung d Wünsche u Bedürfnisse des Kindes, evtl eigenes Essen mitbringen lassen
  • invasive Maßnahmen u Eingriffe nach Mglk nicht im Pat.zimmer vornehmen, um Kind Ort d Sicherheit zu geben, ins Behandlungszimmer ausweichen
  • psychosoziale Betreuung v Kind, Eltern, Familie, Geschwister, Großeltern
46
Q

Rheumatoide Arthritis Ursachen + Komplikationen
(Chron. entzündl. Erkrankung des Binde-, Stütz- u Muskelgewebes, syn. chron. Polyarthritis (CP)

A

Ursachen:
- Autoimmunreaktion va ggn körpereigenes Gelenkgewebe, Gelenkinnenhaut reagiert mit Ergussbildung u tumorähnl Wucherung ins Gelenk, Zerstörung u Deformierung Gelenke
- Auslöser unbek, autoimmune Ursachen sehr wahrscheinlich, familiäre Häufung

Komplikationen:
- entzündl Prozess befällt Gefäße u innere Organe zB Perikarditis, Pleuritis, Vaskulitis
- Sekundäre Amyloidose
- NW d antirheumatischen Therapie

47
Q

Rheumatoide Arthritis Symptome

A
  • Frauen 3x häufiger betroffen als Männer, Altersgipfel 55-75 J.
  • meist schubweiser Verlauf
  • Abgeschlagenheit, Schwitzen, Muskelschmerzen, Morgensteifigkeit d betroffenen Gelenke (mind. 30 min lang)
  • Gelenke: druckschmerzhaft, schmerzhaft bewegungseingeschränkt, geschwollen u überwärmt
  • verstrichene Gelenkkonturen durch Erguss u Weichheilschwellung
  • symmetrischer Gelenkbefall beider Körperhälften, zu Beginn meist Fingergrund- u Mittelgelenke sowie Handgelenke, später oft auch große Gelenke evtl auch Wirbelsäule
  • im weiteren Verlauf charakt Gelenkdeformationen va an Händen, Rheumaknoten, Sehnenscheiden- u Schleimbeutelentzündungen
  • Symptome, die nicht die Gelenke betreffen: Perikarditis, Herzklappenveränderungen, Lungenfibrose, Vaskulitis, Karpaltunnelsyndrom, Augenbeteiligung (Sicca-Syndrom) ua
48
Q

Rheumatoide Arthritis Diagnostik

A
  • Anamnese, klin. Bild, Rö-Befund (zB Hände, Füße, gelenknahe Osteoporose, Usuren)
  • Blut: Entzündungszeichen (BSG hoch, CRP hoch), Rheumafaktoren in 70% aller Fälle nachweisbar, ggf Anti-CCP-AK u antinukleäre AK
  • Gelenk-Sono, MRT
  • Synovia-Biopsie
49
Q

Rheumatoide Arthritis Therapie

A
  • frühzeitige antientzündl Therapie: lang wirksame Antirheumatika, Biologika
  • NSAR u Glukokortikoide zur kurzfristigen Schmerz- u Symptomkontrolle im akuten Schub
  • Basistherapie mit krankheitsmodifizierenden Medikamenten (DMARD)
  • physik. Maßnahmen va Bewegungstherapie, Massage
  • operativ: Synevektomie (Entfernung Gelenkinnenhaut) bei rezid. Ergüssen, ggf Gelenkersatz
  • Aufklärung: Hautkrebsrisiko steigt unter Biologika-Therapie
50
Q

Rheumatoide Arthritis Hinweise zur Pflege

A
  • Unterstützung d medikamentösen Therapie: über Wirkung u NW d Medikamente informieren, „Rheumapass“ aktualisieren, auf NW achten, ggf Anleitung zu subkutaner Injektion
  • physikal. Maßnahmen: Kälteanwendungen bei akut entzündeten Gelenken, Wärmeanwendungen zw entzündl Schüben
  • Beratung über gelenkschonendes Verhalten, Gebrauch v Hilfsmitteln, ergotherapeutische Schulung zur Alltagserleichterung
  • Pat bei Körperpflege unterstützen, sorgfältig Fußpflege: Beobachtung auf Rötungen u Druckstellen durch Deformierungen d Füße o Schienen
  • Beratung über Wichtigkeit v Physiotherapie: Beweglichkeit, Kräftigung d Muskulatur
  • Ernährungsberatung: vollwertige Kost, Vermeidung tierischen Fetts, ausser Fisch, Vermeidung Über/Untergewicht, Rauchen, Alkohol, ggf individuell unverträgliche Nahrungsmittel
  • auf Sturz u Unfallgefährdung bei d Mobilisation achten
  • zu Selbsthilfegruppe o Patverband beraten
51
Q

Rheumatoide Arthritis Besonderheiten beim Kind

A
  • Eltern in allen Therapiebereichen anleiten (erlernen physiotherapeut Übungen, ergotherapeut Elternschulung, Einsatz v Hilfsmitteln, medikamentöse Therapie durchführen)
  • psycholog u sozialpädagog Betreeung Kind u Familie
  • Sonderform juvenile chron. Arthritis, häufigste chron. rheumatische Erkrankung im Kindesalter, höchst unterschiedl Verlauf mit Wachstumsstörungen u Bewegungseinschränkungen