CE07 Schmerz (MM) Flashcards

1
Q

Was ist Schmerz?

A

IASP: Unangenehmes Sinnes- u Gefühlserlebnis, mit aktueller/potenzieller Gewebeschädigung verknüpft

Juchli: Was nach Aussage des PE wehtut

McCaffery, Beebe, Latham: Was Betroffener mitteilt, sie sind vorhanden, wenn Pat. das äußert

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2
Q

Schmerzempfindungen sind…

A

Subjektiv
Symptom
Warnsignal des Körpers
Haben Schutzfunktion für Körper

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3
Q

Schmerzentstehung

A
  • über 80% d Nervenfasern d Peripherie sind nozizeptiv
  • Nozizeptoren liegen in unterschiedl Geweben (Haut, Knochen, Viszerum, Gefäße, Hohlorgane
  • Nozizeptoren reagieren auf Reize:
    Mechanisch (Druck, Durchtrennung)
    Thermisch (Hitze, Kälte)
    Chemisch (Histamin, Bradykinin, Prostaglandine)
  • Freisetzung Gewebsmediatoren (Prostaglandine), Auslösung Entzündungsreaktion, Erregung Nozizeptoren
  • Nozizeptoren leiten Aktionspotenziale über Nervenfasern zu Rückenmark (A-Delta, C)
  • RM löst motorische Reaktion aus (Wegziehen d Hand etc)
  • Aktivierung Sympathikus
  • Nervenstrang teilt sich im Thalamus, Schmerzinfo geht an:
    Großhirnrinde (Lokalisierung, Qualität)
    Hypothalamus (Ausschüttung schmerzhemmender Substanzen: Endorphin, Serotonin, Noradrenalin)
    Limbisches System/Vorderer cingulärer Kortex (emotionale Bewertung)
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4
Q

Schmerzerleben

A
  • Schmerzreiz führt nicht zwingend zu Schmerzerleben
  • Abwandlung/Hemmung kann erfolgen
  • Bio-Psycho-Soziales Schmerzmodell
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5
Q

Schmerzmodell

A

Bio-Psycho-Soziales Schmerzmodell
Schmerzerleben durch unterschiedl Faktoren beeinflusst = Psychophysisches Gesamtereignis

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6
Q

Ebenen des Schmerzempfindens

A

Phys. Faktoren: Kraftlosigkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Verstopfung
Soziale Faktoren: Rollen, Beziehungen, Zuneigung, Passivität, häufiges Aufsuchen eines Arztes, Arbeitsunfähigkeit
Geistige Faktoren: Leiden, Motivationsverlust, Religiosität, Schuldgefühl
Psych. Faktoren: Angst, Depression, Qual, Wahrnehmungs-/Aufmerksamkeitsstörung
Kulturelle Faktoren: Jammern u Klagen üblich, Schmerz wird nicht gezeigt

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7
Q

Schmerz - Bedeutung für Pflege

A
  • subjektives Erleben
  • stark v Emotionen, psych, soz, kulturellen Faktoren beeinflusst
  • organische Schäden heilen, aber auch Allgemeinzustand des PE, Geschlecht, kultureller Hintergrund, psych Verfassung des Pat.
  • wichtige Warnsignale des Körpers, lebenserhaltende Melde/Schutz/Heilfunktion
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8
Q

Berücksichtigung folgender Faktoren Schmerzempfinden

A

AZ
Geschlecht
Kultureller Hintergrund, Erziehung, Religion
Einstellung zur Erkrankung u Bewertung d Erkrankung
Selbstbeherrschung
Individuelles Schmerzmaß/Schmerztoleranz
Möglichkeit des Pat., über Schmerz zu sprechen

Aussagen immer ernst nehmen, sonst neg Beeinflussung Pflegebeziehung

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9
Q

Nozizeption Definition

A

Physiologischer Prozess d Schmerzwahrnehmung = Aufnahme, Weiterleitung, Verarbeitung Schmerzreize durch NS

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10
Q

Aufgabe physiologischer Schmerz

A

Erhaltung/Wiederherstellung d Unversehrtheit d Körpers

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11
Q

Unterschied Nervenfasern Nozizeption

A

A-Delta-Fasern: schnell; heller, scharfer, stechender Schmerz
C-Fasern: langsamer; dumpfer, unscharf begrenzter Schmerz (Zweitschmerz), Verbindung zu limbischem System (Emotion)

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12
Q

Hemmender Einfluss auf Schmerz

A

Ausschüttung körpereigene Opioide zB Endorphine
Gedanken, Vorstellungen, Stimmungen, Aufmerksamkeitsgrad, Einstellungen

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13
Q

Schmerzarten

A

Nach Ort d Entstehung

Nozizeptiver Schmerz = Somatisch, Viszeral
Neuropathischer Schmerz
Psychogener Schmerz

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14
Q

Somatischer Schmerz

A
  • Schmerzrezeptoren in Haut, Muskeln, Bindegewebe, Knochen, Gelenken direkt gereizt
  • Haut: Oberflächenschmerz, Muskeln, Gelenke, Bindegewebe, Knochen: Tiefenschmerz
  • als stechend, scharf begrenzt, gut lokalisierbar beschrieben

Bsp Schnittverletzung Finger, Herzstiche Angina-Pectoris

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15
Q

Viszeraler Schmerz

A

Eingeweideschmerz
Brust, Bauch, Becken
Zahl Rezeptoren geringer
Dumpf, schlecht lokalisierbar, ziehend, drückend

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16
Q

Neuropathischer Schmerz

A

Funktionsstörung/Schädigung peripheres/zentrales NS
Polyneuropathie: viele Nerven betroffen

Bsp Bandscheibenvorfall, Tumor mit Druck auf Nerven

17
Q

Psychogener Schmerz

A

Keine organische Ursache
Ursache: Konflikte, psych. Überforderung, Angst, Depression, Stress
Schmerz als real empfunden, aber schwer beschreibbar
Keine Veränderung bei Ruhe/Anstrengung
Funktionelle/Vegetative Symptome kommen dazu
Psychotherapeut. Betreuung wichtig

18
Q

Akuter Schmerz
Dauer
Ursache
Stärke
Ort
Funktion
Beispiel
Therapie
Ziel

A

Zeitlich Begrenzt
Ursache erkennbar zB Verletzung
Korreliert mit Gewebstrauma
Gut lokalisierbar
Warn- und Schutzfunktion
Wunschmerz nach OP, Bauchschmerz bei Blinddarmentzündung
Therapie nach WHO-Stufenschema, Regionalverfahren
Heilung

19
Q

Chronischer Schmerz
Dauer
Ursache
Stärke
Ort
Funktion
Beispiel
Therapie
Ziel

A

Länger anhaltend, über 3 Monate
Abgekoppelt v Auslöser, eigenständige Erkrankung
Korreliert nicht (mehr) mit auslösendem Ereignis
Mehrere, zum Teil wechselnde Schmerzorte
Keine Warn- u Schutzfkt
Chron. Rückenschmerzen nach Bandscheiben-OP mit nozizeptiven u neuropath Anteilen
Therapie im interdisziplinären Team
Optimiert Funktion

20
Q

Wozu führt unbehandelter akuter Schmerz

A
  • Chronifizierung v S
  • Blutdruckanstieg, Tachykardie (Herzbelastung)
  • Verzögerte Mobilisation, Thrombosegefahr
  • Darmatonie, Übelkeit, Erbrechen
  • Hormonelle Stressreaktion: Immunsuppression, Stoffwechselstörung
  • Schonatmung, Steigerung d respirator Komplikationen
21
Q

Gründe für gute Schmerztherapie

A
  • Vorbeugung v Komplikationen (weniger Stress, bessere Mobilisierbarkeit, Atemgymnastik)
    -> Pneumonie-, Thrombose-, Ileus-, Ulcusprophylaxe
    -> Geringe Herzkreislaufkomplikationen, bessere Immunitätslage, bessere Wundheilung
    -> va bei gefährdeten Pat große Bedeutung
  • Bedürfnis nach Schmerzlinderung primäres Bedürfnis des Menschen (bessere Befindlichkeit, Komfort)
  • Verhinderung Sensibilisierungsvorgänge, Vermeidung Chronifizierung
  • Arzt hat ethisch-moralische Verpflichtung zu Schmerzbehandlung
  • Pat hat Anspruch auf Schmerztherapie auf neuestem Stand d Wissenschaft
22
Q

Einteilung Chronischer Schmerz

A

Primär
Sekundär

23
Q

Primärer Chronischer Schmerz

A

Schmerz, d i einer o mehreren anatomischen Regionen:

  • dauerhaft o wiederkehrend in Zeitraum mind 3 Monate
  • mit bedeutsamen emotionalen Leid o Funktionseinschränkungen verbunden
  • nicht durch andere Diagnosen besser erklärbar
  • subjektive Belastung d Pat wichtiges Kriterium
24
Q

Kategorien Primärer Chronischer Schmerz

A

CWP Chronic Widespread Pain
Fibromyalgie
CRPS1 Complex Regional Pain Syndrom Typ 1
TMD Temporomandibuläre Störung
Unspezifische Rücken- u Nackenschmerzen

25
Sekundär Chronischer Schmerz
- Geht auf spezfische Grunderkrankung zurück - Schmerz zunächst Symptom, kann dann eigenen Krankheitswert entwickeln Chronisch tumorbedingter S Chronisch postoperativer/posttraumatischer S Chronisch neuropathischer S Chronisch sekundärer Kopf-, Gesichts-S Chronisch sekundärer viszeraler S Chronisch sekundärer muskoskelettaler S
26
Multimodale Schmerztherapie
Medizinische Therapie (Medis) Physiotherapie (Beweglichkeit etc.) Psycholog Therapie (Verhaltensth, Entspannungstechn, Achtsamkeitstrai) Soziale Unterstützung (Einbindung soz Umfeld, Schulungen)
27
Inhalt Schmerztagebuch
Wo, wann, wie, Zusammenhang, Meds, Meds erfolgreich, Begleitsymptome, Allgbefinden, Schlaf, Aktivitäten
28
Warum Schmerztagebuch führen
Erfassung Schmerzsituation u Verlauf Bessere Einschätzung S Mögliche S Auslöser identifizieren Praktisch für Ärzte, Therapie optimieren
29
Schmerzerfassung bei Demenz
PAIC BESD
30
BESD
Dauer 2 min 5 Kategorien: Atmung, Negative Lautäußerung, Gesichtsausdruck, Körpersprache, Trost Jede Kategorie 2 Pkte max, max Gesamt 10 Vor allem Deutschland
31
PAIC 15
3 Kategorien mit je 5 Unterpunkten: Gesichtsausdruck (Grimassieren, Stirnrunzeln etc) Körperbewegungen (Unruhe, Schutzbewegungen etc) Vokalisierung (Stöhnen, Weinen etc) Europaweit, versch Sprachen
32
Kriterien Expertenstandard Schmerz
Strukturkriterien Prozesskriterien Ergebniskriterien