CE05 Niere Flashcards
Niere Aufgaben
- Ausscheidung Flüssigkeit, Stoffwechselendprodukte wie Harnsäure, Harnstoff, Kreatinin
- Ausscheidung v körperfremden/giftigen Substanzen wie Medikamente
- Regulation v Säure-Basen-, Elektrolyt-, Wasserhaushalt
- Regulation v Kreislauf u Blutbildung durch Produktion v Hormonen wie Renin u Erythropoetin
Niere Lage, Größe, Form
- Links u rechts neben WS unterhalb Zwerchfell
- ca 11cm lang, 6cm breit, 3cm dick
- bohnenförmig
Niere Aufbau
Nephron Aufbau
Weg des Urins
Filtration im Glomerulus
Bowman-Kapsel
Proximaler Tubulus
Intermediärer Tubulus
Distaler Tubulus
Verbindungsstück
Sammelrohr
Nierenkelch
Nierenbecken
Harnleiter
Harnblase
Harnröhre
Harnproduktion
- im Nephron -> Blut fließt durch Glomerulus
- Glomerulus besitzt Poren, durch die Flüssigkeit aus Blut gepresst wird
- wird in Bowman-Kapseln aufgefangen
-> Primärharn, ca 180l/Tag - muss konzentriert werden
- findet in Tubulussystem statt, das an Glomeruluskapsel beginnt, bis ins Nierenmark zieht u wieder bogenförmig zurückführt
- dabei Flüssigkeit u Elektrolyte entzogen, Stoffwechselendprodukte u Medikamente abgegeben
-> Sekundärharn, ca 2l/Tag - wird in Sammelrohren gesammelt, über Nierenkelche zu Nierenbecken u ableitenden Harnwegen geleitet
Regulation Wasserhaushalt
- Körper reagiert bei verstärktem Flüssigkeitsbedarf mit verstärktem Durstgefühl
- Messfühler des Gehirns nehmen zB bei Fieber, Hitze, Diarrhoe stark konzentriertes Blut wahr
- Hypophyse schüttet Hormon ADH (antidiuretisches Hormon) aus
- dadurch verstärkte Wasserrückresorption in Sammelrohren u verstärktem Durstgefühl
- ADH-Ausschüttung bei älteren Menschen oft vermindert, daher weniger Durstgefühl bei Flüssigkeitsmangel
Weg des Blutes in die Niere
Aorta
A renalis
Mehrere Verzweigungen im Nierengewebe
Vas afferens
1. Kapillarnetz (Glomerulus)
Vas efferens
2. Kapillarnetz (um den Tubulus)
Vereinigung zu kleineren, dann größeren Venen
V renalis
Untere Hohlvene
Bestandteile Urin
95% Wasser
5% harnpflichtige Substanzen (Harnstoff, Harnsäure, Kreatinin)
Sonstige Substanzen (Phosphate, Säuren, Salze, Medikamente)
Blutdruckregulation
RAAS Renin Angiotensin Aldosteron System
- Poren des Glomerulus benötigen gewissen arteriellen Druck, damit nicht verkleben bei Filterung
- wenn RR tief produzieren spezielle Zellen am Eingang des Glomerulus Hormon Renin, Angiotensin gebildet, kleine Blutgefäße enger gestellt, RR steigt
- gleichzeitig bewirkt Renin Produktion v Aldosteron in Nebenniere, Rückresorption v Salzen u Wasser im Tubulussystem steigt
- Blutvolumen steigt insg an, RR steigt
Miktionsvorgang
- Ab Blasenvolumen v ca 350ml senden Rezeptoren Blasenwand Impulse ans Gehirn, die zu Harndrang führen
- durch Kontraktion Blasenmuskulatur Innendruck erhöht -> erst erschlafft innere dann äußerer Blasenschließmuskel
- Steuerung durch vegetatives Nervensystem
- ca ab 3. LJ Miktionsvorgang willentlich steuerbar
Natrium Na+
Normalwert, Vorkommen, Funktion
135-145 mmol/l
- häufigstes Kation im Extrazellularraum
- entscheidend für osmotischen Druck im Extrazellularraum
- wichtige Rolle bei Erregung Nerven- u Muskelzellen
Kalium K+
Normalwert, Vorkommen, Funktion
3,5-5,5 mml/l
- häufigstes Kation im Intrazellularraum
- wichtige Rolle bei Aktionspotenzial v Nerven-, Skelett-, Herzmuskelzellen
Chlorid Cl-
Normalwert, Vorkommen, Funktion
95-110 mmol/l
- häufigstes Anion im Extrazellularraum
- trägt nach Natrium am meisten zu osmotischem Druck in Extraz.raum bei
- wichtige Rolle für Säure-Basen-Haushalt
Kalzium Ca2+
Normalwert, Vorkommen, Funktion
2,2-2,7 mmol/l
- Erregung Nerven- u Muskelzellen
- Aufbau Knochen u Zähne
Magnesium Mg2+
Normalwert, Vorkommen, Funktion
0,75-1,05 mmol/l
- Erregung Nerven- u Muskelzellen
- Funktion vieler Enzyme
Phosphat H3PO4
Normalwert, Vorkommen, Funktion
0,8-1,6 mmol/l
- Mineralisierung Knochen
- Puffersystem und Regulator des pH-Wertes im Körper
Regulation Elektrolythaushalt
- Volumen- u Osmolaritätssensoren messen Extrazellularvolumen u Natriumkonzentration
- being Abweichungen Freisetzung v ADH u ANP u Aktivierung RAAS -> Steuerung Wasser- u Natriumrückresorption
Normwert pH-Wert Blut und Regulation
7,4 (7,37-7,43)
- Schwankungen kurzfristig va. v Binarbonat-Puffer u Lunge abgefangen
- langfristig über Niere
Leitsymptome Erkrankungen Niere und ableitende Harnwege
- Blasenentleerungsstörungen
• Algurie
• Dysurie
• Harnverhalt
• Pollakisurie
• Harninkontinenz
• Nykturie - Makrohämaturie
- Mikrohämaturie
- Ausfluss aus Harnröhre
- Proteinurie
- Glukosurie
- Leukozyturie
- Polyurie (> 3l/Tag)
- Oligurie (< 500ml/Tag)
- Anurie (< 200ml/Tag)
- Flankenschmerzen
- Ödeme
Untersuchungsmethoden Erkrankungen der Niere und ableitende Harnwege
- Anamnese (Vorerkrankungen, Leit- u Begleitsymptome)
- klinische Untersuchung (Inspektion, Palpation, Perkussion, Auskultation)
- LaborU (Blut, Urin)
- Bildgebung: Sonografie, Abdomenübersichtsaufnahme, iv Pyelografie, retrograde Ureterpyelografie, Miktionszystourethrografie (MCU), retrograde Urethrografie, CT, MRT, Angiografie, nuklearmedizinische Verfahren
- RR-Messung, Kontrolle Körpergewicht, Nierenbiopsie, Urethrozystoskopie, Urodynamik
Gewinnung Mittelstrahlurin
- Äußeren Genitalbereich reinigen, ein wenig Urin lassen, Harnstrahl anhalten, ca 20-50 ml Urin in Becher auffangen
- BDK ca 30 min abklemmen, Urin aus Entnahmestelle entnehmen
- Kinder im Wickelalter: Klebebeutel verwenden
Dialyse Definition
Verfahren zur Reinigung des Blutes, harnpflichtige Substanzen (Kreatinin, Harnstoff) u überschüssiges Wasser aus Blut entfernt, ermöglicht Korrektur des Elektrolyt- u Säure-Basen-Haushalts
Dialyse Indikationen
- stark erhöhte Retentionsparameter (Kreatinin 8-10 mg/dl)
- Abfall glomeruläre Filtrationsrate auf <15 ml/ min/ 1,73 m2
- Elektrolytentgleisungen (Kalium >6,5 mmol/l)
- Verschiebungen Säure-Basen-Haushalt (metabolische Azidose)
- Symptome eine Urämie
- Überwässerung mit Lungenödem
- akutes Nierenversagen (zB postoperativ)
Verfahren zur Blutwäsche
Extrakorporal / Intrakorporal
- Körper werden Stoffe über semipermeable Membran entzogen, lässt nur bestimmte Stoffe durch
- Stoffaustausch passiv, folgt Konzentrationsgefälle zw Dialysat u Blut
Shuntpflege
- tgl u vor Dialyse mit Wasser u Seife reinigen, keine Bürsten
- Haut mit fetthaltiger Creme pflegen, nicht direkt vor Dialyse
- keine RRMessung, Blutabnahme, Injektion, Infusion am Shuntarm
- grobe Verschmutzung u Verletzungen meiden
- keine schweren Lasten heben
- keine einengende Kleidung
- keine direkte Sonneneinstrahlung