Kapitel 5 - Interpersonale Beziehungen Flashcards

1
Q

Beziehungsbegriff in der Beziehungsforschung

A

In der Beziehungsforschng bezieht sich der Beziehungsbegriff typischerweise auf Dyaden

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Dyaden

A

zwei Personen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

soziale Beziehung

A

zwei Menschen interagieren miteinander und diese Interaktion beeinflusst sie gegenseitig in ihrem Erleben und Verhalten

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

enge Beziehungen

A
  1. hohes Maß an wechselseitiger Abhängigkeit
  2. Die Pertner auf unterschiedlichen Ebenen (kognitiv, affektiv und verhaltensbezogen) Einfluss aufeinander ausüben
  3. Dieser Einfluss intensiv ist, i.d.R. als positiv erlebt wird und in unterschiedlichen (und nicht nur wenigen) sozialen Situationen besteht
    1. Alle diese Eigenschaften die Beziehung über eine gewisse Dauer kennzeichnen

Insbesondere enge soziale Beziehungen haben für das subjektive Wohlbefinden eine herausragende Bedeutung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Was ist ein entscheidender Faktor aus eine sozialen Kontakt eine enge Beziehung zu entwickeln?

A

Gegenseitigkeit der interpersonalen Attraktion

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Interpersonale Attraktion

A

Positive Gefühle gegenüber einer anderen Person, die mti dem Bedürfnis einhergehen, die Gegenwart der anderen Person zu suchen

ist eine wichtige sozialpsychologische Grundlage für die Aufnahme enger Beziehungen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Sympathie vs interpersonale Attraktion

A

Mit Sympathie wird eine wenig differenzierte Form der interpersonalen Attraktion bezeichnet, die bereits aufgrund einer flüchtigen Begegnung und weniger personaler Informationen entstehen kann

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Faktoren, die das Auftreten von interpersonaler Attraktion fördern (in Kategorien)

A
  • Merkmale des Kontexts
  • Merkmale der Zielperson
  • Merkmale der Beziehung zwischen der beobachtenden und der Zielperson
  • Merkmale der beobachtenden Person
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Faktoren zur Forderung des Auftretens von interpersonaler Attraktion

Merkamle des Kontexts

A

Häufigkeit, mit der eine Person mit der anderen Person Kontakt hat

Menschen tendieren dazu, andere Menschen umso mehr zu mögen, je vertrauter sie ihnen sind

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Faktoren zur Forderung des Auftretens von interpersonaler Attraktion

Merkmale der Zielperson

A

wichtige Quelle für die Attratkion ist die positive Bewertung der individuellen Charakteristika der Zielperson

ihres Aussehens, ihrer Eigenschaften, Präferenzen, etc.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Faktoren zur Forderung des Auftretens von interpersonaler Attraktion

Merkmale der Zielperson

erste Begegnungen

A

Bei der ersten Begegnung werden spontane postivie Gefühle und Sympathie typischerweise durcch die wahrgenommene physisch attraktive Menschen sympathisch zu finden

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Physische Attraktivität bei der Personenwahrnehmung

A

Personen schereiben physisch attraktiven Personen häufig automatisch auch viele andere positive Eigenschaften zu

physische Attraktivität wird bei der Personenwahrnehmung damit im Sinne einer Heuristik

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Faktoren zur Forderung des Auftretens von interpersonaler Attraktion

Merkmale der Beziehung zwischen der beobachtenden und der Zielperson

A

Wahrnehmung von Ähnlichkeiten im Hinblick auf persönlich relevante Einstellungen ist einer der wirkungsvollsten interpersonalen Faktoren

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Faktoren zur Forderung des Auftretens von interpersonaler Attraktion

Merkmale der Beziehung zwischen der beobachtenden und der Zielperson

Gründe für die Wichtigkeit der Ähnlichkeit

A
  1. ähnliche Einstellungen bereiten die Grundlage für gemeinsame Aktivitäten, die wiederum zu einer Intensivierung der Beziehung führen
  2. Menschen gehen häufig davon aus, dass Personen, die ihnen ähnlich sind, sie selbst auch mögen
  3. Menschen fühlen sich durch die wahrgenommenen Ähnlichkeiten in ihren Einstellungen bestätigt, was positive Affekte erzeugt
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Faktoren zur Förderung des Auftretens von interpersonaler Attraktion

Merkmale der beobachtenden Person

A

personenseitiger Faktor, der die Beurteilung der Attraktivität einer Zielperson beeinflusst, ist seine Stimmung

Stimuli werden häufig kogruent zur eigenen Stimmung beurteilt

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Wovon gehen Austausch- und Interdepenztheorien aus?

A

Menschen bauen soziale Beziehungen auf, weil sie im Hinblick auf ihre Bedürftigkeitsbefriedigung wechselseitig voneinander abhängig sind

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
17
Q

Welchen nutzen haben interpersonale Beziehungen laut Austausch- und Intedepenztheorien?

A

Dienen dem Austausch individuell benötigter materieller, sozialer oder psychologischer Ressourcen

Ob Personen eine Beziehung aufnehmen, aufrechterhalten oder abbrechen, hängt vom Verhältnis de wahrgenommenen Nutzen und Kosten ab, die aus der Beziehung für die Beteiligten resultieren

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
18
Q

Wechsel von einer Austauschbeziehung zu einer Gemeinschaftsbeziehung

A

markiert bedeutenden Wendepunkt in der Entwicklung interpersonaler Beziehungen

Mit zunehmender emotionaler Intensität der Beziehung wird im Hinblick auf den sozialen Austausch vom Gleichheitsprinzip zum Bedürfnisprinzip übergegangen; aus einer Bekanntschaft entwickelt sich eine Freundschaft

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
19
Q

Selbstenthüllung (Vulnerability)

A

die bewusste Bereitstellung von Informationen über die eigene Person, die dem Kommunikationspartner ansonsten nicht zugänglich sind

beinhalten Fakten über das eigene Leben, Denken und Fühlen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
20
Q

Womit hängt die Wirkung von Selbstenthüllungen zusammen?

A

mit dem Gefühl der Verpflichtung gegenüber dem Gleichheitsprinzip

Der Empfänger der Botschaft fühlt sich verpflichtet, die Selbstenthüllung des Kommunikationspartners mit einer ungefähr gleichwertigen persönlichen Information zu erwiedern

Dadurch tauschen die Partner Schritt für Schritt persönlichere Informationen aus, was das gegenseitige Kennenlernen und den Aufbau wechselseitigen Vertrauens fördert

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
21
Q

“Doseriung” der Selbstenthüllungen

A

ist ein sensibler Vorgang

ein überhöhtes Maß an Selbstenthüllungen in einer frühen Phase einer Beziehung kann, insbesondere wenn offenbarten Inhalte gegen normative Erwartungen oder Konventionen verstoßen, zu Verunsicherung des Adressaten führen und die Entwicklung der Beziehung beeinträchtigen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
22
Q

Beziehungen und Gesundheit

A

Forschung befasste sich insbesondere mit ehelichen Beziehungen

Menschen, die stärker sozial eingebunden sind, sind auch glücklicher

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
23
Q

Beziehung und Gesundheit

mögliche dritt-Variable

A

Forschung verwendete korrelatives Design -> kein kausaler Zusammenhang deutig

Nicht auszuschließen, ist die Wirkung von dritten Varaiblen, die sowohjl Einfluss auf das psychische Wohlergehen nehmen, als auch auf Merkmale von Beziehungen

So beeinflussen z.B. auch genetische Prädispositionen das subjektive Wohlbefinden. Die Neigung zu eher guter oder schlechter Stimmung ist dann wieder mitverantwortlich für Verhalten, das für die Aufnahme oder den Erhalt von Beziehungen eher förderlich oder eher hinderlich ist

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
24
Q

Experience sampling method

A

Probanden werden gebeten, ihre Alltagsempfindungen in Echtzeit festzuhalten

So sollen z.B. Gefühle im Moment des Erlebens erfasst werden, nicht erst später aus der Erinnerung

Probanden tragen dazu immer ein Notizbuch bei sich, in dem auf jeder Seite eine Skala oder einige offene Fragen zu bearbeiten sind, die das Erleben in der gegebenen Situation festhalten sollen

In unregelmäßigen Abständen erhalten sie dann über den Tag oder einen längeren Zeitraum hinweg Signale, die sie zum Verwenden des Notizbuches auffordern

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
25
Q

Einsamkeit

A

Lässt sich als eine sowohl emotionale als auch kognitive Reaktion auf eine Diskrepanz zwischen der tatsächlichen Anzahl sozialer Beziehungen und ihrer Qualität auf der einen Seite und der gewünschten Anzahl und Qualität auf der anderen Seite definieren

26
Q

Ursachen für Einsamkeit

A

Menschen, die es vorziehen, allein zu sien und die Zurückgezogenheit suchen, fühlen sich nicht einsam

Ursachen für Einsamkeit können u.a. mangelnde soziale Fähigkeiten sein, oder aber der individuelle Bindungsstil

Trainings und andere Interventionsformen können helfen, Kompetenzen in relevanten Bereichen interpersonaler Kommunikations aufzubauen

27
Q

Grundlegende Funktionen sozialer Unterstützung

A
  1. emotionale Unterstützung (Zuneigung, Intimität, Bindung, Wertschätzung, usw.)
  2. Unterstützung bei Bewertung und Entscheidungsfindung (Anleitung und Beratung, Informationen, Feedback, usw.)
  3. instrumentelle Unterstützung (materieller oder finanzieller Beistand)
28
Q

Komponenten von Beziungsschemata (Baldwin, 1992)

A
  • Selbst-Schema
  • Partner-Schema
  • Skript
29
Q

Beziehungsschemata nach Baldwin (1992)

Selbst-Schemata

A

betrifft das Selbst in der betreffenden Interaktion oder Beziehung

wie man sich selbst wahrnimmt oder in der Situation erlebt

30
Q

Beziehungsschemata nach Baldwin (1992)

Partner-Schema

A

beschreibt die Eigenschaften des Beziehungspartners

31
Q

Beziehungsschemata nach Baldwin (1992)

Skript

A

enthält die erwartete Abfolge von Interaktionssequenzen, die auf Grundlage von Interaktionen mit dieser Person in der Vergangenheit angelegt wurde

enthalten sind nicht nur beobachtbare äußerliche Verhaltensweisen, sondern auch Annahmen über den inneren Zustand von Selbst und Partner

32
Q

Nutzen von Baldwins Beziehungsschemata

A

Helfen dabei, das eigene Verhalten auf die andere Person abzustimmen und Vorherzusagen über den wahrscheinlichen Ausgang einer Interaktion zu machen

Konzept des Beziehungsschemas spielt auch in der neueren Bindungsforschung eine wichtige Rolle

33
Q

Beziehungstypen nach Ainsworth (1978)

A
  1. sicherer Bindungsstil
  2. vermeidender Bindungsstil
  3. ängstlich/ambivalenter Bindungsstil

könnten auch für die Beschreibung von Beziehungen zwischen Erwachsenen herangezogen werden

34
Q

Beziehungstypen nach Ainsworth (1978)

sicherer Bindungsstil

A

Kinder mit diesem Stil zeigen großes Vertrauen zu ihrer Bezugsperson, haben keine Angst vor dem Verlassen werden und glauben, von Anderen gemocht und geschätzt zu werden

35
Q

Beziehungstypen anch Ainsworth (1978)

vermeidender Bindungsstil

A

Bezugsperson dieser Kinder sind häufig abweisend und distanziert und reagieren ablehnend auf Versuche der Kinder, ihnen nahe zu kommen

Infolgedessen vermeiden die Kinder weitere Versuche, intimen Kontakt herzustellen - sie lernen, ihr Bedürfnis nach Nähe zu unterdrücken

36
Q

Beziehungstypen nach Ainsworth (1978)

ängstlich/ambivalenter Bindungsstil

A

Kinder mit diesem Stil sind überdurchschnittlich ängstlich und um die Qualität ihrer Bindung besorgt

Bezugspersonen dieser Kinder sind im Ausdruck ihrer Zuneigung inkonsistent, so dass die Kinder nur schwer vorhersagen lernen, welche Reaktion auf den Versuch einer Annäherung folgen wird

37
Q

Partnerwahl

A
  • Gegenseitige Attraktion führt nicht automatisch zu einer Liebesbeziehung
  • Frauen und Männer bevorzugen gleichermaßen Partner, die ihnen selbst sehr ähnlich ​sind
38
Q

positive assortative Paarung

A

Frauen und Männger bevorzugen gleichermaßen solche Partner in Liebesbeziehungen, die ihnen selbst sehr ähnlich sind

39
Q

Merkmalsdimensionen für hohen Zusammenhang zwischen romantischen Partner

Buss (1985)

A
  • Alter
  • Bildung
  • Relition
  • ethnischer Hintergrund

Man muss aber einschränkend anmerken, dass das soziale Umfeld einer Person von dieser aktiv mitgestaltet wird und damit die Gruppe potentieller, verfügbarer Sexualpartner beinahe ausschließlich aus Personen besteht, die einander in Hinblick auf eine oder mehrere Dimensionen ähneln

40
Q

Liebe

A

Jemanden sehr zu mögen bedeutet nicht gleichsam, sie oder ihn zu lieben

Dies bedeutet aber auch, dass Liebe und gegenseitige Zuneigung nicht dieselben Ursachen haben müssen

es gibt noch keine einheitliche, von allen Forschenden akzeptierte Konzeption darüber, was Liebe ausmacht

41
Q

Lee’s drei Liebes-Stile

A

Eros

leidenschaftlicher, erotischer Stil

Ludus

Stil, bei dem die Liebe als Spiel verstanden wird, das mit mehreren Partnern, auch zur selben Zeit gespielt werden kann

Zeichnet sich durch eine gewisse Unaufrichtigkeit gegenüber dem*der Partner*in aus und durch niedrige Selbstverpflichtung gegenüber der Beziehung

Storge

kameradschaftlicher, ruhiger Stil, der Liebe als Freundschaft darstellt

42
Q

Vermischung von Lee’s primären Liebes-Stilen

Sekündäre Liebes-Stile

A

Pragma

ein pragmatsicher, kühl kalkulierender Stil

Agape

ein aufopfernder Stil, der das Wohl der liierten Person über das eigene Wohl stellt

Mania

intensiver, schmerzhafter, geradezu obsessiver Stil

43
Q

Sternberg’s Taxonomie der Liebe

A

unterschiedliche Varianten (oder “Spielarten”) von Liebe können durch jeweils unterschiedliche Kombinationen dreier basaler Komponenten erklärt werden

44
Q

Sternberg’s drei basale Komponenten der Liebe

A

Intimität - die warme Komponente

Zuneigung und Wohlwollen und Verbundenheit gegenüber der Patnerin / dem Parnter

Indikatoren für eine intime Beziehung sind z.B. gegenseitie emotionale Unterstützung oder der Wunsch, das Wohlergehen der Partnerin / des Partners zu fördern

Leidenschaft - die heiße Komponente

Art Motor für Romantik, physische Anziehung und sexuelle Handlungen

Bindungskomponente - die kalte Komponente

kogntivie Entscheidung, eine andere Person zu lieben und der langfristigen Fesetlegung auf eine Beziehung

45
Q

Elaine Hatfield’s (1988) Formen der Liebe

A

Leidenschaftliche Liebe

intensiver emotionaler und auch oft erotsicher Zustand, geprägt durch erhöhte physiologische Erregung und die Überzeugung, dass diese Erregung durch die Person verursacht wurde, der die Liebe gilt

kameradschaftiche Liebe

partnerschaftliche Beziehung, die durch Sicherheit, Vertrauen und Stabilität geprägt ist

ist dem Konstrukt der Zuneigung sehr ähnlich

weniger intensiv als leidenschaftliche Liebe, dafür aber anhaltender

46
Q

Missattribution (Zillmann, 1984)

A

Hier ein Erregungstransfer, bei dem die durch einen ersten Stimulus hervorgerufene Erregung auf einen zweiten Stimulus transferiert wird (z.B. eine attraktive Person), so dass dieser zweite Stimulus fälschlicherweise als Ursache wahrgenommen wird

47
Q

Selbstenthüllungsunterschiede (Männer, Frauen, westliche Kultur)

A

Nicht alle Menschen neigen gleichermaßen dazu, ihre intimsten Gedanken mit anderen zu teilen

Zumindest in westlichen Kulturen ist die Tendenz zur Selbstenthüllung bei Frauen stärker ausgeprägt, als bei Männern

Folglich bewerteten Frauen aus diesem Kulturkreis Freunschaften zu anderen Frauen auch höher asl Männer ihre gleichgeschlechtlichen Freundschaften

Dieser Geschlechtsunterschied konnte in einer chinesischen Stichprobe nicht gefunden werden

48
Q

Investitionsmodell von Caryl Rusbult

A

prominentes Modell, das erklärt, was Menschen zur Aufrechterhaltung ihrer Beziehungen motiviert

beruht auf einer Erweiterung klassischer austauschtheoretischer Überlegungen - im Mittelpunkt des Modells steht das Konzept des “Commitment” gegenüber einer bestehenden Beziehung

Die Stärke des Commitment hängt von drei unabhängigen Faktoren ab:

Zufriedenheit, Alternativen, Investitionen

49
Q

Commitment

A

Die innere Festlegung auf eine Beziehung

Beinhaltet die Absicht, die Beziehung aufrechtzuerhalten (Verhaltenskomponente), ein Gefühl der affektiven Bindung an die Beziehung (emotionale Komponente) und die Orientierung, sich und den Beziehungspartner auch zukünftig als Paar zu sehen (kognitive Komponente)

50
Q

Investitionsmodell - Caryl Rusbult

Zufriedenheit

A

Das Commitment gegenüber einer Beziehung ist umso stärker, je zufriedener die Person mit der Beziehung ist

Beziehungszufriedenheit resultiert wiederum aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Prozessen

Diese Prozesse und die zugrundeliegenden Variablen sind nicht stabil in ihrer WIrksamkeit

Prädiktoren, die die gegenwärtige Zufriedenheit mit einer Beziehung gut vorhersagen konnten, stellten sich teilweise als eher schwache Prädiktoren für zukünftige Zufriedenheit heraus

51
Q

Investitionsmodell - Caryl Rusbult

Alternativen

A

Das Commitment gegenüber einer Beziehung sinkt, wenn die Person attraktive Alternativen zur bestehenden Beziehung wahrnimmt

Diese können bspw. darin bestehen alleine, oder in einer anderen Partnerschaft zu leben

52
Q

Investitionsmodell - Caryl Rusbult

Investitionen

A

Unter Investitionen werden Faktoren verstanden, die unmittelbar mit der Beziehung verknüpft sind und dadurch die Beendiung einer Beziehung kostspielig machen

Wenn Menschen eine Beziehung oder Partnerschaft aufbauen, investieren sie einerseits Ressourcen (Zeit, Energie, Geld, Emotionen), andererseits produzieren sie gemeinsam genutzte Ressourcen (gemeinsame Erinnerungen, Besitztümer, soziale Beziehungen)

Hohe Investitionen und eine Vielzahl an geschätzten gemeinsamen Ressourcen erhöhen das Commitment gegenüber der Beziehung unabhängig von der Höhe der Zufriedenheit oder der Qualität der Ressourcen, da sie die Kosten des Beendens der Beziehung steigern

53
Q

Beziehungskonflikte

A

Schwierigkeiten in der Kommunikation gehören zu den am häufigsten genannten Gründen für Trennungen

Zwei Kommunikationsmuster scheinen besonders häufig in gestörten Beziehungen aufzutreten

  • Reziprozität negativer Affektivität* (negative affect reciprocity)
  • Mitteilungsbedürfnis / Rückzugs-Interaktionsmuster* (demand / withdraw interaction pattern)
54
Q

Reziprozität negativer Affektivität (negative affecdt reciprocity)

A

Folgt dem tit-for-tat Prinzip (Gleiches mit Gleichem), bei dem jeder Ausdruck negativen Affekts durch eine ähnlich emotionale Verhaltensreaktion beantwortet wird

Diese Form emotionaler Reziprozität ist nicht auf Paare in Konfliktsituationen beschränkt, allerdings ist sie bei solchen Paaren besonders stark ausgeprägt. Das geht soweit, dass positives Verhalten wie ein Lächeln geradezu übersehen wird, während auf jedes Stirnrunzeln und jeden verzogenen Mundwinkeln eine scharfe Reaktion folgt

55
Q

MItteilungsbedürfnis / Rückzugs-Interaktionsmuster (demand / withdraw interaction pattern)

A

Diesem Muster liegen geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Reaktion auf Konflikte zugrunde

Frauen sind dabei gewöhnlich expressiver als Männer und berichten auch intensiviere Emotionen. Bei Beziehungsproblemen äußen Frauen daher verstärkt den Wunsch, die Situation mit ihrem Partner zu diskutieren und ihre Gefühle zu verbalisieren

Da Männer eher dazu neigen, sich zurückzuziehen und Probleme zu rationalisieren, wird der Wunsch der Partnerin oft nicht erfüllt, was zu Frustrationen und dem Gefühl, nicht verstanden zu werden, führen kann

Per se sind beide Strategien werde besser noch schlechter geeignet, um mit einer Konfliktsituation umzugehen, das Problem entsteht hier aus der Diskrepanz zwischen den Strategien

56
Q

Attributionsmuster in glücklichen Beziehungen

A

Partner in einer glücklichen Beziehung tendieren zu beziehungsdienlichen Attributionen

Unerwünschtes Verhalten des Partners wird dabei eher durch situationale Faktoren erklärt, es wird als vorübergehende Laune beschrieben oder auf einen überschaubaren Bereich eingegrenzt

Umgekehrt wird wünschenswertes Verhalten der Persönlichkeit des Partners zugeschrieben, es wird als zeitlich relativ stabil eingeschätzt und erscheint auf andere Bereiche der Beziehung generalisierbar

Durch beziehungsdienliche Attribution kann somit das Schlechte minimiert und das Gute maximiert werden

57
Q

distress-maintaining attributions

A

Attributionsmuster in unglücklichen Beizheungen

Positives Verhalten wird eher external und instabil attribuiert

Negatives Verhalten eher internal und stabil

Sorgt dafür, dass die Spannung zwischen den Partnern erhalten wird, statt sie abzubauen

58
Q

Trennungen und Gesundheit

A

Beziehungen können die menschliche Gesundheit positive und negativ beeinflussen

Scheidungen wirken sich stark negativ auf das Wohlergehen der Kinder aus

Bei Geschiedenen selbst konnte auch eine verminderte Gesundheit (körperlich wie psychisch) festgestellt werden

59
Q

Trennungen und Gesundheit

Gründe für negative Auswirkungen

A

Unklar bleibt, ob die Scheidung selbst als Stressor für die negativen Effekte ursächlic ist, oder ob diese eher auf die Abwesenheit von ehelichen Nutzenfaktoren zurückzuführen sind

Selbst Geschiedene, die erneut geheiratet haben, weisen eine höhere Sterblichkeitsrate auf, als Personen, die sich in einer stabilen Ehe befinden

-> allerdings geht es ihnen besser, als den Menschen, die nach der Scheidung Single bleiben

Kann zum Teil durch Ausbleiben positiver Auswirkungen sozialer Untersützung und das gleichzeitige Auftreten zusätzlicher Stressoren erklärt werden - neure Untersuchungen berücksichtigen weitere Faktoren bei der Trennung

60
Q

Mentale Repräsentation der Scheidung

A

Personen, die retrospektiv zu ihrer Trennung befragt wurden, sahen sich selbst mehrheitlich in der aktiven Rollen

-> gaben an, die Trennung im Vergleich zu ihrem Partner gewollt zu haben

Dieses Erinnerungsmuster ist relativ stabil über die Zeit

Zudem nahmen jeweils beide Ex-Partner eher die Oper-Rolle ein

Individuelle Wahrnehmung, selbst aktiv die Scheidung herbeigeführt zu haben, wird mit dem Bedürfnis nach Kontrolle assoziiert

-> Kontrollüberzeugung korreliert mit weniger Bedauern, weniger psychologischem Distress und einer besseren Bewältigung der Situation

61
Q

Verlauf emotionaler und physischer Reaktionen im Anschluss an einen Todesfall - Stroebe & Stroebe (1993)

A
  • Zeit unmittelbar nach dem Todesfall ist i.d.R. durch große Trauer, Depression, Verlustgefühle und eine umfassende Störung der kognitiven und behavioralen Aktivitäten geprägt
  • Auch nach sechs Monaten ist die psychologische Belastung noch beträchtlich; der Zustand verbessert sich im Verlauf der folgenden 12 bis 18 Monate jedoch merklich und ist nach 2 - 3 Jahren überwunden - gleiches gilt für körperliche Beschwerden
  • Sterblichkeitsrate bei den hinterbliebenen Partner erreichdt einen Höhepunkt in den Monaten im Anschluss an den Todesfall und langt nach etwa 2 - 3 Jahren wieder auf Normalniveau
62
Q

Kritik am Verlauf emotionaler und physischer Reaktionen im Anschluss an einen Todesfall von Stoebe & Stroebe (1993) - von Camile Wortman, et al.

A

Stellt Allgemeingültigkeit der Beobachtungen infrage

  • haben teils widersprüchliche Daten gefunden, die nahelegen, dass die Folgen des Verlustes auch stark von den individuellen Überzeugungen und Einstellungen der Betroffenen abhängen und keinsfalls bei allen Menschen die gleichen Reaktionen zu beobachten sind
  • Beobachtungen decken sich mit Befunden aus der Forschng zur Stressbewältigung und dem Einfluss von Persönlichkeitsmerkalen auf die Wahl der Copingstrategien bei Stress erzeugenden Ereignissen