Kapitel 14 - Vorurteile und Konflikte zwischen Gruppen Flashcards

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1
Q

Intergruppenverhalten

A

Sozialpsycholog*innen sprechen von Intergruppenverhalten, wenn das Verhalten zwischen zwei oder mehreren Individuen weitgehend oder sogar vollständig durch ihre Zugehörigkeit zu unterschiedlichen Gruppen determiniert wird

Während interpersonales Verhalten durch interindividuelle Variabilität charakterisiert ist, zeichnet sich Intergruppenverhalten durch relative Gleichförmigkeit (Uniformität) der Einstellungen, Wahrnehmungen und Verhaltensweisen der Gruppenmitglieder aus

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2
Q

Worauf beruht die Wahrnehmung anderer Personen in Intergruppensituationen?

A

In Intergruppensituationen beruht die Wahrnehmung anderer Personen auf den Stereotype über die Gruppe:

Gruppenmitglieder werden nicht als einzigartige Individuen, sondern als relativ austauschbare Gruppenmitglieder wahrgenommen, die sich in Bezug auf stereotypische Merkmale der Gruppe ähneln

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3
Q

Stereotype

A

Die sozial geteilten Überzeugungen bezüglich der Attribute, Eigenschaften, Verhaltensweisen etc., hinsichtlich derer die Mitlgieder einer Gruppe einander ähneln

→Bei Stereotypen handelt es sich nicht um individuelle, sondern um sozial geteilte Überzeugungen

→Stereotype sind also soziale und keine individuellen (oder idiosynkratischen) Konstruktionen

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4
Q

Heterostereotype

A

Stereotype über Fremdgruppen

→d.h. Gruppen, zu denen man selbst nicht gehört

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5
Q

Autostereotype

A

Stereotype über die Eigengruppe

→d.h. die Gruppe, zu der man gehört

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6
Q

Meta-Stereotype

A

bezeichnet das Stereotyp vom Stereotyp

→d.h. Überzeugungen darüber, welche Stereotype Mitglieder einer Fremdgruppe über die Eigengruppe haben

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7
Q

Stereotypisierung

A

Bezeichnet den Prozess der Definition des eigenen Selbst im Sinne der stereotypischen Merkmale, Eigenschaften von Eigengruppenmitgliedern

Folgt aus dem Prozess der Selbstkategorisierung und liefert die Grundlage für die Selbstdefinition im Sinne einer sozialen (kollektiven) Identität

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8
Q

Vorurteile

A

Die positive oder negative Bewertung einer sozialen Gruppe und ihrer Mitglieder aufgrund der ihr zugeschrieben Merkmale, der mit der Gruppe assoziierten Affekte und verhaltensbezogener Informationen

Lassen sich auch als Einstellungen gegenüber sozialen Gruppen auffassen

Negative Vorurteile manifestieren sich in unterschiedlichen Formen der sozialen Diskriminierung

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9
Q

Stereotype vs. Vorurteile

A

Während es sich bei Stereotype um kognitive Repräsentationen einer Gruppe handelt, handelt es sich bei Vorurteilen um gruppenbezogene Bewertungen

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10
Q

Soziale Diskriminierung

A

Die Ablehnung oder Benachteiligung von Personen aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit

Soziale Diskriminierung kann als isolierter Verhaltensakt, als Verhalten zwischen Gruppen und in institutionalisierter Form auftreten

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11
Q

Stigma

A

mit der sozialen Diskriminierung eng verbundener Prozess

Unter einem Stigma wird ein negativ bewertetes Attribut verstanden, durch welches der Träger von normativen Erwartungen abweicht und welches ihn in den Augen anderer derartig diskreditiert, dass er seinen Anspruch auf gesellschaftliche Gleichberechtigung verliert

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12
Q

Stigmatisierte Attribute

A

können offensichtlich nicht erkennbar sein, sie können Verhaltensweisen oder Lebensstile umfassen, oder sich auf die Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen oder sozialen Kategorien beziehen

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13
Q

Wodurch entfaltet ein Stigma seine diskreditierende Wirkung?

A

dadurch, dass es dem*der Betrachter*in als ein Indikator für vermeintlich weitere, aber nicht direkt beobachtbare, negative Charaktereigenschaften oder Persönlichkeitsmerkmale des Merkmalstägers dient

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14
Q

Wovon hängt es ab, ob und wann ein Attribut den Charakter eines Stigmas erhält?

A

Ob und wann ein Attribut in einer Gruppe oder Gesellschaft den Charakter eines Stigmas erhält, hängt davon ab, was in einer Gesellschaft (oder einer Gruppe) als normal und was als abweichend oder deviant definiert wird

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15
Q

Ursachen von Stereotypen und Vorurteilen

Persönlichkeit und individuelle Dispositionen

Autoritäre Persönlichkeit

A

Unter Bezugnahme auf psychodynamische Theorien wurde in den 1930er- und 1940er-Jahren postuliert, dass Vorurteile Ausdruck einer erziehungs- und sozialisationsbedingten abnormen Persönlichkeitsstruktur seien, der sog. autoriären Persönlichkeit

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16
Q

Ursachen von Stereotypen und Vorurteilen

Persönlichkeit und individuelle Dispositionen

Forschung

A

Mittlerweile herrscht in der Forschung weitgehend Einigkeit darüber, dass persönlichkeitstheoretische Ansätze zwar einen Beitrag zur Beantwortung der Frage leisten können, warum manche Personen besonders extreme Vorurteile haben

Der Ansatz zur autoritären Persönlichkeit geht allerdings von spezifischen Persönlichkeitsdeformationen als Ursache von Stereotypen und Vorurteilen aus

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17
Q

Ursachen von Stereotypen und Vorurteilen

Persönlichkeit und individuelle Dispositionen

Welche Persönlichkeitseigenschaften begünstigen nun aber die Übernahme von Stereotypen und Vorurteilen bei psychisch unauffälligen Personen?

A

Jüngere Forschungsarbeiten zu dieser Frage haben sich verstärkt mit Zusammenhängen zwischen den Big-Five und Vorurteilen befasst

Das Dual Process Model of Ideology and Prejudice von Duckitt et al. (2008) postuliert einen indirekten Einfluss von Persönlichkeitsfaktoreni m SInne der Big Five auf Vorurteile, der über eine erhöhte Anfälligkeit für die Übernahme bestimmter ideologischer Orientierungen vermittelt wird

Eine Disposition zur emotionalen Instabilität begünstigt offenbar die Übernahme einer sozialen Dominanzorientierung, der zufolge Personen Status und Machtunterschiede zwischen Gruppen als Ausdruck einer natürlichen gesellschaftlichen Ordnung akzeptieren

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18
Q

Big-Five

A

Bei den Big-Five handelt es sich um fünf Persönlichkeitsdimensionen, anhand derer sich psychisch gesunde und unauffällige Personen charakterisieren lassen:

Extraversion, Verträglichkeit, Emotionale (In)Stabilität, Gewissenhaftigkeit, und Offenheit für neue Erfahrungen

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19
Q

Ursachen von Stereotypen und Vorurteilen

Persönlichkeit und individuelle Dispositionen

Welche Persönlichkeitseigenschaften begünstigen nun aber die Übernahme von Stereotype und Vorurteilen bei psychisch unauffälligen Personen?

Forschung

A

Die sozialpsychologische Forschung geht daher davon aus, dass die Entstehung und Verwendung von Stereotypen und Vorurteilen aus einem Zusammenspiel von individuellen Dispositionen, allgemeinen kognitiven Prozessen und sozialen Einflussprozessen resultiert

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20
Q

Ursachen von Stereotypen und Vorurteilen

Kategoriale Differenzierung

Akzentrierungsprinzip

A

Henri Tajfel legt mit seinen paradigmatischen Forschungsarbeiten zum Prozess der Kategorisierung einen zentralen Grundstein für die sozialkognitive Perspektive

Seine Arbeiten decken auf, dass Kategorisierung i.d.R. zu einer perzeptuellen Akzentuierung der wahrgenommenen Ähnlichkeiten und Unterscheide führt

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21
Q

Ursachen von Stereotypen und Vorurteilen

Kategoriale Differenzierung

Akzentuierungsprinzip

Assimilation

A

Unterschiede der Stimuli innerhalb einer Kategorie werden unterschätzt

→Objekte, Personen, Ereignisse innerhalb einer Kategorie werden als ähnlicher wahrgenommen, als sie tatsächlich sind

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22
Q

Ursachen von Stereotypen und Vorurteilen

Kategoriale Differenzierung

Akzentuierungsprinzip

Kontrastierung

A

Unterschiede zwischen Stimuli unterschiedlicher Kategorien werden überschätzt

→Objekte oder Ereignisse unterschiedlicher Kategorien werden als unähnlicher wahrgenommen, als sie tatsächlich sind

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23
Q

Ursachen von Stereotypen und Vorurteilen

Kategoriale Differenzierung

Was sorgt für den Eindruck, dass “alle” in der Fremdgruppe gleich sind?

A

Das Akzentuierungsprinzip stellt die Grundlage für die wahrgenommene Homogenität von Fremdgruppen dar (“Die sind alle gleich!”)

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24
Q

Ursachen von Stereotypen und Vorurteilen

Stereotype, Vorurteile und Stigmata als soziale Konstruktionen

A

Die meisten Sozialpsycholog*innen vertreten die Auffassung, dass soziale Kategorien (und die mit diesen Kategorien assoziierten Stereotype, Vorurteile und Stigamata) soziale Konstruktionen sind

Diese Konstruktionen werden in sozialen und politischen Diskursen innerhalb und zwischen Gruppen erzeugt und erfüllen bestimmte soziale (oder auch ideologische und politische) Funktionen

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25
Q

Ursachen von Stereotypen und Vorurteilen

Stereotype, Vorurteile und Stigmata als soziale Konstruktionen

Welche soziale (oder kollektive) Funktionen von Stereotype thematisiert Tajfel in seiner Analyse?

A

Positive Differenzierung

Kausale Erklärung

Soziale Rechtfertigung

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26
Q

Ursachen von Stereotypen und Vorurteilen

Stereotype, Vorurteile und Stigmata als soziale Konstruktionen

Welche soziale (oder kollektive) Funktionen von Stereotype thematisiert Tajfel in seiner Analyse?

Positive Differenzierung

A

Stereotype dienen dazu, die Eigengruppe von anderen Gruppen positiv abzugrenzen

Man spricht diesbezüglich auch von der Herstellung positiver Distinktheit

Stereotype kristalisieren sich daher insbesondere um Merkmalsdimensionen, auf denen die Eigengruppe der Fremdgruppe überlegen ist

27
Q

Ursachen von Stereotypen und Vorurteilen

Stereotype, Vorurteile und Stigmata als soziale Konstruktionen

Welche soziale (oder kollektive) Funktionen von Stereotype thematisiert Tajfel in seiner Analyse?

Kausale Erklärung

A

Stereotype sind Elemente komplexer sozialer und ideologischer Begriffsysteme, aus denen kausale Erklärungen für soziale Phänomene und Ereignisse abgeleitet werden

28
Q

Ursachen von Stereotypen und Vorurteilen

Stereotype, Vorurteile und Stigmata als soziale Konstruktionen

Welche soziale (oder kollektive) Funktionen von Stereotype thematisiert Tajfel in seiner Analyse?

Soziale Rechtfertigung

A

Im Rahmen dieser Begriffsysteme oder Ideologien dienen Stereotype auch der sozialen Rechtfertigung der Behanldungen von Mitgliedern anderer Gruppen

29
Q

Ursachen von Stereotypen und Vorurteilen

Stereotype, Vorurteile und Stigmata als soziale Konstruktionen

Welche soziale (oder kollektive) Funktionen von Stereotype thematisiert Tajfel in seiner Analyse?

Legitimierender Mythos

A

Innerhalb einer Gesellschaft weitgehend geteilte Überzeugungssysteme, die dazu dienen, bestehende Status- und Machtunterschiede zwischen Gruppen zu rechtfertigen

Die polititschen und ideologischen Funktionen von Stereotypen sind auch ein zentrales Thema neuerer Theorien zur Erklärung der Akzeptanz sozialer Ungleichheit

Diesen Theorien zufolge werden ungleiche Statusbeziehungen zwischen Gruppen durch sog. legitimierende Mythen unterstützt, die von den Mitgliedern statushoher und statusniedriger Gruppen gleichermaßen akzeptiert werden

30
Q

Soziale Repräsentationen

A

Sozial geteilte Meinungen und Vorstellungen über bestimmte Sachverhalte innerhalb einer Gesellschaft (Krankheiten, politische Systeme, wissenschaftliche Disziplinen etc.), die in sozialen Diskursen innerhalb und zwischen Gruppen konstruiert werden

Soziale Repräsentationen resultieren aus komplexen sozialen Einflussprozessen innerhalb und zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen und agierenden Personen, in denen die Beteiligten die Deutungshoheit für sich reklamieren und gruppenspezifische Interessen verfolgen

31
Q

Soziale Repräsentationen von Krankheiten

A

Sind eine “Komposition” aus dem vorherrschenden medizinischen Expertenwissen sowie Alltagsvorstellungen und kulturellen oder religiösen Überzeugungen

Sie beinhalten typischerweise Vorstellungen über die Symptome, den Verlauf, die Übertragungswege, Präventions- und Behandlungsmöglichkeiten

Zudem beinhalten sie Definitionen der Betroffenengruppe(n), die eine Unterscheidung zwischen “uns” und “denen” mit sich bringt

32
Q

Welchen Funktionen dienen soziale Repräsentationen von Krankheiten (genauso wie soziale Repräsentationen im Allgemeinen)?

A

Erklärungs- und Kommunikationsfunktion

Koordinationsfunktion

Legitimationsfunktion

33
Q

Welchen Funktionen dienen soziale Repräsentationen von Krankheiten (genauso wie soziale Repräsentationen im Allgemeinen)?

Erklärungs- und Kommunikationsfunktion

A

Ermöglichen den individuellen Mitgliedern einer Gesellschaft Orientierung und Kommunikation bezüglich eines potentiell bedrohlichen Ereignisses, auch wenn keine individuellen Erfahrungen im Umgang mit dem Ereignis bestehen

34
Q

Welchen Funktionen dienen soziale Repräsentationen von Krankheiten (genauso wie soziale Repräsentationen im Allgemeinen)?

Koodirnationsfunktion

A

Die kollektiv geteilten Deutungen und Erklärungen bilden die Grundlage für eine gesellschaftlich koordinierte Reaktion auf die Krankheit

35
Q

Welchen Funktionen dienen soziale Repräsentationen von Krankheiten (genauso wie soziale Repräsentationen im Allgemeinen)?

Legitimationsfunktion

A

Die soziale Repräsentation liefert auch die moralische Grundlage für das gesundheitspolitische Handeln und den Umgang mit den Betroffenengruppen

36
Q

Ursachen von Stereotypen und Vorurteilen

Wovon hängt ab welche sozialen Erklärungs- oder Interpretationsmuster sich innerhalb der weiteren Gesellschaft (oder in Teilpopulationen) verbreiten?

A

Hängt entscheidend von der Fähigkeit einzelner sozial agierender Personen ab, Unbeteiligte oder Unentschlossene von der Richtigkeit der eigenen Position zu überzeugen

Eine wichtige Rolle in diesem Zusammenhang spielt hierbei der Zugang zu Massenmedien, der für eine effiziente Verbreitung der kollektiven Deutung essentiell ist

Für die soziale Akzeptanz der Deutungen und Interpretationen sind zwei Prozesse besonders relevant:

  • Verankerung*
  • Vergegenständlichung*
37
Q

Ursachen von Stereotypen und Vorurteilen

Wovon hängt ab welche sozialen Erklärungs- oder Interpretationsmuster sich innerhalb der weiteren Gesellschaft (oder in Teilpopulationen) verbreiten?

Welche Prozesse sind für die soziale Akzeptanz der Deutung und Interpretation besonders relevant?

Verankerung

A

Verankerung - worunter die Integration der neuen Vorstellungen in bereits bestehende Vorstellungssysteme (bzw. das kulturelle Wissen, sozial geteilte Erfahrungen) zu verstehen ist

38
Q

Ursachen von Stereotypen und Vorurteilen

Wovon hängt ab welche sozialen Erklärungs- oder Interpretationsmuster sich innerhalb der weiteren Gesellschaft (oder in Teilpopulationen) verbreiten?

Welche Prozesse sind für die soziale Akzeptanz der Deutung und Interpretation besonders relevant?

Vergegenständlichung

A

Vergegenständlichung - was die Umwandlung eines abstrakten medizinischen Konzepts in konkrete und verständliche Bilder oder Metaphern beinhaltet

39
Q

Ursachen von Stereotypen und Vorurteilen

Wovon hängt ab welche sozialen Erklärungs- oder Interpretationsmuster sich innerhalb der weiteren Gesellschaft (oder in Teilpopulationen) verbreiten?

Mediale Repräsentationen im Kontext von Immigration

A

Die Gründe für Immigration sind vielfältig: Kriege, Genozide und Verteibungen, Armut und Perspektivlosigkeit in anderen Regionen der WElt

Ein sozialpsychologischer Faktor betrifft die Art und Weise, wie Einwanderung innerhalb relevanter Bezugsgruppen bzw. in der weiteren Gesellschaft erklärt, interpretiert und bewertet wird

In diesem Zusammenhang spielen Massenmedien eine wichtige Rolle, da sie die Meinungsbilder einer Vielzahl von Personen und Gruppen innerhalb einer Gesellschaft beeinflussen

Wenn in Medien Berichte über vermeintlich unüberbrückbare, kulturelle Andersartigkeit von Immigrant*innen verbreitet werden, bekommen diese für Mitglieder der aufnehmenden Gesellschaft schnell einen Stellenwert eines Beweises für die “Rationalität” bereits bestehender Gefühle der Bedrohung

Dies gilt auch für das Gefühl einer symoblischen Bedrohung, die sich - im Unterschied zu einer realistischen oder materiellen Bedrohung - auf die Bedrohung eigener Werte, Normen, Überzeugungen und Weltbilder bezieht

40
Q

Inhalte von Stereotype

Stereotype-Content-Model von Fiske et al. (2002)

A

macht spezifische Vorhersagen darüber, welche Merkmale Fremdgruppenmitglieder in Abhängigkeit von spezifischen Charakteristika der Intergruppenbeziehung zugeschrieben weden

Fiske et al. konzentrieren sich dabei auf zwei inhaltliche Dimensionen: Wärme und Kompetenz

Die Zuschreibung entsprechender Eigenschaften hängt dem Modell zufolge von zwei Charakteristika der Intergruppenbeziehung ab:

  • Intergruppaler Wettbewerb*
  • Statusverhältnis zwischen Eigen- und Fremdgruppe*

→Die Kombination hoher und niedriger Ausprägungen auf den Merkmalsdimensionen Wärme und Kompetenz führt zur Unterscheidung von vier inhaltlich distinkten Typen von Stereotypen

→eine wichtige Implikation des Stereotype-Content-Modells ist, dass Stereotype oft einen ambivalenten Charakter annehmen

Gerade die afu den ersten Blick positiv erscheinenden Zuschreibungen können zur Aufrechterhaltung bestehender Statusverhältnisse beitragen, da sie den diskriminierenden Charakter des Stereotyps verschleiern

41
Q

Inhalte von Stereotype

Stereotype-Content-Model von Fiske et al. (2002)

Intergruppaler Wettbewerb

A

Sind die Anderen “befreundete Personen” oder “verfeindete Personen”?

Fremdgruppen, mit denen die Eigengruppe konkurriert, sollten als wenig warm (kalt, berechnend etc.) wahrgenommen werden

Ist die Beziehung hingegen durch Kooperation, statt durch Konkurrenz geprägt, sollten die Mitglieder der Fremdgruppe als realtiv warm wahrgenommen werden (liebenswert, herzlich etc.)

42
Q

Inhalte von Stereotype

Stereotype-Content-Model von Fiske et al. (2002)

Statusverhältnis zwischen Eigen- und Fremdgruppe

A

Während Mitglieder statusniedriger Gruppen als inkompetent wahrgenommen werden sollten (dumm, unfähig etc.), sollten Mitglieder statushoher Fremdgruppen als relativ kompetent angesehen werden (intelligent, effektiv etc.)

43
Q

Inhalte von Stereotype

Stereotype-Content-Model von Fiske et al. (2002)

Inhalte von Stereotypen in Abhängigkeit von intergruppalem Wettbewerb und Gruppenstatus

Bild

A
44
Q

Der Einfluss von Stereotypen und Vorurteilen auf das Handeln und die Auswirkungen auf die Zielpersonen

Automatische und kontrollierte Prozesse

A

Zahlreiche in der sozialen Kognitionsforschung entwickelten Modelle gehen davon aus, dass sowohl automatische als auch kontrollierte Prozesse Einfluss auf die Wirkungsweise von Stereotypen haben

45
Q

Der Einfluss von Stereotypen und Vorurteilen auf das Handeln und die Auswirkungen auf die Zielpersonen

Automatische und kontrollierte Prozesse

Modell von Devine (1989)

A

postuliert, dass die Aktivierung von Stereotypen zunächst automatisch erfolg und zwar immer dann, wenn ein relevanter Auslösereiz anwesend ist

Diese Akitiverung liegt ausßerhalb der bewussten Kontrolle einer Person; sie reultiert als Funktion der kognitiven Zugänglichkeit des Stereotyps im Gedächtnis

Ob und in welcher Art sich ein automatisch aktiviertes Stereotyp auf das Urteilen und Handeln einer Person auswirkt, hängt allerdings von einem zeitlich nachfolgenden kontrollierten Verarbeitungsprozess ab

Im Zuge dieses Prozesses können automatisch aktivierte Stereotype bewusst modifiziert bzw. die mit dem Stereotyp assoziierten Verhaltensimpulse unterdrückt oder adjustiert werden

46
Q

Der Einfluss von Stereotypen und Vorurteilen auf das Handeln und die Auswirkungen auf die Zielpersonen

Automatische und kontrollierte Prozesse

Modell von Devine

Von welchen Faktoren hängt der Einsatz und die Effektivität kontrollierter Prozesse ab?

A
  1. Die Motivation der Person, den Einfluss von Stereotypen und Vorurteilen auf Urteilen und Handeln zu kontrollieren
  2. Die Kontrolle des Einflusses von Stereotypen und Voruretielen setzt die Verfügbarkeit notweniger kognitiver Ressourcen voraus
47
Q

Der Einfluss von Stereotypen und Vorurteilen auf das Handeln und die Auswirkungen auf die Zielpersonen

Automatische und kontrollierte Prozesse

Modell von Devine

Von welchen Faktoren hängt der Einsatz und die Effektivität kontrollierter Prozesse ab?

Motivaton zur Kontrolle von Vorurteilen

A

Die Motivation der Person, den Einfluss von Stereotypen und Vorurteilen auf Urteilen und Handeln zu kontrollieren

Personen mit hoher Motivation zur Vorurteilskontrolle versuchen, automatisch ausgelöste negative Reaktionen, wenn sie ihnen bewusst werden, durch kontrollierte Prozesse gezielt zu korrigieren;

bei Personen mit niedriger Motivation ist diese Korrekturreaktion entsprechend schwächer oder bleibt ganz aus

48
Q

Der Einfluss von Stereotypen und Vorurteilen auf das Handeln und die Auswirkungen auf die Zielpersonen

Automatische und kontrollierte Prozesse

Modell von Devine

Von welchen Faktoren hängt der Einsatz und die Effektivität kontrollierter Prozesse ab?

Verarbeitungskapazität

A

Die Kontrolle des Einflusses von Stereotypen und Vorurteilen setzt die Verfügbarkeit notwendiger kognitvier Ressourcen voraus

Daher wird der Einfluss automatisch aktivierter Stereotype und Vorurteile auf das Urteilen und Handeln einer Person umso wahrscheinlicher, je stärker ihre Aufmerksamkeit und Konzentration durch andere Prozesse gebunden oder beeinträchtigt ist

49
Q

Der Einfluss von Stereotypen und Vorurteilen auf das Handeln und die Auswirkungen auf die Zielpersonen

Automatische und kontrollierte Prozesse

Forschung

A

Dass automatisch aktivierte Stereotype Urteile und Handeln von Personen ohne deren Wissen beeinflussen können, ist mittlerweile in einer Vielzahl von Kontexten dokumentiert worden

Der Einfluss von Stereotypen und Vorurteilen entzieht sich der bewussten Kontrolle weitaus häufiger als Menschen gemeinhin erkennen

50
Q

Der Einfluss von Stereotypen und Vorurteilen auf das Handeln und die Auswirkungen auf die Zielpersonen

Subtiler Ausdruck von Vorurteilen

A

Eine subtile Form des Ausdrucks von Vorurteilen zeigt sich darin, ob und inwieweit Menschen bereit sind, die Vorurteile anderer Personen aktiv zu hinterfragen bzw. diesen zu widersprechen

Bsp. Homosexualität

Die Sorge, selbst für schwul gehalten werden zu können, wirkte sich ebenfalls auf das Verhalten aus - je größer die eigene Sorge, desto geringer die Tendenz, die Interaktionsperson auf ihre Kommentare anzusprechen

51
Q

Der Einfluss von Stereotypen und Vorurteilen auf das Handeln und die Auswirkungen auf die Zielpersonen

Auswirkungen auf die Zielpersonen

A

Negative Stereotype, Vorurteile und Stigmatisierung bilden die Grundlage vielfältiger Formen sozialer Diskriminierung, die von der Vorenthaltung wichtiger Ressourcen, über soziale Ausgrenzung bis hin zu Hassverbrechen reichen können

Mitglieder sozial benachteiligter Gruppen werden häufiger Opfer verbaler und körperlicher Gewalt, haben seltener Zugang zu guten Bildungseinrichtugnen, werden medizinisch schlechter versorgt oder verdienen weniger Geld bei gleicher Leistung als andere Mitglieder der Gesellschaft

Zusätzlich kann die Mitgliedschaft in einer sozial stigmatisierten und benachteiligten Gruppe auch zu gravierenden psychologischen Folgen führen, wie Minderung des Selbstwerts und der psychosozialen Gesundheit

52
Q

Der Einfluss von Stereotypen und Vorurteilen auf das Handeln und die Auswirkungen auf die Zielpersonen

Auswirkungen auf die Zielpersonen

Potentielle sozialpsychologische Konsequenzen - Selbstwertgefühl und Gesundheit

A

Die Stereotypisierung bzw. Stigmatisierung der statusniedrigen Gruppe durch die statushöhere Gruppe beeinflusst auch das Selbstverständnis der Mitglieder der statusniedrigen Gruppe bis hin zur Konstruktion ihrer sozialen Identität

Tatsächlich gibt es eine Reihe von Hinweisen darauf, dass Mitglieder abgewerteter sozialer Gruppen dazu tendieren, die negativen Eigenschaften, die ihrer Gruppe innerhalb der weiteren Gesellschaft zugeschrieben werden, zu internalisieren

Kurt Lewin (1941) hat für diesen Prozess den Begriff des “Selbsthass” geprägt, der aus der Übernahme des “Fremdhasses” resultiert

Es ist daher naheliegend zu vermuten, dass sich die Zugehöhrigkeit zu einer statusniedrigen und stigmatisierten Gruppe negativ auf das Selbstwertgefühl und das psychosozial Wohlbefinden der Betroffenen auswirkt

53
Q

Der Einfluss von Stereotypen und Vorurteilen auf das Handeln und die Auswirkungen auf die Zielpersonen

Auswirkungen auf die Zielpersonen

Ablehnungs-Identifikationsmodell

A

Tatsächlich zeigen einige Untersuchungen, dass Mitglieder stigmatisierter Gruppen im Vergleich zu Mitglieder nicht-stigmatisierter Gruppen ein höhreres Risiko aufweisen, an Selbstwertminderung, Depression oder Herzkrankheiten zu erkranken

Insbesondere die neuere sozialpsychologische Forschung legt allerdings nahe, dass eine Minderung des Selbstwertgefühls keineswegs eine zwangsläufige Konsequenz der Mitgliedschaft in einer statusniedrigen Gruppe ist

Vielmehr zeigt sich sogar, dass Angehörige statusniedriger Gruppen, einschließlich Schwarzer, Behinderter oder gesichtsentstellter Personen, häufig ein Selbstwertgefühl ausgeprägt haben, das dem von Angehörigen statushoher Gruppen entspricht

→Von Selbstwertminderung bedroht sind daher insbesondere Personen, die sich nur gering mit ihrer Gruppe identifizieren (und dementsprechend schlecht in die Gruppe integriert sind), gleichzeitig aber von Mitgliedern der Fremdgruppe aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit diskriminiert werden

54
Q

Der Einfluss von Stereotypen und Vorurteilen auf das Handeln und die Auswirkungen auf die Zielpersonen

Auswirkungen auf die Zielpersonen

potentielle sozialpsychologische Konsequenzen - Leistung und Berufswahl

A

Der “Stereotype-Threat” Theorie zufolge löst die Befürchtung, auf der Grundlage von Stereotypen beurteilt zu werden, bei Mitgliedern sozial abgewerteter Gruppen ein Gefühl der Bedrohung aus

Dieses Gefühl und die damit einhergehende gesteigerte Nervösität können dazu führen, dass Mitglieder sozail abgewerteter Gruppen in Prüfungs- oder Testsituationen Leistungen zeigen, die unterhalb ihres Leistungspotenzials liegen

So entschdeiden sich Mitglieder sozal abgewerteter Gruppen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit gegen die Wahl von Berufen oder Positionen, in denen sie die Konfrontation mit negativen Stereotypen befürchten müssen

55
Q

Ursachen von Intergruppenkonflikten

Negative Interdepenz

A

Der Theorie des realistischen Gruppenkonflikts von Muzafer Sherif et al. (1966) zufolge, stehen Einstellungen und Verhaltensweisen von Gruppenmitgliedern gegenüber anderen Gruppen in einem funktionalen Verhältnis zu Gruppeninteressen und Zielen

Sind die Ziele von Eigengruppe und Fremdgruppe unvereinbar (oder sind die Gruppen, formaler ausgedrückt, negativ interdependent), resultieren negative Vorurteile sowie feindselige und aggressive Verhaltensweisen gegenüber der Fremdgruppe

56
Q

Ursachen von Intergruppenkonflikten

Relative Deprivation

Definition

A

Die Wahrnehmung, weniger zu haben als einem zusteht, die mit einem Gefühl der Unzufriedenheit einhergeht

Eine wichtige Quelle relativer Deprivation ist der soziale Vergleich

Egoistische relative Deprivation resultiert aus interpersonalen Vergleichen (eine Person nimmt wahr, dass sie - ungerechterweise - weniger besitzt als eine andere Person)

Fraternale relative Deprivation resultiert hingegen aus Intergruppalen Vergleichen (d.h. dem Vergleich der Eigengruppe mit einer relevanten Fremdgruppe)

57
Q

Ursachen von Intergruppenkonflikten

Relative Deprivation

A

Obwohl Wettbewerb um knappe Ressourcen eine hinreichende Bedingung für Feindseligkeiten darstellt, ist diese Bedingung nicht notwendig

Theorien der relativen Deprivation nehmen daher an, dass neben einem objektiven Mangel an Ressourcne bzw. dem Grad objektiver Deprivation, die subjektive wahrgenommene relative Deprivation eine zentrale Bedeutung für die Entstehung von Konflikten besitzt

Für die Erklärung von Intergruppenkonflikten spielt insbesonder die fraternale relativce Deprivation eine wichtige Rolle

→Bspw. beteiligen sich Menschen auch dann an Auseinandersetzungen mit anderen Gruppen, wenn sie sich persönlich nicht benachteiligt fühlen, aber wahrnehmen, dass ihre Gruppe gegenüber der anderen Gruppe benachteiligt ist

Die Bedeutung fraternaler Deprivation für die Entwicklung von Auseinandersetzungen zwischen Gruppen ist in vielfältigen Kontexten nachgewiesen

58
Q

Ursachen von Intergruppenkonflikten

Negative soziale Identität

Theorie der sozialen Identität von Tajfel und Turner

A

Die Theorie von Tajfel & Turner (1986) nimmt an, dass wahrgenommene negative Interdepenz oder Benachteiligung zwar hinreichende aber keine notwenigen Bedingungen für das Auftreten von Konflikten zwischen Gruppen ist

Herzstück der theoretischen Erklärung ist das Konzept der sozialen Identität

Menschen streben grundsätzlich nach einer positiven sozialen Identität

Wenn soziale Vergleichprozesse zwischen Eigen- und Fremdgruppe auf einer relevanten Vergleichsdimension nun aber zu negativen Vergleichsergebnissen für die Eigengruppen führen, ist dieses Bedürfnis verletzt

Menschen sollten daher bemüht sein, etwas an diesem Zustand zu ändern

→Der Theorie der sozialen Identität zufolge stehen Menschen hierführ eine Reihe von Strategien offen, die von individuellen Strategien sozialer Mobilität bis zu kollektiven Strategien sozialen Wandels reichen können

Für welche Strategien sich die Mitglieder einer Gruppe entscheiden hägnt zum einen von ihrer Wahrnehmung bestimmter soziostruktureller Charakteristika der Intergruppenbeziehung ab

Zum anderen spielt die Stärke der Identifikation einer Person mit der Eigengruppe eine wichtige Rolle

59
Q

Ursachen von Intergruppenkonflikten

Negative soziale Identität

Strategien

Soziale Mobilität

A

Individuen können versuchen, eine negative soziale Identität “abzulegen”, indem sie die statusniedrige Eigengruppe verlassen und in die statushöhere Gruppe aufsteigen

Soziale Mobilität ist allerdings nur möglich, wenn die Grenzen zwischen Eigen- und Fremdgruppe relativ durchlässig sind

Für Personen, die sich stark mit ihrer Gruppe identifizieren, ist diese Strategie zudem keine Option

Bei der sozialen Mobilität handelt es sich um den Prototyp einer individuellen Strategie**, da durch sie der Status der Gruppe insgesammt unverändert bleibt

Soziale Mobilität kann zum einen bedeuten, die Gruppe physisch zu verlassen, oder die Gruppenmitgliedschaft aktiv zu verbergen

Kann aber auch auf rein psychologischer Ebene stattfinden, nämlich in dem Fall, wenn sich Mitglider statusniedriger Gruppen “desidentifizieren” un die persönliche Verbindung zur Gruppe minimieren

Obwohl individuelle Strategien sozialer Mobilität gegenüber Strategien kollektiven Wandels häufig bevorzugt werden, ist dies nicht immer der Fall

60
Q

Ursachen von Intergruppenkonflikten

Negative soziale Identität

Strategien

Soziale Kreativität

A

Um eine positive soziale Identität herzustellen, können Angehörige einer statusniedrigen Gruppe

a) eine neue Vergleichsdimension heranziene, auf der die Eigengruppe besser abschneidet
b) eine Reinterpretation des Vergleichsergebnisses vornehmen, so dass ein ursprünglich ungünstiges Vergleichsergebnis als besonders positiv erscheint
c) die Vergleichsgruppe wechseln

→Diese Strategien beinhalten eine Umdefinition der Vergleichssituation mit der statushöheren Gruppe

Eine andere Möglichkeit besteht darin, eine Uminterpretation der ursprünglichen Vergleichsdimension vorzunehmen

Eine weitere, die zur positiven Definition der eigenen Gruppe beitragen kann, besteht darin, die Vergleichsgruppe zu wechseln

61
Q

Ursachen von Intergruppenkonflikten

Negative soziale Identität

Strategien

Soziale Kreativität

Wann werden sie insbesondere gewählt?

A

Wenn die Mitglieder der Gruppen annehmen, dass der Status quo zwischen Eigen- und Fremdgruppe auf der ursprünglichen (und gesellschaftlich relevanten) Vergleichsdimension zwar ungerechtfertigt, aber nicht zu verändern ist

Soziale Kreativitätsstrategien tragen zwar zu einer Änderung der innerhalb der Gruppe geteilten Definition der sozialen Identität bei (und insofern handelt es sich um kollektive Strategien), an der objektiven Position der Gruppe in der Statushierarchie ändert sich allerdings nicht notwendigerweise etwas

62
Q

Ursachen von Intergruppenkonflikten

Negative soziale Identität

Strategien

Sozialer Wettbewerb

A

Mitglieder status-niedriger Gruppen können den überlegenen Status der Fremdgruppe auf der relevanten Dimension kollektiv herausfordern, indem sie in sozialen Wettbewerb mit der anderen Gruppe treten, mit dem Ziel, einen sozialen Wandel zu beweirken

Sozialer Wettbewerb kann je nach Kontext und Gegenreaktion der Fremdgruppe unterschiedliche Formen annehmen - charakteristischerweise beinhaltet der soziale Wettbewerb das Potential für offene Intergruppenkonflikte bis hin zu gewalttätigen Auseinandersetungen

Um sich für kollektive Strategien des sozialen Wettbewerbs zu entscheiden, müssen Grppenmitglieder davon überzeugt sein, der bestehende Status quo sei ungerechtfertigt und die entsprechende Strategie sei ein effektives Mittel, um die angestrebte soziale Veränderung zu erreichen

Zudem müssen sie sich stark mit ihrer Gruppe identifizieren

Eine porminente Strategie sozialen Wettbewerbs ist die Formierung oder Beteiligung an einer sozialen Bewegung, welche die bestehende Dominanz der Fremdgruppe herausfordert und attackiert

63
Q

Ursachen von Intergruppenkonflikten

Negative soziale Identität

Annahmen der Theorie der sozialen Identität

empirische Befunde

A

Werden durch eine Vielzahl von empirischen Befunden gestützt

64
Q

Ursachen von Intergruppenkonflikten

Negative soziale Identität

Theorie der sozialen Identität: Strategien im Umgang mit negativer sozialer Identität

A

Offener Konflikt zwischen Gruppen ist dann wahrscheinlich, wenn die soziale Identität als negativ wahrgenommen wird, die Gruppengrenzen undurchlässig sind, und die Statusdifferenz zwischen der Eigen- und einer relevanten Fremdgruppe als illegitim und instabil angesehen werden