Angststörungen über die Lebensspanne (Teil 2) Flashcards

1
Q

Panik = ?

A

–> kurzfristig, schnell auftretend
—> physiologische anzeichen
—> ganz stark Angst

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2
Q

Soziale Phobie ist?
Wie äußert sie sich?

A

—> Lähmende Furcht (oder Vermeidung) entweder vor einer oder mehreren sozialen Situationen
* Angst, sich beschämend zu verhalten, oder peinlich, oder unpassend gekleidet zu sein
* Angst, in Folge negativ bewertet zu werden
* Interpretation neutraler oder mehrdeutiger sozialen Stimuli als negativ
* Ausgeprägtes Sicherheitsverhalten in den Situationen
Betroffene erkennen, dass ihre Ängste und Befürchtungen übertrieben sind

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3
Q

Spezifische Phobie

A

–> exzessive, persistente, aber unbegründete Furcht vor bestimmten Objekten oder Situationen.

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4
Q

Spezifische Phobie
–> Subtypen nach DSM-5:

A

Tiere (Schlangen, Spinnen etc)

Naturgewalten (Höhen, Wasser, Gewitter)

Blut / Injektion / Verletzungen (Sehen von Blut, Verletzungen etc)

Situation (Fliegen, geschlossene Räume etc)

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5
Q

Generalisierte Angststörung
–> „Sorgenkrankheit“
Was zeichnet sie aus? Was muss vorliegen?

A
  • Chronische, exzessive, unkontrollierbare und unvernünftige Sorgen
    über mehrere Lebensbereiche.
  • Mindestens über 6 Monate.
  • Darf nicht durch eine andere psychische Störung bedingt sein (z.B. Panikstörung oder Depression).
  • Häufig Vigilanz für potenzielle Gefahren in der Umwelt.
  • Oft starkes Rückversicherungs- und Sicherheitsverhalten (z.B. x-mal bei der Mutter anrufen, ob sie auch gesund ist).
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6
Q

Zwangsstörung
–> Unerwünschte und intrusive zwanghafte Gedanken und Vorstellungsbilder.
Was zeichnet sie aus?

A
  • Gedanken sind repetitiv, wenig flexibel und stereotyp.
  • Oft zusammen mit (häufig ritualisierten) Zwangshandlungen, die die Gedanken neutralisieren sollen, um Unbehagen oder das Eintreten bestimmter gefürchteter Situationen abzuwenden.
  • Betroffene erkennen, dass es ihre eigenen Gedanken sind und haben Einsicht in die Übertriebenheit.
  • Demzufolge versuchen sie (zumindest am Anfang), Widerstand zu leisten.
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7
Q

Beispiele für Zwangshandlungen
–> Wiederholungszwang

A
  • Magisches Denken: Befürchtung, Angehörigen könnte Unglückzustoßen , wenn Tätigkeiten nicht wiederholt werden oder Dinge nicht am richtigen Plat zstehen
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8
Q

Beispiele für Zwangshandlungen

A

–> Ordnungszwang
‒Extreme Symmetrie (Gardinen falten geradehängen); Dinge müssen am rechten Platz sein (Schreibtisch, Bleistifte); Dinge müssen genau richtig getan werden, nach einem festgelegten Muster oder eine bestimmte Anzahl von Wiederholungen

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9
Q

Beispiele für Zwangshandlungen
–> Wasch- und Putzzwänge

A

‒-> Angstauslöser
‒ Am Kamm des Friseurs haften AIDS-Viren

‒-> Reaktion
‒ Arzt anrufen
‒ KörpernachAnzeichenvonAIDSabsuchen
‒ Hände und Haare oftmals waschen
‒ alle Dinge sterilisieren, die andere berühren könnten

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10
Q

Posttraumatische Belastungsstörung: Intensionen und Vermeidungsverhalten

A

–> Nach traumatisch erlebtem Ereignis erleben Betroffene das Ereignis in Form von intrusiven, wiederkehrenden Gedanken oder Träumen immer wieder nach.
* Außerdem werden Reize vermieden, die an das Trauma erinnern.

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11
Q

PTBS: Formen von Traumata

A
  • von Menschen intendiert (man made): Vergewaltigung, Raubüberfall, Geiselnahme, Folter, Krieg, Inhaftierung, Konzentrationslager.
  • Naturkatastrophen (nature made): Erdbeben, Vulkanausbruch, Überschwemmungen.
  • Unfälle: Verkehrsunfall, Fährunglück, Flugzeugabsturz, Eisenbahnunfall, Brand, Grubenunglück.
  • Sonstige (fraglich): Lebensbedrohliche Erkrankungen.
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12
Q

Störungsgenese:
Angst ist generationsübergreifend:

A
  • Angststörungen wahrscheinlicher, wenn auch ein Elternteil unter einer Angststörung leidet –> Mechanismen der Übertragung bisher unbekannt
    ‒ Vermutlich sowohl genetisch als auch psychologisch
    ‒ Genetisch evtl. Vulnerabilität für irgendeine Angststörung weitergegeben
    ‒ Eltern verhalten sich anders gegenüber dem Kind und etablieren so u.U.
    angstproduzierende Kognitionen („Die Welt ist ein gefährlicher Ort“), fordern das Kind weniger und sehen weniger Sinn darin, dass das Kind sich seiner Angst stellt
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13
Q

Störungsgenese:
Angst ist erlernt:

A

–> Alle Menschen sind darauf eingerichtet, bestimmte Reit-Reaktionsverbindungen zu erlenen
‒ Nicht alle Reize haben die gleiche Wahrscheinlichkeit, mit Angstreaktionen gekoppelt zu werden („preparedness“)

–> Eltern können als Modell dienen
‒ Eltern ängstlicher Kinder üben außerdem mehr Kontrolle in der Erziehung aus: liegt das an der Ängstlichkeit des Kindes oder an der Ängstlichkeit der Eltern?
→ Es sollte sowohl auf das Ausmaß der elterlichen als auch der kindlichen Angst geachtet werden

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14
Q

Störungsgenese:
weitere psychologische Faktoren
–> Kinder entwickeln durch ihre Erfahrungen kognitive Schemata

A

‒ Werden bei der Beurteilung neuer Ereignisse aktiviert und beeinflussen die Einschätzung der Bedrohlichkeit einer Situation sowie die Beurteilung der Ressourcen zur Bewältigung

‒ Bei ängstlichen Kindern zeigt sich dies z.B. darin, dass sie selektiv auf eventuell bedrohliche Reize achten, die nicht-ängstliche Kinder gar nicht so wahrnehmen

‒ Angststörungen können auch entstehen, wenn bedrohliche Informationen ausschließlich verbal vermittelt werden

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15
Q

Störungsgenese:
weitere psychologische Faktoren
–> Auch elterliche Faktoren beeinflussen die Angstentwicklung

A

‒ Unsichere Bindung seitens der Eltern
‒ Elterliches Erziehungsverhalten (z.B. Selbstständigkeit des Kindes unangemessen einschränken)

  • Ängste können zudem in spezifischen Situationen erlernt werden (z.B. traumatische Situationen)
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16
Q

Störungsgenese:
Mowrers Zwei-Faktoren-Theorie (1947)
–> Zwei Prozesse sind nach Mowrer an der Entstehung von Ängsten beteiligt

A

‒ Klassische Konditionierung
‒ Operante Konditionierung: Um sich nicht mit dem gefürchteten Reiz zu konfrontieren, zeigt das Kind diverse Verhaltensweisen, um den Stimulus zu vermeiden
–> Nach aktuelleren Befunden sind aber deutlich mehr Lernarten beteiligt (z.B. soziales Lernen) und viele Faktoren beeinflussen diese Lernprozesse (z.B. Eigenschaften des Kindes)

17
Q

Lernpsychologisches Modell: Zwei Faktoren Theorie (Mowrer)

A
  • Durch klassische Konditionierung wird gelernt, den konditionierten Reiz zu fürchten
  • Durch operante Konditionierung wird gelernt, sich dem konditionierten Reiz zu entziehen (gelerntes Vermeidungsverhalten) um damit die Angstreaktion abzuschwächen
18
Q

Störungsgenese: Biologische Faktoren (2 Stück)

A

–> Behavioral Inhibition (Verhaltenshemmung) als wichtiges, vermutlich genetisch bedingtes Temperamentsmerkmal
‒ Persönliche Veranlagung des Kindes, in neuen Situationen mit großer Zurückhaltung oder Scheu zu reagieren
‒ Dadurch ist das Risiko einer Angststörung erheblich erhöht

–> Kinder mit Angststörung weisen außerdem i.A. ein höheres Erregungsniveau auf als Kinder ohne
‒ Unklar, ob Ursache oder Folge der Störung

–> Angststörungen sind also multifaktoriell bedingt!

19
Q

Neurobiologisches Modell
–> Dysregulation des Angstnetzwerkes im Gehirn

A
  • Hemmung der Amygdala ↓
  • Ungleichgewicht im Neurotransmitterhaushalt
  • Serotonin
  • Noradrenalin
  • GABA
20
Q

Differenzialdiagnosen Bei Angststörungen
Organische Differenzialdiagnosen

A

–> Kardiovaskulär (Herzrhythmusstörungen, KHK, Myokardinfarkt)

–> Pulmonal (Asthma, COPD, Lungenembolie, Pneumothorax) ÒZerebral (MS, Epilepsie, M. Parkinson, M. Wilson, Chorea Huntington)

–> Endokrinologisch (Hyper- / Hypothyreose, Hyperparathyreoidismus (Regulationsstörung Nebenschilddrüsen), M. Cushing, Phäochromozytom (Erkrankung Nebennierenmark),

–> Metabolisch (Hypoglykämie, Hypokaliämie) ÒKarzinoid (Tumor des neuroendokrinen Systems)

21
Q

Differenzialdiagnosen Bei Angststörungen
Psychische Differenzialdiagnosen

A

–> Schizophrene Psychosen
–> Affektive Störungen
–> Delir
–> Demenz
–> Psychische Störungen bei Substanzmissbrauch
– Akute Intoxikation, Entzugssymptome, induzierte Psychosen
–> Zwangsstörungen
–> Somatoforme Störungen
–> Anpassungs- und Belastungsstörungen