Abfassen eines Befundes Flashcards

1
Q

Was beinhaltet die Einleitung und Übersicht im abschließenden Befund?

A
  • Zusammenfassung der Befunde
  • Diagnosestellung
  • Diskussion von konkurrierenden Diagnosen
  • Verdachtsdiagnosen mit “(V)”
  • Gesicherte Diagnosen mit “(G)”
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2
Q

Nenne Beispieldiagnosen.

A
  • Mittelgradige depressive Episode ICD-10 F 32.1 (G)
  • Hypochondrische Störung ICD-10 F 45.2 (V)
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3
Q

Was wird im Abschnitt “Auftreten und Kommunikation” beschrieben?

A
  • Äußeres Erscheinungsbild
  • Kleidung und Auffälligkeiten
  • Sprache und Sprachstörungen
  • Modulation (Lautstärke, Sprechrhythmus, Tonhöhe)
  • Verhalten und Psychomotorik
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4
Q

Welche Aspekte des Erscheinungsbilds werden berücksichtigt?

A
  • Gepflegt, ungepflegt, verwahrlost
  • Kleidung (modisch, auffallend, dezent, sorgfältig)
  • Auffälligkeiten (geschminkt, Haarschnitt, Tattoo)
  • Passendes oder unpassendes Auftreten zum sozialen Umfeld
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5
Q

Welche Aspekte der Sprache werden betrachtet?

A
  • Modulation der Sprache (fehlende oder übertriebene Modulation)
  • Manierierte oder kindliche Sprache
  • Sprechstörungen (Poltern, Stammeln, nicht artikulierte Laute)
  • Übereinstimmung von Ausdrucksverständnis und Bildungsstand
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6
Q

Welche Merkmale der Modulation werden beachtet?

A
  • Lautstärke (leise, laut, flüstern, brüllen, pressen)
  • Sprechrhythmus (schnell, langsam, flüssig, stockend)
  • Tonhöhe
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7
Q

Was wird im Verhalten während des Gesprächs beobachtet?

A
  • Freundlichkeit, Zurückhaltung, Feindseligkeit, Misstrauen
  • Psychomotorik (Unruhe, Unfähigkeit stillzusitzen, Entspanntheit)
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8
Q

Was ist der psychopathologische Befund und wie wird er beschrieben?

A
  • Beschreibt abweichendes Verhalten
  • Grundlage für Diagnose
  • Beschreibt Symptome in verständlicher Form
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9
Q

Was ist eine Bewusstseinsstörung und wie wird sie unterteilt?

A
  • Quantitative Bewusstseinsstörung (Vigilanz)
  • Qualitative Bewusstseinsstörung (zeitlich, örtlich, situativ)
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10
Q

Was wird unter quantitativer Bewusstseinsstörung verstanden?

A
  • Unterschiedliche Grade der Wachheit
  • Unter anderem: Koma, Sopor, Somnolenz, Benommenheit, Hypervigilanz
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11
Q

Was sind qualitative Bewusstseinsstörungen?

A
  • Zeitliche, örtliche oder situative Desorientierung
  • Bewusstseinseintrübung, -einengung, -verschiebung
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12
Q

Wie wird die quantitative Bewusstseinsstörung diagnostiziert?

A
  • Verhaltensbeobachtung
  • Überprüfung der Sinnesfunktionen
  • Überprüfung der Orientierung
  • Überprüfung der sprachlichen Verständigung
  • Überprüfung des Gedächtnisses
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13
Q

Wie werden qualitative Bewusstseinsstörungen festgestellt?

A

Fragen zu
- intensiver Wahrnehmung von Farben und Klängen
- ungewöhnlichem Wachheitsgefühl
- zur Empfindung von “Wattemäßigkeit” oder “Nebel”
- zur Wahrnehmung des Geschehens um sich herum

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14
Q

Welche Störungsbilder können quantitative Bewusstseinsstörungen verursachen?

A
  • Organische Hirnerkrankungen
  • Schädel-Hirn-Trauma
  • Intoxikationen (Drogen, Medikamente)
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15
Q

Welche Störungsbilder können qualitative Bewusstseinsstörungen verursachen?

A
  • Hirnorganisches Syndrom
  • Demenzielle Erkrankungen
  • Infekte
  • Lebererkrankungen
  • Diabetes mellitus
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16
Q

Bewusstseinsminderung
(quantitativ)

A

Definition: Herabsetzung der Vigilanz, verschiedene Schweregrade (Wach-Schlaf-Skala):
− Koma (nicht erweckbar)
− Sopor (schwer erweckbar)
− Somnolenz (leicht erweckbar)
− Benommenheit (wach, aber verlangsamt/benommen)
− Hypervigilanz (erhöhte Wachsamkeit)
Störungsbilder: organische Hirnerkrankungen, etwa Apoplexie, Gehirntumore, Meningitis, Schädel-Hirn-Trauma, Intoxikation (durch Drogen oder Medikamente)

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17
Q

Bewusstseinseintrübung
(qualitativ)

A

Definition: Verwirrtheit, Zusammenhänge gehen verloren, das Bewusstsein ist „zerstückelt“; hohe Ablenkbarkeit
Störungsbilder: Funktionsstörungen des Gehirns, akute Belastungsreaktion, delirantes Syndrom; paranoid-halluzinatorische Schizophrenie

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18
Q

Bewusstseinseinengung
(qualitativ)

A

Definition: Fokussierung des Erlebens auf bestimmte Inhalte, verminderte Reaktion auf Außenreize
Störungsbilder: Gehirnentzündung, Epilepsie, Rauschzustände, akute Belastungsreaktion, Delir, Morbus Alzheimer

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19
Q

Bewusstseinsverschiebung
(qualitativ)

A

Definition: Intensivere, gesteigerte Wahrnehmung, oftmals als Erweiterung erlebt
Störungsbilder: Drogenintoxikation, beginnende Manie, Schizophrenie, (auch bei Meditation)

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20
Q

Was ist eine Orientierungsstörung?

A
  • Eingeschränkte Klarheit über zeitliche, räumliche, situative Gegebenheiten und/oder die eigene Person
  • Orientierung kann mangelhaft, unsicher oder gänzlich aufgehoben sein
  • Hierarchie der Orientierung: ZSOP (Zeit, Situation, Ort, Person)
  • Wochentag, Monat und Jahr sollten bekannt sein
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21
Q

Wie erfolgt die Diagnostik von Orientierungsstörungen?

A
  • Im Verlauf der Kommunikation
  • Prüffragen im diagnostischen Gespräch sinnvoll
    -> ggf. erläutert werden, um Klienten nicht zu bloßzustellen
  • Ortliche Orientierung ist nicht dasselbe wie räumliche Orientierungsstörung
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22
Q

Welche Störungsbilder können mit Orientierungsstörungen auftreten?

A
  • Zeitliche Orientierungsstörung: Exogene Psychosen, Bewusstseinseintrübung, Gedächtnisstörungen
  • Örtliche Orientierungsstörung: Alzheimer Demenz, Korsakow-Syndrom, Bewusstseinseintrübung
  • Situative Orientierungsstörung: Exogene Psychosen, Demenz, Korsakow-Syndrom, Delir
  • Orientierungsstörung zur Person: Demenz, Wahn, schwere hirnorganische Erkrankungen, Delir
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23
Q

Was sind die vier Bereiche der Orientierung?

A
  1. Zeit: Desorientierung zu Datum, Tag, Monat und Jahreszeit
  2. Ort: Desorientierung zum gegenwärtigen Aufenthaltsort
  3. Situation: Desorientierung zur augenblicklichen Situation
  4. Person: Desorientierung zu Aspekten der eigenen Person
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24
Q

Beispiel-Fragen für die zeitliche Orientierung?

A

“Welcher Tag ist heute?”
“Welche Jahreszeit haben wir?”

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25
Q

Beispiel-Fragen für die örtliche Orientierung?

A

“In welcher Stadt sind wir gerade?”
“In welcher Straße befindet sich die Praxis?”

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26
Q

Beispiel-Fragen für die situative Orientierung?

A

“Wissen Sie noch, warum Sie hier sind?”
“Wissen Sie, wer ich bin?”

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27
Q

Beispiel-Fragen für die personale Orientierung?

A

“Wann ist Ihr Geburtstag?”
“Sind Sie verheiratet?”
“Welchen Beruf haben Sie erlernt?”
“Wie heißen Ihre Kinder/heißt Ihr Ehepartner?”

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28
Q

Was sind die Symptome der Aufmerksamkeitsstörung?

A
  • Schwierigkeiten, neue Inhalte zu merken
  • Schwierigkeiten, alte und neue Inhalte wiederzugeben
  • Unterschied zwischen Auffassungsstörungen und Konzentrationsstörungen
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29
Q

Was sind Aufmerksamkeitsstörungen und wie werden sie unterteilt?

A
  • Aufmerksamkeitsstörungen beinhalten Schwierigkeiten, neue Inhalte zu merken und wiederzugeben
  • Unterteilung in Auffassungsstörungen und Konzentrationsstörungen
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30
Q

Was sind die Symptome der Gedächtnisstörung?

A
  • Einschränkungen der mnestischen Fähigkeiten
  • Inhaltliche oder zeitliche begrenzte Erinnerungslücken
  • Unterschied zwischen Merkfähigkeitsstörungen und Gedächtnisstörungen
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31
Q

Was sind Gedächtnisstörungen und wie werden sie unterteilt?

A
  • Gedächtnisstörungen beinhalten inhaltliche oder zeitliche begrenzte Erinnerungslücken
  • Unterteilung in Merkfähigkeitsstörungen und Gedächtnisstörungen
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32
Q

Welche spezifischen Gedächtnisstörungen gibt es?

A
  • Amnesien (retrograde und anterograde Amnesie)
  • Konfabulation
  • Paramnesien
  • Zeitgitterstörungen
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33
Q

Wie werden Auffassungsstörungen diagnostiziert?

A
  • Deutlich im Gespräch, wenn der Klient Gesprächsinhalte nicht versteht
  • Test: Kurze Geschichte vorlesen und der Klient soll den Inhalt zusammenfassen
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34
Q

Wie werden Konzentrationsstörungen diagnostiziert?

A
  • Deutlich im Gespräch oder durch Alltagsabläufe des Klienten
  • Test: Einfache Rechenaufgaben oder der “d2”-Test
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35
Q

Wie werden Gedächtnisstörungen diagnostiziert?

A
  • Deutlich im Gespräch, besonders bei Amnesien, Konfabulationen und Paramnesien
  • Fragen zu biografischen Angaben (Langzeitgedächtnis) oder kurz zuvor besprochenen Inhalten (Kurzzeitgedächtnis)
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36
Q

Welche Störungsbilder sind mit Auffassungsstörungen assoziiert?

A

Organisch bedingte psychische Störungen, z.B., Morbus Alzheimer, Creutzfeld-Jacob-Krankheit, Morbus Parkinson

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37
Q

Welche Störungsbilder sind mit Konzentrationsstörungen assoziiert?

A

Organisch bedingte psychische Störungen, z.B., Schädel-Hirn-Trauma, Morbus Alzheimer, Depressionen, ADHS, Übermüdung

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38
Q

Welche Störungsbilder sind mit Gedächtnisstörungen assoziiert?

A

Organisch bedingte psychische Störungen, z.B., Morbus Alzheimer, vaskuläre Demenz, Morbus Pick, Langzeitfolgen von Alkoholabusus, Korsakow-Syndrom

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39
Q

Was sind formale Denkstörungen?

A
  • Störungen im Denkablauf, nicht im Denkinhalt
  • Beeinflussen Geschwindigkeit und Verständlichkeit des Denkens
  • Wirken sich auf Sprache und schriftliche Äußerungen aus
  • Nicht krankheitsspezifisch und oft nur subjektiv wahrgenommen
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40
Q

Welche verschiedenen Formen von formalen Denkstörungen gibt es?

A

Denkverlangsamung
Vorbeireden
Denkhemmung
Sperrung des Denkens/Gedankenabreißen
Umständliches Denken
Zerfahrenheit/Inkohärenz
Eingeengtes Denken
Neologismen
Grübeln
Konkretismus
Gedankendrängen
Assoziationslockerung
Ideenflucht

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41
Q

Was ist Denkverlangsamung?

A
  • Verlangsamtes Denken
  • Gespräche sind zäh und mühsam
  • Kann bei Depression und Schizophrenie auftreten
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42
Q

Was ist Vorbeireden?

A
  • Gegenüber verfehlt Antwort auf verstandene Frage
  • Keine klare Absicht
  • Häufig bei Schizophrenie
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43
Q

Was ist Denkhemmung?

A
  • Eigenes Denken als blockiert und gebremst wahrgenommen
  • Häufig bei Depression
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44
Q

Was ist Sperrung des Denkens/Gedankenabreißen?

A
  • Plötzliches Abbrechen eines Gedankengangs
  • Vom Betroffenen bemerkt (Gedankenabreißen) oder vom Gegenüber (Sperrung)
  • Häufig bei Schizophrenie
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45
Q

Was ist Umständliches Denken?

A
  • Weitschweifiges Erläutern ohne klare Trennung von wesentlichen und nebensächlichen Inhalten
  • Mangelnde Abstraktionsfähigkeit
  • bei Schizophrenie, Manie, exogene Psychose, Intelligenzminderung
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46
Q

Was ist Zerfahrenheit/Inkohärenz?

A
  • Sprunghaftes und zusammenhangloses Sprechen und Denken
  • Fehlen von logischen oder assoziativen Verknüpfungen
  • Häufig bei Schizophrenie, exogene Psychose, Delir
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47
Q

Was ist Eingeengtes Denken?

A
  • Fokussierung auf wenige Themen und Inhalte
  • Häufig bei Depression und exogenen Psychosen (vaskuläre Demenzen)
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48
Q

Was sind Neologismen?

A
  • Entwicklung von unverständlichen Wortschöpfungen
  • Häufig bei Schizophrenie
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49
Q

Was ist Grübeln?

A
  • Ständiges Kreisen um ein Thema, meist im Zusammenhang mit der aktuellen Lebenssituation
  • Gedanken werden nicht als fremd erlebt
  • Häufig bei Depression und exogenen Psychosen
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50
Q

Was ist Konkretismus?

A
  • Mangelnde Abstraktionsfähigkeit
  • Alles wird wortwörtlich verstanden, auch bei (Sprich-)Wörtern
  • Häufig bei Schizophrenie
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51
Q

Was ist Gedankendrängen?

A
  • Einfälle und wiederkehrende Gedanken drängen sich auf
  • Führt zum Gefühl, unter Druck zu stehen
  • Häufig bei Manie und Schizophrenie
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52
Q

Was ist Assoziationslockerung?

A
  • Sprunghaftes Wechseln von Themen ohne Zusammenhang
  • Sinnlose und unlogische Aussagen, ohne bewusst zu sein
  • Häufig bei Schizophrenie
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53
Q

Was ist Ideenflucht?

A
  • Gedankensprünge ohne Abschluss
  • Ständig neue Assoziationen, fehlender roter Faden
  • Häufig bei Manie und Drogenkonsum
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54
Q

Wie kann man formale Denkstörungen diagnostizieren?

A
  • Einzelne Formen sind oft im Gespräch erkennbar
  • Konkrete Fragen wie: “Hat sich Ihr Denken verändert?” oder “Drehen Sie sich gedanklich im Kreis?”
  • Beschwerden von Angehörigen oder Fremden über Unverständlichkeit der Gedanken
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55
Q

Sind formale Denkstörungen nur bei psychischen Störungen vorhanden?

A

Nein, auch gesunde Menschen können vorübergehend formale Denkstörungen erleben
- Beispiele: Prüfungsangst (Black-out), Übermüdung, vor wichtiger Entscheidung

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56
Q

Welche Störungsbilder können formale Denkstörungen aufweisen?

A
  • Formale Denkstörungen sind unspezifisch und bei verschiedenen Krankheitsbildern vorhanden
  • Typisch für Schizophrenie: Zahlreiche formale Denkstörungen
  • Häufig bei depressiven Störungen: Verlangsamtes oder gehemmtes Denken
  • Diagnose erfordert Berücksichtigung anderer Symptome
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57
Q

Was sind abnorme Befürchtungen und Zwänge?

A
  • Gehören zu den inhaltlichen Denkstörungen
  • Leitsymptome der Angst- und Zwangsstörungen
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58
Q

Was versteht man unter der Definition von Angst?

A
  • Subjektive Gefühl der Einengung, Bedrohung und Gefahr
  • Begleitet von vegetativen Reaktionen wie Zittern, Herzklopfen und Schwitzen
  • Pathologisch, wenn übermäßig, nicht situationsangemessen, anhaltend oder grundlos
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59
Q

Welche spezifischen Formen von Angst gibt es?

A
  • Phobien: Ängste vor ungefährlichen, definierten Situationen (z.B., Agoraphobie, spezifische Phobien)
  • Misstrauen: feindselige Haltung gegenüber anderen
  • Hypochondrische Befürchtungen: unbegründete Sorgen um die Gesundheit
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60
Q

Was versteht man unter Zwang?

A
  • Wiederkehrende Ideen oder Gedanken, die das Verhalten bestimmen und nicht
  • Betroffener weiß, dass sie unsinnig sind, kann sie aber nicht verdrängen
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61
Q

Was bedeutet “Ich-dyston” in Bezug auf Zwänge und Ideen?

A

Betroffene empfinden Zwänge und Ideen als störend und nicht zum eigenen Ich gehörig

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62
Q

Welche Arten von Zwangsstörungen gibt es?

A
  • Überwertige Ideen: Einseitige und unsachliche Verfolgung von Ideen
  • Zwangsgedanken, -ideen (Obsessionen): Unaufhaltsame Gedanken, die als unsinnig erlebt werden
  • Zwangsimpulse: Handlungen gegen den eigenen Willen
  • Zwangshandlungen: Regelmäßig durchgeführte Handlungen, die als unsinnig wahrgenommen werden
  • Zwangsrituale: Entwickeln sich aus Zwangshandlungen und beeinträchtigen den Alltag
63
Q

Wie erfolgt die Diagnostik von Zwangsstörungen?

A
  • Betroffene berichten meist offen über Zwangshandlungen
  • Zwangshandlungen können aktiv erfragt werden
  • Oftmals der Grund für eine Therapie
64
Q

Welche Störungsbilder können mit Ängsten in Verbindung stehen?

A
  • Ängste = unspezifisch und können bei fast allen psychischen Störungen auftreten
  • Leitsymptom für Angststörungen
  • Phobien sind spezifische Formen von Ängsten
65
Q

Welche Störungsbilder können mit Zwängen in Verbindung stehen?

A
  • Unspezifische Präsenz von Zwängen bei depressiven Erkrankungen, einigen neurologischen Erkrankungen oder zwanghafter Persönlichkeitsstörung
  • Zwangsformen sind Leitsymptome von Zwangsstörungen
66
Q

Was ist Wahn?

A
  • Inhaltliche Denkstörung
  • Beinhaltet inhaltlich falsche Beurteilung der Realität
  • Beurteilung ist unkorrigierbar und stark von der Umwelt abweichend
67
Q

Welche verschiedenen Wahnformen gibt es?

A
  • Wahnstimmung: Vorläufer des Wahnens, unbestimmte Veränderung der Stimmung
  • Wahnwahrnehmung: Unrealistische Bedeutung einer realen Sinneswahrnehmung
  • Wahnerinnerung: Verfälschte Erinnerung einer realen Situation
  • Wahneinfall/Wahnidee/Wahnvorstellung: Plötzliches Auftreten einer wahnhaften Überzeugung ohne klaren Auslöser
  • Systematisierter Wahn: Verknüpfung von Einzelwahnideen zu einem konsistenten Wahnsystem
  • Wahndynamik: Beschreibt die emotionale Aufladung im Zusammenhang mit dem Wahn
68
Q

Welche häufigen Wahnthemen gibt es?

A
  • Beziehungswahn: Alles in der Umwelt wird auf die eigene Person bezogen
  • Beeinträchtigungs- und Verfolgungswahn: Überzeugung, Ziel von Feindseligkeiten oder Verfolgung zu sein
  • Größenwahn: Übertriebene Selbstüberschätzung der eigenen Fähigkeiten oder Bedeutung
  • Schuldwahn: Überzeugung, große Schuld auf sich geladen zu haben
  • Eifersuchtswahn: Wahnhafte Überzeugung der Untreue des Partners
    Verarmungswahn: Sorge vor materiellem Verlust und Schuldgefühle für das Elend der Familie
  • Nihilistischer Wahn: Vorstellung, nichts wert zu sein und absolute Hoffnungslosigkeit
  • Hypochondrischer Wahn: Überzeugung, an einer unheilbaren Krankheit zu leiden
  • Liebeswahn (erotischer Beziehungswahn): Überzeugung, von einer unerreichbaren Person geliebt zu werden
  • Dermatozoenwahn: Vorstellung von Parasiten auf oder in der Haut
69
Q

Wie zeigt sich ein Wahn im Dialog?

A
  • Betroffene zeigen kein Bedürfnis, die wahnhafte Überzeugung zu überprüfen oder zu korrigieren
  • Überzeugungen sind inhaltlich falsch und fixiert
  • Sehr individuelle Wirklichkeitsüberzeugung, gegen alle Einwände aufrechterhalten
  • Teilweise innere Logik und ein ganzes Wahnsystem
70
Q

Welche Fragen eignen sich zur Diagnostik von Wahn?

A

“Haben Sie das Gefühl, dass sich etwas gegen Sie verschworen hat?”
“Gibt es Dinge, die Sie in letzter Zeit beunruhigen?”
“Fallen Ihnen Dinge auf, die nur Sie wahrzunehmen scheinen?”

71
Q

Welche Störungsbilder sind mit bestimmten Wahninhalten verbunden?

A
  • Depression: Schuldwahn, nihilistischer Wahn, Verarmungswahn, hypochondrischer Wahn
  • Schizophrenie: Verfolgungswahn, Beeinträchtigungswahn, Größenwahn, Beziehungswahn
  • Manie: Größenwahn
  • Alkoholismus: Eifersuchtswahn
72
Q

Was ist der Unterschied zwischen Wahn und Sinnestäuschungen?

A
  • Wahn basiert auf fälschlich interpretierten konkreten Wahrnehmungen
  • Sinnestäuschungen hingegen sind Störungen der Wahrnehmung selbst
73
Q

Welche zwei Arten von Sinnestäuschungen gibt es?

A
  1. Halluzinationen: Wahrnehmung ohne tatsächlichen Reiz, fest an Realität geglaubt
  2. Illusionen: Fehlinterpretation existierender Sinnesreize
74
Q

Was sind Illusionen inkl. Störungsbilder?

A
  • Fehlinterpretation einer realen Sinneswahrnehmung
  • Übermüdung, hohes Fieber, Drogen- oder Medikamenteneinnahme, extreme Angst
75
Q

Was sind Pseudohalluzinationen inkl. Störungsbilder?

A
  • Sinneswahrnehmungen werden als Trugbilder erkannt; meist die Vorstufe zu Halluzinationen
  • Fieberzustände, Panik und extreme Extase
76
Q

Was sind Pareidolien inkl. Störungsbilder?

A
  • In tatsächlich Vorhandenes wird etwas Nichtvorhandenes „hinein“-gesehen
  • Fieberdelir
77
Q

Was sind optische Halluzinationen inkl. Störungsbilder?

A
  • Sehen von Farben, Mustern, Gegen-ständen und ganzen Szenen
  • organische psychotische Störung- Alkoholentzugsdelir, Drogeneinnahme (LSD)
78
Q

Was sind akustische Halluzinationen inkl. Störungsbilder?

A
  • Hören von Geräuschen wie Zischen, Klappern, Knallen (Akoasmen) oder von Stimmen, die zu einem sprechen
    Es wird unterschieden zwischen
  • dialogischen,
  • kommentierenden oder
  • imperativen (befehlenden)
    Stimmen.
  • Schizophrenie, organische psychotische Störung, Alkoholismus, epileptische Aura, wahnhafte Störung
79
Q

Was sind olfaktorische und gustatorische Halluzination (Geruchs- und Geschmackssinn betreffend) inkl. Störungsbilder?

A
  • Es werden Gerüche wahrgenommen, die meist unangenehm riechen (z. B. Verbranntes, Fäkalien, Benzin oder Verwesung); es werden unangenehme Dinge geschmeckt: Fäulnis, Verfaultes, Bitteres (Vergiftungswahn)
  • organische psychotische Störung , Schizophrenie, Depression mit psychotischer Symptomatik
80
Q

Was sind Körperhalluzination inkl. Störungsbilder?

A
  • Taktile Halluzinationen, bei denen das Gefühl besteht, angefasst, festgehalten oder verletzt zu werden; Zönästhesien, bei denen unangenehme, fremdartige Körpersensationen vor-herrschen, etwa das Gefühl, die Organe veränderten sich, der eigene Körper wird als entstellt betrachtet oder die einzelnen Körperteile wer-den als größer, kleiner, verschrumpelt/vertrocknet oder in Form und Lage verändert wahrgenommen
  • organische psychotische Störung, Schizophrenie
81
Q

Als was sind “Ich-Störungen” auch bekannt?

A

Ich-Erlebnisstörungen

82
Q

Wie werden die Grenzen zwischen dem eigenen Ich und der Umwelt bei Ich-Störungen erlebt?

A

Als durchlässig und eine klare Trennung löst sich auf

83
Q

Welche beiden Formen der Ich-Störung werden als “emotionale Ich-Störungen” bezeichnet?

A

Derealisation
Depersonalisation

84
Q

Was ist Derealisation?

A

Die Umwelt wird als geändert, fremdartig und unwirklich wahrgenommen

85
Q

Was ist Depersonalisation?

A

Der eigene Körper, das eigene “Ich” wird als verändert erlebt, einzelne Körperteile werden als fremd abgelehnt

86
Q

Wann können Depersonalisation und Derealisation im normalen Alltag auftreten?

A

Bei Stress, Müdigkeit oder bei bewusster Herstellung, z.B. bei Meditation oder Übungen im Rahmen von Atemschulungen oder Achtsamkeitstrainings

87
Q

Welche Gruppe von Ich-Störungen geht mit einem Beeinflussungserleben von außen einher?

A

Gedankenausbreitung
Gedankenentzug
Gedankeneingebung
Fremdbeeinflussungserlebnisse

88
Q

Was ist Gedankenausbreitung?

A

Die eigenen Gedanken gehören nicht mehr allein einem selbst, sondern werden von anderen gelesen, ohne dass man dies verhindern kann

89
Q

Was ist Gedankenentzug?

A

Die eigenen Gedanken werden “weggenommen” oder “abgesaugt,” stehen nicht mehr zur Verfügung

90
Q

Was ist Gedankeneingebung?

A

Auftretende Gedanken werden als fremd und als von anderen in den Kopf gesetzt erlebt

91
Q

Was sind Fremdbeeinflussungserlebnisse?

A

Eigenes Fühlen, Wollen und Handeln werden als von außen gelenkt und gesteuert wahrgenommen

92
Q

Welche Störungen sind von Ich-Störungen abzugrenzen?

A

Formale Denkstörungen und wahnhaften Störungen, auch wenn sprachlich Ähnlichkeiten auftreten können

93
Q

Wie werden Ich-Störungen meist erkannt?

A

Meist von den Betroffenen selbst berichtet

94
Q

Welche Fragen können bei Anzeichen einer Ich-Störung gestellt werden?

A

“Kommt es Ihnen manchmal so vor, als seien Ihre Gedanken gar nicht ihre eigenen?”
“Haben Sie manchmal das Gefühl, dass ein anderer Ihre Gedanken beeinflusst?”
“Fühlen sich Ihr Körper oder Teile davon verändert an?”
“Kommt Ihnen die Umwelt manchmal ganz verändert und fremd vor?”
“Haben Sie den Eindruck, Dinge getan zu haben, zu denen Sie sich bewusst nicht entschieden haben?”

95
Q

Welche Störungsbilder können Derealisation und Depersonalisation außerdem begleiten?

A

Angststörung, posttraumatische Belastungsreaktion, dissoziative Störung, Schizophrenie, organische Hirnerkrankungen, Depression, Epilepsie, Drogeneinnahme

96
Q

In welchen Störungen werden Gedankenausbreitung, -entzug, -eingebung und Fremdbeeinflussung oft beobachtet?

A

Schizophrenie, schizoaffektive Störung, wahnhafte Störung

97
Q

Welche Störung kann durch das Erleben von Depersonalisation begleitet werden?

A

Angststörung, posttraumatische Belastungsreaktion, dissoziative Störung, Schizophrenie, organische Hirnerkrankungen, Depression, Epilepsie, Drogeneinnahme

98
Q

Welche Störung kann durch das Erleben von Derealisation begleitet werden?

A

Angststörung, posttraumatische Belastungsreaktion, dissoziative Störung, Schizophrenie, organische Hirnerkrankungen, Depression, Epilepsie, Drogeneinnahme

99
Q

Welche Störungen sind mit Gedankenentzug assoziiert?

A

Schizophrenie, schizoaffektive Störung, wahnhafte Störung

100
Q

Welche Störungen sind mit Gedankenausbreitung assoziiert?

A

Schizophrenie, schizoaffektive Störung, wahnhafte Störung

101
Q

Welche Störungen sind mit Gedankeneingebung assoziiert?

A

Schizophrenie, schizoaffektive Störung, wahnhafte Störung
Karteikarte 22

102
Q

Welche Störungen sind mit Fremdbeeinflussung assoziiert?

A

Schizophrenie, schizoaffektive Störung, wahnhafte Störung

103
Q

Was umfasst der Begriff “Affektivität”?

A

Stimmung
Affekte
Gefühle

104
Q

Was sind die Unterschiede zwischen Stimmung und Affekten?

A

Stimmung bestimmt über längere Zeit das Fühlen, Denken und Handeln.
Affekte sind kurze, plötzliche Gefühlswallungen

105
Q

Was sind die grundlegenden elementaren Emotionen?

A

Liebe
Trauer
Zuversicht
Mut

106
Q

Was ist Affektarmut?

A

Es herrschen wenig Affekte vor, vielmehr dominieren Lustlosigkeit, Interessen- und Freudlosigkeit.

107
Q

Was ist Affektinkontinenz?

A

Die Beherrschung der Affekte misslingt, diese können vielmehr nicht zurückgehalten werden.

108
Q

Was ist Affektlabilität?

A

Es kommt zu einem raschen Wechsel von Affekten und Stimmungen („Himmelhochjauchzend zu Tode betrübt“).

109
Q

Was ist Affektstarrheit?

A

Es kommt zu einem raschen Wechsel von Affekten und Stimmungen („Himmelhochjauchzend zu Tode betrübt“).

110
Q

Was ist Ambivalenz?

A

Es werden ein und derselben Situation oder Person gegensätzliche Gefühle entgegengebracht, was als quälend erlebt wird: „Ich hasse und liebe es.“

111
Q

Was ist Ängstlichkeit?

A

Gefühle der Bedrohung und der Gefährdung werden geäußert, ohne dass ein konkreter Anlass dafür besteht.

112
Q

Was ist Deprimiertheit?

A

Gefühle der Niedergestimmheit, der Freudlosigkeit und des Interessensverlust, die sich bis zur Hoffnungslosigkeit steigern können.

113
Q

Was sind die Symptome von “Dysphorie” und “Euphorie” in affektiven Störungen?

A

Dysphorie: schlechte Laune, Unzufriedenheit, Missmut
Euphorie: krankhaft gute Laune, Sorglosigkeit, unangemessener Optimismus

114
Q

Was ist das “Gefühl der Gefühllosigkeit” in affektiven Störungen?

A

Das “Gefühl der Gefühllosigkeit” beschreibt einen Zustand der Gefühlsleere, bei dem weder positive noch negative Gefühle wahrgenommen werden, und die Betroffenen sich “wie tot” fühlen.

115
Q

Was ist “Insuffizienzgefühl” in affektiven Störungen?

A

“Insuffizienzgefühl” bezeichnet das Gefühl der eigenen Wertlosigkeit und Unfähigkeit, bei dem die Betroffenen sich nichts zutrauen und sich wert- und nutzlos fühlen.

116
Q

Was bedeutet “Klagsamkeit/ Jammrigkeit” in affektiven Störungen?

A

“Klagsamkeit/Jammrigkeit” bezeichnet das deutliche Äußern von persönlichem Leid, Problemen und Schmerzen.

117
Q

Was ist “Läppischer Affekt” in Bezug auf affektive Störungen?

A

“Läppischer Affekt” beschreibt einfältiges, unreifes und albernes Verhalten.

118
Q

Was sind “Störungen des Vitalgefühls” in affektiven Störungen?

A

“Störungen des Vitalgefühls” bezeichnen Veränderungen im Gefühl von Lebendigkeit, Energie und Spannkraft, die sich in Richtung Herabsetzung (Energielosigkeit) oder Steigerung (übermäßige Energie) äußern können.

119
Q

Was ist “Parathymie” in Bezug auf affektive Störungen?

A

“Parathymie” bedeutet, dass inadäquate Affekte gezeigt werden, bei denen Stimmung und Situation nicht übereinstimmen, wie beispielsweise lachen über den Tod eines nahestehenden Angehörigen.

120
Q

Wie wird die Diagnostik von Veränderungen der Affektivität durchgeführt?

A
  • Kenntnisse über die Grundstimmung des Betroffenen
  • Berücksichtigt, ob der jeweilige Affekt angemessen ist
  • Schwingungsfähigkeit der Affekte und das Vorhandensein von Affekten wie Ängstlichkeit oder depressiver Verstimmung aktiv erfragt
121
Q

Welche psychischen Störungsbilder sind mit affektiven Störungen verbunden?

A
  • Schizophrenie: Ambivalenz, läppischer Affekt, Affektstarrheit, Affektinkontinenz, Affektlabilität, Affektverflachung und Parathymie
  • Depressionen: Affektarmut, Affektstarre, Gefühllosigkeit, Deprimiertheit, Insuffizienzgefühle
  • Manie: Euphorie, Gereiztheit, gesteigertes Selbstwertgefühl
  • Körperlich bedingte Störungen: Affektlabilität, Affektinkontinenz, Depressivität, Gereiztheit
122
Q

Was versteht man unter dem Begriff “Antrieb” und wie kann er sich äußern?

A
  • Grundsätzliche Aktivitätsbereitschaft eines Menschen
  • Lebendigkeit, Tatkraft, Tempo, Ausdauer und Intensität des Handelns
  • Antriebsstörungen können gesteigert oder gemindert sein
123
Q

Welche Formen von Antriebsstörungen gibt es?

A
  • Antriebsarmut/Antriebsmangel: Mangel an Energie und eigener Antrieb
  • Antriebshemmung: Eigener Antrieb ist gehemmt und blockiert
  • Antriebssteigerung: Starker Bewegungsdrang und erhöhtes Aktivitätsniveau
  • Antriebsenthemmung: Unkontrollierte Ausbrüche von Aktivitäten
124
Q

Was versteht man unter “Psychomotorik”?

A

Psychomotorik ist die Gesamtheit des durch seelische Vorgänge beeinflussten Bewegungsablaufs.

125
Q

Welche psychomotorischen Störungen gibt es?

A
  • Motorische Unruhe: Ziellose Bewegungsaktivität, Nervosität, bis hin zur Tobsucht
  • Automatismen: Automatische Handlungen, darunter Negativismus, Befehlsautomatismus, Echolalie und Echopraxie
  • Stupor: Motorische Starrheit bei wachem Bewusstsein
  • Parakinese: Abnorme Bewegungsabläufe, inklusive Tic-Störungen und Stereotypien
  • Manieriertheit: Gekünstelte Darbietung alltäglicher Handlungen
  • Theatralik: Übertriebene Darstellung der eigenen Gefühlswelt
  • Mutismus: Schweigen oder Wortkargheit, selektiver Mutismus in bestimmten Situationen
  • Logorrhö: Unaufhörlicher Redefluss ohne Unterbrechung
126
Q

Welche psychischen Störungsbilder können Antriebsstörungen und psychomotorische Störungen begleiten?

A

Schizophrenie, Depression, Manie, organische Hirnerkrankungen

127
Q

Was sind mögliche Ursachen für Antriebsarmut und Antriebshemmung?

A
  • Antriebsarmut: Organische affektive Störung (z.B. Schilddrüsenprobleme, Tumor, Hirnhautentzündung), depressive Störungen, Residualzustände von Schizophrenien
  • Antriebshemmung: Depression, schizoaffektive Störungen
128
Q

Welche Ursachen können Antriebssteigerung und Antriebsenthemmung haben?

A
  • Antriebssteigerung: Agitierte Depression, organische psychische Störungen, Manie, Drogenkonsum (insbesondere Amphetamine, Koffein, Nikotin), histrionische Persönlichkeitsstörung
  • Antriebsenthemmung: Manie, organische Hirnerkrankungen, Drogenkonsum
129
Q

Was sind die Merkmale von Motorischer Unruhe?

A
  • Gesteigerte Aktivität und Bewegungsunruhe
  • Äußert sich in Nervosität, Herumlaufen, Schreien, Weinen und kann zur Tobsucht führen
130
Q

Welche Automatismen gibt es im Zusammenhang mit psychomotorischen Störungen?

A
  • Negativismus (automatisches Tun des Gegenteils)
  • Befehlsautomatismus (stumpfes Befolgen von Befehlen)
  • Echolalie (Wiederholung von Gehörtem)
  • Echopraxie (Nachahmung der Bewegungen des Gegenübers)
131
Q

Was bedeutet Stupor und in welchen Störungsbildern tritt er auf?

A
  • Motorische Starrheit bei wachem Bewusstsein
  • Bei Schizophrenie, schizoaffektiven Störungen und wahnhafte Störungen
132
Q

Welche Bedeutung haben Manieriertheit und Theatralik im Kontext von psychomotorischen Störungen?

A
  • Manieriertheit = gekünstelte Darbietung alltäglicher Handlungen und kann bei Schizophrenie, Manie und histrionischer Persönlichkeitsstörung auftreten
  • Theatralik = übertriebene Darstellung der eigenen Gefühlswelt und tritt ebenfalls bei Schizophrenie, Manie und histrionischer Persönlichkeitsstörung auf
133
Q

Was versteht man unter Mutismus, und welche Sonderform gibt es?

A
  • Schweigen oder Wortkargheit trotz bestehender Sprachfähigkeit
  • Sonderform ist der “selektive Mutismus,” bei dem das Schweigen nur in bestimmten Situationen oder gegenüber bestimmten Personen auftritt
134
Q

Was ist Logorrhö, und bei welchen Störungen tritt sie auf?

A
  • Unaufhörlicher Redefluss ohne Möglichkeit einer Unterbrechung oder eines sinnvollen Dialogs
  • Bei Schizophrenie, schizoaffektiven Störungen und bestimmten Persönlichkeitsstörungen
135
Q

Was versteht man unter “Intelligenz” im Kontext von Intelligenzstörungen?

A
  • Intelligenz als kognitive Fähigkeit
  • Fähigkeit, sich in Situationen zurechtzufinden
  • Erfassen von Sinn- und Beziehungszusammenhängen
  • Erbringen bestimmter Denkleistungen
  • Diskussion über kultur-sensible Definition
136
Q

Was sind Intelligenzstörungen und wie äußern sie sich?

A
  • Minderung der intellektuellen Fähigkeiten
  • Kann angeboren oder früh erworben sein (Oligophrenie)
  • Oder bestehende Fähigkeiten gehen verloren (z.B., bei Demenz)
  • Unterschiedliche Ursachen
137
Q

IQ: 85–115

A

Normalbereich

138
Q

IQ: 70−85

A

Grenzbereich

139
Q

IQ:50−69

A

Leichte Intelligenzminderung (Schulfähigkeit, einfacher Beruf, Unabhängigkeit)

140
Q

IQ: 35−49

A

Mittelgradige Intelligenzminderung (starke Behinderung, Hilfen im Alltag)

141
Q

IQ: 20−34

A

Schwere Intelligenzminderung (andauernde Versorgung notwendig)

142
Q

IQ: Unter 20

A

Schwerste Intelligenzminderung (Unterstützung in allen Bereichen, keine Bildungsfähigkeit)

143
Q

Wie erfolgt die Diagnostik von Intelligenzstörungen?

A
  • Verfügbare Intelligenz- und Leistungstests
  • Schul- und Berufsanamnese
  • Persönliches Gespräch
  • Kein eigenes psychiatrisches Störungsbild, aber erhöhtes Risiko für psychische Störungen bei Intelligenzminderung
144
Q

Was versteht man unter zirkadianer Rhythmik?

A
  • Schwankungen von Verhalten und Erleben im Laufe eines Tages
  • Basierend auf dem 24-Stunden-Rhythmus
145
Q

Welches Beispiel wird in Bezug auf zirkadiane Rhythmik gegeben?

A

Bei depressiver Störung wird oft ein Morgentief erlebt

146
Q

Welche veränderten Aspekte des Sozialverhaltens können bei einer Person auftreten?

A

Mangel an Interesse, soziales Rückzugsverhalten, Isolation, verstärktes soziales Interesse, Umtriebigkeit

147
Q

Welche körperlichen Veränderungen können im Zusammenhang mit psychischen Störungen auftreten?

A

Schlaf und Vigilanzstörungen:
- Einschlaf- oder Durchschlafstörungen
- Morgentief
- Tagesmüdigkeit
- Früherwachen

148
Q

Welche Appetenzstörungen können bei psychischen Störungen auftreten?

A
  • Veränderungen von Appetit und Durst
  • Veränderungen des sexuellen Interesses
149
Q

Welche somatischen Störungen können bei psychischen Störungen auftreten?

A

Vegetative Störungen:
Körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall, Verstopfung
Hitzewallungen
Schweißausbrüche
Schwindel
Vermehrter Speichelfluss
Mundtrockenheit
Atembeschwerden
Menstruationsbeschwerden
Miktionsstörungen (Blasenentleerung ist gestört)

150
Q

Was umfasst der Begriff “Compliance” im Kontext der Klientenbehandlung?

A
  • Mitwirkungsbereitschaft des Klienten
  • Behandlungsmotivation
  • Pünktlichkeit
  • Zuverlässigkeit
151
Q

Was wird im psychischen Befund in Bezug auf Suizidgedanken und Gefährdung angegeben?

A
  • Vorhandensein von Suizidgedanken
  • Suizidhandlungen
  • Eigen- oder Fremdgefährdung
152
Q

Warum kann die Angabe von Suizidgedanken und Gefährdung je nach Erkrankung eine stationäre Behandlung rechtfertigen?

A
  • Je nach Erkrankung ist die Angabe wesentlich
153
Q

Welche möglichen Aussagen können im Befund in Bezug auf Suizidgedanken gemacht werden?

A
  • Es bestehen keine suizidalen Gedanken.
    Fragen nach suizidalen Absichten werden glaubhaft verneint.
  • Es liegen suizidale Absichten vor, der Klient distanziert sich jedoch glaubhaft von akuter Suizidalität und gibt an, seine Kinder nicht alleine lassen zu wollen.
  • Der Klient äußerte mehrfach konkrete Tötungsabsichten und konnte sich nicht mehr von diesen distanzieren, so dass eine stationäre Unterbringung notwendig wurde.