9.2.3 Selbstentwicklung Flashcards

1
Q

Selbstentwicklung

- Allgemeine Tendenzen

A
  • Absinken des Selbstwerts ab später Kindheit
  • > jüngere Kinder unrealistisch positiver Selbstwert,
  • > ab Schuleintritt: Fremdurteile und soziale Vergleiche
  • Relativer Tiefpunkt im Jugendalter
  • > Körperselbstkonzept, stabile Persönlichkeitseigenschaften als Ursache
  • Niedriges Selbstwertgefühl
  • > Ängste, Depressionen und antisoziales Verhalten
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2
Q

Selbstentwicklung

  • Allgemeine Tendenzen
  • > Faktoren
A
  • Kultur
  • Geschlechtsstereotype Erwartungen
  • Erziehungsstil
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3
Q

Faktoren: Kultur

A

amerikanische Kinder höherer Selbstwert als chinesische

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4
Q

Faktoren: Geschlechtsstereotype Erwartungen

A

bei gleichem Leistungsniveau

  • > Mädchen höheren Selbstwert in sprachlichen Fächern,
  • > Jungs in Mathe und Sport
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5
Q

Faktoren: Erziehungsstil

A
  • autoritativ am meisten Selbstwertgefühl;
  • autoritärer und laissez-faire Stil: häufig Impulsivität und Aggressivität,
    Coopersmith 1967
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6
Q

Selbstentwicklung

- Stabilisierung des Selbst

A
  • Neues Wissen über die eigene Person wird auf Grundlage von bereits vorhandenem Selbstwissen gebildet
  • Vorhandenes Selbstwissen beeinflusst unsere Handlungen und Selbstwertungen

z.B. Personen suchen häufig andere Personen auf, die ein positives Bild von ihnen haben (von denen sie also eine positive Rückmeldung erhalten).

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7
Q

Selbstentwicklung

- Veränderung und Erweiterung des Selbst

A
  • Neue Erfahrungen und Veränderungen im Umfeld einer Person führen zur Revision und Erweiterung ihres Selbstwissens
    z. B. „Phasen der Informationssuche“ (Ruble, 1994)
  • > In Transitionen sind Personen besonders motiviert Informationen über ihr neues Selbst aus der Umwelt zu erhalten
    z. B. „Entwicklungskrisen“ (Erikson, 1966)
  • Lebenslange Veränderungen und Anpassungen des Selbst
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8
Q

Selbstentwicklung

- Kindheit

A

Im Laufe der Kindheit entwickeln sich unsere kognitiven Fähigkeiten so, dass wir Wissen über die eigene Person generieren.

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9
Q

Selbstentwicklung

  • Kindheit
  • > Soziale Vergleichsprozesse
A
  • Bilden die Grundlage für das domänenspezifische Fähigkeitsselbstkonzept
    z. B. „Fischteicheffekt“ (Marsh, 1987)
  • > Einschätzungen der eigenen Fähigkeiten in einer bestimmten Inhaltsdomäne (z.B. Mathematik) fallen umso ungünstiger aus, je besser relevante Vergleichspersonen (z.B. Klasse) abschneiden
  • „internal frame of reference“: Kinder vergleichen ihre Fähigkeiten auch intraindividuell über verschiedene Inhaltsdomänen hinweg
    z. B. umso höher ein Schüler seine Fähigkeiten im sprachlichen einschätzt, desto kritischer sieht er seine Kompetenzen im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereichen
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10
Q

Meilensteine der Selbstentwicklung in der frühen Kindheit

-> 0-3 Monate

A

Selbstempfinden:

  • Das Kind lernt zwischen der eigenen Person und anderen Stimuli zu unterscheiden
    z. B. Objekte können miteinander in Beziehung treten, sind aber voneinander abgegrenzt.
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11
Q

Meilensteine der Selbstentwicklung in der frühen Kindheit

- 3-8 Monate

A

Selbstempfindung:

  • Das Kind erlebt sich als Urheber eigener Handlungen, nicht aber der Handlungen anderer
    z. B. es erkennt, dass es beim Strampeln mit dem Fuß ein Mobile in Bewegung setzen kann
  • Trennungsangst
  • > Erkenntnis, dass Kind und Mutter getrennte Wesen
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12
Q

Meilensteine der Selbstentwicklung in der frühen Kindheit

- 8-15 Monate

A

Gedächtniskapazität:

  • Repräsentation von anderen Personen und Objekten die auch in deren Abwesenheit abgerufen werden können
    z. B. Unterscheidung zwischen Bekannten und fremden Personen.
  • Objekt- und Selbstpermanenz
  • Geteilte Aufmerksamkeit auf Objekte in ihrer Umgebung Prinzip des Spiegels wird verstanden (mit Kontinuitätshinweis)
    z. B. wenn ich mich bewege, bewegt sich die Person im Spiegel auch.
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13
Q

Meilensteine der Selbstentwicklung in der frühen Kindheit

- 15-18 Monate

A

Entwicklung des Selbst:

  • Selbsterkenntnis im Spiegel (nicht mehr auf Kontinuitätshinweise angewiesen)
    z. B. roter Punkt auf der Nase, die Farbmarkierung wird nicht mehr auf dem Spiegel, sondern auf der eigenen Nase gesucht.
  • Des Selbst als Objekt erkennen
    z. B. Wiederkennen auf Bildern.
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14
Q

Meilensteine der Selbstentwicklung in der frühen Kindheit

- 18-36 Monate

A

Sprachentwicklung/Selbstempfinden:

  • Kind beginnt sich zum Objekt seiner eigenen Wahrnehmung zu machen, Entwicklung des Selbstbewusstseins
    z. B. Verwendung des eigenen Namens, von Personalpronomen.
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15
Q

Meilensteine der Selbstentwicklung in der frühen Kindheit

- 3-8 Jahre

A
  • Fortschreitende Sprachentwicklung
  • Gedächtnisentwicklung
  • Theory of Mind
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16
Q

Meilensteine der Selbstentwicklung in der frühen Kindheit
- 3-8 Jahre
Fortschreitende Sprachentwicklung

A
  • Persönliche Erlebnisse werden mitteilbar und für Selbstnarrationen genutzt
  • Eigene Erfahrungen in Erzählungen eingebunden
  • beschreiben sich mit konkreten, beobachtbaren Eigenschaften (z.B. Haarfarbe, Name der besten Freundin); unrealistisch positiv
  • Weiterentwicklung des Selbstkonzepts
17
Q

Meilensteine der Selbstentwicklung in der frühen Kindheit
- 3-8 Jahre
Gedächtnisentwicklung

A
  • Entstehung eines autobiographischen Gedächtnisses (enthält alle persönlich bedeutsamen Erfahrungen)
  • > Autobiographischer Zugang zum Selbst
18
Q

kindliche Amnesie

A

= man kann sich nur an Ereignisse ca. ab dem 3.ten Lebensjahr erinnern

19
Q

Meilensteine der Selbstentwicklung in der frühen Kindheit
- 3-8 Jahre
Theory of Mind

A
  • Erfassen von Diskrepanzen zwischen Real-Selbst und Fremd-Soll-Selbst
  • Alles-oder-Nichts-Denken: häufig in unrealistischem Maße positiv
  • Fähigkeit eine Annahme über Bewusstseinsvorgänge in anderen Personen vorzunehmen und diese in der eigenen Person zu erkennen
    => Verständnis, dass Handlungen anderer Personen von deren Absichten und Überzeugungen beeinflusst sind
  • Grundlage für das Erleben von Gefühlen, die auf die eigene Person bezogen sind (wie Scham, Schuld, Stolz, …)
    z.B. mir ist etwas peinlich, weil ich mir vorstelle, andere sehen etwas an mir, was nicht dem Bild entspricht, dass sie von mir vermittelt haben wollen.
20
Q

Meilensteine der Selbstentwicklung in der frühen Kindheit

- 8-12 Jahre

A

Fähigkeitsselbstkonzept:

  • Lehrer als Quelle selbstbezogenen Wissen (direkte und indirekte Prädikatenzuschreibung)
  • Verständnis von abstrakten Konzepten wie Personeneigenschaften oder Fähigkeiten
  • Entwicklung eines domänenspezifischen Selbstkonzepts
  • Weiterentwicklung des Selbstkonzepts
  • Beschreibende und bewertende Äußerungen Anderer werden wichtig für die eigene Person
21
Q

Meilensteine der Selbstentwicklung in der frühen Kindheit
- 8-12 Jahre
Verständnis von abstrakten Konzepten wie Personeneigenschaften oder Fähigkeiten

A

z.B. Im Laufe der Schulzeit verstehen Kinder, dass Leistungen auf Fähigkeiten zurückgehen, die zeitlich relativ stabil sind.
1.te Klasse: Leistungsergebnisse situational bedingt
→ Fähigkeitseinschätzungen unrealistisch und optimistisch (Helmke, 1999)
2.te Klasse: Leistungsergebnisse reflektieren zugrundeliegende Fähigkeiten
=> Bedeutsamkeit der Rückmeldung steigt 2te bis 6te Klasse: individuelle Unterschiede für welche Art von Feedback sich die Kinder interessieren
- Kinder mit hohen Fähigkeiten: Interesse an aufgabenbezogenen Informationen, da sie ein positives Fähigkeitsselbstkonzept haben
-> leistungsbezogene Vergleiche
- Kinder mit niedrigen Fähigkeiten: Interesse an sozialen Vergleichsinformationen, da sie unsicher sind wie sie ihre Fähigkeiten beurteilen sollen
-> soziale Vergleiche

22
Q

Meilensteine der Selbstentwicklung in der frühen Kindheit
- 8-12 Jahre
Weiterentwicklung des Selbstkonzepts

A
  • Differenzierung der Selbstbeschreibung
  • Realistische Einschätzung aufgrund sozialer Vergleiche (Leistung, Besitztum, Aussehen)
  • Bildung von Konzepten höherer Ordnung („Ich schwimme, also bin ich sportlich.“)
  • Vereinigung gegensätzlicher Verhaltensweisen („Unter Freunden bin ich selbstbewusst, bei Fremden schüchtern.“)
23
Q

Meilensteine der Selbstentwicklung in der frühen Kindheit
- 8-12 Jahre
Beschreibende und bewertende Äußerungen Anderer werden wichtig für die eigene Person

A
  • Kinder sind in der Lage, die Informationen aktiv selbst zu bewerten
    => Weiterentwicklung, Strukturierung und Kohärenz des Selbstbildes
24
Q

Meilensteine der Selbstentwicklung in der frühen Kindheit

- Erwachsenenalter

A
  • Selbst als Entwicklungsbedingung des individuellen Verhaltens
    -> Ziel der Lebensgestaltung: Umsetzung der eigenen, selbstbezogenen Vorstellungen und Wertvorstellungen
  • Integration von Lebenserfahrungen in das Selbstkonzepts und daher höhere Urteilsfähigkeit und Kohärenz sowie Rollenübernahmen und Akzeptanz einer gewissen Ungewissheit
  • Anpassung der Vorstellung: zunehmend realistisch, weniger idealistisch überhöht
    → höherer Selbstwert
  • Hohes Alter: abnehmender Selbstwert (steigt bis 60, fällt dann: Orth, 2006) aufgrund von motorischen und mentalen Einschränkungen
  • Insgesamt: relative Stabilität des Selbst im Lebensverlauf
25
Q

Meilensteine der Selbstentwicklung in der frühen Kindheit
- Jugend
1

A
  • Ausdifferenzierung des Selbstkonzeptes in Abhängigkeit von verschiedenen Kontexten
    → Erklärung grundsätzlich gegensätzlichen Verhaltens aufgrund der Situation
  • Jugendlicher Egozentrismus (nach Elkind, 1967)
  • Insgesamt erhöhte Selbstaufmerksamkeit und höheres Maß an Selbstreflexion
  • Höhere Bedeutung des Körperselbstkonzepts im Laufe der Pubertät (positivere Werte bei Jungen)
  • Widersprüche werden zunehmend erkannt
  • Versuch, ein kohärentes Selbstbild zu entwerfen
  • Ausbildung eines Persönlichkeitskonzeptes (Selbstbeschreibungen in stärkerem Maße an Persönlichkeitseigenschaften gebunden)
  • Ablösung vom Elternhaus: Selbstbestimmung von Erfahrungen, Autonomie
  • Kontextualisierung abstrakter Selbstkonzepte, Verständnis sozialer Rollen
26
Q

Meilensteine der Selbstentwicklung in der frühen Kindheit
- Jugend
Jugendlicher Egozentrismus (nach Elkind, 1967)

A
  • persönliche Fabel: Gefühl, eigene Lebensgeschichte sei „ganz besonders“
  • Fokussierung auf eigenes Verhalten und Gefühl, ständig von anderen wahrgenommen und beobachtet zu werden (sog. Imaginäres Publikum)
27
Q

Meilensteine der Selbstentwicklung in der frühen Kindheit
- Jugend
Konstruktion des eigenen Selbst

A
  • Gruppenzugehörigkeit
  • Betrachtung von Alternativ- und Zukunftsentwürfen der eigenen Person (sog. possible selves)
  • Vergleich von angestrebter (Selbstwertempfinden) und wahrgenommener Realität
  • Positiver Selbstwert: günstige Auswirkungen auf Gesundheit, Lebenszufriedenheit, Optimismus und Erfolg
  • Selbst-Prototypen-Vergleich: in Entscheidungssituationen wird überlegt wie typische Personen handeln würden.
  • > Die Verhaltensweise, die die höchste Übereinstimmung zwischen Selbst und Prototyp ergibt, wird dann gewählt
28
Q

Meilensteine der Selbstentwicklung in der frühen Kindheit
- Jugend
Gruppenzugehörigkeit

A
  • Selbstkategorisierung: der Jugendliche zeigt sich durch die Zugehörigkeit, wie er sich selbst sieht/ wie er gerne wahrgenommen werden möchte
  • Aneignung einer sozialen Rolle (z.B. Raucher: setzten sich über Konventionen hinweg)