2. Entwicklung - Übersicht Flashcards

1
Q

Vor der Geburt

A
  • Fötus lebensfähig ab 22.-24. Schwangerschaftswoche
  • „Teratogene“: Umwelteinflüsse, die während der pränatalen Entwicklung Schäden hervorrufen können
  • > z.B. Alkohol und Rauchen führen zu verminderter Intelligenz
  • Erste Ausprägungen des Gedächtnis: z.B. für Geschmack des Fruchtwassers
  • Reifung aller Grundlagen für Verhalten und Erleben: Nervensystem, Wahrnehmung, Bewegungsapparat
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2
Q

Definition - Intermodale Wahrnehmung

A

-> Unter der Intermodalen Wahrnehmung versteht man die Integration von Informationen
… aus verschiedenen Sinnesmodalitäten
… zu einem einheitlichen Wahrnehmungseindruck.

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3
Q

Neugeborene

6. - 8. Woche

A
  • Wahrnehmung: schon früh Fähigkeit zur intermodalen Wahrnehmung
  • Entstehung verschiedener Aktivierungszustände und einer ersten Erregunsregulation
    (d.h. Fähigkeit, Intensität eigener Gefühle anzupassen)
  • Motorik: Grundlage späterer Handlungen gelegt durch sog. Neugeborenenreflexe
    (z.B. Greifen bei Berührung der Handfläche)
    → werden schnell abgewöhnt und durch willentliches Verhalten ersetzt
  • Entwicklung des Temperaments
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4
Q
  1. Lebensjahr
A
  • Denken: erste Leistungen beim Gedächtnis (vgl. Rovee-Collier, 1999) und Kategorisierung der Umgebung
  • Haben in bestimmten Bereichen bereits angeborenes Wissen
    (vgl. Domänenspezifisches Kernwissen, Kap. 3.3.1)
  • Sprache: Entwicklung vom genauen Hören zur ersten Sprachproduktion
  • Soziales: Vom „Fremdeln“ zur ersten Interaktion mit Bezugspersonen
  • „obligatorische Aufmerksamkeit“: Tendenz des Säuglings, an einem visuell fixierten Objekt mit dem Blick festzuhalten
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5
Q
  1. Lebensjahr 2
A
  • Entwicklung des Ich (ab 3. Monat) und Selbst (Bsp.: Scham, Stolz; Ende 2. LJ)
  • Entstehung und Festigung der Bindung zu Bezugspersonen, siehe „der Fremde-Situation-Test“ (Ainsworth et al, 1978)
  • soziale Kognition: Entwicklung der Theory of Mind
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6
Q

Frühe Kindheit
(3-6 Jahre)
- allgemein

A
  • Entwicklung der Fein- und Grobmotorik (Laufen!)
  • ab Kindergartenalter Anregung des Gedächtnisses durch Vielzahl der Situationen
  • Wiedererkennungsleistungen: kaum Weiterentwicklung, Schwierigkeiten bei größerem zeitlichem Abstand
  • Spracherwerb: Erlernen des Wortschatzes und v.a. der Pragmatik
  • Motivation: erstmals Leistungsmotivation unrealistische Selbsteinschätzung
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7
Q

Frühe Kindheit
(3-6 Jahre)
- Gedächtnis

A

Kurzzeit- und Arbeitsgedächtnis: signifikante Verbesserung (Münchner Längsschnittstudie „LOGIK“)

  • leichte Verbesserungen im Bereich der phonologischen Schleife
  • Vorteile von Gedächtnisstrategien erst ab Schulalter

Langzeitgedächtnis

  • Verbesserungen des autobiographischen Gedächtnisses
  • bessere Gedächtnisleistung: abhängig von Güte der Erinnerungshilfen
  • Gute Einspeichervorgänge, aber keine geeigneten Abrufstrategien
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8
Q

Definition - Jugendalter

A

Als Jugendalter bezeichnet man für die zwischen Kindheit und Erwachsenenalter liegenden Entwicklungsphasen,
… in denen sich die Fortpflanzungsfähigkeit entwickelt
… und zugleich persönliche, kulturelle und soziale Orientierungen ausgebildet werden.

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9
Q

Jugend

- zeitliche Einteilung

A
  • frühe Adoleszenz (11-14 Jahre)
  • mittlere Adoleszenz (15-17 Jahre)
  • späte Adoleszenz (18-21 Jahre)
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10
Q

Jugend

- Migrationshintergrund

A

14% der Jugendlichen mit Migrationshintergrund

→ zwischen Individuen und Gruppen

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11
Q

Besonderheiten & Probleme des Jugendalters (mit Beginn der Pubertät)

A
  • In vielen Kulturen gibt es „Jugend“ nicht
  • > Adoleszenz als Erfindung, um Jugendliche vom umkämpften Arbeitsmarkt fernzuhalten
  • Abhängigkeit von den Eltern wird durch Entwicklung von Unabhängigkeit und einer Bestimmung des Selbst ersetzt (Zeit des Abschieds)
  • Zeit des Erwachsenwerdens ist voller Gegensätze: Jugendliche und ihre Umgebung müssen aktive Integrationsarbeit leisten, damit die Entwicklungsfortschritte gesichert sind
  • Jugendliche entwickeln ihren eigenen Lebensstil und eigene Wertmaßstäbe
  • Besonders großen Einfluss auf den eigenen Lebensentwurf haben die Beziehungen zu Peer-Groups
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12
Q

Besonderheiten & Probleme des Jugendalters (mit Beginn der Pubertät)
- Fehler der Erwachsenen

A
  • Revier des Jugendlichen nicht zu respektieren, ihm keinen Freiraum lassen
  • überzogene Leistungserwartungen der Eltern führen zu Stress
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13
Q

Jugend (11-21 Jahre)

- Grundlegende Prozesse

A

-> körperliche Veränderung und Rekonstruktion verschiedener innerer Organsysteme durch endokrine (d.h. hormonelle) Prozesse in Wechselwirkung mit zentralnervösen Strukturen

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14
Q

Jugend

- Körperliche Entwicklung

A
  • Säkulare Akzeleration (immer frühere Veränderungen der Pubertät)
  • Probleme früher oder später Reifung
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15
Q

Jugend

- Kognitive Entwicklung

A
  • Psychometrische Intelligenz
  • Logisches Denken
  • Urteilsbildung und Entscheidungsprozesse
  • Informationsverarbeitung
  • Expertise
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16
Q

Jugend

- Kognitive Entwicklung: Psychometrische Intelligenz

A
  • frühe Adoleszenz: Zunahme der sprachlichen Intelligenz

- ganze Adoleszenz: Zunahme der nicht-sprachlichen Intelligenz

17
Q

Jugend

- Kognitive Entwicklung: Logisches Denken

A

zunehmend deduktive Argumentation statt induktiver (Kreatin, 2004)

18
Q

Jugend

- Kognitive Entwicklung: Urteilsbildung und Entscheidungsprozesse

A
  • mehr heuristisch als logisch und analytisch
    → „kognitiv ökonomischer“, Entwicklung von Metakognition
  • Noch anfällig gegenüber Emotionen (Haase & Silbereisen, 2011)
19
Q

Jugend

- Kognitive Entwicklung: Informationsverarbeitung

A
  • Verarbeitungsgeschwindigkeit, Arbeitsgedächtnis und Problemlösen verbessert sich
  • externe Faktoren regen kognitive Entwicklung an (Interesse, Selbstwahrnehmung und Selbstregulation)
20
Q

Jugend

- Kognitive Entwicklung: Expertise

A
  • Anstieg der bewussten Kontrolle

- auch kulturelle und kontextuelle Einflüsse wichtig

21
Q

Jugend

  • Kognitive Entwicklung
  • > Gesellschaftliche Rahmenbedingungen
A
  • Wenig Strukturierung in Familie
    → zu frühe Autonomie Entwicklung
    → geringe Ansprüche in Schule und Ausbildung
  • Kinder mit Migrationshintergrund halten sich meist an Vorgaben ihrer Herkunft (für Zeitpunkte der Entwicklungsaufgaben)
22
Q

Jugend

- Entwicklungskontexte

A
  • Nach wie vor große Relevanz der Familie, aber mehr Zeit mit Peers
  • Schule: wachsende Fähigkeiten und Bedürfnis nach Autonomie der Schüler vs. durch Vorgaben geregelter Schulalltag
23
Q

Jugend

- Entwicklungsergebnisse: Identitätsentwicklung

A

Entwicklung von einer übernommen hin zur erarbeiteten Identität (vgl. Kapitel 9 Persönlichkeit, Identität und Selbstkonzept)

24
Q

Entwicklungsergebnisse

- Positive Jugendentwicklung

A
  • nicht Vermeidung von Problemen sondern Stärken im Mittelpunkt
  • Indikatoren für eine positive Entwicklung:
    Competence, Character, Confidence, Connection, Care
25
Q

Competence

A

inter- und intrapersonale Kompetenz zum Lösen von Herausforderungen

26
Q

Character

A

Anerkennung von Regeln des Zusammenlebens, moralische Orientierung, Integrität

27
Q

Confidence

A

Vertrauen in eigene Fähigkeiten und den Wert als Person

28
Q

Connection

A

positive Beziehungen zu Menschen und Institutionen

29
Q

Care

A

sich um andere kümmern/sorgen

30
Q

Emerging Adulthood/ Junges Erwachsenenalter als „Rush Hour“ (Bittman & Wajcman, 2000)

A
  • „aufkommendes Erwachsenenalter“ (Arnett, 2000) in den Zwanzigerjahren, d.h. Personen fühlen sich weder jugendlich noch erwachsen; Ausdehnung durch späte Heirat und späten Berufseintritt
    → Phase der Exploration und biologischen Reife (nicht soziale!)
  • Intensiver Selbstfokus, Vielfalt an Beziehungen, Vermeidung von Verpflichtungen, kein bestimmter Lebensstil
31
Q

Erwachsenenalter:

Mittleres Erwachsenenalter als Zeit der „Midlife-Crisis“

A
  • Empirische Untersuchungen zeigen, dass Ziele flexibel sind und bei Weitem nicht alle Männer betroffen sind
  • Widerspruch zu beruflichem und sozialem Höhepunkt im mittleren Erwachsenenalter (Neugarten, 1968)
  • Ältere Menschen wären am liebsten nochmal im mittleren Erwachsenenalter (Lachmann et al., 1994)
    → Midlife-Crisis ist eher ein Mythos
32
Q

Erwachsenenalter:

Das Phänomen der „gewonnenen Jahre“

A
  • Steigende Lebenserwartung, viel Zeit ohne „Entwicklungsanforderungen“
  • Partnerschaften müssen auch nach Auszug der Kinder noch lange halten → neue Zielsetzung
33
Q

Erwachsenenalter:

Baltes und Baltes (1990): Modell der Selektion, Optimierung Kompensation (SOK)

A
  • Selektion: Spezialisierung, Fokussierung einiger weniger Ziele
  • Optimierung: Investition, die zur Zielerreichung beiträgt (z.B. Erlernen neuer Fertigkeiten)
  • Kompensation: Ressourcen, um Verlusten entgegenzuwirken (z.B. Ersetzen von Zielmitteln), Aufrechterhaltung eines Funktions- oder Leistungsniveaus trotz Verlust