4.1 Intelligenztheorien Flashcards
Intelligenz - definieren
schwer
Intelligenz - Definition (Wechsler 1964)
Intelligenz ist
… die zusammengesetzte oder globale Fähigkeit eines Individuums,
… zweckvoll zu handeln,
… vernünftig zu denken
… und sich mit seiner Umgebung wirkungsvoll auseinanderzusetzen.
Intelligenz - Operationale Definition (E.G. Boring, 1923)
Intelligenz ist das, was der Intelligenztest misst.
Intelligenz - Ausgangsfrage
Ist Intelligenz eine einheitliche Fähigkeit oder liegen der Intelligenz mehrere unabhängige Einzelkomponenten zugrunde?
Intelligenztheorien
- Spearman: Zwei-Faktoren-Theorie (1927)
- Horn & Cattell (1987): Hierarchisches Modell der kristallinen und fluiden Intelligenz
- Thurstone: Theorie der Primärfaktoren (1941)
- Sternberg: Komponentenansatz intelligenter Prozesse (1977)
- Gardner: Modell der multiplen Intelligenzen (1983)
=> Lösungsvorschlag: Carrolls Three-Stratum-Modell (1993)
Spearman: Zwei-Faktoren-Theorie (1927)
- Methodische Grundlage
- Man untersucht die Leistungen von Personen in verschiedenen Tests.
- Sogar in sehr unterschiedlichen Bereichen weisen diese eine gewisse Korrelation auf
→ Existenz einer allgemeinen Intelligenz (genannt g, „general intelligence“)
Spearman: Zwei-Faktoren-Theorie (1927)
- Annahmen
- g beeinflusst Lernen und Denken in allen Bereichen und ist ca. das, was ein Intelligenz-Test misst
- Korreliert hoch mit Schulabschluss (Brody, 1992) sowie dem Wissen in Bereichen, die nicht in der Schule gelernt wurden (Lubinski, 1997)
- Als allgemeines Persönlichkeitsmerkmal aufzufassen
Spearman: Zwei-Faktoren-Theorie (1927)
- s
- Neben diesem Allgemeinfaktor gibt es für spezifische Aufgaben jeweils einen spezifischen Begagbungsfaktor s.
- Die einzelnen s sind unabhängig voneinander und beschreiben nur, ob jemand besonders gut im Fortsetzen von Zahlenreihen etc. ist.
Horn & Cattell (1987): Hierarchisches Modell der kristallinen und fluiden Intelligenz
-> allgemeine Intelligenz „g“ lässt sich unterteilen in:
- Kristalline Intelligenz
- Fluide Intelligenz
Horn & Cattell (1987): Hierarchisches Modell der kristallinen und fluiden Intelligenz
- Kristalline Intelligenz
- repräsentiert die Auswirkungen von Erfahrung und Bildung auf die Intelligenz
- > „intelligenteres“ Verhalten durch das Lernen von Techniken bzw. Instrumentarien im Laufe des Lebens, z.B. Lernstrategien, Computer etc.
- Umschließt auch Faktenwissen über die Welt, den Wortschatz, Rechenfähigkeiten und andere wissensorientierte Informationen.
- Stark bildungs- und kulturabhängig.
- Wird gemessen mit: Wortschatztest, Rechentest, Allgemeinwissen.
Horn & Cattell (1987): Hierarchisches Modell der kristallinen und fluiden Intelligenz
- Fluide Intelligenz
- repräsentiert Abstraktionsvermögen, schlussfolgerndes Denken vor allem in unbekannten Situationen und die Fähigkeit zum zügigen Umstrukturieren vorhandenen Wissens.
- Fluide Intelligenz ist weitgehend unabhängig von Lernerfahrung.
Wird gemessen mit: Matrizenaufgaben, räumliche Anordnungen
Horn & Cattell (1987): Hierarchisches Modell der kristallinen und fluiden Intelligenz
- Empirische Rechtfertigung
- Tests, die sich auf eine der beiden Bereiche stützen, korrelieren untereinander stärker
- Beide Teile nehmen eine unterschiedliche Entwicklung:
- > Die kristalline Intelligenz wächst mit zunehmendem Alter an,
- > die fluide Intelligenz erreicht mit ca. 25 Jahren ihren Höhepunkt und nimmt dann ab.
Thurstone: Theorie der Primärfaktoren (1941)
- Nach Thurstone (1941) gibt es kein allgemeines g,
- sondern er unterscheidet sieben “primäre mentale Fähigkeiten”,
- aus denen sich Intelligenz zusammensetzt.
Thurstone: Theorie der Primärfaktoren (1941)
- number (Rechenfertigkeit)
-> Geschwindigkeit/Präzision bei einfachen arithmetischen Aufgaben
Tests: Grundrechenarten
Thurstone: Theorie der Primärfaktoren (1941)
- memory (Gedächtnis)
-> Behalten paarweise gelernter Assoziationen
Tests: Wort-Zahl-Paare, Bild-Figuren-Paare etc.
Thurstone: Theorie der Primärfaktoren (1941)
- induction/ reasoning (Schlussfolgerndes Denken)
-> Auffinden einer allgemeinen Regel
Tests: Reihen fortsetzen
Thurstone: Theorie der Primärfaktoren (1941)
- word fluency (Wortflüssigkeit)
-> rasches Produzieren von Wörtern mit bestimmten strukturellen oder symbolischen Erfordernissen
Tests: Anagramme, Reime, Synonyme etc.