3.4 Informationsverarbeitungstheorien Flashcards
Informationsverarbeitungsansätze - allgemein
- genauere Untersuchung kognitiver Prozesse
- Mensch als Problemlöser und Planer
- unterschiedliche Informationsverarbeitungsansätze werden unterschieden
Informationsverarbeitungsansätze - Grundannahme
-> Denken ist Informationsverarbeitung im Gedächtnis
Informationsverarbeitungsansätze: Annahme - Entwicklung
- Veränderung in kognitiven Strukturen und kognitiven Prozessen -> die zu effizienterem Handeln führt
Gedächtnis- und Strategieentwicklung
Entwicklung durch …
… Entwicklung der Gedächtniskapazität
… Entwicklung geeigneter Strategien zum Umgang mit Informationen
Entwicklung des wissenschaftlichen Denkens
Relevante Vorgänge:
- Planungsprozess
- Schlussfolgerndes Denken
- Wissenschaftliches Denken
Planungsprozess
- Mehrere Lösungsschritte müssen ausgeführt werden, um ein Ziel zu erreichen
-> z.B.: „der Turm von Hanoi“ (Klahr & Robinson, 1981)
→ 6-Jährige besser als 3-Jährige
=> Erklärung: - verfolgen längerfristige Ziele
- denken einen Zug voraus
- waren sich der Regeln immer bewusst
Schlussfolgerndes Denken
-> drei Arten von logischen Schlüssen
- induktives Schließen
- analoges Schließen
- deduktives Schließen
Induktives Schließen
- Kinder lernen aus Einzelereignissen Regelmäßigkieten abzuleiten
- > Relativ früh entwickelt
- > Beginn ab sprachlicher Phase
Analoges Schließen
- Wissen über ähnliche Probleme, welche in der Vergangenheit erfolgreich gelöst wurden
- > schon ab frühem Alter möglich (Goswami, 2001: wenn Umgebung vertraut)
Deduktives Schließen
- Wissen wird durch logisches Schlussfolgern aus den Prämissen abgeleitet
- > z. B.: „alle Katzen bellen“ & „Rex ist eine Katze“ → „Rex bellt“
Wissenschaftliches Denken - Definition (Janke, Hasselhorn 2001)
- Jedes Vorkommen absichtlichen Denkens zur Wissenserweiterung bezeichnet man als wissenschaftliches Denken
Prüfen von Hypothesen: gezielte Variation einer Variablen
Kuhn et al. 1989:
- nur 30% der 11-jährigen können eine Hypothese evidenzbasiert prüfen
- 50% der 14-jährigen sind dazu in der Lage
- > Kinder sehen Dinge eher pragmatisch, suchen nicht nach Ursachen
- > Kaum systematische Variation von Variablen
Epistemologische Kognitionen
- Wissen um Umgang mit Hypothesen, Fakten und Daten
- > Großteils erst im Jugendalter entwickelt
- > Wichtiger Aspekt des formal-hypothetischen Denkens
Die Theorie von Case (1985)
- vollständige Theorie der kognitiven Verarbeitung
- Neo-Piaget-Theorie
- verbindet Informationsverarbeitung mit Piagets Stufenmodell
4 Stufen der kindlichen Entwicklung nach Case
- sensumotorissche Hauptstufe
- relationale Hauptstufe
- dimensionale Hauptstufe
- vektorielle Hauptstufe
- sensumotorissche Hauptstufe
0 - 18 Monate
- Repräsentationen setzen sich aus sensorischem Input und motorischen Aktionen zusammen
- relationale Hauptstufe
18 Monate - 5 Jahre
- Repräsentational:
- > Bildung interner Repräsentationen
- Relational:
- > Beziehungen zwischen Objekten, Ereignissen und Personen können entdeckt und koordiniert werden
- dimensionale Hauptstufe
5 - 11 Jahre
- Abstrakte Repräsentation von Stimuli
- einfache Transformationen
- Vergleich mehrerer Dimensionen möglich
- vektorielle Hauptstufe
11 - 19 Jahre
- Abstrakte Repräsentation von Stimuli
- komplexe Transformationen
Entwicklungsmechanismen - Case
- „Central Conceptual Structures“
- Automatisierung
- Biologische Reifung
- „Central Conceptual Structures“
- Veränderung der Wissensstrukturen
- bereichsspezifische Strukturen als semantische Strukturen
- „zentrale begriffliche Strukturen“: semantische Netzwerke / Wissensknoten
- > bilden das stadientypische Basiswissen eines Kindes
Automatisierung
- Steigerung der Verarbeitungseffizienz
Biologische Reifung
- v.a. Myelinisierung der Nervenbahnen
Gedächtnisentwicklung - Grundfunktionen
- Arbeitsspeicher (operating space)
- Kurzzeitspeicher (storage space)
Arbeitsspeicher (operating space)
-> Kognitive Prozesse, die zu einem gegebenen Zeitpunkt durchgeführt werden
Kurzzeitspeicher (storage space)
-> Speicherung gerade abgelaufener Prozesse
Gedächtnisentwicklung - Grundschulalter
- Im Verlauf des Grundschulalters wird aufgrund der Automatisierung immer weniger Platz auf dem Arbeitsspeicher für die Verarbeitung von Informationen gebraucht
- > Mehr Raum für Informationen im Kurzzeitspeicher