3.2 Entwicklungsaufgaben: Havighurst & Hurrelmann Flashcards
1
Q
Definition - Entwicklungsaufgabe (Havighurst, 1952)
A
- Eine Entwicklungsaufgabe ist eine Aufgabe, die in einem bestimmten Lebensabschnitt des Individuums entsteht.
- Ihre erfolgreiche Bewältigung trägt zu dessen Glück und Erfolg bei der Lösung nachfolgender Aufgaben bei,
… während ein Misslingen zu Unglücklichsein des Individuums, zu Missbilligung seitens der Gesellschaft und zu Schwierigkeiten mit späteren Aufgaben führt.
2
Q
Konzept der Entwicklungsaufgaben von Robert J. Havighurst
A
- veränderbare Konstrukte
- > da sie durch kulturelle, sozioökonomische und gesellschaftliche Bedingungen geprägt sind
- Entwicklungsaufgaben, die vor einem Jahrzehnt sehr bedeutsam für die Jugend waren, können durch andere abgelöst worden oder in ein anderes Alter gerutscht sein
(z. B. Unabhängigkeit vom Elternhaus).
3
Q
Definition - „sensitive periods for learning“
A
- für bestimmte Lernprozesse gut geeignet,
- > aber nicht zwanghaft an sie gebunden.
- Wenn Entwicklungsaufgaben nicht in dieser Phase erlernt werden
- > größerer Aufwand
- > externe Hilfestellung
- > Erfolgswahrscheinlichkeit sinkt
4
Q
Havighurst - Zeitliche Dimensionierung
A
- > Aufgaben, die zeitlich begrenzt sind (z.B. Sprechen lernen).
- > Entwicklungsaufgaben, die sich über mehrere Lebensabschnitte erstrecken
- > teilweise Vernetzung von Entwicklungsaufgaben
5
Q
Havighurst - Quellen für Entwicklungsaufgaben
- Annahmen
A
- entstehen durch eine besondere Kombination von
… innerbiologischen, sozio-kulturellen und psychologischen Einflüssen - Unterschiede: in welchem Lebensalter, Zeitrahmen, in welcher Reihenfolge und mit welchem spezifischen Inhalt sie gelöst werden
- Bindeglied im Spannungsverhältnis zwischen individuellen Bedürfnissen und gesellschaftlichen Anforderungen!
6
Q
Havighurst - Quellen für Entwicklungsaufgaben
A
- Physische Reife
- Gesellschaftliche Erwartungen
- Individuelle Zielsetzungen & Werte
7
Q
Havighurst - Einteilung der Entwicklungsaufgaben in Phasen
A
- neun verschiedene Lebensabschnitte,
- unterschiedliche, altersentsprechende Entwicklungsaufgaben
- Säuglingsalter & frühe Kindheit (0-2 Jahre)
- Kindheit (2- 4 Jahre)
- Schulübergang und frühes Schulalter (5-7 Jahre)
- Mittleres Schulalter (6-12 Jahre)
- Adoleszenz (13-17 Jahre)
- Jugend (18-22 Jahre)
- Frühes Erwachsenenalter (23-30 Jahre)
- Mittleres Erwachsenenalter (31-50 Jahre)
- Spätes Erwachsenenalter (51 Jahre und älter)
8
Q
- Säuglingsalter & frühe Kindheit (0-2 Jahre)
A
- Anhänglichkeit (social attachement)
- Objektpermanenz
- Sensomotorische Intelligenz und schlichte Kausalität
- Motorische Funktionen (Essen fester Nahrung, krabbeln, sitzen, gehen,…)
9
Q
- Kindheit (2- 4 Jahre)
A
- Selbstkontrolle (v.a. motorisch)
- Sprachentwicklung
- Phantasie und Spiel
10
Q
- Schulübergang und frühes Schulalter (5-7 Jahre)
A
- Geschlechtsrollenidentifikation
- Einfache moralische Unterscheidungen treffen
- Konkrete Operationen
- Spiel in Gruppen
11
Q
- Mittleres Schulalter (6-12 Jahre)
A
- Soziale Kooperation & Spielen und Arbeiten im Team
- Selbstbewusstsein (fleißig, tüchtig)
- Erwerb der Kulturtechniken (Lesen, Schreiben, Rechnen,…)
12
Q
- Adoleszenz (13-17 Jahre)
A
- Körperliche Reifung
- Formale Operationen
- Gemeinschaft mit Gleichaltrigen & Heterosexuelle Beziehungen
13
Q
- Jugend (18-22 Jahre)
A
- Autonomie von den Eltern
- Identität in der Geschlechterrolle
- Internalisiertes moralisches Bewusstsein
- Berufswahl
14
Q
Physische Reife
A
- > Basis für kulturell weitgehend universelle Entwicklungsaufgaben
z. B. Beginn der Pubertät
15
Q
Gesellschaftliche Erwartungen
A
-> kultureller Druck
16
Q
Individuelle Zielsetzungen & Werte
A
-> Das Selbst als treibende Kraft für die aktive Gestaltung der Entwicklung