3.5 Soziokulturelle Theorien Flashcards
Sozio-Kulturelle Theorien - Vertreter, allgemein
Vertreter: Vygotsky & Bronfenbrenner
- betonen Beitrag anderer Menschen und kultureller Umgebung
- > Interaktion
- > gelenkte Partizipation
- > Kulturwerkzeuge
Gelenkte Partizipation
Mutter ermöglicht durch ihre Handlungen „selbsttätige“ Lernfortschritte des Kindes
-> z.B. zeigt auf Relevantes
Bedeutung von Kulturwerkzeugen für die Entwicklung
- Sprache als Verständigung
- Einstellungen der Eltern etc. als Rahmen der Entwicklung
Zentrale Ideen der Theorie von Vygotsky
- soziale Wesen, die auf Hilfe anderer angewiesen sind
- bemühen um Teilnahme an Aktivitäten
-> Kognitive Veränderung beruht auf sozialer Interaktion - wichtige Rolle kultureller Werkzeuge
- Lernen als Werkzeug der kognitiven Entwicklung
=> nicht nur das Denken des Kindes untersuchen, sondern auch den möglichen Einfluss des Unterrichts
„sozialer Konstruktivismus“
-> Sprache und Kommunikation als Werkzeug der Entwicklung
Wichtige Rolle der kulturellen Werkzeuge
- gestatten den Menschen, die Grenzen zu überschreiten, die Körper und Geist ihnen setzen
- > Beispiele: Zahlen, Computer, Internet, technische Werkzeuge
Wissensvermittlung: Zwei Leitmotive des Menschen (nach Tomasello, 1999)
- Neigung, anderen etwas beizubringen
- Neigung, Unterweisungen anderer zu beachten und daraus zu lernen
Kulturelle Prägung
- Kulturtechniken und -elemente formen das Denken eines Kindes
- > Beispiel-Experiment (Stigler, 1984): Kinder denken an Rechenschieber
Mechanismen des Lernens
- Intersubjektivität
- Soziale Stützung
- Zone proximaler Entwicklung
Intersubjektivität
- wechselseitiges Verständnis, das Menschen bei der Kommunikation füreinander aufbringen (Gauvain, 2001)
- > bereits Kleinkinder verhalten sich anders, wenn jemand auf sie reagiert
- > geteilte Aufmerksamkeit
- > soziales Referenzieren
Geteilte Aufmerksamkeit
- soziale Partner richten Aufmerksamkeit auf gemeinsamen Gegenstand in der Umgebung
- > Besonders wichtig für Lernen von Wörtern
- > Je früher, desto besser verläuft Spracherwerb (Tomasello, 1998)
Soziales Referenzieren
-> Angewohnheit, Sozialpartner anzuschauen, um in unbekannten Situationen Hilfestellung zu bekommen
Soziale Stützung
- „Rahmengerüst“, das es dem Kind ermöglicht, auf einer höheren Ebene zu denken, als es das von selbst könnte (Wood, Bruner, Ross, 1976)
- > Beispiele: Aufzeigen des Ziels, Darstellung von Lösungsmöglichkeiten,…
- > Zunächst stark nötig, dann immer weiter reduziert
Qualität der Stützung
- je älter die Kinder, desto besser ihre Stützung für andere Kinder
- > sie motivieren andere dann eher zur aktiven Teilnahme, anstatt Schritte vorzugeben bzw. die Aufgabe selbst zu lösen
Zone proximaler Entwicklung
- Bereich der Leistungsfähigkeit zwischen dem, was das Kind ohne Hilfestellung kann, und dem, was das Kind mit optimaler Hilfe schafft
- > Vorstellung: optimale Entwicklung, wenn Denken auf geringfügig höherem Niveau unterstützt wird
- > Eltern verstehen das implizit (Conner & et al. 1997)
Einfluss von Vygotsky auf den Unterricht
- Förderung der Lernenden durch Hilfestellungen seiner Mitmenschen
- Unterscheidung zwischen tatsächlicher Entwicklung und potentieller Entwicklung
- Gelenkte Beteiligung
- Kognitives „Lehrlingssystem“
Ziele der Einrüstung
- Vertiefen des Interesses der Lernenden
- Abschwächung und Verminderung von Frustrationen
- Verringerung der Aufgabenkomplexität
Arten der Einrüstung
- Kritische Rückfragen
- aufschlussreiche Hinweise
- Vorschläge
- Wiederholungen
- Kommentierung
- Ermunterung
Empfehlung - Unterricht
-> Anforderungen in Unterrichtssituationen so hoch festlegen, dass eine Zusammenarbeit für Schüler unumgänglich ist, wenn sie Erfolg haben möchten
tatsächliche Entwicklung
-> was ein Kind ohne Hilfe tun kann
potentielle Entwicklung
- was ein Kind unter Anleitung eines fähigeren Menschen tun kann
- > „Zone der nächstmöglichen Entwicklung“
Gelenkte Beteiligung
-> dem Kind werden mit der Zeit immer anspruchsvollere Aufgaben aufgetragen, dabei werden Handreichungen gemacht
Kognitives „Lehrlingssystem“
- Lehrer weist Schüler in neue Fertigkeiten ein, unterstützt ihn bei seinen Lernschritten und steigert langsam die Anforderungen
- > der „Meister“ ist für seinen „Lehrling“
- > “Cognitive Apprenticeship” aus Lehren und Lernen