9.2.2 Pubertät: die Entwicklung der Identität Flashcards

1
Q

Identitätsformen nach Marcia (1980)

A
  • Übernommene Identität
  • Diffuse Identität
  • Moratorium ( = kritische Identität)
  • Erarbeitete Identität
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Q

Identitätsformen nach Marcia (1980)

- Identitätsbildung

A

Identität setzt sich nur aus Äußerlichkeiten zusammen

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3
Q

Identitätsformen nach Marcia (1980)

- Identitätskonstruktion

A

selbst konstruierte Identität in einem Prozess aus individuellen Entscheidungen

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4
Q

Identitätsformen nach Marcia (1980)

- Problem

A

Allgemeine Gesetzlichkeiten finden, ohne die Komplexität der Identität aufzugeben.

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5
Q

Identitätsformen nach Marcia (1980)

- 3 Dimensionen, die einzelne Bereiche des Lebens von Jugendlichen kennzeichnen

A

a. Krise
b. Verpflichtung
c. Exploration

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6
Q

Identitätsformen nach Marcia (1980)

- Dimension: Krise

A

-> Ausmaß an Unsicherheit, Beunruhigung, Rebellion

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7
Q

Identitätsformen nach Marcia (1980)

- Dimension: Verpflichtung

A

-> Umfang von Engagement und Bindung

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8
Q

Identitätsformen nach Marcia (1980)

- Dimension: Exploration

A

-> Ausmaß der Erkundung des betreffenden Lebensbereichs

=> Exploration wird heutzutage immer stärker betont

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9
Q

Identitätsformen nach Marcia (1980)

- Tabelle: Identitätszustände

A

… … Krise keine Krise

Innere Erarbeitete Übernommene
Verpflichtung Identität Identität

Keine innere Moratorium Diffuse
Verpflichtung Identität

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10
Q

Übernommene Identität (kurz)

A
  • > „Das haben wir schon immer so gemacht“
  • ohne jegliche Exploration,
  • stark an den Eltern orientiert
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11
Q

Diffuse Identität (kurz)

A

-> „Hm, ich weiß nicht, eigtl. ist mir das ziemlich egal“

  • Desorientierung,
  • Entscheidungsunfähigkeit
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12
Q

Moratorium = kritische Identität (kurz)

A
  • > „Da stecke ich gerade mitten drinnen.“

- Entscheidungskampf zwischen mehreren Alternativen

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13
Q

Erarbeitete Identität (kurz)

A
  • > „Ich habe lange nachgedacht und so ist es richtig für mich.“
  • Auseinandersetzung mit der Frage: Wer bin ich, wie möchte ich sein?
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14
Q

Identitätsformen nach Marcia (1980)

- Zum Konzept an sich

A
  • Die 4 Formen treten erst in später Adoleszenz auf
  • Es gibt unterschiedliche Verläufe
  • Nicht alle Jugendliche durchlaufen alle vier Stadien
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15
Q

Identitätsformen nach Marcia (1980)

- Typische Verlaufstypen nach Waterman (1982)

A
  1. Progressiver Verlauf
  2. Regressiver Verlauf
  3. Stagnierender Verlauf
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16
Q

Typische Verlaufstypen nach Waterman (1982)

- Progressiver Verlauf

A

Über das Moratorium wird die erarbeitete Identität erreicht.

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17
Q

Typische Verlaufstypen nach Waterman (1982)

- Regressiver Verlauf

A

Dieser endet nach dem Moratorium bei einer diffusen Identität.

18
Q

Typische Verlaufstypen nach Waterman (1982)

- Stagnierender Verlauf

A

Dieser verweilt auf der übernommenen oder diffusen Identität.

19
Q

Empirische Befunde zu Marcias Ansatz

- Archer

A
  • Archer interviewte
  • 1982
  • je 40 SuS
  • aus den Klassen 6, 8, 10 und 12
  • einer High School in den USA
20
Q

Empirische Befunde zu Marcias Ansatz

  • Archer
  • > Kenntnisse
A
  • Anzahl der Personen mit erarbeiteter Identität stieg mit zunehmendem Alter
    In der 12. Klasse:
    -> 19% Moratorium & erarbeitete Identität
    -> 81% diffuse & übernommene Identität
21
Q

Empirische Befunde zu Marcias Ansatz

- Waterman

A

1999 untersuchte Waterman Jugendliche in USA und NL mit folgenden Ergebnissen:

  • Frühe Adoleszenz: meist diffuse Identität
  • Höhepunkt des Moratoriums in einem Alter zwischen 17 und 18 Jahren
  • Erarbeitete Identität schließt die Entwicklung meist ab
22
Q

Empirische Befunde zu Marcias Ansatz

- Neuenschwander

A
  • 1996 führt Neuenschwander
  • eine empirische Befragung
  • von 4201 Schweizer Jugendlichen
  • im Alter von 14-20 Jahren durch,
  • die die Identitätsformung untersuchen sollte.
23
Q

Empirische Befunde zu Marcias Ansatz

  • Neuenschwander
  • > Ergebnisse
A
  • Herausragende Lebensereignisse stehen am Beginn der Identitätsbildung.
  • Der Selbstwert der Probanden steigt mit zunehmendem Alter.
  • Eine Kontrollüberzeugung wird mit zunehmendem Alter von einer fremdbestimmten (external) in eine selbst erarbeitete (internal) umgewandelt.
24
Q

Erweiterung des Identitätsspektrums

- Diffuse Identität

A
  • Entwicklungsdiffusion
  • Sorgenfreie Diffusion
  • Störungsdiffusion
  • Kulturell adaptive Diffusion
25
Q

Erweiterung des Identitätsspektrums

  • Diffuse Identität
  • > Entwicklungsdiffusion
A

ursprüngliche Diffusion

26
Q

Erweiterung des Identitätsspektrums

  • Diffuse Identität
  • > Sorgenfreie Diffusion
A
  • unauffällig,

- Kontakte sind von kurzer Dauer

27
Q

Erweiterung des Identitätsspektrums

  • Diffuse Identität
  • > Störungsdiffusion
A

Folge eines Traumas

28
Q

Erweiterung des Identitätsspektrums

  • Diffuse Identität
  • > Kulturell adaptive Diffusion
A
  • könnte zu regulären Form von Identität werden,

- Flexibilität, Offenheit, Unverbindlichkeit (Patchwork, Surfer)

29
Q

Identität zwischen Widerspruch und Stimmigkeit

A
  • Selbstreflexion setzt das Ringen um Identität in Gang.
  • Sie führt aber auch zum Erkennen von Unstimmigkeiten, v.a. Widersprüche zwischen dem aktuellen Zustand der Identität und der angestrebten Identität
  • > Real-Ideal-Diskrepanz

-> Im Jugendalter ist die Real-Ideal-Diskrepanz ein zentrales Thema (v.a. im Moratorium und in der erarbeiteten Identität)

30
Q

Identität zwischen Widerspruch und Stimmigkeit

- Higgins (1987)

A

Unterscheidung von

  • Aktual-Selbst
  • Ideal-Selbst
  • Sollen-Selbst
31
Q

Identität zwischen Widerspruch und Stimmigkeit
- Higgins (1987)
Aktual-Selbst vs. Ideal-Selbst

A

emotional neigt man zu Enttäuschung/Unzufriedenheit

32
Q

Identität zwischen Widerspruch und Stimmigkeit
- Higgins (1987)
Aktual-Selbst vs. Aktual-Andere

A
  • emotional neigt man zu Scham, Verlegenheit und Niedergeschlagenheit,
  • Selbstattribute stimmen nicht mit dem Bild überein, dass andere von der Person haben
33
Q

Identität zwischen Widerspruch und Stimmigkeit
- Higgins (1987)
Aktual-Selbst vs. Sollen-Andere

A

emotional neigt man zu Furcht, Angst vor Bedrohung

34
Q

Krise der Identität der Moderne

A

In der heutigen Zeit stellt sich die Identitätsfindung als zunehmend problematisch dar.
Unter anderen sind folgende Probleme zu nennen:
- flexibler Kapitalismus
- soziale Pluralisierung und Differenziertheit
- Zukunftsorientierung

35
Q

Krise der Identität der Moderne

- flexibler Kapitalismus

A

-> ständige Anforderungen, neue Aufgaben im Beruf zu übernehmen und sich in neuen Bereichen zurechtzufinden.

36
Q

Krise der Identität der Moderne

- soziale Pluralisierung & Differenziertheit

A
  • > Vielzahl von Rollen, Erwartungen in unterschiedlichen Institutionen, die von einer Person übernommen wird
  • > mehr Freiheit bei höher Komplexität im Vergleich zu früher
37
Q

Krise der Identität der Moderne

- Zukunftsorientierung

A

-> rascher (technischer) Fortschritt erfordert ständige Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Entwicklungen und Anpassung eigener Einstellungen

38
Q

Übernommene Identität

A
  • beschreibt die Akzeptanz, Übernahme und Festlegung auf Berufe oder Werte,
    … die von Eltern oder Autoritäten ausgewählt oder vorgegeben wurden.
    -> keine Exploration
  • Niedriges Selbstwertgefühl bei Männern und hohes bei Frauen, Impulsivität, kognitiv wenig komplex, stereotype Beziehungen
  • Soziale Interaktion: ruhig, wohlerzogen, glücklich
    Bsp.: Da die Eltern eines Kindes leidenschaftliche Zahnärzte sind, wird das Kind durch (gezielte) Motivierung und Animierung in die gleiche Berufsrichtung gelenkt.
39
Q

Diffuse Identität

A
  • Beruht auf Zweifeln an der eigenen Identität
  • Entsteht durch Unsicherheiten im eigenen Handeln und Entscheiden
  • Unsicherheiten, ob der „richtige“ Weg gewählt wurde
    … und Ängste, nicht zu wissen, zu wem man sich in der Zukunft entwickelt oder welche Werte und Normen als die eigenen übernommen werden sollen
    -> keine Festlegung für Beruf oder Werte
  • Betrifft die meisten Jugendlichen und löst sich im Laufe einer normalen Entwicklung auf.
  • Niedriges Selbstwertgefühl, externale Kontrolle, Impulsivität, extreme kognitive Komplexität, stereotype Beziehungen
  • Soziale Interaktionen: zurückgezogen, fühlen sich von den Eltern unverstanden, hören auf Peers und Autoritäten
40
Q

Moratorium ( = kritische Identität)

A
  • Ein Zustand der gegenwärtigen aktiven Auseinandersetzung mit beruflichen oder sonstigen Wertfragen.
    -> Hierbei werden verschiedene Möglichkeiten in Betracht gezogen, verglichen und kritisch reflektiert.
    -> Abgrenzung von den Eltern.
  • Hohes Selbstwertgefühl, internale Kontrolle, reflexiv, kognitiv komplex, fähig zu tieferen Beziehungen
  • Soziale Interaktion: frei, streben intensive Beziehungen an, wetteifern
    Bsp.: Man macht viele Praktika und erkundigt sich über Maßnahmen beim Arbeitsamt. Eine (Berufs-)Wahl ist noch nicht getroffen und die Bereitschaft für langfristige Verpflichtungen ist noch nicht vorhanden.
41
Q

Erarbeitete Identität

A
  • Die Erkundung/Exploration ist hier bereits abgeschlossen;
    … aufgrund der persönlichen Interessen, Zukunftsaussichten und Erfahrungen hat man sich eigenständig für einen bestimmten Weg (Beruf, Wertposition) entschieden.
    -> Diese Identitätsform ist das optimale Ziel einer Entwicklung und relativ stabil, aber reversibel.
  • Hohes Selbstwertgefühl, internale Kontrolle, reflexiv, kognitiv komplex, fähig zu tieferen Beziehungen
  • Soziale Interaktion: zeigen nichtdefensive Stärke, können sich für andere ohne Eigennutz einsetzen
    Bsp.: Aufgrund von selbst konstruierter, religiöser Überzeugung lässt sich der Sohn einer konfessionslosen Familie taufen und schlägt eine theologische Berufsbahn ein.