8 ADHS (Ki) Flashcards

1
Q

Nenne F-Codes und Kernsymptome für ADHS und ADS

A

ADHS: F90.0, Aufmerksamkeitsdefizit, Hyperaktivität, Impulsivität

ADS: F98.8, vorwiegend Aufmerksamkeitsdefizit

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2
Q

Welche Phänomene verbergen sich hinter der AUFMERKSAMKEITSstörung bei ADHS?

A
  • erhöhte Ablenkbarkeit
  • eingeschränkte Dauerkonzentration (v.a. bei “uninteressanten” Inhalten

mind. 6 Monate mind. 6 Symptome:
- häufige Sorgfaltsfehler
- Mangelnde Aufrechterhaltung der A. bei Aufgaben / Spielen
- hören scheinbar nicht was ihnen gesagt wird
- Unfähigkeit Erklärungen zu folgen / Aufgaben am Arbeitsplatz zu erfüllen
- Beeinträchtigung der Orga von Aufgaben / Aktivitäten
- Vermeiden ungeliebter Aufgaben, die geistiges Durchhaltevermögen erfordern
- häufiger Verlust von Gegenständen, die aufgabenrelevant
- Ablenkung durch externe Stimuli
- Vergesslichkeit im Alltag

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3
Q

Welche Phänomene verbergen sich hinter der motorischen HYPERAKTIVITÄT bei ADHS?

A

mind. 6 Monate mind. 3 Symptome:
- häufiges Hände- / Füße-Fuchteln / Winden auf Stuhl
- Verlassen Platz im Klassenraum o.ä.
- Häufiges Herumlaufen / - klettern in unpassenden Situationen
- unnötig laut beim Spielen / Schwierigkeiten bei leisen Beschäftigungen
- anhaltendes Muster exzessiver motorischer Aktivitäten

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4
Q

Welche Phänomene / Aspekte verbergen sich hinter der erhöhten IMPULSIVITÄT bei ADHS?

A

mind. 6 Monate mind 1 Symptom:
(kognitiv: )
- Platzt häufig mit Antworten heraus bevor Frage beendet

(motivational: )
- Unfähigkeit zu warten bis an der Reihe
- Unterbrechen / Stören von anderen
- exzessives Reden ohne angemessene Reaktion auf soziale Beschränkung

(nicht in den Kriterien, aber auch: emotional –> krasse Reaktionen auf für gesunde Kinder wenig erregende Ereignisse, DD Borderline)

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5
Q

Was ist unterscheidendes Kennzeichen zu Borderline?

A

Keine wechselnde Beziehungsgestatung

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6
Q

Nenne Folgeprobleme von ADHS.

A
  • Schzlleistungsdefizite
  • Soziale Schwierigkeiten (wegen Distanzlosigkeit etc.)
  • Emotionale Probleme
  • Unfallneigung
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7
Q

Nenne Therapiebausteine bei ADHS

A

PSYCHOSOZIAL:

  • Psychoedukation
  • Elternberatung /-training
  • VT

PHARMAKOTHERAPIE:
- Stimulanzien

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8
Q

Was diagnostiziere ich, wenn zusätzlich zum Symptombild der einfachen Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörung eine Störung des Sozialverhaltens vorliegt?

A

F90.1 Hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens

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9
Q

Nenne Ausschlussdiagnosen von ADHS.

A
  • tiefgreifende Entwicklungsstörung
  • depressive / manische Episode
  • Angststörung
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10
Q

Welche Aspekte sollte die ADHS-Diagnostik umfassen?

A
  • Fragebögen
  • Anamnese
  • Interviews (Kind, Lehrer, Eltern)
  • Verhaltensbeobachtung in versch. Situationen
  • Neuropsych., entwicklungsneurologische, körperliche Us.
  • Labortests falls indiziert
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11
Q

Nenne ADHS-Fragebögen.

A

Eltern / Lehrer: ADHS / ODD, DISYPS II, SDQ, CBCL, Teacher rating form

Ältere KiJu: Youth self report, SDQ

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12
Q

Nenne differenzialdiagnostische Phänomene / Störungen zu ADHS.

A
  • Entwicklungsbedingte Hyperaktivität im Vorschulalter
  • Situative / substanzinduzierte Unruhe / Konzentrationsstörung
  • SOMATISCHE Störung, HIRNstörung, geistige BEHINDERUNG
  • EMOTIONALE Störungen: Anpassungs- / Angst- / Affektstörungen (ggf klomorbid)
  • Störung des SOZIALVERHALTENS (ggf. klomorbid)
  • DEPRIVATIONS- / BINDUNGSstörung
  • AUTISMUS
  • BORDERLINE PS
  • ADS (schwer abgrenzbar, bei vielen Störungen)
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13
Q

Nenne häufige komorbide Störungen zu ADHS

A
  • Störungen des Sozialverhaltens (F90.1, vermutlich sekundär)
  • Affektive Störungen
  • Angststörungen
  • Teilleistungsstörungen (schulisch / Sprache)
  • Schlafstörungen
  • Tipstörungen
  • Alkohol- / Drogenabusus (zT als Selbstmedikation)
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14
Q

Welche Faktoren sind ätiologisch bedeutsam für ADHS?

A

neurobiologische Störung mit (poly)genetischem Hintergrund:

  • v.a. NEUROBIOLOGIE (Neuroanatomie, -chemie, - physiologie)
  • ZNS-Störung des Neurotransmitterstoffwechsels
  • mangelnde neuroyale Hemmung
  • -> in der Folge Störung neuropszchologischer Funktionen wie Inhibition, Planung, AG, selektive / dauerhafte Aufmerksamkeit, kognitive Flexibilität
  • psychosoziale Faktoren eher moderierend
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15
Q

Was kann abgesehen von genetischen Risikofaktoren die Entwicklung einer ZNS-Störung i.S. einer ADHS begünstigen?

A

Exogene Risikofaktoren wie Schwangerschaftskomplikationen, Alkohol-/Nikotinkonsum während Schwangerschaft, INFEKTIONEN (PANDAS)

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16
Q

Was ist PANDAS?

A

Pediatric Autoimmune Neurologische Disorder Associated with Streptococcal Infections

–> kindliche Störungen, denen eine Streptokokkeninfektion ätiologisch zugrunde gelegt wird

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17
Q

Geschlechterverhältnis ADHS?

A

knabenwendig 3-9 : 1

18
Q

Nenne das Zeitkriterium der ADHS.

A

Symptome mind. 6 Monate

Beginn vor dem 7. Lebensjahr??

19
Q

Wie kann sich eine ADHS im Säuglingsalter abzeichnen?

A
  • sehr hohes Aktivitätsniveau
  • ungünstiges Temperament
  • Regulationsstörung
20
Q

Was sind Anzeichen einer ADHS im Vorschulalter?

A
  • ziellose Hyperaktivität
  • geringe Spielausdauer
  • oppositionelles Verhalten
21
Q

Was sind Anzeichen einer ADHS im Grundschulalter?q

A
  • Unruhe / Ablenkbarkeit im Unterricht
  • Klassenwiederholungen
  • aggressiv / dissozial / delinquent
  • Alkohol- / Drogenmissbrauch
  • emotional auffällig
22
Q

Wie stellt sich ADHS häufig bei Erwachsenen dar, bei wievielten persistieren die Symptome?

A
  • Eigenes Erscheinungsbild mit Leitsymptom “Desorganisiertheit”
  • bei Frauen emotionale Instabilität (DD Borderline mit wechselndem Beziehungsverhalten)
  • vielgestaltige Klomorbidität
    in der Folge:
  • geringe Schulbildung
  • Delinquent und dissoziale PS (15%) oder anhaltende soziale / emotionale Probleme (2/3)

Bei 30-60% persistieren ADHS-Symptome, Hyperkinetik am wenigsten

23
Q

Woran sollte die ADHS-Therapie angepasst sein?-

A
  • Individuelle Problematik: Schweregrad, Komorbidität , Funktionsniveau
  • Rahmenbedingungen: Alter, Problemeinsicht, Kompetenzen…
  • Individuelle Erwartungen
  • Verlauf (als Feedback)
24
Q

Welche Komponenten umfasst die ADHS-Therapie?

A
  • Psychoedukation
  • Sonderpädagogische Maßnahmen / Maßnahmen an der Schule
  • ELTERN-TRAINING / ELTERN-KIND-VT
  • KT fürs Kind: Selbstmanagement, Arbeitsregeln (fraglich)
  • PHARMAKOTHERAPIE (Stimulanzien)
25
Q

Welche verhaltenstherapeutischen Maßnahmen sind bei ADHS angezeigt?

A

den Eltern beibringen:

  • operante Verstärkung
  • angemessenen Kommunikationsstil etc.
26
Q

Welche Medikamente sind in welcher Dosierung bei ADHS angezeigt, was ist dr Vorteil bei medikamentöser Behandlung?

A

STIMULANZIEN

  • Methylphenidat (Ritalin, Mediziner, Concerta, Equasym; 0.3-1mg / kg)
  • D-L-Amphetamin (wenn MpH nicht ausreichend wirkt)

ANTIDEPRESSIVA (sNRI): 2. Wahl!
- Atomoxetin (Strattera, 0.5-1.8mg /kg)

27
Q

Wie wirkt sich das Alter des Kindes auf die notwendige Stimulanzien-Dosierung aus?

A

ältere Kinder brauchen geringere Dosen

28
Q

Was sind Kontraindikationen für Stimulanzien?

A
  • Tipstörung
  • Abhängigkeit
  • Krampfanfälle
29
Q

Wie oft muss Methylphenidat täglich eingenommen werden?

A
  • mind. 2 mal

- es sei denn retardiert: nur morgens nehmen, wird automatisch in Peaks / kontinuierlich freigesetzt

30
Q

Wie ist die Responserate von Mph, worauf wirkt es besonders?

A

70-75%

besonders auf Verhaltensmaße, weniger auf kognitive

31
Q

Wie wirkt Mph motorisch?

A
  • Reduktion des Aktivitätsniveaus auf Altersnorm
  • Abnahme exzessiven Redens / Lärmens
  • Verbesserung Schrift / Feinmotorik
32
Q

Wie wirkt Mph sozial?

A
  • Kind wird artiger, stört weniger,kann selbstständig arbeiten
  • weniger Wut / Aggression, verbesserte Gruppenfähigkeit
  • Reduzierung oppositionellen Verhaltens, verbesserte Familieinteraktion
33
Q

Wie wirkt Mph kognitiv?

A
  • erhöhte Aufmerksamkeit (v.a. bei langweilig), geringere Ablenkbarkeit
  • verbessertes KZG
  • Abnahme impulsiver Verhaltensweisen
  • Steigerung des Einsatzes vorhandener kognitiver Strategien
  • Zunahme vernünftig erledigter schulischer Aufgaben
34
Q

Was sind mögliche Nebenwirkung von Mph (selten)?

A
  • Übelkeit, Kopfschmerz, Bauchschmerz, Schwindel
  • Appetit-/ Gewichtsverlust
  • innere Unruhe, Einschlafstörungen
  • Missstimmung, Weinerlichkeit
  • Puls- Blutdruckanstieg
  • Auslösung / Zunahme von Tics
35
Q

Wie können Mmh-Nebenwirkungen idR beherrscht werden?

A
  • Abwarten unter engmaschiger Kontrolle
  • Änderung der Einnahmezeiten
  • Dosisverminderung
  • Wechsel des Medikaments
36
Q

Wie ist die Wirksamkeitshierarchie verschiedener Maßnahmen bezüglich der Kernsymptome Unaufmerksamkeit und Hyperaktivität?

Wer profitiert besonders von Medikamentenbehandlung?

A
  1. (individualisiertes) medikamentöses Management
  2. Verhaltenstherapie
  3. ärztliche Routinebehandlung

Kinder mit ADHS und zusätzlicher aggressiver Störung profitieren mehr von Medikamenten als von VT allein

37
Q

Wie ist die Wirksamkeit von Kombi aus Medikamenten und VT? Sollte man lieber nur eines davon machen oder beide?

A

es werden etwas weniger Medikamente gebraucht

  • wenn nur eins, dann lieber Pharmaka, vorausgesetzt jemand hat “nur” ADHS
  • bei komplexeren Problemen macht VT zusätzlich Sinn
38
Q

Besteht ein erhöhtes Abhängigkeitsrisiko bei Einnahme von Stimulanzien?

A

Nein, eher Hinweise auf Verringerung der sonst erhöhten Abhängigkeitsrisiken von ADHS-Patienten (produktiver Effekt)

39
Q

Nenne Differenzialdiagnosen zu ADHS (andere Stoerungsbilder, die fuer die abnorme Unaufmerksamkeit, Ueberaktivtaet und Unruhe verantwortlich sein koennen)?

A
  • affektive Stoerungen
  • Angststoerungen
  • Schizophrenie
  • tiefgreifende Entwicklungsstoerungen
40
Q

Nenne die diagnostischen Kriterien hyperkinetischer Stoerung (7)

A

A. UNAUFMERKSAMKEIT (mind. 6, mind 6 Monate)
B. UEBERAKTIVITAET (mind. 3, mind. 6 Monate)
C. IMPULSIVITAET (mind. 1, mind. 6 Monate)
D. Beginn vor dem 7. LEBENSJAHR
E. Symptome SITUATIONSUEBERGREIFEND
F. LEIDEN / BEEINTRAECHTIGUNG der Funktionsfaehigkeit
G. DD: erfuellt nicht Kriterien fuer tiefgreifende ES, manische / depressive Episode oder Angststoerung