1-2 Einfuehrung und Diagnostik (Ki) Flashcards

1
Q

Welche Taetigkeitsfelder beinhaltet die Kinder- und Jugend-Psychatrie und Psychotherapie?

A
  • stationäre & ambulante Versorgung psychisch kranker KiJu & Familien
  • Diagnose von kijupsychiatrischen Krankheitsbildern & deren Behandlung
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2
Q

Welche Arten von Risikofaktoren fuer psychische Stoerungen koennen unterschieden werden?

A

a. Biologisch: genetisch , Geschlecht / Temperament, somatisch / hirnorganisch
b. Psychosozial: individuell , familiär, schulisch, Peergroup
c. Soziokulturell: soziale Schicht, Migration, Stadt vs. Land, Medien
d. Kritische Lebensereignisse & situative Einflüsse

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3
Q

Nenne die allgemeine Punkt- und Lebenszeitpraevalenz sowie das Maedchen: Jungen Verhaeltnis von Stoerungen im Kindes- und Jugendalter.

A

Punkt: 20%
LZ: bis 50%
w:m 1:2

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4
Q

Definiere Stoerungen im KiJu-Alter und die zentralen beiden Konstrukte, die sie zu einer “Stoerung” machen.

A

Eine psychische Störung bei KiJu liegt vor, wenn das Verhalten u/o Erleben bei Berücksichtigung des Entwicklungsalters abnorm (im statistischen u normativen Sinn) ist u/o zu einer Beeinträchtigung führt.

  • -> ABNORMITAET (statistisch / normativ)
  • -> BEEINTRAECHTIGUNG (Leiden, Funktionen,…)
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5
Q

Nenne die 10 F-Kategorien des ICD10.

A

F00-F09 organische, inkl. Symptomatischer psychischer Störungen
F10- F11 psychische & Verhaltensstörungen durch psychotrobe Substanzen
F20-F29 Schizophrenie, schizoptype & wahnhafte Störung
F30-F39 affektive Störung
F40-F48 neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen
F50-F59 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen & Faktoren (zB Esstörung)
F60-F69 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen
F70-F79 Intelligenzminderung (siehe auch Achse III)
F80-F89 Entwicklungsstörungen
F90-F98 Verhaltens- und emotionale Störung mit Beginn in KiJu

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6
Q

Nenne die Achsen des MAS.

A

I Klinisch-psychiatrisches Syndrom
II Umschriebene Entwicklungsstoerungen
III Intelligenzniveau
IV Koerperliche Symptomatik
V Assoziierte abnorme psychosoziale Umstaende
VI Globalbeurteilung des psychosozialen Funktionsniveaus

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7
Q

Nenne die verschiedenen Kategorien abnormer psychosozialer Umstaende.

A

a. Keine abnormen psychosozialen Umstände
b. Abnorme intrafamiliäre Beziehungen
c. Abweichendes Verhalten oder Behinderung in der Familie
d. Inadäquate / verzerrte intrafamiliäre Kommunikation, abnorme Erziehungsbedingungen
e. Abnorme unmittelbare Umgebung
f. Akute belastende Lebensereignisse
g. Gesellschaftliche Belastungsfaktoren
h. Chronische zwischenmenschliche Belastungen im Zsh. mit Schule oder Arbeit
i. Belastende Lebensereignisse/- situationen infolge von Verhaltensstörungen/ behinderungen des Kindes

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8
Q

Welcher Zeitraum wird bei der Globalbewertung des psychosozialen Funktionsniveaus auf Achse VI idR bewertet?

A

die letzten 3 Monate

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9
Q

Welche 4 groben Teilbereiche enthaelt die kinder- und jugendpsychiatrische Untersuchung?

A
  1. Anamnese
  2. Psychopathologische Befunderhebung
  3. Koerperliche Untersuchung
  4. Psychologische Diagnostik
  5. Labor- / ergaenzende Diagnostik
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10
Q

Welche 3 Bereiche sind in der Anamnese abzuhandeln?

A
  1. Aufnahmemodus, Vorstellungsgrund
  2. Eigenanamnese
  3. Familienanamnese
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11
Q

Welche Bereiche sollten im Rahmen des psychopathologischen Befundes abgetastet werden?
(psychopathologische Grundbausteine)

A
  1. Erscheinungsbild
  2. Kontakt- und Beziehungsfaehigkeit
  3. Emotionen
  4. Denkinhalte
  5. Kognitive Funktionen (Aufmerksamkeit, Gedaechtnis, Intelligenz….)
  6. Sprache
  7. Motorik
  8. Soziale Interaktion
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12
Q

Welche Bereiche sollten bei der Eigenanamnese abgeklopft werden?

A
  1. Entwicklung (von Schwangerschaft bis jetzt)
  2. Schule / Beruf
  3. soziale Situation
  4. Sexualitaet
  5. fruehere Krankheiten
  6. Substanzgebrauch (Drogen, Medikamente)
  7. Hobbies, Interessen
  8. Primaerpersoenlichkeit
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13
Q

Welche Bereiche sollten bei der Familienanamnese abgeklopft werden?

A

fuer jedes Familienmitglied:

  1. Alter
  2. Krankheiten
  3. soziale Stellung, Beruf
  4. Familiaere Situation (SES, Persoenlichkeiten, Beziehungen und Interaktionsmuster…)
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14
Q

Was ist Psychopathologie?

A

Wissenschaftliche Methodik zur Erfassung, Beschreibung und diagnostischen Einordnung von der Norm abweichender Erlebens-, Denk- und Verhaltensweisen eines als psychisch krank geltenden Menschen

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15
Q

Was ist die psychopathologische Befunderhebung?

A

Symptombeschreibung infolge von Verhaltensbeobachtungen und Exploration
–> getrennt von SymptomBEWERTUNG (= Diagnose)

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16
Q

Was enthaelt das CASCAP-D, was das DISYPS II?

A

Beide als Leitfaden fuer Exploration?

CASCAP: psychopathologische Grundbausteine + Schweregradratings

DISYPS: Diagnostiksystem = Zusammenfassung der diagnistischen ICD-Kriterien zur halbstrukturierten Befunderhebung (stoerungsspezifische Operationalisierungen plus Selbst- und Fremdbeurteilungsboegen)

17
Q

Welche Arten von Strukturierungshilfen fuer die psychopathologische Befunderhebung koennen unterschieden werden? Nenne je ein Beispiel.

A
  1. Checklisten psychopathologischer Grundbausteine (CASCAP-D)
  2. diagnostische / klinische Checklisten (DISYPS-II), halbstrukturiertes Interview
  3. vollstrukturierte Interviews (Kinder-DIPS)
18
Q

Welche beiden Bereiche beinhaltet die psychologische Diagnostik?

A
  1. Leistungsdiagnostik: Intelligenztests & psychologische Funktionsdiagnostik
  2. Persoenlichkeitsdiagnostik
19
Q

Was ist im diagnostischen Prozess zur Therapieplanung wichtig?

A

am Ende des diagnostischen Prozesses: Bedingungsanalyse (zB Verhaltensanalyse) zur Definition eines zu veraendernden Verhaltens und Basis fuer dessen Veraenderung (durch Spezifikation ausloesender und aufrechterhaltender Bedingungen)

20
Q

Nenne die Phasen der Therapieplanung

A
  1. Indikationsstellung
  2. Methodenwahl
  3. Ablaufplanung
  4. Umsetzung
  5. Evaluation
21
Q

Was ist Voraussetzung für eine Unterbringung des Kindes gegen seinen Willen?

A

BGB 1631b

Eine Unterbringung des Kindes, die mit Freiheitsentziehung verbunden ist, bedarf der Genehmigung des FAMILIENGERICHTS. Die Unterbringung ist zulässig, wenn sie zum WOHL DES KINDES, insbesondere zur Abwendung einer erheblichen SELBST- ODER FREMDGEFÄHRDUNG, erforderlich ist und der Gefahr nicht auf andere Weise, auch nicht durch andere öffentliche Hilfen, begegnet werden kann. Ohne die Genehmigung ist die Unterbringung nur zulässig, wenn mit dem Aufschub Gefahr verbunden ist; die Genehmigung ist unverzüglich nachzuholen.

(PsychKG - die Unterbringungsgesetze einzelner Bundesländer, nach denen tw. eine Unterbringung durch die Ordnungsbehörde erfolgt, greifen bei Minderjährigen nicht; das bundesweite Familienrecht nach BGB geht vor.)

22
Q

Welche psychopathologischen Kategorien enthält das Psychopathologische Befund-System für Kinder und Jugendliche (Cascap-D)

A
  1. Interaktion
  2. Oppositionell-dissoziales Verhalten
  3. Entwicklungsstörungen
  4. Aktivität und Aufmerksamkeit
  5. Psychomotorik
  6. Angst
  7. Zwang
  8. Stimmung und Affekt
  9. Essverhalten
  10. Körperliche Beschwerden
  11. Denken und WN
  12. Gedächtnis, Orientierung, Bewusstsein
  13. Andere (Vorlieben, SVV, Suizidalität, Drogen…)
23
Q

Was wird bei Achse VI bewertet?

A

Globale Beurteilung des psychosozialen Funktionsniveaus:

  • Stärke soziale Beeinträchtigung
  • Anzahl der Bereich, in denen sie auftritt
0 = hervorragende Anpassung in allen Bereichen
8 = braucht ständige Betreuung
24
Q

Achse III: Intelligenzniveau. Nenne Kategorien mit IQs und Entwicklungsalter (sowie bei Pathologie F-Code).

A

Überdurchschnittlich / hoch IQ > 130
Überdurchschnittlich IQ 115 – 129
Durchschnittlich IQ 85 – 114
Unterdurchschnittlich / niedrig IQ 70 – 84
F70 Leichte Intelligenzminderung IQ 50 – 69, EA: 15
F71 Mittelgradige Intelligenzmind. IQ 35 – 49, EA:6-< 6
F72 Schwere Intelligenzmind. IQ 20 – 34, EA:3-< 9
F73 schwerste Intelligenzminderung IQ < 20, EA < 3

Intelligenzniveau nicht bekannt (weder durch klinische noch psychometrische Einschätzung)

bei F71 nur Schwierigkeiten bei der Schulausbildung, aber Fähigkeit zu sozialen Beziehungen und Beitrag zur Gesellschaft, bei F74 dann schwere Behinderung in Selbstversorgung, Inkontinenz, nur minimal Kommunikation / Mobilität