19 Psychopharmakologie (Ju) Flashcards

1
Q

Was ist das Vorgehen nach Steinhausen beim Einsatz von Psychopharmaka bei Kindern und Jugendlichen?

A
  1. VORAUSSETZUNGEN:
    - Diagnostik inkl. DD & Indikation fuer eine Medikation
    - Psychoedukation von Patient und Bezugspersonen
  2. ZIELBESTIMMUNG & EVALUATIONB
    - Definition von Symptomen, die sich pharmakologisch veraendern lassen
    - Evaluation der Wirksamkeit im Verlauf der Behandlung
  3. AUSWAHL DES MEDIKAMENTS NACH WIRKSAMKEIT (beachte auch Komorbiditaeten), VERTRAEGLICHKEIT und INTERVENTIONSGESCHICHTE
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2
Q

potentielle Probleme des Pharmakagebrauchs bei KiJu?

A
  • Kinder sind keine kleinen Erwachsenen: Hirn noch in Entwicklung
  • -> Wenige Erkenntnisse zur Einwirkung von Pharmaka auf Hirnentwicklung
  • Problem fehlender Zulassung
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3
Q

Nenne allgemeine klinische Wirkung sowie Arten von Antidepressiva.

A
  • Stimmungsaufhellung
  • Besserung der Psychomotorik und des Antriebs
    (Antriebssteigerung VOR Stimmungsaufhellung, Achtung Suizidalitaet!)

ARTEN:

  • Klassische, zB Trizyklika
  • SSRIs
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4
Q

Nenne Arten von Psychomarmaka

A
  • Antidepressiva
  • Neuroleptika
  • Stimulanzien
  • Benzodiazepine
  • Stimmungsstabilisatoren
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5
Q

Nenne allgemeine klinische Wirkung (hochpotenter) Neuroleptika sowie Arten.

A

positive Beeinflussung von Halluzinatuionen, Wahn, Denkstoerungen, Katatonie, Stupor und psychomotorischer Agitiertheit

bei niedriger Dosis auch entspannend, angstloesend

(Wirkung ueber Hemmung neuronaler Impulsuebertragung durch Neurotransmitter (v.a.D2), Blockade der postsynaptischen Rezeptoren)

ARTEN:

  • klassische
  • atypische
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6
Q

Wozu werden niederpotente Neuroleptika eingesetzt?

A
  • zur Sedierung bei akuten Erregungszustaenden

- bei ausgepraegten Schlafstoerungen

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7
Q

Nenne Indikation und Kontraindikation von Stimulanzien

A

Indikation: AD(H)S (Wirkung auf alle 3 Kernsymptome!), selten: Narkolepsie

Kontraindikation:

  • AN
  • schizophrene Psychose
  • Bluthochdruck
  • Substanzmissbrauch
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8
Q

Wie wirken Stimulanzien?

A

hemmen Dopamintransporter an der Praesynapse, steigert dadurch Dopaminkonzentration im synaptischen Spalt

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9
Q

Was ist die klinische Wirkung von Benzodiazepinen und wann sind sie indiziert?

A
  • Loesung von Angst-/Spannungszustaenden
  • sedierend / relaxierend / antikonvulsiv

Indikation

  • akute Psychose (Sedierung)
  • akute Manie (wenn NL nicht ausreichen)
  • ggf. akuter Erregungszustand (wenn Reden nicht hilft)
  • epileptischer Anfall
  • Vorbereitung der Therapie schwerer Phobien
  • Unruhe im Rahmen von Schizophrenie
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10
Q

Was ist die Gefahr bei Benzodiazepinen, welche Kontraindikation ergibt sich daraus?

A

Abhaengigkeitsrisiko (psychisch und koerperlich)

daher Kontaindikation Drogenabhaengigkeit

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11
Q

Wann sind Stimmungsstabilisatoren indiziert?

A
  • zur Rezidivprophylaxe bei bipolaren und schizoaffektiven Stoerungen
  • bei Manie Mittel 2. Wahl
  • Therapie akuter (hypo)manischer Phasen
  • zur Reduktion der Stimmungsschwankungen waehrend / zwischen Episoden
  • ggf. auch bei schweren aggressiven Stoerungen
  • bei emotionaler Instabilitaet bei Borderline (Valproat)
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12
Q

Wie wirken klassische Antidepressiva (Trizyklika) und wie ist die Indikation bei KiJu?

A

hemmen Wiederaufnahme von Noradrenalin und Serotonin an der Praesynapse –> Wirkung erst nach Wochen

sehr begrenzte Indikation bei KiJu (wirken kaum, starke NW); allenfalls bei schwerer persistenter Depression bei aelteren Jugendlichen, falls diverse SSRI nicht wirksam waren

Sonderfall: CLOMIPRAMIN (ANAFRANIL) bei ausgepraegter Zwangsstoerung

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13
Q

Wie wirken SSRI und wie ist die Indikation bei KJiJu?

A

hemmen Wiederaufnahme von Serotonin an der Praesynapse –> Wirkungen erst nach Wochen, NW evtl. sofort

sehr eingeschraenkte Indikation bei Ki, bessere Wirksamkeit erst bei Ju

  • DEPRESSION: v.a. PT, Pharmaka bei schwerer / therapieresistenter Depression
  • ZWANGSSTOERUNG: v.a. Expo mit RV, Medikation bei schwerer / therapieresistenter Zwangsstoerung oder bei Zwangsgedanken (VT da schwieriger)
  • PTSD: v.a. Traumatherapie, bei schwerer /pt-resistenter evtl zusaetzlich Medikation
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14
Q

Was sind Kontraindikationen von SSRI?

A
  • depressive Vorstadien schizophrener Psychosen

- Epilepsie

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15
Q

Was sind moegliche unerwuenschte Wirkungen von SSRI?

A
  • Erhoehte Unruhe
  • Zunahme SVV
  • sexuelle Funktionsstoerungen
  • Bipolar (Gefahr der Induktion einer Manie)
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16
Q

Warum sollten klassische im Vergleich zu atypischen hochpotenten Neuroleptika gemieden werden=

A
  • schaedigen Gehirn (daher max. einige Tage bei akuter Psychose kombiniert mit Benzos, dann asap umstellen auf atypisches, ausser akuter Psychose keine Indikation im KiJu-Alter)
  • Nebenwirkung: EPS
17
Q

Worauf wirken atypische hochpotente Neurleptika und wann sind sie indiziert?

A

antipsychotisch, v.a. auf Positivsymptomatik

Indikationen

  • Schizophrenien
  • laenger andauernde drogeninduzierte Psychosen
  • organische Psychosen
  • Manien
  • Starke Tics
  • Depression mit deutlicher psychotischer Symptiomatik
  • evtl. bei autistischen Stoerungen mit SVV
  • schwere Zwangsstoerung
  • schwere Aggressivitaet
18
Q

Wann sind atypische hochpotente Neuroleptika kontraindiziert? Was sind NW?

A

Kontraindikation:

  • Intoxikation
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Epilepsie (ausser Dipiperon)

NW:

  • Gewichtszunahme
  • dafuer wenig EPS
19
Q

Inwiefern ist der Sonderfall Clozapin (Leponex) unter den atypischen Neuroleptika ein zweischneidiges Schwert?

A
  • am besten antipsychotisch wirksam, auch etwas gegen Negativsymptomatik
  • ABER: lebensgefaehrliche Nebenwirkung Agranulozytose (starke Verminderung der Granulozyten, einer Untergruppe der weißen Blutkörperchen (Leukozyten))
  • -> daher nur nach 1 bis 2 anderen vergeblichen NL-Behandlungsversuchen
20
Q

Welche Art Neuroleptika sind bei psychomotorischer Erregtheit, welche bei ausgepraegten psychotischen Symptomen wie Wahn, Denkstoerungen indiziert?

A

Psychomotorische Erregtheit: niederpotent, zB Neurocil

ausgepraegte psychotische Symptomatik: eher hochpotente atypische

21
Q

Nenne Beispiele fuer hoch- und niederpotente Neuroleptika.

A

HOCHPOTENT

  • Klassisch: Haloperidol
  • Atypisch: Risperdal, Solian, Seroquel

NIEDERPOTENT:

  • Atosil, Dipiperon, Neurocil
  • Clozapin (Leponex)
22
Q

Was ist Mittel der 1. Wahl unter den Stimulantien und wie wirkt es?

A

METHYLPHENIDAT: gute Wirksamkeit, wenig NW

Wirkung auf alle 3 ADHS-Kernsymptome (1/2h nach oraler Einnahme)

retardiertes (Wirkdauer 4h) vs. unretardiertes (6-12h)

23
Q

Was ist bei der Dosierung / Gabe von Methylphenidat zu beachten

A

0.5-1mg pro kg Koerpergewicht pro Tag

bei retardiertem Mph reicht idR 1mal am Tag

24
Q

Nenne moegliche Nebenwirkungen von Methylphenidat

A
  • Appetithemmung, Gewichtsverlust (dann gleichzeitig mit Essen geben)
  • bei Ueberdosierung: Antriebssteigerung, innere Unruhe
  • Einschlafstoerung (dann abendliche Gabe vermeiden)
  • gesenkte Krampfschwelle
  • foerdert Tics
  • kann bei vulnerablen Kindern depressive Symptomatik ausloesen
25
Q

Was ist unter den Stimulantien Mittel 2. Wahl nach Mph?

A

Amphetamine

–> mehr NW, aber bei manchen Pat ist Mph nicht ausreichend wirksam

26
Q

Atomoxetin (Strattera)

A

sNRI, auch moeglich zur ADHS-Behandlung, kann assoziierte Ticstoerung lindern, kein Abhaengigkeitspotential, daher nicht unter Betaebungsmittelgesetz