7 Autismus (Ki) Flashcards
Nenne F-Code und die 3 Kernkriterien des frühkindlichen Autismus
F84.0
abnorme und beeinträchtigte Entwicklung, die sich vor dem 3.LJ manifestiert, in (a) sozialem Sprachgebrauch, (b) reziproker sozialer Interaktion, (c) funktionales / symbolischem Spielen.
insg. mind. 6 Symptome:
A. Qualitative Beeinträchtigungen der gegenseitigen SOZIALEN INTERAKTION (mind 2)
B. Qualitative Beeinträchtigungen der KOMMUNIKATION / des Sprachgebrauchs (mind 1)
C. Eingeschränkte Interessen und STEREOTYPE VERHALTENSMUSTER (mind 1)
Nenne Beispiele für die Qualitativen Beeinträchtigungen der gegenseitigen sozialen Interaktion beim Autismus
- Unfähigkeit BLICKKONTAKT, Mimik, Gestik etc. zur Regulation sozialer IA zu verwenden
- Unfähigkeit BEZIEHUNGEN zu Gleichaltrigen aufzunehmen (kein initiatives Kontaktverhalten)
- Mangel an sozio-emotionaler GEGENSEITIGKEIT (deviante Reaktion auf Emotionen anderer; Mangel an Verhaltensmodulation gemäß sozialem Kontext…)
- Mangel an SPONTANEM TEILEN von Freude, Interessen oder Tätigkeiten (zeigen, bringen, erklären)
Nenne Beispiele für die Qualitativen Beeinträchtigungen der Kommunikation beim Autismus
- Verspätung / Störung der ENTWICKLUNG GESPROCHENER SPRACHE* (ohne Kompensationsversuch durch Gestik etc.)
- relative Unfähigkeit, sprachlichen KONTAKTAUSTAUSCH mit anderen zu beginnen / aufrechtzuerhalten (Mangel an Reziprozität bei (non)verbaler Annäherung durch andere)
- STEREOTYPE / REPETITIVE VERWENDUNG DER SPRACHE oder idiosynkratischer Gebrauch von Wörtern
- Mangel versch. spontaner ALS-OB-SPIELE oder sozialer Imiationsspiele
auch:
- abweichende Sprachmelodie
*bei 50% entwickelt sich keine sinnvolle Sprache, beim Rest oft Eigentümlichkeiten wie:
* Echolalien
* Pronominalumkehr
* Neologismen
(um 5.LJ Verbesserung)
Nenne Beispiele für die stereotype Verhaltensmuster beim Autismus
- umfassende Beschäftigung mit BEGRENZTEN / ABNORMEN INTERESSEN (oder in ungewöhnlicher Intensität)
- rigide, zwanghafte Anhänglichkeit an NICHT FUNKTIONALE RITUALE, Widerstand gegen Veränderungen
- stereotype / repetitive MOTORISCHE MANIERISMEN
- vorherrschende BESCHÄFTIGUNG MIT TEILOBJEKTEN /nicht funktionalen Elementen des Spielmaterials (zB ihr Geruch)
Wann beginnt Autismus typischerweise und was sind einige typische, aber nicht kriteriumsmäßige Symptome?
- vor dem 3. LJ (aber kein def. Kriterium mehr)
oft unspezifische Probleme wie:
- Phobien
- Schlaf-, Essstörungen
- Wutausbrüche
- Aggressionen
- Selbstverletzungen (!!!)
Was fällt unter atypischen Autismus? + F-Code
F84.1
- atypisches Erkrankungsalter (nach dem 3. LJ)
- atypische Symptomatologie (nur 1-2 der 3 Kernbereiche)
- atypisches Erkrankungsalter UND Symptomatologie
Nenne F-Code des Asperger-Syndroms und beschreibe die Störung.
F84.5
Dieselbe Form qualitativer Beeinträchtigungen der gegenseitigen sozialen IA wie beim f. Autismus (Kriterium 1) sowie Repertoire eingeschränkter sich wiederholender Interessen und Aktivitäten (Kriterium 3)
ABER: keine klinisch eindeutige Verzögerung / Rückstand der expressiven / rezeptiven Sprache oder kognitiven Entwicklung (zB Selbsthilfefertigkeiten, Neugier, adaptives Verhalten), Sprachniveau meist eher hoch (Kriterium 2 fehlt)
Nenne Unterschiede zwischen Autismus und Asperger bezüglich Beginn.
Autismus: innerhalb der erst 36 Monate
Asperger: ab dem 3. Lebensjahr
Nenne Unterschiede zwischen Autismus und Asperger bezüglich Sprache
Autismus: später Sprachbeginn, kaum kommunikative Funktion
Asperger: normaler Sprachbeginn, aber Sprache mit eingeschränkter kommunikativer Funktion
Nenne Unterschiede zwischen Autismus und Asperger bezüglich personalem Kontakt
Autismus: Stark eingeschränkt ggü. Gleichaltrigen
Asperger: vorhanden, aber ambivalent
Nenne Unterschiede zwischen Autismus und Asperger bezüglich Intelligenz
Autismus: unterdurchschnittlich bis geistig behindert
Asperger: durchschnittlich bis überdurchschnittlich
Nenne Unterschiede zwischen Autismus und Asperger bezüglich Sonderinteressen
Autismus: abhängig vom Intelligenzgrad
Asperger:
- meist vorhanden, skurril
- aber besonderes Beschäftigten mit Teilobjekten / nichtfunktionalen Elementen von Spielmaterial eher ungewöhnlich
- oft isolierte Spezialfertigkeiten
Nenne Unterschiede zwischen Autismus und Asperger bezüglich Motorik
Autismus: stereotype und repetitive motorische Manierismus
Asperger: motorisch auffällig ungeschickt, motorische Manierismus eher ungewöhnlich
Nenne Unterschiede zwischen Autismus und Asperger bezüglich Ängsten
Autismus: intensiv, panikartig, v.a. bei Veränderungen
Asperger: weniger ausgeprägt
Nenne Unterschiede zwischen Autismus und Asperger bezüglich Ätiologie und Prognose
Autismus: genetisch / hirnorganisch; deutlich belastet
Asperger: genetisch; günstigere Prognose