4b Schlafstoerungen (Ki) Flashcards
Welche beiden Oberkategorien von nicht-organischen Schlafstörungen gibt es?
Dysomnien = emotional oder verhaltensbedingte Störung von Schlafdauer, -qualität, -zeitpunkt
Parasomnien= abnorme Episoden / Erlebnisse während des Schlafs
Welche Arten von Dyssomnien werden unterschieden (mit F-Code)?
nichtorganische
Insomnie (F51.0)
Hypersomnie (F51.1)
Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus (F51.2)
Welche Arten von Parasomnien werden unterschieden (mit F-Code)?
Somnambulismus (F51.3)
Pavor Nocturnus (F51.4)
Alpträume (F51.5)
Sonstige (F51.8): Enuresis Nocturna etc.
Welche organischen Schlafstörungen gibt es und unter welchem Buchstaben werden sie kodiert?
- Periodic Limb Movement Disorder
- Restless Leg Syndrome
- Schlafbezogene Atmungsstörungen, Apnoe
- Narkolepsie mit / ohne Kataplexie
Nenne die Diagnosekriterien einer (nichtorganischen) Insomnie)
Diskrepanz zwischen Schlafbedürfnis und subjektivem Schlafvermögen
A. Beschwerden über Ein- / Durchschlagstörungen oder schlechte Schlafqualität
B. mind. 3 mal pro Woche für mind. 1 Monat
C. Verursacht Leidensdruck / Beeinträchtigung alltäglicher Funktionen
D. keine verursachenden organischen Faktoren
Welche 3 (ätiologischen) Typen von Insomnie können unterschieden werden?
- SCHLAFANPASSUNGSSTÖRUNG / akute Insomnie: belastungsbedingt
- PSYCHOPHYSIOLOGISCHE INSOMNIE: intrinsisch, Chronifizierung der akuten Insomnie, Konditionierung von negativen Gedanken mit Schlaf, Teufelskreis
- INADÄQUATE SCHLAFHYGIENE: Insomnie aufgrund schlafinkompatibler Verhaltensweisen
Nenne schlafinkompatible Verhaltensweisen.
- ERHÖHTES AROUSAL (kognitiv, emotional, somatisch) vor dem Schlaf
- DESORGANISATION DES ZUBETTGEHENS (Arbeiten, Spielen im Bett)
- INADÄQUATE EINSCHLAFASSOZIATION (Einschlafen nur unter bestimmten idR inadäquaten Bedingungen)
- inkonsequentes Erziehungsverhalten
Nenne die Diagnosekriterien einer Hypersomnie.
Exzessive Schläfrigkeit tagsüber und Schlafanfälle, die NICHT durch unzureichende Schlafdauer erklärt werden können
A. Klagen über übermässige SCHLAFNEIGUNG während des Tages oder SCHLAFANFÄLLE oder verlängerten ÜBERGANG zum Wachzustand (Schlaftrunkenheit), nicht durch inadäquate Schlafdauer erklärbar
B. fast täglich über mind. 1 Monat / in wdht kürzeren Perioden; Leidensdruck oder Beeinträchtigung alltäglicher Funktionen
C. Fehlen zusätzlicher Symptome einer Narkolepsie, Schlafapnoe
D. verursachende organische Faktoren (zB Hirnschädigung) fehlen
Nenne die Diagnosekriterien einer Störung des Schlaf-Wach-Rhytmus
A. Schlaf-Wach-Muster nicht synchron mit gewünschtem, durch gesellschaftliche Anforderungen bestimmtem und von den meisten Menschen in der Umgebung geteilten Schlaf-Wach-Rhythmus
B. Folge: Schlaflosigkeit während der Hauptschlafperiode, oder Hypersomnie während der Wachperiode fast täglich für mind. 1 Monat / wiederholt während kürzerer Zeiträume
C. Leidensdruck oder Funktionseinschränkungen
D. keine verursachenden organischen Faktoren
Welche psychogenen Varianten von Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus können unterschieden werden?
- Vorverlagertes Schlafphasensyndrom
- Verzögertes Schlaphasensyndrom
- Unregelmäßige Schlaf-Wach-Muster
Nenne die diagnostischen Kriterien des Somnambulismus
A. Wiederholtes Verlassen des Bettes während des Schlafs und Umhergehen meist während des 1. Drittels des Nachtschlafs
B. Während Episode meist starre Mimik, wenig Reagibilität auf Außenreize, erschwerte Erweckbarkeit
C. nach Erwachen meist AMNESIE für Episode
D. Innerhalb weniger Minuten nach Aufwachen (nach kurzer Desorientiertheit) keine Beeinträchtigungen mehr
E. fehlende Belege für organische psychische Störung wie Demenz / körperliche wie Epilepsie
Nenne die Diagnosekriterien des Pavor Nocturnes
A. Wdht Episoden von Erwachen aus dem Schlaf beginnend mit Panikschrei, heftiger Angst, vegetativer Übererregbarkeit (Herzklopfen etc) und Körperbewegungen
B. Auftreten meist im 1. Nachtschlafdrittel
C. Dauer unter 10 min
D. Beruhigungsversuche während Episode oft ergebnislos, meist gefolgt von kurzfristiger Desorientiertheit oder perseverierenden Bewegungen
E. Begrenzte Erinnerungen an das Geschehen
F. Fehlen verursachender organischer Faktoren
Nenne die Diagnosekriterien von Alpträumen.
A. Aufwachen aus Nacht- oder Nachmittagsschlaf mit detaillierter und lebhafter Erinnerung an heftige Angstträume (meist mit Lebens-/Sicherheits- /Selbstwertbedrohung); Aufwachen zu jeder Zeit der Schlafperiode, meist jedoch in der ZWEITEN Nachthälfte
B. Schnelle Orientierung nach Aufwachen aus dem Traum + gute Erinnerung
C. Traumerleben selbst und Störung des Schlafs verursachen deutlichen Leidensdruck
D. Fehlen verursachender organischer Faktoren
Was sollte die Diagnostik von Schlafstörungen umfassen?
- Anamnese
- Schlaffragebogen /-tagebuch
- Aktigraphie (Aufz. Bewegungsverlauf)
- Polysomnographie (Überwachung von Körperfunktionen während Schlaf)
- Untersuchungen zur Schläfrigkeit und Müdigkeit
Nenne 2 Beispiele für Schlaffragebögen
- Children’s Sleep Habits Questionnaire (für Eltern)
- Sleep Self Report (für 7-12Jährige)
- PSQ-DE: Kinderärztlicher Schlaffragebogen