5.1 Kennzahlen und Kennzahlenmanagement in der Supply Chain Flashcards

1
Q

Controlling - Historie

A
  • Begriff lässt sich bis in das 15. Jahrhundert zurückverfolgen
  • Aufgabe: Überprüfung der Finanzflüsse
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2
Q

Controlling - Entwicklung

A
  • wachsende Zahl von Großunternehmen
  • Internationalisierung
    -> Komplexität steigt an
  • Globalisierung
  • wachsende Kostendruck
    -> erfordern höchstes Maß an Transparenz (nicht ausschließlich auf Finanzflüsse)
    -» entstehende Kosten die Leistungserbringung gesamter Supply Chains
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3
Q

Controlling - Instrumente für…

A
  • Transparenzbildung
  • Vergleichbarkeit von Zuständen
  • Planung
  • Koordination
  • Steuerung
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4
Q

Einsatz von Controlling - im Kontext des Supply Chain Managements

A

als Werkzeug zur:
* Informationsversorgung
* Rationalitätssicherung
* Planung
* Steuerung

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5
Q

Kennzahlen - Zweck

A

zur Erfassung von Zuständen

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6
Q

Kennzahlensystemen - allgemein

A

Verknüpfung von Kennzahlen

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7
Q

Kennzahlensystemen - Zweck

A

transparente Darstellung von Ursache-Wirkungs-Beziehungen

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8
Q

Kennzahlen und Kennzahlensysteme - im Supply Chain Controlling

A

Messung und Überwachung vom Leistungen und Kosten entlang der SC
-> Abweichungen zwischen Plan- und Ist-Zuständen erfassen und bedarfsgerechte Maßnahmen einleiten
-» aktive Steuerung der SC

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9
Q

Kennzahlen - Erstellung

A

relevante Informationen über vergangene und aktuelle Zustände sowie über zukünftige Plän
* quantifiziert
* verdichtet
* über kennzahlenspezifische Berechnungen
-> Kennzahlen

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10
Q

Supply Chain Controlling - Ziel

A

adäquate Informationsversorgung von Entscheidungsträgern auf allen Entscheidungsebenen entlang der SC

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11
Q

Kennzahlen - aggregierte Pläne

A

verdichtete Informationsversorgung über Kennzahlen = wesentlichen Input bei Erstellung von aggregierten Plänen

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12
Q

Kennzahlen - Bewertungen

A

Bewertung vergangener oder aktueller Leistungsfähigkeit von:
* Aktivitäten
* Unternehmen
* Supply Chains

-> Instrumente indirekter Zustandskontrolle und -steuerung

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13
Q

Kennzahlen - Erwartungen

A

Kennzahlenwert, der nicht den Erwartungen entspricht
-> Indiz für Zustand, der über gezielte Maßnahmen verändert werden sollte

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14
Q

Kennzahlen - Maßnahmen

A

nachdem die Maßnahme umgesetzt wurde:
* Ermittlung, ob durch durchgeführte Maßnahmen der gewünschte Zustand erreicht wurde
* ggf. zyklisch wiederholen bis Zustand erreicht

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15
Q

Kennzahlen - Regelkreis für Zustände

A

entspricht zyklischem Vorgang:
Kennzahlenbewertung
-> Maßnahmendurchführung
-» Kennzahlenbewertung

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16
Q

Regelkreis für Zustände - Zeitversatz

A

je nach Zustand oder Maßnahme:
Auswirkung auf Kennzahlenwerte mit unterschiedlich langem Zeitversatz

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17
Q

Kennzahlen - Indikatoren

A

bei der Koordination und (zeitversetzten) Steuerung von SC

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18
Q

Kennzahlen - Erfassen und Darzustellen

A

vergangene, aktuelle und zukünftig angestrebte Zustände in der SC rational, transparent und nachvollziehbar erfassen und darstellen

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19
Q

Kennzahlen - Kommunikation

A

gezielte funktions- bzw. unternehmensübergreifende Kommunikation ausgewählter Kennzahlen
-> fördert Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen
-> fördert Vertrauensbildung zwischen Akteuren im Unternehmen bzw. entlang der SC

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20
Q

Kennzahlen - Einteilungen

A
  • nach Art der Bestimmung
  • hinsichtlich des Zeitbezugs des Sachverhalts
  • in Bezug auf ihre Zielsetzung
  • nach dem klassischen Material- und Finanzfluss in der Wertschöpfung
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21
Q

Kennzahlen - Einteilungen nach Art der Bestimmung

A
  • absolute Kennzahlen
  • relative Kennzahlen
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22
Q

absolute Kennzahlen - allgemein

A

zeichnen sich dadurch aus, dass sie unmittelbar einem Wert entsprechen

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23
Q

absolute Kennzahlen - Beispiel

A

aktueller Bestandswert in einem Lager

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24
Q

relative Kennzahlen - allgemein

A

werden aus mindestens zwei Werten gebildet, die in Relation zueinander gesetzt werden

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25
Q

relative Kennzahlen - Beispiel

A

aktueller Bestandswert in einem Lager zum aktuellen Bestandswert in allen Lagern

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26
Q

Kennzahlen - Einteilung hinsichtlich des Zeitbezugs des Sachverhalts

A
  • strategische Kennzahlen
  • operative Kennzahlen
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27
Q

strategische Kennzahlen - allgemein

A

werden zur Erfassung und Planung langfristiger Zustände und Ergebnisse eingesetzt

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28
Q

strategische Kennzahlen - Beispiel

A

Lieferservicegrad über ein Jahr

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29
Q

operative Kennzahlen - allgemein

A

dienen zur kurzfristigen Zustandserfassung
-> eignen sich besonders für operative Steuerung von Prozessen und Zuständen

30
Q

operative Kennzahlen - Beispiel

A

Anzahl der Aufträge je Schicht

31
Q

Kennzahlen - Einteilung in Bezug auf ihre Zielsetzung

A
  • erfolgs-, liquiditäts- und wertsteigerungsorientierte Kennzahlen
  • Kosten- und Leistungskennzahlen
32
Q

erfolgs-, liquiditäts- und wertsteigerungsorientierte Kennzahlen - allgemein

A

unterschiedliche Perspektiven lassen sich auf finanzielle Zustände des Unternehmens bzw. der SC erfassen und kommunizieren

33
Q

erfolgs-, liquiditäts- und wertsteigerungsorientierte Kennzahlen - Beispiele

A
  • Rentabilitätskennzahlen
  • Cashflow
  • Economic Value Added
34
Q

erfolgs-, liquiditäts- und wertsteigerungsorientierte Kennzahlen - Rentabilitätskennzahlen - allgemein

A
  • Maß zur Beurteilung des wirtschaftlichen Erfolgs eines Unternehmens
  • erwirtschaftete Gewinn wird in Relation zum eingesetzten Kapital betrachtet
  • ist umso höher, je weniger Kapital zur Erwirtschaftung des Gewinns eingesetzt wurde bzw. je höher der Gewinn für das eingesetzte Kapitel ausfällt
35
Q

erfolgs-, liquiditäts- und wertsteigerungsorientierte Kennzahlen - Rentabilitätskennzahlen - Beispiele

A
  • Umsatzrentabilität
  • Eigenkapitalrentabilität
  • Gesamtkapitalrentabilität
36
Q

erfolgs-, liquiditäts- und wertsteigerungsorientierte Kennzahlen - Cashflow

A
  • Kennzahl zur Liquiditätsdarstellung
  • Überschuss aus Einzahlungen und Auszahlungen
37
Q

erfolgs-, liquiditäts- und wertsteigerungsorientierte Kennzahlen - Economic Value Added

A

werden zur Erfassung der Wertsteigerung verwendet

38
Q

Kosten- und Leistungskennzahlen - allgemein

A

eingesetzt, um für einen Zeitraum gezielt zu erfassen:
* welche Outputs eine Ressource, ein Prozess oder eine Organisation erzeugt hat (Leistung)
* welcher Wert an Produktionsfaktoren dafür verbraucht wurde (Kosten)

39
Q

Kosten- und Leistungskennzahlen - Kostenkennzahlen - allgemein

A
  • für Prozesse
  • für Qualität
40
Q

Kosten- und Leistungskennzahlen - Kostenkennzahlen - Beispiele

A
  • Produktionskosten
  • Schadenersatzkosten
41
Q

Kosten- und Leistungskennzahlen - Leistungskennzahlen - allgemein

A

für messbare Leistungseigenschaften von:
* Prozessen
* Ressourcen
* Strukturen

42
Q

Kosten- und Leistungskennzahlen - Leistungskennzahlen - Beispiele

A
  • Durchlaufzeit von Produktionsaufträgen
  • Anzahl an Interaktionen mit aktiven Lieferanten
    -> Indiz für die Koordinationskomplexität in der Funktion Beschaffung
43
Q

Kennzahlen - Einteilung nach dem klassischen Material- und Finanzfluss in der Wertschöpfung

A
  • Eingangskennzahlen (Input KPIs)
  • Durchlaufkennzahlen (Throughput KPIs)
  • Ausgangskennzahlen (Output KPIs)
  • Zahlungskennzahlen (Payment KPIs)
44
Q

Kennzahlen - Einteilung nach dem klassischen Material- und Finanzfluss in der Wertschöpfung - allgemein

A

bieten sich aus der Perspektive der Supply Chains an

45
Q

Eingangskennzahlen (Input KPIs) - allgemein

A

eignen sich besonders, die Leistung der Lieferanten sowie die Beschaffungsprozesse zu ermitteln

46
Q

Eingangskennzahlen (Input KPIs) - Beispiel

A

Einkaufsvolumen bei einem Lieferanten in Relation zum Gesamteinkaufsvolumen

47
Q

Durchlaufkennzahlen (Throughput KPIs) - allgemein

A
  • umfassen die Breite an Kennzahlen in den unternehmens- bzw. SC-internen Funktionen Produktion und Logistik
  • Zustand des Materialflusses wird entlang definierter Prozessketten ermittelt
48
Q

Durchlaufkennzahlen (Throughput KPIs) - Beispiele

A
  • Logistikkennzahl: Lagerreichweite
  • Produktionskennzahl: Maschinenauslastung
49
Q

Ausgangskennzahlen (Output KPIs) - allgemein

A

alle Kennzahlen, die sich aus Interaktionen mit Kunden und aus der Distribution der Produkte an die Kunden ergeben

50
Q

Ausgangskennzahlen (Output KPIs) - Beispiel

A

totale Durchlaufzeit einer Bestellung:
Dauer zwischen dem Bestelleingang und dem Wareneingang beim Kunden

51
Q

Zahlungskennzahlen (Payment KPIs) - allgemein

A

ermöglichen es, einzelne Finanzströme zu erfassen

52
Q

Zahlungskennzahlen (Payment KPIs) - wirtschaftliche Bewertung

A

wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Bewertung von Finanzströmen:
Dauer zwischen der Leistungserbringung und der Begleichung der Rechnung durch den Leistungsempfänger

53
Q

Zahlungskennzahlen (Payment KPIs) - Dauer zwischen Leistungserbringung und Begleichung der Rechnung

A

Je kürzer, desto positiver stellt sich die Liquidität des Leistungserbringers dar
-> von Kunden zügige Rechnungsbegleichung einfordern
-> Begleichung ihrer Rechnungenhinauszögern
-» hohe Liquidität

54
Q

Zahlungskennzahlen (Payment KPIs) - Beispiel

A

Cash-to-Cash-Cycle:
* Liquiditätskreislauf in Tagen
* Je kürzer, desto liquider

55
Q

Kennzahlensystem - allgemein

A
  • Abbildung der logischen, empirischen oder hierarchischen Beziehungen zwischen unterschiedlichen Kennzahlen
  • beschreiben gegenseitige Einflüsse und Wechselwirkungen von Kennzahlen
    -> bieten ganzheitliche Sicht auf die SC
56
Q

Kennzahlensystem - Visualisierungsformen

A

vereinfachen Verständnis über Kennzahlensysteme und Wechselwirkungseffekte von Kennzahlen

57
Q

Kennzahlensystem - weit verbreitete visuelle Darstellungsform

A

Werttreiberbaum

58
Q

Abb. Werttreiberbaum zum DuPont-Kennzahlensystem

59
Q

Kennzahlen und Kennzahlensysteme - erfolgreicher Einsatz

A
  • zur Steuerung von SC und zur Schaffung von Transparenz
  • erfordert Grenzen von Kennzahlen und ihrer Aussagefähigkeit zu kennen
60
Q

kritische Bewertung von Kennzahlen - Aspekte

A
  • künstliche zahlenmäßige Abbildung nicht messbarer Sachverhalte
  • Momentaufnahme statt Zustandsverlauf
  • Unübersichtlichkeit durch Vielfalt an Kennzahlen
  • Vernachlässigung nicht quantifizierter Informationen
  • Kennzahlen können keine direkte Maßnahmenableitung bewältigen
  • Deutung und Auslegen von Kennzahlen
61
Q

künstliche zahlenmäßige Abbildung nicht messbarer Sachverhalte - Ursache

A

Verwendung von Kennzahlen zur Abbildung nicht quantifizierbarer Informationen

62
Q

künstliche zahlenmäßige Abbildung nicht messbarer Sachverhalte - Folgen

A

Übersetzung qualitativer Informationen, wie etwa die „Meinung von Kunden“, in einem quantitativen Spektrum
-> Unschärfe von Informationen
-> Verzerrung von Informationen
-> Verfälschung von Informationen

63
Q

Momentaufnahme statt Zustandsverlauf - allgemein

A

Kennzahlen werden in der Regel zu einem diskreten Zeitpunkt ermittelt
-> spiegeln nur den Zustand zu diesem Zeitpunkt wider
-» repräsentieren nur die Vergangenheit

64
Q

Momentaufnahme statt Zustandsverlauf - Lösung

A

kontinuierliche Zustandserfassung in kurzen Zeitabständen
-> dynamische Kennzahlenermittlung

65
Q

Unübersichtlichkeit durch Vielfalt an Kennzahlen - Ursachen

A
  • zunehmende Digitalisierung
  • steigende Menge an verfügbaren Daten
  • signifikant gesunkenen Rechnerkosten

-> Flut an berechneten Kennzahlen

66
Q

Unübersichtlichkeit durch Vielfalt an Kennzahlen - Herausforderung/Lösung

A

wenige, dafür jedoch aussagekräftige und für die Entscheidungsfindung relevante Kennzahlen identifizieren und verwenden

67
Q

Vernachlässigung nicht quantifizierter Informationen - allgemein

A

nicht alle verfügbaren Informationen lassen sich in Kennzahlen transferieren und erfassen

68
Q

Vernachlässigung nicht quantifizierter Informationen - Problem

A

Management verlässt sich bei der Koordination und der Steuerung der SC ausschließlich auf Kennzahlen
-> versäumt, wichtige nicht quantifizierbare Informationen in Entscheidungsfindung einzubeziehen

69
Q

Kennzahlen können keine direkte Maßnahmenableitung bewältigen - Problem

A
  • Über Kennzahlen können Zustände transparenter dargestellt werden
  • Frage nach geeigneten Maßnahmen zur Änderung der Zustände wird jedoch nicht beantwortet
70
Q

Deutung und Auslegen von Kennzahlen - Problem

A
  • Kennzahlen gelten als rational und faktenbasiert
  • sind in der Praxis jedoch immer wieder Gegenstand subjektiver Interpretationen
71
Q

Deutung und Auslegen von Kennzahlen - Ursachen

A
  • unternehmensspezifische Unterschiede in der Berechnung gleichgenannter Kennzahlen
  • Fehlen eines gemeinsamen Verständnisses über die Kalkulation, die Auslegung oder die Bedeutung einer Kennzahl
72
Q

Deutung und Auslegen von Kennzahlen - Lösung

A

Gerade im Kontext der überbetrieblichen Koordination in SC-Netzwerken gilt:
auf ein gemeinsames Verständnis von verwendeten Kennzahlen und Kennzahlensystemen zu achten
-> SCOR-Modells und die darin definierten Kennzahlen