Weinfehler (wichtig) Flashcards

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1
Q

18.1 Frostgeschmack

Aussehen, Geruch, Geschmack

Ursache, Vorbeugung, Behandlung

A

Aussehen: hochfarbig, rostig, gelbbraun, orangerot

Geruch: eigentümlich, grasig, firnig, schwarze Brotrinde

Geschmack: grasig-süsslich, widerlich

Ursache: Durch Einwirkung von Frost auf unreife Trauben. Trauben verfärben sich braun bis violett.

Vorbeugung: Unreife Geiztrauben oder Trauben aus verspätet ausgetriebenen Hirntrieben auslesen und verwerfen.

Behandlung: Most: mittels Aktivkohle. Wein: mittels Blauschönung.

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2
Q

18.2 Schimmelgeschmack

Aussehen, Geruch, Geschmack

Ursache, Vorbeugung, Behandlung

A

Aussehen: unauffällig, hochfarbig

Geruch: scharf, muffig, schimmelig, das Sortenaroma ist maskiert, Essig

Geschmack: dumpf, erkelerregend

Ursache: Schimmelpilze gedeihen auf aufgeplatzten Trauben im Weingarten, aber auch im Keller durch mangelhafte Hygiene. Holzfässer besonders gefährdet.

Vorbeugung: Hygiene, gute Lüftung, gewissenhafte Konservierung der Fässer

Behandlung: mittels Aktivkohle (Entschmackungskohle), dabei werden aber auch positive Aromakomponenten entfernt.

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3
Q

18.3 Kahmigwerden

Aussehen, Geruch, Geschmack

Ursache, Vorbeugung, Behandlung

A

Aussehen: weisse Kahmhaut auf der Weinoberfläche

Geruch: muffig

Geschmack: dünn, leer, ranzige Butter, schal, essigsauer

Ursache: Kahmhefen gedeihen auf der Weinoberfläche bei Vorhandensein von Sauerstoff. Sie bilden eine weisse Haut.

Vorbeugung: Regelmässiges Auffüllen der Weinbehälter oder Überlagerung der Weine mit Inertgas (Stickstoff, CO2). Regelmässige Kontrolle des SO2-Gehalts.

Behandlung: Einstellen des SO2-Gehalts. Ist ein Behälter kahmig geworden, so ist der Behälter vorsichtig aufzufüllen, damit die aufschwimmende Kahmhefe überlaufen kann.

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4
Q

18.4 Aldehydgeschmack, Luftgeschmack

Aussehen, Geruch, Geschmack

Ursache, Vorbeugung, Behandlung

A

Aussehen: fahl, hochfarbig, stumpf

Geruch: schal, aldehydig, oxidativ, sehrryartig, nach Apfel oder Dörrobst

Geschmack: sherryartig, fade

Ursache: Verstärkter Luftzutritt und zu geringer SO2-Gehalt.

Vorbeugung: Regelmässige Kontrolle des SO2-Gehalts, Spundvollhalten oder Überlagerung der Behälter mit Inertgas (Stickstoff oder CO2)

Behandlung: Kräftige Nachschwefelung mit SO2.

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5
Q

18.5 Hochfärbigkeit, Braunstich, Brauner Bruch, Schwarzer Bruch

Aussehen, Geruch, Geschmack

Ursache, Vorbeugung, Behandlung

A

Aussehen: gelborangerot, braunrot, braune Flocken, Braunfärbung an der Oberfläche, mit schwarzem Tee vergleichbar

Geruch: rahm, Nuss, Birne, Brotrinde, Dörrobst

Geschmack: Nusston, schal, ölig leer

Ursache: Starker Luftzutritt verursacht Oxidationsschäden. Die Bräunungsanfälligkeit ist abhängig vom Gehalt an Polyphenolen.

Vorbeugung: Schutz vor Oxidation

Behandlung: Nachschwefelung mit SO2

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6
Q

18.6 Essigstich, flüchtige Säure

Aussehen, Geruch, Geschmack

Ursache, Vorbeugung, Behandlung

A

Aussehen: hochfarbig, gelegentlich feine, schleimige Kahmhaut, leicht trüb

Geruch: säuerlich nach Essig, stechend

Geschmack: sauer-scharf

Ursache: Die Bildung von flüchtiger Säure erfolgt vor allem durch Essigsäurebakterien, die Luftsauerstoff zur Vermehrung benötigen.

Vorbeugung: Nur gesunde Trauben verwenden. Regelmässige Reinigung und Desinfektion während der Traubenverarbeitung.

Behandlung: Der Essigstich gehört zu den gefährlichsten Weinkrankheiten. Eine Fehlerbehebung ist nur in leichten Fällen möglich.

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7
Q

18.7 Böckser

Aussehen, Geruch, Geschmack

Ursache, Vorbeugung, Behandlung

A

Aussehen: unauffällig

Geruch: faule Eier, verbrannter Gummi, Kohl, Zwiebel, Knoblauch

Geschmack: breit, faul, käsig, Kohl, Faulgeschmack

Ursache: Das Weinaroma setzt sich aus ca. 800-1000 verschiedenen Einzelkomponenten zusammen, wozu auch schwefelhältige Aromakomponenten gehören. Sie werden hauptsächlich während der Gärung gebildet. Treten sie durch verschiedene Einflüsse stärker auf, so spricht man vom Böckser.

Vorbeugung: Da der Böckser sehr komplexe Ursachen hat, ist eine 100%ige Vermeidung nicht möglich.

Behandlung: Tritt Böckser auf, soll der Wein zunächst geklärt werden, da der Fehlgeruch auch sehr stark an den Trubstoffen haftet. Wichtig ist eine frühzeitige Behandlung.

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8
Q

18.8 Untypische Alterungsnote (UTA)

Aussehen, Geruch, Geschmack

Ursache, Vorbeugung, Behandlung

A

Aussehen: blass, wasserhell

Geruch: stumpf, unsauber, Naphtalinnote, Mottenkugel, Seife, Foxton, nasse Handtücher

Geschmack: bitter, gerbend, am Gaumen haftend

Ursache: Der Fehler tritt bei Weisswein auf. Starkes Auftreten bei Rebenstress durch Trockenheit, Überbehang und Mangelernährung.

Vorbeugung: Am wichtigsten ist das Vermeiden einer Überbelastung der Weinrebe durch Trockenheit und Nährstoffmangel.

Behandlung: Es gibt Testsets, um die Neigung zu UTA zu beurteilen. Liegt der Fehler im Wein bereits vor, ist eine Behebung kaum mehr möglich.

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9
Q

18.9 Zähwerden, Lindwerden

Aussehen, Geruch, Geschmack

Ursache, Vorbeugung, Behandlung

A

Aussehen: leicht trüb, CO2-Bläschen bleiben stecken, beim Ausgiessen Fäden ziehend, dickflüssig, schleimig

Geruch: breit, oxidativ, essigstich, krautig, unsauber

Geschmack: fade, lind, unsauber, viskos, schleimig, nicht frisch, der Sortencharakter ist maskiert

Ursache: Bei hohen pH-Werten über 3,5 und bei einer Lagerung des Weines auf dem Geläger.

Vorbeugung: Nach der Gärung soll geschwefelt werden.

Behandlung: Zähe Weine sollten so rasch wie möglich abgezogen werden.

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10
Q

18.10 Mäuseln

Aussehen, Geruch, Geschmack

Ursache, Vorbeugung, Behandlung

A

Aussehen: matt

Geruch: dumpf, oxidativ, häufig essigstich

Geschmack: lang anhaltender, kratziger, an Mäuseharn erinnernder Abgang; Mäuseln ist oft erst einige Sekunden nach dem Schlucken bzw. Ausspucken zu bemerken.

Ursache: Tritt sehr leicht bei Weinen mit verzögerter Gärung auf. Als Verursacher gelten Bakterien und Hefestämme.

Vorbeugung: Schwefelung von Maische oder Most, rasche Klärung und Schwefelung des Jungweins.

Behandlung: Zusatz von schwefliger Säure. Bei starkem Mäuseln ist noch höher zu Schwefeln.

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11
Q

18.11 Käseln

Aussehen, Geruch, Geschmack

Ursache, Vorbeugung, Behandlung

A

Aussehen: unauffällig

Geruch: käseartig

Geschmack: Faulgeschmack durch Lichteinwirkung

Ursache: Wird auch als “Lichtgeschmack” bezeichnet. Durch Einwirkung von Tageslicht und Kunstlicht ändert sich der Geschmack des Weines. Gefährdet sind insbesondere Weine in weissen Glasflaschen.

Vorbeugung: Dunkle Lagerung, Verwendung von Grün- oder Braunglas.

Behandlung: Käselnde Weine können wie Böckser mit Kupfersulfat oder Silberchlorid behandelt werden.

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12
Q

18.12 Pferdeschweiss, Pferdeton, Pferdestall

Aussehen, Geruch, Geschmack

Ursache, Vorbeugung, Behandlung

A

Aussehen: unauffällig

Geruch: süsslich-scharf, schweissig, teerig, an Pferdeschweiss erinnernd

Geschmack: speckig-animalisch, essigsauer

Ursache: Stoffwechselprodukte (flüchtige Phenole) von Hefen der Gattung Brettanomyces. Sie wirken in geringen Mengen Aromafördernd (Geruch nach Gewürznelke, rauchig), in höheren Konzentrationen werden sie als Weinfehler empfunden.

Vorbeugung: Betriebshygiene, regelmässige Reinigung und Desinfektion der Traubenübernahme. Leer stehende Barriques mit SO2-Gas konservieren.

Behandlung: Bei Auftreten dieses Fehlers soll sofort abgezogen und mit Sterilschichten geklärt werden.

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13
Q

18.13 Geranienton

Aussehen, Geruch, Geschmack

Ursache, Vorbeugung, Behandlung

A

Aussehen: unauffällig

Geruch: erdig, blumig nach Geranien

Geschmack: bitter, Geranien

Ursache: Schon sehr geringe Mengen an Sorbinsäure können zu diesem Fehler führen. Sorbinsäure ist in Österreich als Konservierungsmittel für Tafelwein zugelassen.

Vorbeugung: Verzicht auf Sorbinsäure.

Behandlung: Eine Fehlerbehebung ist nicht möglich.

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14
Q

18.14 Filter-, Papiergeschmack

Aussehen, Geruch, Geschmack

Ursache, Vorbeugung, Behandlung

A

Aussehen: unaufällig, hell

Geruch: pappig, staubig, chemisch

Geschmack: pappig, fade, fremdartig

Ursache: Eine zu geringe Wassermenge wurde zum Wässern der Filterschichten verwendet.

Vorbeugung: Filtscherschichten müssen vor der Weinfiltration ausreichend gewässert werden.

Behandlung: Der Geschmack nach Filterschichten nimmt mit der Zeit ab und wird nach einigen Wochen vom Weinaroma überdeckt.

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15
Q

18.15 Medizinalton, Lösungsmittelton, Styrolgeschmack, Mineralölgeschmack

Aussehen, Geruch, Geschmack

Ursache, Vorbeugung, Behandlung

A

Aussehen: unauffällig

Geruch: scharf, stechend, Diesel, Aceton, Lack, Kunststoff, Gummi,

Geschmack: chemisch, scharf, weinfremd

Ursache: Solche Fehler werden sehr oft durch falsch gelagerte Schönungsmittel in den Wein eingebracht.

Vorbeugung: Öle, Lacke, Lösungsmittel müssen von Weinbehältern ferngehalten werden; geruchsneutrale und trockene Lagerung von Weinbehandlungsmitteln.

Behandlung: Ist der Fehler in nur geringem Mass aufgetreten, kann Verschnitten werden. Tritt der Fehler stark in Erscheinung, ist der Wein nur noch zu verwerfen.

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16
Q

18.16 Holzton, Fassgeschmack

Aussehen, Geruch, Geschmack

Ursache, Vorbeugung, Behandlung

A

Aussehen: hochfarbig, bräunlich gelb

Geruch: holzig, herb-streng, nach Fassholz

Geschmack: kratzig, Sägespäne, Holzgeschmack, grünlich sauer

Ursache: Das für Fässer üblicherweise verwendete Eichenholz, aber auch Akazienholz gibt an den ersten Most bzw. Wein einen adstringierenden, leicht bitteren Geschmack ab.

Vorbeugung: Behandlung der Fässer mit Dampf und spezieller Lösung.

Behandlung: Nach Vorprobenansatz Schönung mit Kohle und Gelatine.

17
Q

18.17 Schwefelsäurefirn

Aussehen, Geruch, Geschmack

Ursache, Vorbeugung, Behandlung

A

Aussehen: unauffällig

Geruch: hart

Geschmack: hart-sauer, “Rau- und Langwerden” der Zähne

Ursache: Leer stehende Holzfässer müssen konserviert werden. Bei der Trockenkonservierung entsteht durch das Abbrennen von Schwefelschnitten Schwefeldioxid.

Vorbeugung: Das über einen längeren Zeitraum trockenkonservierte Fass sollte, bevor es mit Most oder Wein befüllt wird, 1-2 Tage mit Wasser gefüllt werden. So wird Schwefelsäurerest herausgelöst.

Behandlung: Eine Entsäuerung mildert den sauren Geschmack. Aktivkohle kann den Fehler mildern.

18
Q

18.18 Korkgeschmack

Aussehen, Geruch, Geschmack

Ursache, Vorbeugung, Behandlung

A

Aussehen: unauffällig

Geruch: dumpf, muffig, modrig, stumpf, Sortenaroma maskiert

Geschmack: dumpf, chemisch, schimmelig

Ursache: Trichloranisol (TCA). Da Chlor mitbeteiligt ist, nimmt man an, dass die Waschung mit Chlor schuld an dem Korkgeschmack sei. Neuerdings wird zur Bleichung und Desinfektion der Korke daher Wasserstoffsuperoxid verwendet. Entscheidend für das entstehen des Korkgeschmacks ist die Entwicklung von Schimmelpilzen während des Wachstums und der Lagerung der geernteten Korkrinde. Sie können dem Kork einen Muffton verleihen, der später in den Wein übergeht.

Vorbeugung: Wenn auch bei der Verkorkung einige Massnahmen zur Minimierung des Risikos möglich sind, kann Korkgeschmack leider nicht 100% ausgeschlossen werden. Tolerierbar ist eine Korkgeschmackshäufigkeit von unter 2%.

Behandlung:

19
Q

18.19 Hefe-, Bakterientrübung

Aussehen, Geruch, Geschmack

Ursache, Vorbeugung, Behandlung

A

Aussehen: trüb, grober Trub, Gasbläschen, Schaumrand

Geruch: gärig, mostig, stechend nach Kohlensäure

Geschmack: spritzig, prickelnd, spitz, unharmonisch

Ursache: Nach unsteriler Abfüllung können sich bei günstigen Voraussetzungen Hefen und/oder Bakterien in der Flasche vermehren.

Vorbeugung: Durchführung einer Sterilfiltration, Einstellung eines konstanten SO2-Gehalts, gewissenhafte Sterilisation aller Gerätschaften.

Behandlung: Nach Entleerung der Flaschen Vor- und Sterilfiltration, Nachschwefelung.

20
Q

18.20 Eiweisstrübung

Aussehen, Geruch, Geschmack

Ursache, Vorbeugung, Behandlung

A

Aussehen: Eiwess: schleierartig, graue Streifen

Geruch: unauffällig

Geschmack: breit, unsauber

Ursache: Weine, die noch thermolabiles Eiweiss enthalten, können bereits ab Temperaturen von 20 °C zur Flaschentrübung neigen. Die Wärmeeinwirkung denaturiert lösliche Proteine, sie werden unlöslich und bilden einen weissen Niederschlag.

Vorbeugung: Weine müssen vor der Abfüllung vom thermolabilen Eiwess befreit werden. Die Kontrolle erfolgt über einen Wärmetest.

Behandlung: Eiweisstrübe Weine werden bentonitbehandelt und anschliessend blankfiltriert.

21
Q

18.21 Pinking

Was ist Pinking?

A

Erstmalig bei Sauvignon Blanc aus Neuseeland beschrieben ist mittlerweile dieser Fehler auch bei uns bekannt. Bei sehr reduktivem Arbeiten sind manche Rotweinfarbstoffe ungefärbt. Durch den unvermeidbaren Sauerstoffeintrag bei der Füllung oxidieren diese Anthocyane auf und werden rot. Der Effekt: eine leichte Rosafärbung, die nicht nur Sauvignon blanc, sondern auch z.B. Ruländer oder Chardonnay betrifft.