Pflegemassnahmen Bodenpflege (wichtig) Flashcards

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1
Q

Was versteht man unter Bodenpflege?

A

Man versteht die Anwendung verschiedener Verfahren, welche die biologischen, chemischen und physikalischen Eigenschaften des Bodens beeinflussen. Die Bewirtschaftung des Bodens hat auf das Wachstum und alle sonstigen Lebensprozesse der Rebe grossen Einfluss.

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2
Q

Welche Faktoren wirken belastend auf den Boden? (4)

A
  • langjährige Monokultur
  • exponierte Hang- oder Steillagen (Erosion, extreme Sonneneinstrahlung)
  • geringe Humusgehalte
  • Bodenverdichtung durch Reihenkultur und häufiges Fahren in der gleichen Spur
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3
Q

Was sind die Folgen der Bearbeitungsfehler bei langjähriger Verwendung bestimmter Bearbeitungsmaschinen?

A

Es kam zur Störung des Systems Boden:

  • Verlust des Garezustands
  • verstärkter Humusabbau
  • Erosion
  • Nährstoffverluste
  • Bodenverdichtungen
  • geringes Bodenleben
  • mangelnde Wasserspeicherfähigkeit
  • gestörter Gasaustausch

Eine beeinträchtigung der Gesundheit der Rebe ist die Folge:

  • Chlorose
  • Welkenkrankheit
  • erhöhte Winterfrostempfindlichkeit
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4
Q

Was sind die Ziele und Aufgaben der Bodenpflege? (2)

A
  • Erhaltung und Förderung der Bodenfruchtbarkeit (3)
    • Sicherstellung der Waser- und Nährstoffversorgung
    • Schonung der Bodenstruktur
    • Förderung des Bodenlebens
  • Unterstützung der ökologischen Funktion des Bodens (3)
    • Lebensraum für Pflanzen (Flora) und Tiere (Fauna)
    • Filter-, Puffer- und Stoffumwandlungseigenschaften
    • Klimaausgleich
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5
Q

Was ist das Hauptziel der modernen Rebernährung?

A

Wege zur Optimierung der Düngemengen im Einklang mit der Bodenfruchtbarkeit, der Ertragsoptimierung und Qualitätsverbesserung zu finden.

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6
Q

Welche Qualitätskriterien werden direkt oder indirekt von der Nährstoffversorgung bzw. Düngung beeinflusst? (7)

A
  • Gesundheit der Trauben
  • Mostgewicht
  • Säuregehalt
  • Extrakt
  • Farbintensität
  • Aromastoffe
  • Phenole
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7
Q

Wie müssen die essenziellen Makro- und Mikronährstoffe im Boden für eine optimale Ernährung der Rebe sein? (4)

A
  • in aufnehmbarer Form vorliegen
  • mengenmässig ausreichend vorhanden sein
  • in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen
  • der Nährstoffbedarf sollte während der gesamten Vegetationsperiode gesichert sein.
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8
Q

Was sind Beispiele für erschwerte Aufnahmebedingungen für Nährstoffe der Rebe? (3)

A
  • Trockenheit
  • hohe Auswaschungsverluste
  • falschen Einsatz von Düngemitteln
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9
Q

Was zählt zu Stoffwechselstörungen bei der Rebe? (5)

A
  • Chlorose
  • Stiellähme
  • Traubenwelke
  • Wachstumsdepressionen
  • Qualitätsminderung
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10
Q

Wie reagiert die Rebe auf Nährstoffmangel, und was kann der Winzer dagegen tun?

A

Nährstoffmangel wirkt sich häufig in Chlorose aus. Die Blätter verfärben sich bereits mitten im Sommer gelb. Da nur grünes Laub Photosynthese macht, verhindert Chlorose die Traubenreifung.

Der Winzer kann den Nährstoffmangel mit gezielter Düngung beheben.

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11
Q

Wie ist die Zusammensetzung der Rebe?

A

80 % Wasser

20 % Trockensubstanz

Die Trockensubstanz setzt sich zusammen aus:

  • 30 % Rohfaser
  • 12 % Eisweiss
  • 48 % stickstofffreien Extrastoffen
  • 4 % Fett
  • 6 % Asche

Die ASCHE setzt sich zusammen aus:

  • 42 % Kalium
  • 24 % Sauerstoff
  • 7 % Chlorid
  • 7 % Silizium
  • 5 % Phosphor
  • 5 % Calcium
  • 4 % Schwefel
  • 4 % Magnesium
  • 1 % Natrium
  • 1 % Spurenelemente (Eisen, Mangan, Zink, Kupfer, Bor u.a.)
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12
Q

Zwischen was unterscheidet man in der Pflanzenernährung? (3)

A

Massennährstoffe

Hauptnährstoffe

Spurenelemente

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13
Q

Was sind Massennährstoffe?

A

Kohlenstoff (C), Wasserstoff (H) und Sauerstoff (O). Sie stammen aus der Luft (CO2, 02) und aus dem Wasser (H2O) und sind Haupbestandteil pflanzlicher organischer Verbindungen (Biomasse).

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14
Q

Was sind Hauptnährstoffe (Makronährstoffe)? (6)

A

Stickstoff (N), Phosphor (P), Kalium (K), Calcium (Ca), Magnesium (Mg) und Schwefel (S). Sie werden von den Pflanzen vorwiegend aus dem Boden in gelöster Form (Bodenlösung) und in grösserer Menge aufgenommen.

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15
Q

Was sind Spurenelemente (Mikronährstoffe)? (6)

A

Werden im Gegensatz zu den Hauptnährstoffen nur in geringen Mengen benötigt. Ihr Wirkungsgrad ist im Vergleich zu den Hauptnährstoffen sehr hoch. Im Weinbau sind Bor (B), Eisen (Fe), Zink (Zn), Mangan (Mn), Kupfer (Cu) und Molybdän (Mo) von Bedeutung.

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16
Q

Funktion von Stickstoff (N)?

A

*Rebwurzeln nehmen Stickstoff hauptsächlich in Form von Nitrat (NO3) aber auch als Ammonium (NH4+) und Säureamid (NH2–R) aktiv auf.

Daher ist für die Aufnahme von Stickstoff Stoffwechselenergie notwendig. Stickstoff ist Baustein aller Aminosäuren, die das pflanzliche Eiweiss bilden. Er hat den stärksten Effekt auf das Rebenwachstum und Entwicklung.

</sup>relevant?*

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17
Q

Wie wirkt sich Stickstoff (N) auf die Pflanze aus?

(Mangel/Überschuss)

A

Mangel: hellgrüne Blätter, Rotverfärbung der Blattstiele, schwacher Wuchs, dünne Trieb, kleine Blätter und Trauben, frühzeitige Laubvergilbung, schwache Assimiliationsleistung, geringe Mostqualität, untypischer Alterungston (UTA), schlechte Holzreife, geringe Reservestoffeinlagerung

Überschuss: übermässig starkes Wachstum, höhere Anfälligkeit gegen Pilzkrankheiten, schlechte Holzreife, erhöhte Neigung zu Stiellähme, erhöhter Aufwand bei Laubarbeiten und Rebschnitt, erhöhte Eiweissbildung

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18
Q

Funktion von Phosphor (P)?

A

</sup>Phosphor wird nur als leicht lösliches Phosphat (H2PO4-, HPO42-, PO43-) durch die Wurzel aktiv aufgenommen. Unter Mitwirkung von Mykorrhizapilzen im Boden kann die Phosphoraufnahme der Rebe verbessert werden.*

Phosphor ist bei vielen Stoffwechselvorgängen der Pflanze notwendig (Energiehaushalt, Umwandlung von Kohlenhydraten) und ist wichtiger Bestandteil der Eiweisssubstanz. Die Beweglichkeit der Phosphate im Boden ist sehr gering, aber in der Pflanze hoch.

Phosphor wird für Energiespeicherung und Energietransport benötigt.

</sup>relevant?*

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19
Q

Wie wirkt sich Phosphor (P) auf die Pflanze aus?

(Mangel/Überschuss)

A

Mangel: Gelbe oder rote Flecken zwischen den Adern älterer Blätter und geringer Ertrag. Leicht mit Blattroll- oder Milbenschäden zu verwechseln. Selten, ausser auf sauren Böden.

Überschuss: früher Vegetationsabschluss, geringe Erträge, Kupfer-, Zink-, Mangan-, Eisen und Stickstoffaufnahme wird behindert (Mangel), Chlorose wird begünstigt

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20
Q

Funktion von Kalium (K)?

A

</sup>Das Kalium spielt in der Rebernährung eine Schlüsselrolle. Die Aufnahme erfolgt in gelöster Form als K+-Ion.*

Es ist für die Wasseraufnahme und den Wasserhaushalt wesentlich. Wichtig für die rote Farbentwicklung und die Entsäuerung der Früchte während der Reifung. Es fördert die Trauben- und Holzreife sowie Frosthärte.

Kalium ist in der Rebe und im Wein in grosser Menge vorhanden.

</sup>relevant?*

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21
Q

Wie wirkt sich Kalium (K) auf die Pflanze aus?

(Mangel/Überschuss)

A

Mangel: Blätter weisen einen lackartigen Glanz auf, Blätter zeigen einen gelben später braunen, nach oben gewölbten Rand, Blätter der Traubenzone können im Juli oder August dürr werden, schlechte Holzreife, gestörter Wasserhaushalt – höherer Wasserhaushalt, erhöhte Krankheits- und Schädlingsanfälligkeit, mangelnde Blüten- und Wurzelbildung, Qualitätsminderung – verzögerte Traubenreife, geringe Erträge und niedriger Frucht-pH-Wert.

Überschuss: Magnesiummangel und verstärkte Stiellähme auslösen, pH-Wert im Most wird erhöht.

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22
Q

Auswirkung des Kaliumgehalts auf den PH-Wert?

A

Kalium gilt als das wichtigste die Weinqualität unmittelbar beeinflussende Element, da ein hoher Kaliumgehalt im Traubensaft einen hohen PH-Wert hervorruft. So werden hohe PH-Werte mit einem hohen Kaliumgehalt und geringer Säure mit verminderter Qualität in Verbindung gebracht.

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23
Q

Funktion von Magnesium (Mg)?

A

</sup>Die Aufnahme von Magnesium erfolgt aktiv über die Wurzel in gelöster Form als Mg2+-Ion und als Magnesium-Chelat.*

Es hat die grösste Bedeutung als Baustein des Chlorophylls (Blattgrün) und ist auch für den Energie-, Kohlenhydrat- und Fettsäurestoffwechsel wesentlich. Es steuert mit Kalium den Wasserhaushalt der Reben.

</sup>relevant?*

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24
Q

Wie wirkt sich Magnesium auf die Pflanze aus?

(Mangel/Überschuss)

A

Mangel: Gelbfärbung bzw. Rotfärbung der unteren alten Blätter, höhere Frostanfälligkeit, geringe Erträge – Ausrieseln der Blüten, höhere Krankheitsanfälligkeit, Stiellähme, verminderte Reservestoffeinlagerung

Überschuss: Kaliummangelsymptome auftreten, Erhöhung des Magnesiums in den Reben bei starkem Kaliummangel im Boden, Kationenaustauschkapazität über 15 %, Entstehung von Bittertönen im Most und Wein

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25
Q

Funktion von Calcium (Ca), Kalk (CaCO3)?

A

</sup>Calcium wird als Ca2+-Ion und in Form von Calcium-Chelat durch die Wurzel passiv aufgenommen und mit dem Transpirationsstrom transportiert.*

Es ist Bau- und Funktionselement und wird damit für Wasserhaushalt, Längenwachstum, Zellvermehrung, Zellstreckung, Wurzelwachstum und Wachstum der Pollenschläuche benötigt.

Optimale Anteil von Calcium an der Kationenaustauschkapazität liegt auf kalkhaltigen Böden bei 80-90 %.

</sup>relevant?*

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26
Q

Wie wirkt sich Calcium auf die Pflanze aus?

(Mangel/Überschuss)

A

Mangel: Vergilbung zwischen den Blattadern, Einrollen der Blätter nach oben, frühzeitiger Blattfall, punktartige Absterbeerscheinungen, Calciummangel tritt sehr selten auf (Ausnahme bilden saure Böden)!, Beeinträchtigung des Wurzelwachstum

Überschuss: Chlorose wird oft durch hohe Bicarbonatgehalte im Bodenausgelöst, Magensium-. Kalium- und Spurenelementaufnahme wird behindert, unterschiedliche Kalkverträglichkeit von Unterlage- und Edelsorten beachten

27
Q

Funktion von Schwefel (S)?

A

</sup>Schwefel wird in Form des Sulfat-Ions (SO42-) aktiv durch die Rebwurzel aufgenommen. Auch die Aufnahme in Form von SO2 über das Blatt ist möglich.*

Schwefel ist am Aufbau der essenziellen Aminosäuren (Cystein, Methionin), von Eiweiss und Vitaminen (Biotin, Thiamin) beteiligt. Durch die Anwendung von schwefelhaltigen Düngern und Pflanzenschutzmitteln besteht meist weder Mangel noch Überschuss.

</sup>relevant?*

28
Q

Wie wirkt sich Schwefel (S) auf die Pflanze aus?

(Mangel/Überschuss)

A

Mangel: gehemmtes Triebwachstum, Blätter färben sich blassgrün bis gelb – Blattnekrosen, Blätter bleiben kleiner, Schwefelmangel kann mit Stickstoffmangel verwechselt werden, Schwefelmangel ist bisher unbekannt

Überschuss: nicht bekannt

29
Q

Funktion von Bor (B)?

A

</sup>Bor wird als Borat (BO33-) über die Wurzel passiv aufgenommen.*

Ist für die Blüten- und Fruchtbildung wichtig. Wird in Form von Ester mit pflanzeneigenen alkoholischen Gruppen transportiert und als Borat gespeichert.

Bormangel hängt damit zusammen, dass Bor in leichten Böden ausgewaschen wird und in schweren Böden und bei Trockenheit an den tonmineralen festgelegt wird. Je stärker das vegetative Wachstum der Reben (Stickstoffüberschuss) ist, umso früher und stärker kann Bormangel auftreten.

</sup>relevant?*

30
Q

Funktion von Eisen (Fe)?

A

</sup>Eisen wird als Fe2+ (Fe3+) und als Fe-Chelat über die Wurzel aktiv aufgenommen.*

Ist für die Chlorophyllbildung und den Wachstumsprozess wichtig. Lichtabhängige Prozesse der Fotosynthese werden durch Valenzwechsel des Eisens gesteuert (Energieübertragung).

</sup>relevant?*

31
Q

Funktion von Mangan (Mn)?

A

</sup>Mangan wird als Mn2+-Ion oder als Mn-Chelat aktiv über die Wurzel aufgenommen.*

Ist für die Aktivierung einer Reihe von Enzymen wichtig (Regulation des Wuchsstoffhaushaltes, Wasserspaltung bei der Fotosynthese). Es besteht eine enge Beziehung zwischen dem Magnesium- und Manganstoffwechsel in der Pflanze (Phytohormone). Manganüberschuss tritt vorallem auf sauren Böden und bei Staunässe, also unter anaeroben Bedingungen auf.

</sup>relevant?*

32
Q

Funktion von Kupfer (Cu)?

A

</sup>Kupfer wird als Cu2+-Ion oder als Cu-Chelat aktiv über die Wurzel aufgenommen.*

Ist für viele Stoffwechselvorgänge in geringer Menge notwendig (z.B. Fotosynthese). Durch die Anwendung von kupferhaltigen Pflanzenschutzmitteln erfolgt eine regelmässige Düngung des Bodens mit diesem Element. Die Kupfergehalte im Boden sind auf Rebstandorten zumeist erhöht. Die Verfügbarkeit von Kupfer ist bei hohen Humus-, Phosphat- und Kalkgehalten zumeist verringert.

</sup>relevant?*

33
Q

Funktion von Zink (Zn)?

A

</sup>Zink wird als Zn2+-Ion oder als Zn-Chelat aktiv über die Wurzel aufgenommen.*

Ist für die Aktivierung von Enzymen (Fotosynthese) wichtig. Die Zinkaufnahme kann auf kalkreichen Böden und bei Phosphorüberangebot beeinträchtigt werden. Phosphor-Zink-Verhältnis in den Blättern ist von Bedeutung. Je höher der Phosphorgehalt in den Blättern ist, umso höher auch deren Zinkbedarf und umgekehrt.

</sup>relevant?*

34
Q

Der Nährstoffbedarf der Reben steigt ständig, was passiert ohne Anpassungen?

A

Ohne Anpassung des Nährstoffangebots an den zeitlichen Nährstoffbedarf der Rebe und ohne Ertragsreduzierung (Traubenausdünnung) sind Mangelerscheinungen und Nährstoffstörungen auf lange Sicht unvermeidbar.

35
Q

Was bedeutet Antagonismus und Synergismus?

A

Die Konkurrenz zwischen den verschiedenen Nährstoffen im Boden wird Antagonismus, die gegenseitige Förderung der Nährstoffaufnahme als Synergismus bezeichnet.

36
Q

Welche Nährstoffe fördern sich gegenseitig (Synergismus)? (4)

A

Ein hoher Gehalt an: | Kann die Verfügarkeit von folgenden Nährstoffen fördern:

Stickstoff | Magnesium

Kalium | Mangan, Eisen

Phosphor | Magnesium

Magnesium | Phosphor

37
Q

Welche Nährstoffe verringern sich gegenseitig (Antagonismus)?

A

Ein hoher Gehalt an: | Kann die Verfügbarkeit von folgenden Nährstoffen verrigern:

Stickstoff | Kupfer, Kalium, Bor, verstärkt die K-Mg-Disharmonie

Phosphor | Zink, Eisen, Kalium, Kupfer

Kalium | Magnesium, Bor

Magnesium | Calcium, Mangan

Calcium | Magnesium, Kalium, Bor, Eisen, Zink, Mangan

Kupfer | Eisen

38
Q

Wie erfolgt die Nährstoffaufnahme der Rebe?

A

Durch die Wurzel, als auch über das Blatt.

Ebenso kann die Mykorrhiza, eine Wurzelsymbiose zwischen Pilzen und der Rebwurzel, die Nährstoffaufnahme – insbesondere bei Phosphor – verbessern und erleichtern.

39
Q

Beschreibe die Nährstoffaufnahme durch die Wurzel?

A

Die Aufnahme von Wasser und Mineralstoffen erfolgt hauptsächlich im Bereich der Wurzelspitzen. Bei der Nährstoffaufnahme über die Wurzel dominiert die Aufnahme als Ion (zB. Kalium, Nitrat). Intensität und Umfang der Aufnahme durch die Wurzel hängen vom Vorrat des Nährstoffes im Boden und von dessen Verfügbarkeit ab.

40
Q

Stressfaktoren die das Spitzenwachstum der Wurzeln beeinträchtigen? (5)

A

Trockenheit

Staunnässe

Bodenverdichtung

Sauerstoffmangel

hohe Salzkonzentrationen

41
Q

Was sind die Folgen, wenn die Rebe nicht alle Nährstoffe aufnehmen kann? (4)

A

Es führt zu Ungleichgewichten im Nährstoffverhältnis. Folge sind:

Chlorose

Stiellähme

Traubenwelke

sonstige Mangelerscheinungen

42
Q

Beschreibe die Nährstoffaufnahme über das Blatt?

A

In der Fotoynthese ist die Aufnahme von Kohlendioxid (CO2) über die Spaltöffnungen eine grundlegende Voraussetzung. Diese Aufnahme über das Blatt ist in der Praxis bei der Blattdüngung von Bedeutung.

43
Q

Wie ist der Jahreszeitliche Verlauf der Stickstoffaufnahme? (5)

A
  • In der Vegetationsruhe erfolgt keine Nährstoffaufnahme.
  • Vom Austrieb bis zur Blüte mobilisiert die Rebe Nährstoffe vom eigenen Vorrat (Holz, Wurzel) und deckt damit den noch geringen Stickstoffbedarf. Erst gegen Ende Mai beginnt die Nährstoffaufnahme über die Wurzel.
  • Nach der Blüte erfolgt innerhalb von zwei bis drei Wochen eine umfangreiche Einlagerung – Höchstbedarf im Juli während des Beerenwachstums
  • In der Reifephase steigt nochmals der Bedarf an Stickstoff.
  • Während der Reifephase bis nach dem Laubfall erfolgt die Einlagerung für die Beeren sowie zur Bildung von Reserven im Rebstock.
44
Q

Auch beim Kalium gibt es zwei Bedarfsspitzen, welche?

A
  • im Zeitraum des grössten vegetativen Wachstums (Juni) und
  • zum Zeitraum der Beerenreife (Holzreife)
45
Q

Was versteht man unter Nährstoffbedarf und Nährstoffentzug?

A

Nährstoffbedarf:

Die Menge an Nährstoffen, die benötigt werden, um das Rebwachstum zu erhalten (Gesamtbedarf). Ein Teil dieser Nährstoffe kehrt mit den Blättern und dem Rebholz wiederin den Boden zurück.

Nährstoffentzug:

Die Nährstoffmenge, die mit den Trauben aus dem Weingarten entzogen und nicht mehr zurückgebracht wird.

46
Q

Über was gibt die Bodenuntersuchung Auskunft?

A

Über wichtige Bodeneigenschaften, darunter auch über den Gehalt an pflanzenverfügbaren Nährstoffen und sollte alle vier bis sechs Jahre durchgeführt werden.

47
Q

Der Düngerbedarf ergibt sich aus einer Gegenüberstellung von…? (4)

A
  • Nährstoffentzug durch den Ertrag
  • Nährstoffverlusten
  • Nachlieferungsvermögen aus dem Boden
  • Nährstoffausnützungsvermögen der Rebe
48
Q

Wie erfolgt grundsätzlich die Düngung?

A

Mit organischem und/oder mineralischem Dünger über den Boden. Bei Nährstoffmangel oder bei anhaltender Trockenheit ist es günstig, die Nährstoffversorgung gezielt mit mehreren Blattdüngergaben zu ergänzen.

49
Q

Wie viel beträgt der jährliche Humusbedarf?

A

Je nach Bearbeitungsintensität 2.000-3.000 kg/ha organische Substanz. Diese Menge wird für die Tätigkeit der Bodenmikroorganismen benötigt.

50
Q

Was fördert die Stickstofffreisetzung?

A

Eine seichte Bodenlockerung (Anfang bis Mitte Mai). Sie begünstigt die Tätigkeit der Bodenmikroorganismen und muss so erfolgen, dass die Nährstoffe im Boden rechtzeitig vor einem erhöhten Stickstoffbedarf der Rebe freigesetzt wird.

51
Q

Wie erfolgt die Stickstoffdüngung in Junganlagen?

A

Bei guten Bodenverhältnissen ist in den ersten Entwicklungsjahren keine bzw. nur eine geringe Stickstoffdüngung erforderlich.

Eine zu hohe Stickstoffversorgung der Junganlagen muss vermieden werden, da zu starke Triebe schlecht für den Stockaufbau sind (Holzreife).

Eine mögliche Nährstoffergänzung im Pflanzjahr stellt in der Junganlage die Blattdüngung dar.

52
Q

Wie richtet sich die Höhe der Stickstoffdüngung in Ertragsanlagen? (6)

A
  • den Wuchsverhältnissen der Rebanlage
  • dem Gehalt des Bodens an organischer Substanz
  • der standortspezifischen Leistungsfähigkeit einer Sorte
  • dem Witterungsverlauf
  • den Bodendauereigenschaften (Bodenart, Gründigkeit, Wasserverhältnisse, Grobanteil)
  • der Bodenbewirtschaftung
53
Q

Ob tatsächlich ein Bedarf an mineralischen Stickstoffdüngern besteht, hängt u.a. von welchen Faktoren ab? (3)

A
  • Bei einer Gründüngung/Begrünung mit stickstoffsammelnden Pflanzen (=Leguminosen; Erbse, Klee) kann bei gutem Wuchs und durch termingerechtes Unterfahren oder Umbrechen des Gründüngungsbestand auf eine mineralische Stickstoffdüngung verzichtet werden.
  • Bei der Ausbringung von organischen Düngern ist deren Stickstoffgehalt und Stickstoffverfügbarkeit zu berücksichtigen
  • Ein mit organischer Substanz gut versorgter Boden ist meist in der Lage, die Reben mit ausreichenden Stickstoffmengen zu versorgen.
54
Q

Was bewirken Bodenbearbeitungsmassnahmen für die Stickstoffverfügbarkeit?

A

Durch Bearbeitungsmassnahmen wird besonders bei humusreichen begrünten Böden und bei feuchter Witterung die Tätigkeit der Mikroorganismen gefördert und damit Stickstoff im Boden freigesetzt.

Durch das Lockern des Bodens wird nicht nur die Stickstoffmineralisation gefördert, sondern auch die Nährstoffbindung durch die Mulchdecke sowie der Wasserverbrauch für einige Zeit reduziert und damit die Nährstoffkonkurrenz zur Rebe vermindert.

55
Q

Wann ist der Zeitpunkt der Stickstoffdüngung?

A

Da die Rebe erst gegen Ende Mai nennenswerte Stickstoffmengen aus dem Boden entnimmt, ist eine eventuell notwendige Stickstoffdüngung frühestens Ende April auszubringen.

Werden zwei Teilgaben verabreicht, wird die zweite Gabe Ende Juni gegeben (Blüte).

56
Q

Was kann man zur Phosphor- und Kaliumdüngung sagen? (7)

A
  • Phosphor- und Kaliumzufuhr ist nicht zeitgebunden
  • Phosphor- und Kaliumdünger vor einer tiefen Bodenbearbeitung ausbringen
  • Düngemittel breitflächig aufbringen oder mit einem Mulchlockerer einarbeiten
  • In Junganlagen bei ausreichendem Nährstoffvorrat – keine Düngungsmassnahmen
  • Feststellung einer hohen oder sehr hohen Versorgung – Verringerung bzw. Aussetzen der Düngung
  • Bodenuntersuchungen im Abstand von höchstens 5 Jahren
  • Bei Trockenheit/Trockenperioden – Durch Blättdüngung kann eine Verbesserung erreicht werden
57
Q

Wie kann man rasch einen Phosphormangel und eine Kaliumunterversorgung beheben?

A

Phosphormangel: muss ein wasserlöslicher Phosphordünger eingesetzt werden.

Kaliumunterversorgung: kann Kalium aufgrund seiner Wasserlöslichkeit in Form einer 5 %igen Kaliumsulfatlösung durch die Lanzendüngung in den Wurzelbereich gebracht werden. Eine Lanzendüngung ermöglicht eine relativ rasche Behebung der Mangelsituation, ist aber arbeitsaufwendig.

58
Q

Was kann man zur Magnesiumdüngung sagen? (5)

A
  • Kalium-Magnesium-Verhältnis sollte zwischen 1,7 : 1 und 5 : 1 liegen. Optimalwert 2 : 1.
  • niedriger Magnesiumversorgung – Verwendung von magnesiumhaltigen Kaliumdünger (Patentkali) oder Magnesit
  • hoher Magnesiumversorgung – vermeiden von magnesiumhaltigen Dünger
  • Bei einer Bewässerung ist auf den Magnesiumgehalt des Bewässerungswasser zu achten
  • extremen Magnesiummangel – sinnvoll, den Nährstoffgehalt stufenweise anzuheben
59
Q

Wann ist Kieserit und Bittersalz zu empfehlen?

A

Auf gut mit Kalk versorgten Böden. Kieserit ist sofort pflanzenaufnehmbar und wirkt schnell und nachhaltig. Bittersalz eignet sich wegen seiner guten Wasserlöslichkeit für eine gezielte Anwendung in gelöster Form mit schneller Wirkung bei akutem Magnesiummangel.

60
Q

Was kann man zur Calciumdüngung sagen? (5)

A
  • nur angebracht, wenn durch Bodenuntersuchung der Bedarf nachgewiesen wird
  • Wirkung der Kalkung ist umso grösser, je feiner der Kalk gemahlen ist, je gleichmässiger er verteilt wird und je gründlicher seine Vermischung mit dem Boden erfolgt
  • hoher Magnesiumgehalt des Bodens – darf kein magnesiumhaltiger Kalkdünger (Dolomitkalk) verwendet werden
  • Magensiumbedarf – magensiumhaltige Kalke verwenden
  • Calciummangel bei Böden mit hohen pH-Werten – kann Calciumsulfat (Gips) eingesetzt werden
61
Q

Was kann man zur Schwefeldüngung sagen? (3)

A
  • Aufgrund der Anwendung schwefelhaltiger Dünger (Kaliumsulfat) besteht meist kein Schwefelmangel
  • Schwefeldüngung nur sinnvoll bei extrem hohen pH-Werten des Bodens
  • Schwefel wirkt sich negativ auf die Mykorrhiza aus – kann die Phosphorversorgung der Reben beeinträchtigen
62
Q

Was kann man zur Düngung mit Spurenelementen sagen? (4)

A
  • wegen des hohen Wirkungsgrad der Mikronährstoffe ist grosse Vorsicht geboten
  • Überdüngung kann ebenso wie ein Mangel Schäden verursachen – die in den Düngungsempfehlungen angeführten Düngermengen reichen 3-4 Jahre
  • Spurenelementdüngung nur dann erforderlich, wenn ein niedriger Gehalt im Boden festgestellt bzw. mittels Blattanalyse nachgeweisen wurde
  • Bormangel kann vor allem in trockenen Jahren auf sandreichen und tonreichen Böden auftreten
63
Q

Wie viel beträgt im Durchschnitt der Entzug an Spurenelementen pro ha/Jahr?

A

650 g Eisen

150 g Zink

120 g Mangan

115 g Bor

90 g Kupfer

0,6 g Molybdän