Neuanlage eines Weingartens Teil 2 (sehr wichtig) Flashcards
Welche Vorbereitungen müssen getroffen werden bevor die Pflanzung kommt?
Pflanzvorbereitungen:
- Vorbereitung des Geländes
- Vorbereitung des Bodens
Was kann man allgemein über die Vorbereitung des Geländes sagen?
Je steiler die Lage, desto kostenaufwendiger wird die Bewirtschaftung. Ebene Lagen ermöglichen eine sehr gute Mechanisierung und damit einen kostengünstigen Weinbau, es sind dies nicht die besten Weinbaulagen.
Auf was ist bei der Auswahl des Grundstückes zu achten? (6)
- die weinbauliche Eignung des Bodens und der Lage
- eine geeignete Zufahrtsmöglichkeit (ein bis zwei Wege mit einer Breite von 3-4 m)
- eine geringe Querneigung (ab ca. 7% wird die Arbeitsgüte der Werkzeuge beeinträchtigt und die Steuersicherheit der Geräte vermindert)
- das Vorhandensein von Wasserableitungsgräben und Fanggruben
- die Möglichkeit der Bewässerung
- Beachtung von Wünschen des Natur- und Umweltschutzes (Hecken, Raine, Hohlwege u.a.)
Abhängigkeit der Mechanisierung von der Hangneigung?
Direktzugbereich
Ebene bis 20% Hangneigung: Vollmechanisierung (ausser Rebschnitt, Grünarbeiten) einschl. der Traubenernte mit dem Normalspurtraktor (300-500 Akh/ha)
30% Hangneigung: Teilweise Mechanisierung mit Normalspurtraktor und Spezialtraktoren
Seilzugbereich
100% Hangneigung: Seilzuggeräte, Geräteträger – duch Querterrassierung ist der Einsatz von kleinen, direkt gezogenen Geräten möglich (800-1.200 Akh/ha)
Welche Massnahmen werden gesetzt, um den Boden optimal vorzubereiten? (5)
- Verminderung der Bodenmüdigkeit - Bodenverbesserung
- Bodenuntersuchung
- Aufdüngung (Vorratsdüngung)
- Engerlingbekämpfung (Käferlarven)
- Bodenlockerungsmassnahmen
Was bedeutet Bodenmüdigkeit?
Eine nachlassende Wüchsigkeit und reduzierte Erträge beim Nachbau der Rebe in unmittelbarer Folge.
Was ist die Ursache der Wuchshemmung?
Liegt nicht bei einem Mangel an Nährstoffen oder dem Verbleiben von Wurzelresten im Boden, sondern bei bestimmten Bodenmikroorganismen. In unmittelbarer Umgebung der Wurzeln kommt es infolge von Wurzelausscheidungen zur Anreicherung von Mikroorganismen. Diese Mikroflora kann nützlich oder schädliche Elemente enthalten, die in der Lage sind, das Wurzelwachstum und den Ertrag zu beeinflussen.
Was kann der Bodenmüdigkeit entgegenwirken?
Bestimmte Bodenpilze, zBsp.: Mycorrhiza-Pilze können durch Infektion der Wurzeln die Triebentwicklung erheblich fördern.
Massnahmen gegen die Bodenmüdigkeit?
Brache
mehrjährige ackerbauliche Nutzung bzw. der Anbau von verschiedenen, möglichst tief wurzelnden Pflanzen. Bei der Rodung der Rebstöcke soll, möglichst vollständige Entfernung aller Rebteile geachtet werden. Wurzelrückstände können jahrelang als Träger von Viruskrankheiten fungieren.
Ziele der Brache? (5)
- Abbau der Rebenmüdigkeit
- Schaffung günstiger Bodenstruktur auch in tieferen Schichten
- Einarbeitung von schwer beweglichen Nährstoffen
- Minderung einer eventuell vorhandenen Nematodenpopulation
- Anreicherung mit Humus
Was geschieht bei der Bodenuntersuchung?
Die Untersuchung des Ober- und Unterbodens stellt die Grundlage, für eine Aufdüngung mit Nährstoffen (Vorratsdüngung) und für die später notwendigen Düngungsmassnahmen dar.
Oberboden (0-25 cm)
Unterboden (25-50 cm)
Was ist die Aufdüngung (Vorratsdüngung)?
Der Nährstoffgehalt des Bodens soll eine ausreichende Versorgung der Rebe gewährleisten. Sind diese Nährstoffgehalte laut Bodenuntersuchung vor der Anlage eines Weingartens nicht gegeben, sollen sie durch eine entsprechende Aufdüngung angehoben werden.
Wie werden die Nährstoffgehalte des Ober- und Unterbodens ermittelt? (Formel)
(mg in OB + mg in UB) : 2 = Durchschnittsgehalt
Wie können Schäden durch Engerlinge (Käferlarven) in der Neuanlage vermieden werden?
Durch mehrere Probegrabungen soll die Anzahl und das Entwicklungsstadium festgestellt werden. Je ha sollen mindestens 10 Probelöcher gegraben werden (¼ m2 gross = 50 x 50 cm oder 20 x 125 cm und 30-40cm tief). Die Schadensschwelle beträgt im Weinbau 1-2 Engerlinge je m2.
Welche Bodenlockerungsmassnahmen gibt es? (2)
Verfahren für die tiefe Lockerung:
- Abbruchlockerung
- Hublockerung