Rotweinbereitung (sehr wichtig) Flashcards
10.1 Welcher Rotweintyp soll produziert werden?
Welche Weincharaktere stehen zur Auswahl? (3)
- Jung trinkbar, fruchtig, sortentypisch, wenig Gerbstoff, wenig Alkohol
- Mittlere Trinkreife, erkennbares Sortenbukett, voll, guter Gerbstoff
- Späte Trinkreife, lange lagerbar, komplexe Aromatik, mit Barriqueeinfluss, gerbstoffbetont, auch Sortenverschnitt (Cuvée)
10.2 Grundvoraussetzungen
Bei Rotwein ist es besonders wichtig, gesunde Trauben mit der gewünschten Reife zu erhalten. Wieso?
Mangelhaftes Ausgangsmaterial schafft nicht nur Probleme bei der Verarbeitung, es wird beim fertigen Wein durch schlechtere Farbe sofort “augenfällig”.
10.2 Grundvoraussetzungen
Verfügen Kleinbeerige Sorten über weniger oder mehr Farbstoffe und wieso?
Sie verfügen über mehr Farbstoffe weil sie einen höheren Schalenanteil enthalten.
10.2 Grundvoraussetzungen
Was ist bei der Rotweinbereitung bezüglich Reife und Gesundheit wichtig?
Die Trauben sollen voll ausgereift sein, die Phenolreifung und Farbstoffeinlagerung in die Beerenhaut erfolgt relativ spät. Ebenso ist die Traubengesundheit wichtig, Fäulnis muss vermieden werden, da diese farbschädigend wirkt.
10.2 Grundvoraussetzungen
Welche entscheidenden Faktoren tragen zur Sortenwahl sowie der Reife und Gesundheit der Trauben bei? (4)
- Lage: Gute warme (frühe) Lagen, mit wenig Nebel und Regen sind vorteilhaft.
- Erziehung: Luft und Licht in der Traubenzone im August und September verhindern Fäulnis und begünstigen Aroma- und Farbstoffbildung.
- Ertrag: Rebschnitt und Ausdünnen sorgen für rasche und völlige Reife. Spitzenweine haben Hektarerträge von max. 6000 kg.
- Lesezeitpunkt: Maximale Farbe, reifer Gerbstoff und Gesundheit haben Vorrang vor höchsten Zuckerwerten, wenn diese auch wünschenswert sind. Lieber gesunde Trauben mit weniger °KMW! Überreife führt auch zu einem Abnehmen des Sortencharakters.
10.3 Prinzip der Rotweinbereitung
Die für den Rotwein wichtigen … , traditionell als Farb- und Gerbstoffe oder Tannine bezeichnet, sind in der … enthalten.
Polyphenole
Beerenschale
10.3 Prinzip der Rotweinbereitung
Zwischen welchen Verfahren unterscheidet man?
- Maischegärverfahren
- Maischeerhitzungsverfahren
- Spezielle Gärverfahren
10.3.1 Maischebehandlung
Was bewirkt eine Maischeschwefelung?
Kann man darauf verzichten?
Dadurch werden sowohl Essigsäurebakterien als auch die Oxidationsenzyme gehemmt, die von Verarbeitungsbeginn an eine Farbschädigung verursachen können.
Nur bei tiptop gesundem Traubenmaterial und sofortigem Angären kann man es sich leisten, auf eine Maischeschwefelung zu verzichten.
10.3.1 Maischebehandlung
Was bewirkt das Temperieren der Gärung?
Die Gärung soll rasch einsetzen, um die (in vollem Umfang) vorhandene mikrobiologische Konkurrenz zu unterdrücken. Dazu braucht die Weinhefe auch entsprechende Wärme, um sich vermehren zu können. Wünschenswert ist eine Temperatur von 18 °C.
10.3.1 Maischebehandlung
Wieso ist bei der Rotweinbereitung die Zugabe von Reinzuchthefe günstig?
Durch einen flotten Gärstart wird gewährleistet, dass Unsauberkeiten durch eine schleppende Angärung ausgeschaltet werden. Rasches Angären ist wichtig!
10.3.1 Maischebehandlung
Was bewirkt ein Enzymzusatz?
Durch pektolytische Enzyme kann die Freisetzung der Farbstoffe aus den Zellen beschleunigt werden. Dies ist interessant, wenn relativ rasch abgepresst werden soll. Bei einer langen Maischegärzeit wird die ganze “Arbeit” von den traubeneigenen Enzymen erledigt.
10.3.1 Maischebehandlung
Wann sollte eine Anreicherung erfolgen und wieso?
Was bewirkt eine Anreicherung bei der Rotweinbereitung?
Eine Zugabe von Zucker und Most sollte am Anfang der Gärung und auf einmal erfolgen, da sich die Hefe dann nur einmal auf die “neuen Verhältnisse” einstellen muss.
Eine Anreicherung bringt ein entsprechender Alkoholgehalt, Mundgefühl und Dichte. Auch trägt der Alkoholgehalt zur Farbstoffauslaugung bei.
10.3.1 Maischebehandlung
Die ganze Traubenverarbeitung ist auf was ausgerichtet?
Die Phenole aus der Schale zu extrahieren und in der weiteren Vinifizierung zu erhalten.
10.3.1 Maischbehandlung
Was beeinflusst den Farb- und Gerbstoffcharakter?
Die Dauer und Art der Maischeextraktion.
10.3.2 Maischegärverfahren
Durch das bei der Gärung entstehende CO2 schwimmt der Tresterhut auf und muss wieder in Kontakt mit dem Most gebracht werden, um die Farb- und Gerbstoffe auszulaugen.
Wie kann das erfolgen?
- Offene Maischegärung mit händischem Unterstossen
- Geschlossene Maischegärung