Die alkoholische Gärung (sehr wichtig) Flashcards
7 Die alkoholische Gärung
Was passiert bei diesem Vorgang?
Bei diesem Vorgang wird durch die Hefe nicht nur Zucker in Alkohol und andere Nebenprodukte umgewandelt, es werden auch Aromen freigesetzt oder neue Verbindungen gebildet - es entsteht das Gärbukett.
7 Die alkoholische Gärung
Aus 100g Zucker wird wie viel Alkohol gebildet?
ca. 47-48 g.
Der Rest besteht aus Kohlendioxid (ca. 48g) und noch anderen Produkten.
7 Die alkoholische Gärung
Beschreibe das bei der Gärung entstehende Kohlendioxid (CO2).
Wieso kann CO2 gefährlich werden?
Es ist ein farb- und geruchsloses Gas, das sich in Wein und Wasser löst und schwerer als Luft ist. Dadurch kann es sich in tief liegenden Kellern ohne Abzug ansammeln, den Sauerstoff aus der Luft verdrängen und damit zum Erstickungstod führen.
7 Die alkoholische Gärung
Welcher CO2-Anteil liegt in der Luft und wie hoch ist dieser in der ausgeatmeten Luft?
Ab wie viel CO2-Anteil in Vol.-% wird es gefährlich für den Menschen?
0.03 Vol.-% - Luft
4 Vol.-% - ausgeatmete Luft
Ab 5%: Atemnot
Ab 15%: in kurzer Zeit Bewusstlos
Ab 18%: rascher Tod
7.2.1 Herkunft
Von wo stammen die Hefen grössten Teils?
Von der Oberfläche der Traubenbeeren, wo sie sich an den Stellen vermehren, an denen sie Zutritt zum Saft haben (feine Risse, Wunden, Fruchtpolster der Beerenstiele).
7.2.1 Herkunft
Befinden sich auf unverletzten oder aufgesprungenen Beeren mehr Hefezellen?
Auf aufgesprungenen fast 40-mal so viele wie auf unverletzten.
ca. 8 Millionen Zellen
7.2.1 Herkunft
Wie kommen die Hefezellen im Weingarten auf die Beeren?
Durch zurückspritzende Regentropfen gelangen sie auf die Beeren. Auf tief hängenden Beeren finden sich fast 5-mal so viel Zellen wie auf Beeren in oberen Regionen.
7.2.1 Herkunft
Was ist eine der wichtigsten Vermehrungsorte für die Hefezellen?
Die Weinpresse, die Keimzahl kann nach Verlassen der Presse 100-mal höher sein.
7.2.2 Hefevermehrung
Wie vermehren sich die Hefen?
Durch Sprossung.
7.2.2 Hefevermehrung
Die Hefen vermehren sich durch Sprossung, was passiert dabei?
Dieser Vorgang kann ca. 35-mal stattfinden, wobei an der Hefeoberfläche eine Sprossnarbe zurückbleibt, die wenig Stoffwechseltätigkeit vollführen kann. “Altgediente” Hefen mit vielen Sprossnarben haben daher geringere Gärleistung.
7.2.3 Hefearten
Wie viel % der gewünschten Hefen kommen aus dem Weingarten?
Wie viele verschiedene Hefestämme sind es zumeist?
1-3%
16 verschiedene, von diesen können nur 5 den Most vollständig durchgären.
7.2.3 Hefearten
Man unterscheidet die Hefen nach Gärung und Aussehen, nenne und erkläre die wichtigsten.
Stark gärende Hefen: Sie bilden viel Alkohol und viele positive Nebenprodukte. Diese Hefen bezeichnet man auch als “echte Weinhefen” der Art Saccharomyces cerevisiae. Sie sind aber zu Beginn der Gärung nur in geringer Anzahl vertreten.
Schwach gärende Hefen: Von Natur aus im Most vorhanden, werden sie als “wilde Hefen” bezeichnet. Anfänglich sind sie 1000-fach zahlreicher als Saccharomyces cerevisiae und beginnen die Gärung. Die Alkoholverträglichkeit ist meist gering, ab 3-4 Vol.-% Alkohol werden sie üblicherweise gehemmt. Dann führen die Saccharomyceten die Gärung fort. Einige Gärnebenprodukte der wilden Hefen wie Glycerin sind von Vorteil, allerdings könne einige Vertreter bis 0,5 g/l Essigsäure bilden, um 10-mal mehr als Saccharomyces cervisiae.
Kahmhefen: Sie sind sauerstoffbedürftig und weinschädlich und vermehren sich gern auf der Oberfläche von Weinen mit niedrigerem Alkoholgehalt (11 Vol.-%).
Sporadisch vorkommende Hefen: Ihnen wird keine Bedeutung zugemessen.
7.2.3 Hefearten
Die Verwendung von Reinzuchthefen ist heute üblich. Definiere Reinzuchthefen.
Reinzuchthefen sind speziell selektionierte Hefen mit bestimmten Eigenschaften die dem Most zugesetzt werden, damit die Gärung stattfindet
7.2.3 Hefearten
Was sind die Anforderungen an Reinzuchthefen? (13)
- Rasches Angären
- Problemloses Durchgären
- Gärung in einem weiten Temperaturbereich
- Geringe Schaumbildung
- Keine oder möglichst wenig Nebenprodukte
- Gute Alkoholausbeute
- Keine SO2-Bildung (wichtig für BSA)
- Alkoholverträglichkeit (bei Sekthefen)
- Zuckerverträglichkeit (Osmotoleranz) bei Prädikatsweinen
- Keine Bildung filtrationsstörender Stoffe (Mannane, Glucane)
- Rasches Absetzen nach der Gärung
- Farbschonung bei Rotwein
- Grundsätzlich keine Beeinflussung des Sorten- oder Lagentyps
7.2.4 Arten der Gärung
Für den Gärbeginn ist eine Mindestkeimzahl erforderlich, wie hoch ist diese und was sind die wichtigsten Infektionsquellen?
ca. 107 Zellen/ml sind notwendig.
Pressen und Geräte sind die wichtigsten Infektionsquellen dadurch wird die natürliche im Most vorkommende Zellzahl von 10-100 Zellen/ml auf das 10- bis 100-Fache angehoben.
7.2.4 Arten der Gärung
Welche 2 Möglichkeiten gibt es um auf die notwendige Hefezellzahl für den Gärbeginn zu kommen?
Spontangärung
Vergärung mit Reinzuchthefe
7.2.4 Arten der Gärung
Eigenschaften der Spontangärung sind? (5)
- höherer Glyceringehalt
- mehr höhere Alkohole
- möglicherweise mehr flüchtige Säure
- möglicherweise mehr SO2-Bedarf
- möglicherweise verbleibender Zuckerrest (Steckenbleiben)
7.2.4 Arten der Gärung
Was passiert bei der klassischen Spontangärung?
Man wartet ab, bis sich die Hefen unter Lufteinfluss auf die nötige Zellzahl vermehrt haben und die Gärung beginnt.
7.2.4 Arten der Gärung
Was versteht man unter “Pied de Cuve”?
Eine Variante der Spontangärung, um eine bessere Gärsicherheit zu erlangen. Dabei wird vor der Hauptlese bereits eine kleine Menge Most zur Gärung gebracht und dann der grossen Menge als Starthilfe zugegeben.
7.2.4 Arten der Gärung
Was sind die Vorteile bei der Vergärung mit Reinzuchthefe?
Durch den Zusatz von selektionierten Trockenreinzuchthefen wird von Beginn an für eine ausreichende Zellzahl gesorgt und damit eine Fehlgärung weitgehend unterbunden. Die Vorteile der Sicherheit des An- und Durchgärens überwiegen bei Weitem.
7.2.4 Arten der Gärung
Wann ist ein Reinhefezusatz unbedingt notwendig bzw. sehr günstig? (6)
- Pasteurisierten Mosten
- Sehr zuckerreichen Mosten (Prädikatsweinen)
- Mosten aus gefaultem Traubenmaterial
- Gärhemmung durch Toxine (Fungizide, Killerfaktoren)
- Umgärung und Versektung
- Sehr tiefen Temperaturen
7.2.5 Aktivieren der Reinzuchthefen
Wie werden die Reinzuchthefen dem zu vergärendem Most zugesetzt?
Die Trockenhefen werden in der 5-10-Fachen Wassermenge bei 38 °C (exakt!) 10-15 Min. lang vorgequollen (rehydratisiert). Dann wird langsam Most zugesetzt und dabei auch die Temperatur schrittweise abgesenkt., um einen Temperaturschock bei der Zugabe zu vermeiden. Nachdem eine deutliche Schaumbildung zu bemerken ist, soll die Hefe dem zu vergärenden Most zugesetzt werden.
7.3 Gärungseinflüsse
Welches ist der absolut wichtigste Faktor bei der Gärung?
Die Temperatur, in den meisten Fällen sind Gärprobleme tatsächlich Temperaturprobleme.