Urologie Flashcards
Adulte polyzystische Nierendegeneration (ADPKD)
Potter 3
häufigste vererbte Nierenerkrankung
Pathogen: progrediente mystische Umwandlung in Rinde und Mark
AD (90% PKD 1 Gen)
klinik: typ. auch auftreten von Zysten in anderen Organen und Entwicklung von Aneurysmen (SAB)
auch häufig Leberzysten oder Pankreas, Milz, Ovarial, Hodenzysten
Dickdarmdivertikel, Hernien
Sono: vergrößerte Nieren mit gebuckelter Kontur, multiple Zysten unterschiedlicher Größe, teilweise Zysteneinblutun
Prognose: in der 6.-7. Dekade 50% Dialysepflichtig
Therapie: Symptomatisch
Autosomal-resseive polyzystische Nierendegeneration (ARPKD)
Potter 1
Mut. Chrom. 6
Klinik: Manifestation meist schon im Säuglingsalter mit progredienter Niereninsuffizienz, Nierenvergrößerung, obligate ! Leberfibrose und Gallengangshypoplasie
im Kindesalter häufig bereits Niereninsuffizienz
Ausladenden Abdomen, (Lungenhypoplasie) ARDS, hochstehende Zwerchfelle
Sono: glatte Rindenstruktur, viele Zysten, inhomogenes Nierenparenchym”Pfeffer-Salz-Muster”
Achtung hier nicht wie zu erwarten wäre echofreie Zysten, sondern weil die Zysten alle klein und viel “Rand” haben = diffus verstärkte Echogenität !!
Prognose: infaust (Lebenserwartung bei optimaler Therapie 10 Jahre)
Therapie: gibt keine
Markschwammniere Def.
Verkalkte Zysten ausgehend von den papillären Sammelrohren, es besteht eine Hyperkalzurie
Markschwammniere
Symptome
meist symptomlos, Hyperkalzurie bei 50% dadurch oft Nierensteine
Hämaturie, HWI
Potter 2
Multizystische Nierendysplasie
Beginn: Geburt bis Kind
meist einseitige Niere!!!! diese ist stark vergrößert, tastbar, selten Symptomatisch
Potter 4
Zystische Nierendysplasie bei fetaler Obstruktion des unteren Harntrakts
Beginn: Geburt bis Kind
Sekundäre Zysten , die entstehen aufgrund eines zu hohen Drucks
kann symptomless oder mit Stauungsproblemen des Nierenbecken einhergehen
Markschwammniere
Therapie
Prophylaxe von Nephrolithiasis mit Thiaziddiuretika
Nierenzytsen
Solitäre oder multiple Zysten der Niere
meist harmloser Zufallsbefund
meist keiner Therapie dürftig, nur wenn durch Zysten Beschwerden entstehen
Allgemeine Therapiemaßnahmen bei Zystischen Nierenanomalien
- keine NSAR
- ACE-Hemmer
- bei Terminaler Niereninsuffzienz (Dialyse, Transplantation)
Potter 3 Therapie
Tolvaptan (selektiver Vasopressin 2 Rezeptor Antagonist)
Harnröhrenstriktur
Klinik
schwacher, gespaltener Harnstrahl
Pollakisurie
Restharngefühl,
Harnverhalt
Harnblasentamponade
Definition
Kommt es zu massiven Blutungen in der Harnblase, können sich Blutgerinnsel ausbilden, die die gesamte Harnblase ausfüllen. Dadurch verstopft der Harnblasenausgang und die Harnblase wird überdehnt.
5 alpha Reduktasehemmer
zB Finasterid
Reduzierung des Prostatavolumen durch Senkung der Androgenwirkung auf die Prostata
Alpha-Rezeptor-Blockade
zB Alfuzosin
-> Verbesserung des Harnabflusses, durch Entspannung des Harnblasenbodens
Überlaufblase
Massiver Harnverhalt mit Harnstauungsnieren beidseits
Tröpfeln aus der Harnröhre bei eingeschränkter Miktion (Ischuria paradoxa)
Pyonephrose
Infizierte Hydronephrose (“Harnstauungsniere”)
Sackniere
Der Begriff beschreibt das atrophische Nierengewebe, das z.B. durch eine Hydronephrose entstanden ist
Hydronephrose
Gradeinteilung
- Erweiterung des Nierenbeckens ohne Erweiterung der Nierenkelche
- Leichte Erweiterung des Nierenbeckens, Kelchhälse, Kelche
- Deutliche Erweiterung aller drei
- Parenchym durch erweitertes Nierenbecken vollständig verdrängt
Harnstau akute Klinik
Kolikartige Flankenschmerzen („So schlimm wie nie zuvor.“) ggf. mit Ausstrahlung in die Leiste oder das Genital
Erbrechen
Hämaturie
Ggf. Zeichen einer Entzündung
Mit Fieber und Schüttelfrost → Verdacht auf Urosepsis
Selten Anurie
Psoas-Hitch-Plastik
Damit nach der Resektion (bei einer Ureterstenose) des betroffenen Uretersegments eine spannungsfreie Anastomose möglich ist, wird die Harnblase eleviert und am Psoas-Muskel fixier
Boari Plastik
Bei der Therapie einer Ureterstenose
Ausschneiden eines Lappens aus der Harnblase und Umformung in einen Ureter
Ileum-Interponat
Bei der Behandlung einer Ureterstenose
Einfügen eines Ileumabschnitts
Oberer Harnabflussstörung
Harnstauungsniere
Unterer Harnabflussstörung
führt zu urologischen Notfall dem Harnstau
Erreger der HWI
hauptsächlich Bakterien der Darmflora (Enterobacteriaceae Gr neg. Stäbchen)
80% E.coli
Proteus mirabilis
Klebstellen
sonstige:
Enterokokken
Staph. saprophyticus
Ureaplasma urealyticum
bei Kindern häufig Adenoviren
Algurie
Schmerzen beim Wasserlassen
signifikante Bakteriurie
ab 10 hoch 5 (bei Symptomen reichen auch hoch 3) KBE/mL
wenn der Urin suprapubisch entnommen ist ist jede Bakteriurie auffällig
Interstitielle Zystitis
Definition: Seltene, abakterielle und schmerzhafte Zystitis mit chronischem Verlauf und Fibrosierung der Harnblasenwand Ätiologie: Unklar Klinik Chronische Pollakisurie Suprapubische Schmerzen Diagnostik Zystoskopie: Als pathologisches Korrelat gilt eine Mastzellinfiltration in zystoskopischen Harnblasenprobebiopsien als wegweisend Therapie Keine kausale Therapie bekannt
Unkomplizierte Urozystitis
Therapie 1 Wahl!
Frauen
Fosfomycin-Granulat (einmalig)
oder Pivmecillinam
oder Nitroxolin
Unkomplizierte Urozystitis
Therapie 2 Wahl!
Nitrofurantoin (NW Lungenfibrose!) oder Fluorchinolone Ciprofloxacin oder Levofloxacin oder Ofloxacin oder Cephalosporine Cefpodoximproxetil Cefuroxim oder Trimethoprim (+ Sulfamethoxazol): Nur bei Kenntnis der lokalen Resistenzlage Cotrimoxazol (Trimethoprim/Sulfamethoxazol) Trimethoprim
Urozystitis in der Schwangerschaft Therapie
Hier wird im Gegensatz zu “normalen” Patienten auch schon eine symptomlose Urozystitis behandelt
Orale Cephalosporine (zB Cefuroxim) oder Penicilline zB Amoxicillin oder Pivmecillinam
Therapie der Dranginkontinenz
Mittel der 1. Wahl
Anticholinergika
Wirkung: Kompetitive Blockade von Acetylcholin an den muskarinischen Acetylcholinrezeptoren → Parasympathikuswirkung gemindert → Hyperaktivität des M. detrusor vesicae nimmt ab → weniger Harnblasenentleerungen
Wirkstoffe Bei Erwachsenen Oxybutynin Solifenacin Trospiumchlorid Darifenacin Bei Kindern: Oxybutynin
Anticholinerge Nebenwirkungen Mundtrockenheit Tachykardie Glaukom Alternativen oder kombinierte Gabe Alpha-Rezeptor-Blocker: z.B. Tamsulosin Weitere Parasympatholytika: z.B. Butylscopolaminbromid Trizyklische Antidepressiva: z.B. Imipramin (anticholinerge Wirkkomponente) Flavoxat
Mittel der 2 Wahl/ Ultima Ratio
Botulinum-Toxin in Harnblasenwand
Ileumaugmetationsplastik
Zystektomie mit Bildung einer Ileumneoblase oder Ileumkonduit
Ätiologie der Dranginkontinenz
- motorisch (Autonome Detrusorhyperaktivität)
- Sensorisch (Pathologisch gesteigerte Empfindlichkeit der Harnblase mit Auslösung einer reflektorischen Harnblasenentleerung)
Klinik Dranginkontinenz
Imperativer starker Harndrang mit plötzlichem Urinabgang
erhöhte Miktionsfrequenz
Uroflowmetrie
Glockenförmig mit abgeflachter Kurve
Glockenförmig ist normal, die abgeflachte Kurve deutet auf eine Obstruktion zum Beispiel durch ein Prostataadenom hin
Miktionsurethrogramm
Retrograde Befüllung der Harnblase mit Kontrastmittel
Röntgenologische Untersuchung während des Miktionsvorgangs mit Darstellung der Harnleiter und Harnröhre
Indikation: Diagnostik von vesikoureteralem Reflux und Harnröhrenstenosen
Hydrozele testis
chmerzlose Flüssigkeitsansammlung zwischen den serösen Hodenhüllen im Skrotum
Varikolzele testis
Erweiterung des Venenkonvoluts im Hodenbereich (Plexus pampiniformis)
Spermatozele
Zystische Struktur des Nebenhodens, ausgehend vom Samenstrang und i.d.R. Spermien enthaltend
Hydrozele testis
Ätiologie, klinik, diagnostik therapie
Ätiologie:
Postentzündlich
Traumatisch
Idiopathisch
Ätiologie der juvenilen Hydrozele
Meist infolge Obliterationsstörungen des Processus vaginalis
Klinik:
Prall-elastisches, vergrößertes, schmerzloses Skrotum
Diagnostik:
Diaphanoskopie (mit kalter Lampe durchleuchten und wenn es durchschimmert ist dort nichts “im weg”)
Sonographie des Skrotums mit Nachweis von echoarmer Flüssigkeit
Therapie
Bei Säuglingen: Spontane Rückbildung möglich
Bei Patienten ≥1 Jahr: Immer OP!
Varikozele testis
Ätiologie
Idiopathisch/primär
Infolge einer Abflussbehinderung
Meist linksseitig (80%) aufgrund der rechtwinkligen Mündung der V. testicularis in die V. renalis
Symptomatisch/sekundär
Infolge Kompression der V. testicularis
Beidseitig möglich, insb. durch eine Raumforderung im Retroperitoneum (z.B. M. Ormond, Lymphom) oder postthrombotisch (Plexus pampiniformis)
Varikozele Testis
klinik, diagnostik
klinik:
initial schmerzlose Vergrößerung des Skrotums
Missempfindung durch Größenzunahme möglich
Diagnostik
Untersuchung im Stehen: Palpatorisch weiche Stränge im Skrotum, entlang des Samenstranges, Gefäßknäuel (“Sack voller Würmer“)
Vergrößerung bei Valsalva-Manöver
Verkleinerung bei Lageänderung (“Hinlegen”) bei primärer Varikozele
Sonographie
Farbdoppler-Sonographie
Varikozele Testis
Therapie
Mikrochirurgische subinguinale Resektion
Offen-chirurgische Verfahren (meist mit mikrochirurgischer Resektion des Plexus pampiniformis)
Sklerosierung/Embolisierung
Prostatitis akut und chronisch
v.a. E.coli, und Enterobacteriaceae
chronische Prostatitis
bakterielle Protatitis > 3 Monate
Chronisches pelvises Schmerzsyndrom (CPPS)
kein bakterieller Nachweis trotz chronischen, prostatitischen Beschwerden
kann unterteilt werden in entzündliches CPPS und nicht entzündliches
Asymptomatische Prostatitis
Nachweis einer Entzündung (zB Leukospermie) ohne Symptomatik
akute bakteriellen Prostatitis
klinik
-Perineale Schmerzen, Schmerzen bei der Defäkation
Fieber, Schüttelfrost
Dysurische, pollakisurische Beschwerden, ggf. Harnverhalt
Komplikationen: Prostataabszess, Urosepsis
Chronische Prostatitis Diagnostik
Abstriche der Harnröhre zum Ausschluss einer Chlamydieninfektion
4-Gläser-Probe (nach Meares und Stamey)
Bestimmung der Lokalisation einer Infektion durch Kulturen unterschiedlicher Urinportionen
1. Portion (Anfangsurin, erste 10–20 mL): Urethra
2. Portion (Mittelstrahlurin): Blase, obere Harnwege
3. Portion (Prostataexprimat, während Prostatamassage ): Prostata
4. Portion (Exprimaturin, nach Prostatamassage): Prostata
DRU
Sono (transrektal)
Therapie der akuten Prostatitis
Bei leichtem Verlauf: Fluorchinolone (z.B. Levofloxacin)
Bei schwerem Verlauf
Wenn zuvor keine Fluorchinolontherapie erfolgt ist: Fluorchinolone der Gruppe II oder III (z.B. Levofloxacin )
Bei Sepsis infolge einer Prostatitis: Kombination mit Gentamicin
Bei Vortherapie mit Fluorchinolonen: Cephalosporine der III. Generation (z.B. Ceftriaxon) oder IV. Generation (z.B. Cefepim )
Alternative, insb. bei Risiko für Pseudomonas aeruginosa: Acylaminopenicillin + Beta-Laktam-Inhibitor (z.B. Piperacillin/Tazobactam) in Kombination mit Ciprofloxacin als zweites pseudomonaswirksames Antibiotikum
Gesamttherapiedauer: 4–6 Wochen anstreben,
Bei Restharn und Fieberpersistenz: Einlage eines suprapubischen Dauerkatheters zur Harnableitung
Pyelonephritis Erreger
Enterobacteriaceae
70% E.coli,
Proteus mirabilis
Klebsiellen
Pyelonephritis
Therapie
- Wahl: Fluorchinolone (oral)
Ciprofloxacin
oder Levofloxacin
Alternativ: Cephalosporine
Alternativen bei nachgewiesener Sensibilität des Erregers
Amoxicillin/Clavulansäure
oder Cotrimoxazol
Beim schweren Verlauf kann noch alternativ Ceftriaxon
oder Ampicillin/Sulbactam
oder Piperacillin/Tazobactam
oder Meropenem
Vesikoureteraler Reflux
Epidemiologie
hohe Inzidenz im Neugeborenenalter 60%
mehr Mädchen
Primärer: kongenital -> unreifes Ostium, welches nicht richtig in Blase geschlossen wird
Sekundär: Folge von Entzündung, neuerogene Schäden, iatrogen
Megaureter mit Reflux
Angeborene Erweiterung des Harnleiters
Megaureter ursächlich für ca. 20% der pränatalen Hydronephrosen
Ätiologie
Primäre Obstruktion aufgrund eines Entwicklungsfehlers des Ureters mit Aperistaltik
Sekundäre obstruktion
Therapie des Vesikouretreralen Reflux
Hohe Spontanheilungsrate (gerade bei angeborenen)
OP erst indiziert bei Reflux >4, Verschlechterung der realen Funktion, rezidivierende nicht kontrollierbaren Infekten!!
Durchführung:
Endoskopisch mittels Unterspritzung des Harnleiterostiums mit Silikon
Offen operativ:
Verschiedene Methoden der anti-refluxiven Harnleiterneuimplantation
Ureter-Ureterostomie
Nephroureterektomie bei szintigraphischer Nierenfunktion unter 20%
M. Ormond
Ätiologie
Primäre Form (M. Ormond)
Idiopathisch, wahrscheinlich autoimmuner Genese
Sekundäre Form (Ormond-Syndrom) Iatrogen Medikamentös Chronische Entzündungsprozesse Autoimmunkrankheiten
M. Ormond
Pathophysiologie
Retroperitonealer Raum wird zu Bindegewebe umgebaut → Gefäße, Ureteren und Nerven werden ummauert und medialisiert → venöse Stauung, Harnstauungsniere, Flankenschmerzen
Prozess beginnt meist kaudal und setzt sich nach kranial fort
M. Ormond
Klinik
Unspezifische Symptome wie Rückenschmerzen, Druckgefühl in den Flanken
Einschränkung der Nierenfunktion durch Stauung
Ummauerung großer Gefäße → Abflussbehinderung → Beinödeme und Ausbildung von Varikozelen
Medialverlagerung und Stenosierung der Ureteren mit Harnstauungsniere
M. Ormond
Therapie
GC über 6 Monate
evtl. erweitern auch Immunsuppression
oder bei Harnstau OP Ureterolyse und Verlegung des Harnleiter nach intreperitoneal
Meyer-Weigert-Regel
Bei Ureter duplex (das heißt einer fehlerhaften Anale, bzw. zwei Brettern pro eine Niere) mündet der Harnleiter für die kraniale Nierenanlage immer kaudal des Harnleiters für die untere Nierenanlage in die Harnblase!
Ren mobilis (Nephroptose)
Senkniere durch verminderte renale Fettkapsel (schlanke Menschen, Anorexia nervosa)
Übermobilität der Niere
Symptome
Schmerzen in der Flanke und im Unterbauch im Stehen (Senkung mit Schmerzen durch Zug)
Schmerzrückbildung im Liegen
Therapie:
Konservativ: Training der Bauchmuskulatur und Anpassung eines stabilisierenden Korsetts
Operativ: Laparoskopische Nephropexie (Fixierung am M. psoas)
Pendelhoden
Passagere Verschiebung des Hodens in den Leistenkanal durch Kremasterkontraktion, bei Entspannung folgenlose Repositionierung ins Skrotalfach
Keine Therapie notwendig
Gleithoden
Luxierbarkeit des Hodens ins Skrotalfach passager möglich, jedoch nach Manipulation sofortige Reposition in die Leiste
Maldescensus testis (Kryptorchismus)
Ätiologie: Androgenmangel meist Ursache für Maldeszensus testis
Therapie
Konservativ: Gabe von β-HCG oder GnRH
Operativ
Orchidopexie: Freilegung und Befestigung des Hodens im Skrotalfach beidseits
Orchiektomie: Entfernung des betroffenen Hodens
Prinzipien
Notwendigkeit einer engmaschigen urologischen Überwachung und möglichst frühzeitige Therapie bei erhöhtem Risiko für Hodentumoren und Infertilität
Spätere Entdeckung (>2 Jahre) eines Kryptorchismus sollte bei erhöhtem Entartungsrisiko zur Orchiektomie führen
Fournier-Gangrän
Definition: Nekrotisierende Fasziitis des äußeren Genitals
Epidemiologie: Sehr seltene Erkrankung, meist Männer zw. 30–70 Jahren
Verlauf: Schnelles Fortschreiten der Infektion trotz verhältnismäßig unauffälligem Lokalbefund möglich
Komplikation: Urosepsis
Therapie
Sofortige, radikale Exzision des betroffenen Gewebes bis ins Gesunde → sekundäre Wundheilung → spätere plastische Deckung
Dreifache Antibiotika-Therapie mit Cephalosporinen, Gentamicin und Metronidazol
Intensivmedizinische Überwachung
-> wenig Klinik, ohne Letalität
Stressinkontinenz
Belastungsinkontinenz
Unwillkürlichen Urinverlust bei Belastung. Ursächlich ist eine abdominelle Druckerhöhung mit konsekutiver Erhöhung des Harnblasendrucks oberhalb des Harnröhrenverschlussdrucks bei vorgeschädigter Beckenbodenmuskulatur.
Schweregrade nach Stamey (Stressinkontinenz)
Grad I: Urinverlust beim Husten, Niesen und Lachen
Grad II: Urinverlust beim Gehen (Laufen) und Aufstehen
Grad III: Urinverlust im Liegen
Bonney-Test
Blasenhalselevationstest
Zunächst muss die Patientin husten, wenn sie Urin verliert wird mit einer Klemme oder mit den Fingern von vaginal die Harnröhre angehoben. Wenn daraufhin bei erneutem Husten kein Urin mehr austritt, ist der Bonney- Test positiv und eine behandelbare Stressinkontinenz nachgewiesen.
Therapie der Stressinkontinenz
Konservative Therapie Gewichtsreduktion Regelmäßige Miktion Beckenbodentraining Elektromagnetische Beckenbodenkontraktionen
Medikamentöse Therapie
Östrogenbehandlung der Vulva und der Vagina (da auch Schleimhautschwund durch Östrogenmangel das auslösen kann)
Gabe von Duloxetin zur Verstärkung der Sphinkterkontraktion möglich
Operative Therapie
Einlage von Bändern zur Elevation der Harnröhre
Tension-free vaginal tape (TVT)
Transobturator tape (TOT)
Offen-operative Verfahren
Abdominale Kolposuspension nach Burch (noch Goldstandard)
Reflexinkontinenz
Unkontrollierte Harnabgänge ohne Anlass, die der Betroffene nicht spürt.
(Läsion des motorischem Neurons oberhalb S2)