Dermatologie Flashcards
Zoster Verlaufsformen
Zoster sine herpete: Fehlen von Läsionen
Zoster generalisatus: Generalisierte Läsionen, ggf. sekundär hämatogene Streuung und Organmanifestationen
–> fakultatives kutanes paraneoplastisches Syndrom; die Malignomsuche wird daher dringend empfohlen!
Zoster ophthalmicus: Zoster des Auges mit Befall des N.
ophthalmicus
Zoster oticus: Zoster des Ohrs, ggf. mit Befall des N. vestibulocochlearis und/oder N. facialis
Hutchinson-Zeichen
(Zoster ophthalmicus): Herpetiforme Hautläsion im Bereich der Nasenspitze als Erstsymptom eines Herpes zoster
Post Herpes Zoster Neuralgie
Definition
Therapie
nach 4 Wochen schmerzfreiem Intervall starke schmerzen in dem Dermatom
Häufigkeit: 10–15% aller Fälle mit Herpes zoster
Alter: Bis zu 50% aller Fälle betreffen ältere Menschen (>60 Jahre), bei Kindern selten
Medikamentöse Therapie der Post-Zoster-Neuralgie Erwachsene: Antikonvulsiva mit Wirkung auf neuronale Calciumkanäle (Gabapentin, Pregabalin) Amitriptylin Topische Therapeutika Lidocain-Pflaster Capsaicin-Hochdosis-Pflaster Bei starken Schmerzen: Opioide
NSAR Sinnlos!!! (ASS kontraindiziert)
Akute intermettierende Porphyrie
AD, 30 Jahre, Mut Chrom 11
Auslöser, Pille, Medis, Alkohol, Stress, Hunger, Dehydration, OP
Klinik: (Trias)
Akutes Abdomen
Psychische Veränderungen (Auch Lähmungen)
Tachykardie
Diagnostik:
Ausscheidung von Metaboliten des Porphyrinstoffwechsels im Urin bei akutem Schub (Delta-Aminolävulinsäure und Porphobilinogen)
50% zeigen rötliches Nachdunkeln des Urins bei Sonneneinstrahlung
Therapie:
Senkung der δ-Aminolävulinsäure-Synthase-Aktivität: Hämarginat und Glukose
Porphyrie cutanea tarda
gehört zu chronischen hepatischen Porphyrien
40-70J, AD oder Erworben durch Leberschäden
Defekt in Uroporphyrinogen-III-Decarboxylase
Auslöser: Pille, Alkohol, Infektionen
Patho: Akkumulation der Zwischenprodukte–> Phototoxität und lichtinduzierte Hautschäden
Klinik:
Flüssigeitgefüllte Blasen an sonnenexponierten Hautarealen, schlechte Wundheilung
außerdem Hyperpigmentierungen
Hypertrichose (zuviele Haare)
Sklerodermieartige Veränderungen an Stirn und Kopfhaut
Bie homygoter Mut-> Hämochromotase
Diagnostik. Leberschäden Sono/Labor
Porphyrinausscheidung im Urin (Urin zeigt Rotfluoreszenz im Woodlicht)
Therapie:
Aderlässe, Chloroquin (bildet mit Porphyrinen wasserlösliche Komplexe, die über die Nieren ausgeschieden werden)
Lebertoxische Sachen meiden!
Therapie der Candidamykose
Egal wo (Vagina, Balanitis, intergrinöse, Mund, etc) 90% Candida albicans
Lokale Therapie:
Topische Antimykotika: Ciclopirox-, Nystatin- oder Clotrimazol-haltige Salben
Ggf. in Kombination mit Zäpfchen (z.B. bei einer Vaginalmykose)
Systemische Therapie
Indikation: Vor allem bei Immunsuppression/Organbefall
Erste Wahl: Orale antimykotische Therapie mit Fluconazol (seltener Itraconazol)
Bei Fluconazolresistenz (z.B. bei Infektion mit primär Fluconazol-resistenten Spezies wie Candida krusei): Caspofungin
Bei schweren Verläufen: Amphotericin B
Dellwarzen
Molluscum contagiosium -Virus
weltweit, häufig bei Kids
Stecknadel- bis erbsengroße Pappeln mit zentraler EIndellung beim Ausdrücken kommt talghaltige Masse raus (Molluscumbrei)
Augen, Genitalien, Beugen, Rumpf
durch Kratzen Autoinokulation
Heilt nach Monaten spontan ab oder man macht eine Kürettage oder Vereisung
Eczema mollucusatum
generalisierte Befall von Dellwarzen bei HIV Patienten
Warzen können hier bis 2 cm groß sein
Erythrasma
eine Infektion der Haut mit Corynebacterium minutissimum, einem Bakterium der normalen Hautflora.
- geren im feuchten Milieu (Hautfalten)
- leicht schuppende, schmerzlose Hautrötung, auch kein Juckreiz
- schraf begrenzte rotbraune Makula
-WoodLicht Kaminrot!!
In der Regel keine Therapie (Hautpflege, trocken Halten)
Intertrigo
Definition: Dermatitis, die insb. die Hautfalten betrifft (submammär, inguinal, interdigital)
Klinik
Schmerzende, scharf begrenzte und hochrote Erosionen (großflächig) bis hin zu Mazerationen, teilweise Schuppung
Bei Candidabefall: Satellitenherde
Bei Superinfektion: Süßlicher Geruch
Komplikationen: Sekundärinfektion mit Pilzen (vorwiegend Candida albicans = intertriginöse Candidose) oder Bakterien
Therapie
Kausal: Gewichtsreduktion, Tragen weiter geschnittener Kleidung
Hautpflege, Trocknung
Optionen zur Wundbehandlung
Sitzbäder bzw. Feuchtverbände (insb. bei Superinfektion und Verkrustungen)
Topische Glucocorticoide
Ggf. zusätzlich Applikation zinkhaltiger Salben oder Pasten
Bei Candidabefall: Lokale Candida-wirksame Antimykotika
Bei Superinfektion: Ggf. zusätzlich topische Antibiotika
Malassazia furfur funfacts
Diagnostik:
Hobelspanphänomen: Auslösen einer feinen weißlichen Schuppung bei Bestreichen eines betroffenen Areals
Mikroskopie mit Tesafilmabstrich
Impetigo contagiosa
sehr häufige Hautinfektion bei Kindern
Staph. aureus ausgelöst –> große Blasen
Strep. ausgelöst –> kleine Blasen
Blasen die aufgehen und sich als honiggelbe Krusten präsentieren
besondern Nase, Mund, behaarte Kopfhaut
Therapie: Antiseptikum Chlorhexidin Topische Antibiotikatherapie Fusidinsäure Ggf. systemische Antibiotikatherapie Mittel der 1. Wahl: Cephalosporine der 1. Generation Bei Penicillinallergie Clindamycin oder Erythromycin
Polymorphe Lichtdermatose
Sonnenallergie
gegen v.a. UV-A Strahlen
Therapeutisch im Winter Vorbereitungsstrahlung mit UV B
Ätiologie Angioödem
Allergisches Angioödem (Histamin vermittelt) → Auftreten von Urtikaria
Nichtallergisches Angioödem → Keine Urtikaria
- Hereditäres Angioödem: C1-Esterase-Inhibitor-Mangel (Bradykinin vermittelt)
- Erworben: Lymphoproliferative Erkrankungen
- Medikamenten induziertes Angioödem (ACE-Hemmer, selten AT1-Blocker, ASS)
- Idiopathisches Angioödem
Angioödem Therapie
Allergisches Angioödem
Akut: Corticosteroide i.v., Antihistaminika i.v., eventuell Adrenalin
Prophylaxe: Allergenkarenz
Hereditäres Angioödem
Akut: Bradykinin-B2-Rezeptor-Antagonisten (Icatibant), C1-Esterase-Inhibitor-Substitution, ggf. FFP
Hereditäres Angioödem
Klinik
Wie bei allen Angioödemen: Schwellung des Gesichts (Mund, Augenlider, Zunge)
Bei Larynxbeteiligung: Dyspnoe und inspiratorischer Stridor (NOTFALL)
Abdominelle Beteiligung (Schmerzen/Koliken), Angioödem auch an Extremitäten oder Stamm
Mögliche Auslöser der Attacken: Traumen, Operationen, Menstruation, Infektionen (Helicobacter pylori) oder Medikamente (z.B. ACE-Hemmer, Östrogene)
Allgemein
Gabe von GC und Antihistaminika hier wirkungslos!
Staphylococcal scaled scin syndrom
Lebensbedrohliche, blasenbildende Erkrankung mit durch Staphylokokken-Toxin (Exfoliatin Oder B) ausgelöster Abhebung der Haut. Meist geht der Erkrankung eine mukokutane Infektion (z.B. Pharyngitis oder Otitis) voraus. Betroffen sind vor allem Säuglinge und Kleinkinder sowie immungeschwächte Erwachsene.
- ->Blasenbildung intreepidermal zwischen Stratium corneum und granulosum
- positives Nikolsky 1 Zeichen
- Fieber
- diffuse Rötung des ganzen Körpers
–> KEINE Schleimhautbeteiligung (DD zur Steven Johnson Syndrom wo CSHleinhäute obligat mit befallen sind)
Therapie:
Antiseptikum
Antibiotikum (zB Flucloxacillin)
KEINE GC!!
Letalität 1%
Medikament gegen Läuse
Dimeticon
Tüpfelnägel
Einige bis viele kleine trichterförmige Einziehungen der Nagelplatte
Bei Psoriasis
Sonderformen der Psoriasis
Erythrodermische Psoriasis:
Schwere Verlaufsform der Psoriasis, bei der das gesamte Integument betroffen sein kann
Hauteffloreszenz: Generalisierte erythematöse Infiltration mit diffuser Schuppung
Weitere Symptome: Ausgeprägtes Krankheitsgefühl mit Temperaturregulationsstörungen, Fieber, Schüttelfrost
Komplikationen: Dehydratation
Psoriasis inversa :
Auftreten von Effloreszenzen an den Beugen der großen Gelenke, ohne gleichzeitige Erkrankung der Prädilektionsstellen
Psoriasis intertriginosa: Typisch ist ein Befall der Hautfalten (Rima ani, Achseln, etc.) mit Fehlen der typischen psoriatischen Schuppung
Psoriasis Arthritis
v.a. Hände, Füße, Wirbelsäule
HLA B 27 positiv
Peripherer Typ (am häufigsten):
Befall der kleinen Gelenke der Extremitäten (vor allem Fingerend- und Mittelgelenke)
Zunächst schmerzhafte Weichteilschwellung (symmetrisch), im Verlauf Gelenkdestruktionen und gelenknahe Osteoporose
Häufig gesamter Strahl befallen (Daktylitis, „Wurstfinger“ bzw. „Wurstzehe“)
Evtl. Teleskopfinger (Verkürzung, Verstümmelung der Finger)
Häufig begleitet von Tendopathie/Tendinitis (Enthesitis)
Typisch hier Pencil in Cup Phänomen
Zentraler Typ (selten):
Befall der Wirbelsäule und der großen Gelenke
Bechterew-ähnliches Krankheitsbild mit Versteifung des Iliosakralgelenks und der Wirbelsäule möglich
typisch hier “Parasyndesmosen” Syndesmoren die nicht ganz zueinander finden wie echte es tun
Psoriasis pustulosa
Hier handelt es sich um sterile Leukozytenansammlungen in den Pusteln
Psoriasis pustulosa palmoplantaris (Babara-Königsbeck)
Assoziation zu Nikotinabusus
Gleichzeitiges Auftreten von Psoriasis vulgaris möglich
Effloreszenz: Weiße, sterile Pusteln auf erythematösem Grund im Bereich der Handflächen, Fußsohlen und Finger
Psoriasis pustulosa generalisata (Typ Zumbusch)
Charakteristika: Befall der Mundschleimhaut
Effloreszenz: Generalisierte Erythrodermie, auf der sich konfluierende, weiße Pusteln am gesamten Körper entwickeln
Verlauf: In Schüben auftretend, mit ausgeprägter Allgemeinsymptomatik (Fieber, Schwäche, Schüttelfrost) → Lebensgefährlich
Psoriasis Therapie
Alle: Harnsäure und Salicylsäure zu Keratolyse topisch
Topische Mittel: -lokale GC Betamethasonbenzoat Mometasonfuroat Epidermisatrophie bei chronischer Anwendung Gefahr: Rebound-Phänomen bei Absetzen
-Vitamin-D-Analoga Calcipotriol
Bei hoher Dosierung ist aufgrund der Resorptionseigenschaften der Haut auch eine systemische Wirkung zu erwarten!
-Synthetische Teerderivate Dithranol
Starke Rötung, Brennen und Verfärbung der Haut möglich
-Teerpräparate Steinkohlenteer
Photosensibilität
Phototherapien:
-UV- B Phototherapie
-PUVA Kombination von UV-A mit Psoralen
Ablauf:
Applikation von Psoralen
-Topisch (Bad, Creme) zur Schonung der gesunden Haut und zur Reduzierung der Nebenwirkung
-oder Systemisch (Tablettenform)
Bestrahlung mit UV-A-Strahlung
Nebenwirkung: Risiko für Plattenepithelkarzinome der Haut↑ (strenge Indikationsstellung!)
Systemisch: -Retinoide (Isotretinoin, Acitretin) -Fumarsäure -Immunsuppressiva -Methotrexat -Ciclosporin A CAVE! Erhöhung des Plattenepithelkarzinomrisikos um 50% bei vorausgegangener oder gleichzeitiger PUVA → Keine Kombination mit der Phototherapie wegen des erhöhten Malignomrisikos! -Biologicals TNF-α-Antagonisten: Infliximab, Adalimumab -NSAR
Bei Psoriasis mit Gelenken immer Immunsupp plus NSAR !!!!
Lichen ruber planus (Knötchenflechte)
Def, klinik
häufig
idiopathisch, assoziiert mit Hepatitis B und C
Handbeuge, unterer Rücken, Kniebeuge, Unterschenkel, Genitoanalregion
Flache, meist polygonale, gerötete Papeln mit scharfer Begrenzung, die initial zentral eingedellt sein können
Anordnung in größeren Gruppen, teilweise zu Plaques konfluierend
An der Oberfläche der Papeln durchscheinende, weißliche „Wickham“-Streifung
Mit Jucken!! Jucken an den Handgelenken an den Ruber denken !!
Ein Lichen ruber der Schleimhäute gilt als Präkanzerose und erfordert engmaschige Kontrollen der Mundschleimhaut!