Auge Flashcards

1
Q

Uvea (Gefäßhaut)

Anatomie

A

Drei Abschnitte:

1: Iris
2: Corpus ciliare mit Pars plana und corona ciliaris (Akkomodation und Produktion des Kammerwassers)

3: Choroidea (Aderhaut) zwischen Retina und Cklera 
besteht aus vier schichten 
-Lamina suprachoroidea
-Lamina vasculosa
-Lamina choroidocapillaris
-Lamina basilaris
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2
Q

Uveitis Klassifikation

A

Nach Lokalisierung der Entzündung Unterscheidung in Uveitis anterior (Iritis und Iridozyklitis), Uveitis intermedia (Zyklitis, Pars planitis) oder Uveitis posterior (Chorioiditis, Chorioretinitis, Retinochorioiditis)

häufigste ist Uveitis anterior

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3
Q

Uveitis anterior

Ätiologie

A

Ätiologie
Idiopathisch
Erkrankungen mit HLA-B27-Assoziation und andere Systemerkrankungen (z.B. M. Bechterew, Reiter-Syndrom, M. Crohn, Colitis ulcerosa, M. Behçet, Sarkoidose, (juvenile) rheumatoide Arthritis, Psoriasis-Arthritis)
Infektiös (z.B. Herpes-simplex-Virus, Zytomegalie-Virus, Varizella-zoster-Virus, Leptospirose, bei Borreliose oder Syphilis sowie durch perforierende Bulbustraumata)

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4
Q

Uveitis anterior

klinik

A

Dumpfe Schmerzen im Bereich der Augen und/oder der Stirn (Beteiligung der Ziliarnerven)
Photophobie
„Rotes Auge“
Epiphora (Tränenträufeln)
Reduzierte Sehschärfe
Chronische Uveitiden können symptomarm und ohne die klassische Rötung des Auges verlaufen!

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5
Q

Uveitis anterior
Diagnostik
und Komplikation

A

Diagnostik
Spaltlampenuntersuchung
-Ziliare Injektion (vermehrte Füllung der Gefäße)
-Gemischte Injektion
-Synechien
-Entzündungszellen in der Vorderkammer (bis zum Hypopyon )
-Tyndall-Phänomen (durch Eiweiß Trübung des Kammerwassers)
-Beschläge am Hornhautendothel (Präzipitate)
-Reizmiosis
-Verwaschene Irisstruktur
Bindehautabstrich bei Verdacht auf infektiöse Uveitis
Tonometrie (Druckmessung)
Umfelddiagnostik bei Verdacht auf systemische Erkrankung

Komplikationen
Hintere Synechien , vordere Synechien
Katarakt
Sekundärglaukom
Bandförmige Hornhautdegeneration
Seclusio pupillae und Iris bombata/bombée (Vorwölbung der Iris)
Occlusio pupillae
Phthisis bulbi (Schrumpfen des Augapfels)
Sehr selten: Assoziation mit akuter Retinanekrose

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6
Q

Uveitis anterior

Therapie

A

Allgemeine Therapie
Hochdosierte Glucocorticoidtherapie (lokal, ggf. systemisch; nicht bei infektiöser Uveitis!)
Mydriatika (lokal, z.B. Atropin, Scopolamin)
Bei ausgeprägten Befunden ggf. Immunsuppressiva (z.B. Azathioprin, Ciclosporin)
NSAR (lokal, ggf. systemisch)
Engmaschige Verlaufsuntersuchungen
Spezielle Therapie
Bei infektiöser Uveitis: Antibiotische/antivirale Therapie (lokal, ggf. systemisch)
Bei erhöhtem Augeninnendruck: Drucksenkende Therapie
Bei Systemerkrankung: Therapie der Systemerkrankung
Bei Komplikationen: Ggf. auch chirurgische Intervention (z.B. Katarakt-Operation, drucksenkende Operation)
Prognose
Häufig nach wenigen Tagen Symptomlinderung, dennoch muss die Therapie über einige Wochen fortgeführt werden
Chronisch-rezidivierender Verlauf in ca. 25% der Fälle → Häufig Komplikationen

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7
Q

Uveitis intermedia

A

Entzündung des ZIliarkörpers
ähnlich wie die anterioi nur schmerzhafter

Unterschied in der Diagnostik bei der Ophthalmoskopie zeigt sich eine “Viritis” mit viele Zellen im GLaskörper dadurch schneeballartig verdichtet

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8
Q

Uveitis posterior

A

Definition: Eine Uveitis posterior kann mit Entzündung des Glaskörpers (Vitritis), der Chorioidea (Chorioiditis) und der Retina (Retinitis, Chorioretinitis, Retinochorioiditis) einhergehen

Ätiologie
Idiopathisch
Rheumatologische Erkrankungen (z.B. Vaskulitiden wie M. Behçet, oder Kollagenosen wie SLE)
Entzündliche Darmerkrankungen (M. Crohn, Colitis ulcerosa)
Viren (z.B. Varizella-zoster-Virus, Herpes-simplex-Virus, kongenitale Röteln, Zytomegalievirus)
Bakterien (z.B. Tuberkulose, Syphilis, Borreliose)
Pilze (z.B. Candida, Histoplasmose, Cryptococcus bei AIDS)
Parasiten (z.B. Toxoplasmose)

Symptome/Klinik
Sehverschlechterung
Keine Schmerzen!!!!!!!!!!!!!

Eine Uveitis posterior verläuft (im Gegensatz zur Uveitis anterior und intermedia) schmerzfrei, da die Aderhaut nicht sensibel innerviert ist!

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9
Q

Uveitis posterior

Diagnostik

A
Viritis (Glaskörpertrübung) 
Chorioiditis 
Aktive Entzündungsherde: Gelb-grau, unscharf begrenzt
Inaktive Entzündungsherde: Weiß-braune, gut abgegrenzte Narben mit dunkel pigmentiertem Saum
Retinitis
Weiße, trübe, unscharf begrenzte Herde
Weitere mögliche Veränderungen
Vaskulitis
Neovaskularisationen
Exsudative Netzhautablösung
Papillitis, Papillenödem
Granulome (Sarkoidose)
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10
Q

Uveitis posterior

Komplikation und Therapie

A

kom: Gesichtsfeldausfälle, Visuseinschränkung

Therapie: je nach Ätiologie

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11
Q

Rubeosis iridis

Therapie

A

Pathologische Neovaskularisationen der Iris, i.d.R. durch ischämische Erkrankungen der Netzhaut bedingt

Therapie:
Panretinale Laserkoagulation
Injektion von VEGF-Inhibitoren
Behandlung der Grundkrankheit
Bei Sekundärglaukom: Medikamentöse oder chirurgische Senkung des Augeninnendrucks
Komplikationen
Vorderkammerblutungen (Hyphäma)
Verlegung des Kammerwinkels durch neugebildete Gefäße → Sekundäres Winkelblockglaukom → Komplikationen bis zur Erblindung
Prävention
Rechtzeitige Behandlung von ischämischen Netzhauterkrankungen

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12
Q

Aderhautmetastasen

A

Häufigste maligne intraokulare Tumoren
Meist von Mamma- oder Bronchialkarzinomen ausgehend
Funduskopie: Grau-weiß-gelbe Tumoren, häufig seröse Netzhautabhebung
In 30% der Fälle beidseits
Werden in 30% vor der zugrundeliegenden Tumorerkrankung entdeckt

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13
Q

Iridodialyse

A

Abriss der Iriswurzel vom Ziliarkörper durch Traumata

Diagnostik
Spaltlampenuntersuchung
Pupillenentrundung
Ggf. “zweites Loch” in der Iris zusätzlich zur Pupille
Ophthalmoskopie zum Ausschluss weiterer traumatischer Bulbusverletzungen
Therapie
Bei optischen Störungen: Chirurgische Iridopexie (Annähen der Iriswurzel)

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14
Q

Katarakt

Epidemiologie

A

Sehr häufig, mit steigendem Lebensalter zunehmende Prävalenz
65–74 Jahre: 14% der Männer, 24% der Frauen
Ab 75 Jahre: 39% der Männer, 46% der Frauen
In den Industrienationen jährlich ca. 6–7 Katarakt-Operationen pro 1000 Einwohner
Weltweit ca. 20 Millionen Erblindungen durch Katarakt

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15
Q

Katarakt

Ätiologie

A

Industrienationen am allerhäufigsten senil bedingt!! (>90%)

1% kongenitale
vererbt, durch Infektionen (Röteln, Hepatitis, Mumps, Toxoplasmose)
Galaktosämie (reversibel)

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16
Q

Einteilung der senilen Katarakte nach Morphologie

A
Vordere/hintere Rindenkatarakt (ca. 50%)
Kernkatarakt (ca. 30%)
Hintere Schalentrübung (ca. 20%)
Reife (mature) Katarakt 
Überreife (hypermature) Katarakt
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17
Q

Katarakt klinik

A
Die Symptome entstehen meist schleichend und hängen stark von Lokalisation und Ursache der Trübung ab. Typische Symptome können sein:
Sehverschlechterung
Grau-in-grau-Sehen
Zunahme des Blendungsempfindens
Veränderung des Farbensehens
Monokulare Doppelbilder
Myopie (bei Kernkatarakt)
Hyperopie (bei Rindenkatarakt)
Besonderheiten bei kongenitaler Katarakt
Kongenitale Katarakte zeigen in der Regel andere Symptome als erworbene Katarakte. Folgende Symptome sind möglich:
Leukokorie
Strabismus
Nystagmus
Verzögerung der motorischen Entwicklung
Deprivationsamblyopie
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18
Q

Katarakt Diagnostik

A

Untersuchung an der Spaltlampe
Grau-gelblich-bräunliche Trübung, je nach Lokalisation (Kern, Rinde, subkapsulär) und Ursache der Katarakt
Untersuchung im regredienten Licht (Trübungen erscheinen dunkel)
Besonderheiten bei der Cataracta traumatica
Bei Bulbusprellung: Vordere rosettenförmige Linsentrübung (Kontusionskatarakt)
Bei perforierenden Linsenverletzungen: Hintere rosettenförmige Linsentrübung

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19
Q

Operative Therapie des Katarakt

A

Operationstechniken
Extrakapsuläre Kataraktextraktion (ECCE, heute Methode der Wahl)
Eröffnung der vorderen Linsenkapsel → Entfernung des Kerns durch Phakoemulsifikation → Entfernung der Linsenrinde unter Bestehenbleiben der Hinterkapsel und Implantation einer Hinterkammerlinse
Intrakapsulär (ICCE, ehemals Methode der Wahl)
Linsenkapsel wird mitentfernt
Größerer Eingriff
Bei subluxierten oder luxierten Linsen

Komplikationen

  • Nachstar nach ECCE (ca. 30% der Patienten)
  • Netzhautablösung (ca. 0,1–3%)
  • Dekompensation einer Fuchs-Endotheldystrophie
  • Verlust des Auges durch expulsive Blutung oder Endophthalmitis in ca. 0,05% der Operationen

Kongenitale Katarakte müssen frühestmöglich operiert werden, um eine Schwachsichtigkeit (Deprivationsamblyopie) zu vermeiden.

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20
Q

akuter Glaukomanfall

A

Akute massive Erhöhung des Augeninnendrucks durch eine Verlegung des Kammerwinkels (meist infolge eines Winkelblocks: Winkelblockglaukom, Engwinkelglaukom)

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21
Q

Chronisches Glaukom

A

ffenwinkelglaukom, Glaucoma chronicum simplex): Chronisch-progredienter Verlust von Sehnervenfasern einhergehend mit pathognomonischer Veränderung der Papille (oft besteht ein erhöhter Augeninnendruck)

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22
Q

Glaukom

Epidemiologie

A

Zweithäufigste Ursache für Erblindung Erwachsener in Deutschland nach der altersbedingten Makuladegeneration (AMD)

15–20% der Erblindeten haben ein Glaukom

8 Millionen Menschen in Deutschland sind Glaukom-gefährdet, 800.000 erkrankt, bei 80.000 besteht die Gefahr der Erblindung durch das Glaukom

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23
Q

Glaukom Ätiologie

A
Akutes Glaukom
Voraussetzung: Flache Vorderkammer (z.B. Hyperopie, kurzer Bulbus)
Auslöser
Mydriasis (Verlegung des Kammerwinkels durch die Iris)
Medikamentös: Mydriatika
Schreck-/Angstreaktion
Dunkelheit
Chronisches Glaukom
Unbekannt
Risikofaktoren
Familiäre Belastung
Hohes Lebensalter
Diabetes mellitus
Dunkle Hautfarbe
Hypotonie, Durchblutungsbeschwerden
Glucocorticoidtherapie etc.
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24
Q

Patholphysiologie der Glaukomformen

A

Normale Physiologie: Innendurck 10-21mmHG
Wasser fließt von der HInterkammer durch die Pupille (1Widerstand) in der Vorderkammer dann durch das Trabekelwerk in den SCHlemm-Kanal und über die Sammelkanäle in die episkleralen venen (2. Widerstand)

Erhöhung des 1. physiologischen Widerstands bei
Geringer Achsenlänge des Auges (kurzes Auge)
Großem Linsenvolumen
Starker Miosis
Verklebung der Iris und der Linse (hintere Synechien)
→ Bei mangelndem Abfluss durch Erhöhung des Pupillarwiderstands: Erhöhung des Hinterkammerdrucks (Pupillarblock)
Erhöhung des 2. physiologischen Widerstands
Offenwinkelglaukom (Glaucoma chronicum simplex)
Primär: Abflussstörung im Trabekelwerk (ca. 90% der Glaukome)
Sekundär: Verstopfung des Trabekelwerks durch z.B. Erythrozyten, Leukozyten usw. im Kammerwasser
Winkelblockglaukom
Primär: Verlegung des Kammerwinkels durch die Iris bei flacher Vorderkammer (Verstärkung durch Mydriasis)
Sekundär: Verlegung des Kammerwinkels durch Narbenbildung, Linsenluxation oder Rubeosis iridis (Neovaskularisationsglaukom )
Kongenitales Glaukom
Trabekelwerk nicht vollständig angelegt oder persistierendes embryonales Gewebe behindert Kammerwasserabfluss (Folge: Vergrößerter Hornhautdurchmesser (>10 mm))

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25
Akutes Glaukom Klinik
``` Starke Augen- und Kopfschmerzen Ausstrahlung in Trigeminusinnervationsgebiete mit Schmerzen und Sensibilitätsstörungen Vegetative Symptome durch Vagusreiz (Erbrechen, Übelkeit) Visuseinschränkung Halos kommen als Prodromi vor Tastbar harter Bulbus Gerötetes Auge Mittelweite, entrundete Pupille ```
26
Normaldruckglaukom
Trotz normalen intraokulären Drucks typische okuläre Glaukom-Veränderungen Schwierige Therapierbarkeit
27
Kongenitales Glaukom | klinik
``` Buphthalmus (große schöe augen) Vergrößerter Hornhautdurchmesser Hornhauttrübung Lichtempfindlichkeit Vermehrte Tränensekretion ```
28
CHronisches Glaukom klinik
Symptomarm, eher unspezifische Beschwerden wie Kopfschmerzen, Brennen des Auges und Rötung möglich Symptome werden meist übersehen Progrediente Gesichtsfeldausfälle Halos auch hier möglich
29
Diagnostik akutes Glaukom
Palpation der Augäpfel im Seitenvergleich: Steinharter Bulbus Spaltlampenuntersuchung: Flache Vorderkammer, ziliare Injektion (rotes Auge), mittelweite, entrundete, lichtstarre Pupille, trübe Hornhaut Ophthalmoskopie: Einblick auf den Augenhintergrund erschwert Visus: Massiv eingeschränkt
30
Chronisches Glaukom | DIagnostik
Augeninnendruckmessung Technik: Meist mittels Applanationstonometrie nach Goldmann → Unter Lokalanästhesie wird ein definiertes Hornhautareal mit einem Druckstempel abgeflacht und die hierfür benötigte Kraft gemessen Beurteilung: Normwert liegt zwischen 10 und 21mmHg, bei Glaukom häufig erhöhte Werte (jedoch nicht obligat) Tagesdruckprofil: Erfassung von Druckschwankungen Ophthalmoskopie: Bei Glaukom Vergrößerung der zentralen Exkavation der Papille und Verschmälerung des neuroretinalen Randsaumes Gonioskopie: Optische Beurteilung des Kammerwinkels mittels Kontaktglas Perimetrie: Nachweis von Skotomen im Gesichtsfeld (zu Beginn typischer bogenförmiger, parazentraler Gesichtsfeldausfall (Bjerrum-Skotom)) HRT (Heidelberg Retina Tomograph): Bildgebende Papillendokumentation
31
Akutes Glaukom | Therapie
Medikamentös Mannit i.v.: Osmotische Augeninnendrucksenkung Carboanhydrasehemmer i.v. (z.B. Acetazolamid): Senkung der Kammerwasserproduktion Lokale Miotika (z.B. Pilocarpin 1% viertelstündig): Freilegung des Kammerwinkels Sympatholytika (z.B. Beta-Blocker wie Timolol): Senkung der Kammerwasserproduktion Evtl. Analgetika und Sedativa Operation Herstellung eines Shunts zwischen Hinterkammer und Vorderkammer Offen-operative Methoden (periphere Iridektomie) Neodymium-YAG-Laseriridotomie keine systemischen Blutdrucksenker!!! da sonts die durchblutung im auge ncoh schlechte wird
32
Kongenitaes Glaukom | therapie
Abolute OP-Indikation
33
Glaskörperverflüssigung (Syneresis)
Zunehmende physiologische Verflüssigung des Glaskörpers durch degenerative Prozesse Epidemiologie: Sehr häufig, Beginn meist im mittleren Erwachsenenalter Symptome/Klinik Meist asymptomatisch Mouches volantes Therapie: Nicht therapiebedürftig; ggf. Therapie bei Auftreten von Komplikationen Verlauf/Komplikationen: Bei fortgeschrittener Verflüssigung: Kollaps des Glaskörpers → Glaskörperabhebung
34
Glaskörperabhebung Ätiologie
Vermehrtes Vorkommen mit steigendem Lebensalter 54. –65. Lebensjahr: ca. 6% 65. –85. Lebensjahr: ca. 65% ``` Am häufigsten altersbedingte hintere Glaskörperabhebung durch degenerative Verflüssigung und Kollaps des Glaskörpers Myopie Bulbustraumata Chorioretinitis Aphakie (Linsenlosigkeit) Verlaufsformen Komplette Glaskörperabhebung Inkomplette Glaskörperabhebung: Noch bestehende Verbindungen/Adhäsionen des Glaskörpers zu seiner Unterlage → Durch Traktion kann ein Riss bzw. ein Foramen der Netzhaut entstehen und zur Netzhautablösung führen ```
35
Glaskörperabhebung | Klinik
Mouches volantes LIchtblitze Netzhautrisse Glaskörperblutungen
36
Glaskörperabhebung | Therapie
bei vollständiger Abhebung verschwindet die Symptomatik da keine Therapie sonst ggf Op bei Netzhautläsionen
37
Asteroide hyalose
Glaskörpertrübung durch die Einlagerung von fetthaltigen Calciumsalzen an das Glaskörpergerüst Ätiologie Unklar Vermehrtes Vorkommen bei Diabetes mellitus, Hypercholesterinämie, Alström-Syndrom Symptome/Klinik Meist einseitig Meist asymptomatisch Diagnostik Ophthalmoskopie: Multiple, weißliche, glänzende, runde Trübungen ("Schneegestöber") Therapie Meist keine Therapie notwendig, da asymptomatisch Ggf. Vitrektomie bei Beeinträchtigung
38
Leukokorie
ist bis zum Beweis des Gegenteils als Retinoblastom zu betrachten
39
Persistierender hyperplastischer primärer Glaskörper
Visuseinschränkung und Leukokorie durch fehlende Rückbildung des embryonalen primären Glaskörpers Epidemiologie Seltene Erkrankung Diagnose wird meist im Säuglings-/Kleinkindalter gestellt
40
Glaskörperblutung
vom Patienten als plötzlich erscheinende schwarze Trübung "Rußregen" oder Visusverlust wahrgenommen Ätiologie Netzhautläsion bei symptomatischer hinterer Glaskörperabhebung Neovaskuläre Gefäße bei ischämischen Retinaveränderungen Proliferative diabetische Retinopathie Ischämischer retinaler Venen(ast)verschluss Altersbedingte Makuladegeneration Retinales Makroaneurysma Traumatisch bei Leder- oder Netzhautverletzung Intrakranielle Drucksteigerung, z.B. bei Subarachnoidalblutung (Terson-Syndrom) bei SAB 20%
41
Glaskörperblutungen | Therapie
Resorption möglich, daher zunächst abwartendes Verhalten Bei Netzhautbeteiligung, fehlender Rückbildungstendenz oder schwerem Verlauf: Indikation zur Vitrektomie → operative Entfernung des Glaskörpers mit Ersatz durch Silikon-Öl, Ringerlösung oder Gas
42
Präretinale subhyaloidale Blutung
Blutung zwischen Retina und hinterer Glaskörpermembran Ä: Neovaskularisation Störungen der Hämostase Therapie Laser-Hyaloidotomie: Eröffnung der Glaskörpergrenzmembran → Verteilung des Blutes durch Diffusion
43
Paratrachom
Chlamydienbedingte Konjuktivitis Schwimmbadkonjunktivitis, Einschlusskörperchenkonjunktivitis durch Serotyp D–K: Eher in Ländern mit guten hygienischen Verhältnissen, potentiell chronisch, konjunktivale Follikel an der tarsalen Konjunktiva (Ober- und Unterlid), selten ernsthafte Komplikationen
44
Trachom
Chlamydienbedingt Konjunktivitis (Konjunktivitis granulosa trachomatosa, „ägyptische Körnerkrankheit“ durch Serotyp A–C): Eher in Ländern mit schlechten hygienischen Bedingungen, progrediente Vernarbungen der Bindehaut, weltweit eine der Hauptursachen für Erblindung Diagnostik: Nachweis intrazellulärer Einschlusskörperchen in Bindehautzellen Therapie: Makrolide systemisch und topisch Bezugspersonen mitbehandeln!
45
Gonokokkenkonjunktivitis
Starke eitrige Sekretion Starke Rötung Prallharte Lidschwellung (Chemosis) Therapie Systemische Antibiotikatherapie (obligat): Ceftriaxon + Azithromycin Die Mitbehandlung des Partners ist wichtig, um einen Ping-Pong-Effekt (wechselseitige Übertragung) zu vermeiden!
46
Keratokonjunktivitis epidemica
Ätiologie Erreger: Adenoviren Typ 8, 19 Infektiosität: Hochkontagiös solange Sekretfluss vorliegt (bis ca. 14 Tage nach Symptombeginn) Klinik Seröse Sekretion Juckreiz Fremdkörpergefühl Konjunktivale Follikel Hornhautbeteiligung (in ca. 25% der Fälle) In der Akutphase punktförmige oberflächliche Hornhautdefekte Therapie Symptomatische Therapie mit isotonischer Kochsalzlösung
47
Neugeborenenkonjunktivitis
Erreger Meist Mischinfektion mit (meist vaginalen) Bakterien Chlamydia trachomatis Serotyp D–K (häufigste spezifische Infektion mit ca. 70%) Neisseria gonorrhoeae Seltener Herpes-simplex-Virus Klinik Meist doppelseitige Symptomatik Starke eitrige Sekretion Sehr starke Schwellung der Augenlider Klinisch keine Erregerdifferenzierung möglich! Therapie Erregergerechte Therapie Hygienische Maßnahmen Prävention Regelrechte Schwangerenvorsorge Bei vorliegender Infektion: Rechtzeitige Diagnostik am Auge Prävention von Chlamydieninfektionen Erkennen und Behandeln einer genitalen Chlamydieninfektion während der Schwangerschaft Rechtzeitige Diagnostik am Auge Topische Prophylaxe: Einmalig postnatal (reduziert das konjunktivale Erkrankungsrisiko) Erythromycin 0,5% topisch Povidon-Jod-Lösung 2,5% (in Erprobung) Nicht wirksam ist die Credé-Prophylaxe Jeder Schwangeren ab der 32. SSW sollte ein (erneutes) Chlamydien-Screening angeboten werden! Prävention von Gonokokkeninfektionen Erkennen und Behandeln einer genitalen Gonokokkeninfektion in der Schwangerschaft Credé-Prophylaxe Nicht mehr generell empfohlen Topische Antibiotikaprophylaxe: Einmalig postnatal[1] Erythromycin 0,5% topisch Tetrazyklin 1% topisch Jeder Schwangeren sollte ein Gonokokken-Screening angeboten werden!
48
Okuläres Pemphigoid
st eine progrediente Autoimmunerkrankung, die über eine chronische Konjunktivitis mit zunehmender Vernarbung der Hornhaut und Schrumpfung der Bindehaut zur Erblindung und kompletter Bewegungsunfähigkeit des Augapfels führt . Klinik Oft einseitiger Beginn, schubweiser Verlauf meist beidseitig Chronische Konjunktivitis Schweres Sicca-Syndrom Progrediente Bindehautvernarbungen → Bindehautschrumpfung → Entropium mit Trichiasis → Zusätzliche Hornhautläsionen Symblepharon und Pterygium conjunctivae Endstadium: Eingemauerter Bulbus und dichte Hornhautnarben bis zur Erblindung
49
Okuläres Pemphigoid | Therapie
Medikamentöse Therapie (Konservierungsmittelfreie) Tränenersatzmittel Glucocorticoid-Augentropfen (bspw. Prednisolon) Immunsuppressiva systemisch, bspw. Methotrexat oder Mycophenolatmofetil (1. Wahl) Chirurgische Therapie Chirurgische Eingriffe und die lokale Therapie mit Glucocorticoiden können die Progredienz der Erkrankung nicht beeinflussen; eine langfristige immunsuppressive Therapie kann den Prozess aufhalten!
50
Saisonale allergische Konjunktivitis
Klinik Juckreiz Rötung, Brennen, Augentränen Chemosis (Bindehautödem) der tarsalen Konjunktiva Ggf. klare Sekretion, im Verlauf oft mukopurulent Rhinoconjunctivitis allergica („Heuschnupfen“): Kombination von Konjunktivitis und Rhinitis (häufig!) Diagnostik Klinik und Anamnese Ggf. Allergietestung ``` Therapie Allergenkarenz Medikamentöse Therapie Tränenersatzmittel („Auswascheffekt“) Lokale Antihistaminika Ggf. systemische Antihistaminika Bei bakterieller Superinfektion: ggf. antibiotische Augentropfen ```
51
Keratokonjunktivitis vernalis
``` Die Keratokonjunktivitis vernalis (VKC) ist eine beidseitige, rezidivierende, allergische Bindehautentzündung, die schubweise im Frühling auftritt (sog. „Frühjahrskatarrh“) und häufig mit einer Hornhautschädigung einhergeht. Klinik Beidseitige rezidivierende Konjunktivitis Juckreiz Zähes muköses Sekret Photophobie bis zum Blepharospasmus Unterformen Tarsale Form: Riesenpapillen ``` Diagnostik Klinik und Anamnese meist ausreichend Riesenpapillen (>1 mm Durchmesser) Ggf. Allergietestung zur Differenzierung auslösender Antigene Therapie Karenz: Meiden von auslösenden Allergenen bzw. Reizen Medikamentöse Therapie: Antihistaminika und Glucocorticoide lokal, ggf. systemisch
52
Gigantopapilläre Konjunktivitis
Bindehautentzündung aus dem immunologisch-allergischen Formenkreis, die häufig mit dem Tragen von Kontaktlinsen einhergeht und zu der Ausbildung von Riesenpapillen führt. Epidemiologie und Ätiologie Assoziiert mit Veränderungen infolge des Tragens von Kontaktlinsen: Etwa 5–10% aller Träger von weichen und etwa 5% von harten Kontaktlinsen betroffen Klinik Riesenpapillen an der tarsalen Bindehaut des Oberlids Juckreiz und zähes muköses Sekret, insb. beim Entfernen der Kontaktlinse Kontaktlinsen werden nicht oder nur kurz toleriert Diagnostik Klinik und Anamnese meist ausreichend Therapie Karenz (Kontaktlinsenpause für mind. 2 Wochen) Akute medikamentöse Therapie Lokale konservierungsmittelfreie Antihistaminika
53
Keratitis
Hornhautentzündung-> geht aufgrund der sensiblen Innervation der Hornhaut mit starken Schmerzen einher.
54
Bakterielle Keratitis | Erreger
häufigste Form 90% Ätiologie Meist: Staphylokokken, Streptokokken, Moraxella, Pseudomonas aeruginosa, Proteus mirabilis Erhöhtes Risiko bei Tränenwegsstenose bzw. -infektion, Tragen von Kontaktlinsen
55
Verlaufsform der bakteriellen Keratitis
Im Verlauf der Erkrankung kommt es zu folgenden Erscheinungsbildern: Keratitis punctata superficialis: Punktförmige Läsionen im Hornhautepithel (Ring‑)Ulkus: (Ringförmige) Ausbreitung des Erregers in der Hornhaut Ulcus corneae serpens („kriechendes“ Ulkus): Eindringen des Erregers ins Hornhautstroma und schnelle „kriechende“ Ausbreitung möglich Hypopyon : Exsudation von Leukozyten Sonderform: Pseudomonas aeruginosa: Fulminanter Verlauf mit schweren Ulzerationen und Zerstörung der Hornhaut innerhalb kurzer Zeit
56
Bakterielle Keratitis Therapie
Therapie Lokaltherapie mit Breitband-Antibiotikum (z.B. Kombination aus Ofloxacin-Augentropfen, Gentamicin-Augentropfen, Erythromycin), z.B. stündliche Gabe, je nach Stadium Therapeutische Mydriasis Ggf. chirurgisch bei ausgeprägtem Befund oder (drohender) Perforation: Deckung mit Bindehaut oder Amnionmembran (Plazentagewebe) Keratoplastik à chaud Komplikationen Hornhautdestruktion bis hin zur Perforation Vernarbungen der Hornhaut (bis hin zum Leukom ) Gefäßeinsprossung in die Hornhaut Erhöhung des intraokularen Drucks, ggf. Erniedrigung des intraokularen Drucks in der Akutphase Intraokulare Beteiligung Aufgrund der Perforationsgefahr ist eine bakterielle Keratitis als ophthalmologischer Notfall zu behandeln! Glucocorticoide sind bei bakterieller Keratitis kontraindiziert!
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Herpes simplex Keratitis | drei Formen
1. Keratitis dendritica (epitheliale Keratitis) Symptome/Klinik: Schmerzen, Fremdkörpergefühl und Photophobie Befunde: -Oberflächliche bäumchenartige Erosionen der Hornhaut -Durch Anfärbung mit Fluoreszein gut sichtbar -Herabgesetzte Sensibilität der Hornhaut Therapie: Lokale Gabe von Aciclovir Glucocorticoide sind bei der Keratitis dendritica kontraindiziert! 2. Keratitis herpetica interstitialis (stromale Keratitis) Symptome/Klinik: Sehverschlechterung und Schmerzen Befunde - Infiltration des Hornhautstromas (schießscheibenartige zentrale Infiltration) bei intaktem Epithel - Häufig Endothelbeschläge Therapie: Lokale und systemische Gabe von Aciclovir, topische Glucocorticoidgabe 3. Keratitis disciformis (endotheliale Keratitis) Pathophysiologie: Infektion des Endothels durch Herpesviren im Kammerwasser Symptome/Klinik: Verschwommenes Sehen, keine Schmerzen Befunde: - Scheibenförmige Hornhauttrübung und intaktes Epithel - Zellen in Vorderkammer und Endothelbeschläge - Sektorförmiger Verlust des Pigmentblattes der Iris - Anteriore Uveitis mit Iritis und Trabekulitis Komplikationen: Sekundärglaukom Therapie: Lokale und systemische Gabe von Aciclovir, topische Glucocorticoidgabe
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Herpes Zoster Keratitis
Reaktivierte Herpes-zoster-Viren (Befall des 1. Astes des N. trigeminus = N. ophthalmicus) Klinik: Keratitis Evtl. intraokulare Entzündung Im Innervationsbereich des N. ophthalmicus (Stirn, Nasenrücken und -spitze): Hauteffloreszenzen, Anaesthesia dolorosa (reduzierte Oberflächensensibilität bei gleichzeitig starken Schmerzen) Therapie: Lokale und/oder systemische virostatische Therapie mit Aciclovir
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Keratoconjunctivitis photoelectrica
``` chädigung des Hornhautepithels durch starke Einstrahlung von ultraviolettem Licht mit ausgeprägter Schmerzsymptomatik Ätiologie Schweißen ohne Schutzbrille Im Rahmen künstlicher Hautbräunung (Solarium) Hohe UV-Strahlung im Hochgebirge Pathophysiologie Die Epithelschädigung ist zunächst oft asymptomatisch: Nekrose der Hornhautepithelzellen→ Entzündungsreaktion, Ödem und Abstoßung der Epithelzellen, nach einer Latenz von ca. 6-8 Stunden kommt es zu Symptomen Klinik Starke Schmerzen Fremdkörpergefühl Blepharospasmus Tränenträufeln Minderung der Sehschärfe Diagnostik Beidseits multiple, feinfleckige, oberflächliche, fluoreszeinpositive Hornhautepitheldefekte (Keratitis superficialis punctata) Konjunktivale Gefäßinjektion Therapie: Aufklärung Antibiotische Augensalbe Ruhigstellung Orale Analgetika Verlauf: Meist vollständige Abheilung nach 24–48 Stunden Infektionsgefahr ```
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akute Dakryoadenitis | Erreger
Primäre Infektion (insb. Staphylokokken, Streptokokken) Im Rahmen systemischer Infektionen (z.B. bei Mumps, Influenza, Mononukleose, Masern, Scharlach, Röteln, Diphtherie) Sekundäre Infektion (z.B. bei Hordeolum, Konjunktivitis, Trauma)
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akute Dakrozystitis Klinik
Starke Entzündungsreaktion mit Schwellung, Schmerzen, Rötung und Ödem am medialen Unterrand der Orbita (unterer innerer Lidwinkel) Durch Druck auf den Tränensack Entleerung von schleimigem bis eitrigem Sekret Allgemeinsymptome: Fieber, Krankheitsgefühl, lokale Lymphknotenschwellung
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Pinguecula ("Lidspaltenfleck")
``` Harmlose Degeneration der Bindehaut Ätiologie Starke Sonnenexposition Schweißen ist ein Risikofaktor Klinik Grau-gelblicher Fleck, meist von der nasalen Bindehaut ausgehend Berührt in der Regel nicht die Kornea Therapie Nicht notwendig Aus kosmetischen Gründen kann der Fleck entfernt werden ```
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Pterygium conjunctivae ("Flügelfell")
Gefäßhaltige Wucherung der Bindehaut mit potentieller Einschränkung der Sehkraft Ätiologie: Starke Sonnenexposition Klinik Dreieckige, gefäßhaltige Wucherung, meist ausgehend von der nasalen Bindehaut Augenrötung und Irritation Oft Ausdehnung auf Kornea → irregulärer Astigmatismus → Beeinträchtigung der Sehkraft Therapie Kleines Pterygium (normale Sehkraft) → symptomatische Therapie durch bspw. Augentropfen Größeres Pterygium (beeinträchtigte Sehkraft) → Chirurgische Exzision Prognose: Hohe Rezidivrate, kann durch postoperative Radiatio reduziert werden
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Limbusdermoid
Angeborener, benigner Tumor im Bereich des Hornhautlimbus Klinik Runder, vorgewölbter Tumor auf der Bindehaut, Sklera und teilweise Kornea Kann Haare und andere Hautanhangsgebilde enthalten Therapie: Meist Exzision aus kosmetischen Gründen erwünscht
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Bindehautmelanom
seltener maligner Tumor mit hohem Rezidiv und metastasierungsrisiko Ätiologie Entsteht meist aus einer primär erworbenen Melanose (ca. 75%) De novo (ca. 20%) Aus einem Bindehautnävus (ca. 5%)
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Aderhautmelanom
häufigster primäre maligne Tumor des Auges
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Aderhautmelanom | Klinik
Spätes Auftreten von Symptomen Visusverlust durch Tumorwachstum in die optische Achse Gesichtsfeldausfälle durch tumorbedingte Netzhautablösung
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Aderhautmelanom | Diagnostik
``` Funduskopie Erhabener Tumor Pigmentierung variabel (häufig bräunlich, auch amelanotische Formen möglich) Begleitende seröse Netzhautablösung (auch tumorfern möglich) Orangefarbenes Pigment Fluoreszenzangiographie Echographie Diaphanoskopie Staginguntersuchung ```
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Aderhautmelanom | Pathologie
Spindelzelltyp (Spindelzelltyp-A, Spindelzelltyp-B): Bessere Prognose Histopathologie: Spindelförmige Tumorzellen mit faszikelartiger Ausrichtung und stellenweise braunem intrazellulären Melanin Epitheloidzellige maligne Melanome → Schlechte Prognose Gemischtzellige maligne Melanome
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Aderhautmelanom | Therapie
Brachytherapie Tumorhöhe < 7mm: Ruthenium-106 (Beta-Strahlung) Tumorhöhe > 7mm: Iod-125 (Gamma-Strahlung) Enukleation: Komplette Entfernung des Augapfels bei fortgeschrittenen Befunden
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Parasympathische Innervation der Pupille
Motorische | M. sphincter pupillae
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Sympathische Innervation der Pupille
Motorisch | M. dilatator pupille
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Absolute Pupillenstarre
Definition: Fehlen der Pupillenreaktion | Ätiologie: Beschädigung parasympathischer Efferenzen im intrakraniellen Verlauf (z.B. Schädigung des N. oculomotorius)
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Klivuskanten syndrom
Druckschaden des N. oculomotorius durch Hirndruck → Mydriasis und ggf. Augenmuskellähmung auf der betroffenen Seite
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Amaurotische Pupillenstarre
Ätiologie: Durch Blindheit (Amaurose) afferente Störung der Nervenleitung Klinik Krankes Auge: Keine direkte Lichtreaktion; indirekte Pupillenreaktion erhalten; Konvergenzreaktion erhalten Gesundes Auge: Direkte Lichtreaktion erhalten, keine indirekte Pupillenreaktion
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Reflektorische Pupillenstarre
Definition: Erloschene direkte und indirekte Lichtreaktion bei erhaltener (evtl. überschießender) Konvergenzreaktion und Miosis (meist beidseitig) Ätiologie Meist: Neurolues (Syphilis) (→ Schädigung der Afferenz des Ncl. Edinger-Westphal) → Argyll-Robertson-Phänomen Seltener: Multiple Sklerose, Borreliose Die reflektorische Pupillenstarre ist eine Differentialdiagnose zur Pupillotonie! (Träge oder fehlende Lichtreaktion und langsam ablaufende, jedoch ausgeprägte Verengung der Pupille bei Nahakkommodation; meist einseitig (→ Anisokorie); harmlos Ätiologie: Adie-Syndrom, Ganglionitis ciliaris, Polyneuropathie)
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Bandförmige Hornhautdegeneration
bandförmige, horizontae Trübungszone der Hornhaut nach jahrelangen Entzündungen Kalkablagerung in der Bowman-membran
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Fuchs Endotheldystophie
Hereditäre Erkrankung mit progredienter Abnahme der Endothelzellen der Innenseite der Hornhaut
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Ektropium
Ectropium senile (am häufigsten): Altersbedingte Erschlaffung von Tarsus und Ligg. canthi Ectropium paralyticum: Parese des M. orbicularis oculi bei Fazialisparese Ectropium congenitum: Angeborenes Ektropium Ectropium cicatriceum: Ektropium durch Narbenzug
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Lagophthalmus ("Hasenauge")
Definition: Unvollständiger Lidschluss bzw. die Unfähigkeit, das Auge vollständig zu schließen Ätiologie Ektropium (z.B. bei Fazialisparese, weitere s. oben) Exophthalmus (z.B. bei endokriner Orbitopathie)
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Blepharitis
Definition: Die Blepharitis squamosa ist eine häufig auftretende, schuppige Lidrandentzündung mit oft chronisch-rezidivierendem Verlauf Ätiologie Häufigste Erreger: Staphylokokken
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Chalazion (Hagelkorn)
Granulomatöse Entzündung der Meibom-Drüsen ohne Nekrosen, der zumeist eine Verstopfung der Ausführungsgänge zugrunde liegt Symptome/Klinik Langsam entstehende, schmerzlose Schwellung (Knoten) im Augenlid Kein Wimpernausfall Therapie: abwarten, wärme behandlung keine entzündliche Reaktion nur geringe Schmerzen
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Hordeolum (Gerstenkorn)
Definition: Akute bakterielle Entzündung einer Augenliddrüse Epidemiologie: Häufig Ätiologie Meist Staphylococcus aureus, seltener Streptokokken Vermehrtes Auftreten bei Acne vulgaris und Diabetes mellitus Hordeolum internum: Entzündung einer Meibom-Drüse Hordeolum externum: Entzündung einer Moll- oder Zeisdrüse S ymptome/Klinik Schmerzhafter, geröteter Knoten, ggf. mit zentralem Eiterpunkt Evtl. Spontanperforation und Austritt von purulentem Sekret Therapie Lokalantibiotische Therapie, z.B. mit Gentamicin-Augentropfen Wärme und Infrarotbehandlung Bei Phlegmone und Abszess: Systemische Antibiotikatherapie Bei Abszess: Zusätzlich Inzidierung Komplikationen Meist komplikationslos (rasche Abheilung) Lidabszesse, Orbitaphlegmone selten möglich
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Subluxation der Linse
Bei geringer Verlagerung asymptomatisch; bei stärkerer Verlagerung monokulare Doppelbilder, starke optische Verzerrungen, Visusminderung
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Luxation der Linse
Starke Visusminderung durch Änderung der Gesamtbrechkraft
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Diagnostik der Lageveränderung der Linse
Irisschlottern (Iridodonesis) bei Augenbewegung Linsenschlottern (Lentodonesis) bei Augenbewegung Ggf. Linsenäquator in der Pupille sichtbar Ggf. dislozierte Linse in Glaskörper oder Vorderkammer
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bitemporale hemianopsie
ist wenn beide Augen nicht lateral gucken können schädigungsort ist hier chiasma medial
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homonyme Hemianopsie zb nach rechts
Tracticus opiticus links kaputt
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homonyme quadrantanausfälle nach rechts oben
vordere schleife der sehstrahlung links
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innerer Teil der sehstrahlung links
homonyme quadranten ausfälle nach rechts unten
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prächiasmale Schädigungen
umfassen hauptsächlich Schäden des Sehnervs | Klinik: Einseitige Sehstörungen/Gesichtsfeldausfälle/Blindheit (Amaurose) auf der gleichen Seite wie die Läsion
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Neuritis nervi optici
Definition: Entzündung des Sehnervs (N. opticus) Retrobulbärneuritis: Retrobulbärer Anteil des N. opticus entzündet Papillitis: Intrabulbärer Anteil des N. opticus entzündet Epidemiologie Retrobulbärneuritis: Meist Erwachsene (18-45 Jahre), ♀>♂ Papillitis: Meist bei Kindern im Rahmen von viralen Infekten ``` Ätiologie Multiple Sklerose, in 30% der Fälle Erstmanifestation Idiopathisch Autoimmunerkrankungen Infektiös ``` Symptome/Klinik Meist einseitig Visusminderung Gesichtsfeldausfälle, häufig Zentralskotom Retrobulbäre Schmerzen (Schmerzzunahme durch Augenbewegungen) Farbsinnstörung
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Neuritis nervi optici | Therapie
Therapie Hochdosistherapie mit Glucocorticoiden möglich Bei Multipler Sklerose ggf. entsprechende Therapie Spezifische Therapie bei Infektionskrankheiten Prognose Nach 2 Wochen meist beginnende Visusbesserung → Nach 1 Jahr meist wieder guter Visus Häufig Persistenz von Störungen des Farb- oder Kontrastsehens Weitere Prognose abhängig von evtl. vorliegender Grunderkrankung Retrobulbärneuritis: Patient sieht nichts (Zentralskotom), Arzt sieht nichts (normaler Fundusbefund)! Bei ca. 20-50% aller Patienten tritt nach einer Retrobulbärneuritis im weiteren Verlauf eine Multiple Sklerose auf!
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Optikusatrophie
Irreversibler Verlust von Axonen im Bereich des Nervus opticus Formen: Morphologische Unterscheidung Primäre/einfache Optikusatrophie → Papille blass und randscharf Sekundäre/komplexe Optikusatrophie → Papille blass, randunscharf und prominent Glaukomatöse Optikusatrophie ``` Ätiologie Toxisch Vaskulär Druckbedingt Traumatisch Entzündlich Hereditär, z.B. Leber-Optikusatrophie "Primäre" autosomal-dominante Optikusatrophie Behr-Optikusatrophie ```
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Opticusatrophie | Therapie und Diagnostik
Diagnostik Funduskopie Primäre Form: Blasse avitale Papille, randscharf Sekundäre Form: Blasse avitale Papille, prominent mit verwaschenem Rand Perimetrie: Gesichtsfeldausfälle möglich Therapie/Prognose Schaden irreversibel Je nach Grunderkrankung kann versucht werden das Voranschreiten der Atrophie zu verhindern Insgesamt eher schlechte Prognose
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Anteriore ischämische Optikusneuropathie
Akute Durchblutungsstörung der Papille Ätiologie Nicht arteriitische (arteriosklerotische) Form → Bei Arteriosklerose Arteriitische Form → bei Riesenzellarteriitis
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Stauungspapille
Definition: Veränderung der Papille durch erhöhten intrakraniellen Druck Symptome/Klinik Die Stauungspapille selbst verursacht in der Regel zunächst kaum Symptome Akut: Meist asymptomatisch oder nur diskrete Sehverschlechterungen (z.B. Vergrößerung des blinden Flecks) Bei längerer Persistenz (selten): Evtl. Sehstörungen, Gesichtsfeldausfälle bis zur Erblindung (durch Optikusatrophie) Der erhöhte Hirndruck bzw. die zugrundeliegende Erkrankung kann multiple neurologische Symptome bedingen Diagnostik Funduskopie Akut: Ödematöse, randunscharfe, prominente Papille; radiäre Randblutungen Im späteren Verlauf: Optikusatrophie möglich Umfelddiagnostik zur Abklärung des erhöhten Hirndrucks (meist kranielles CT oder MRT) Therapie: Entsprechend der Ursache des erhöhten Hirndrucks
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Schädigung der Sehbahn im Bereich des Chiasma opticum | Ätiologie
Ätiologie Meist Druckschäden durch Hypophysenadenome (Prolaktinom), Kraniopharyngeome, Aneurysmen der A. carotis interna Demyelinisierungen, Multiple Sklerose, Traumata
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Ätiologie Schädigung der Sehbahn im Bereich des chiasma opticum
Ätiologie: Meist Druckschäden durch Hypophysenadenome (Prolaktinom), Kraniopharyngeome, Aneurysmen der A. carotis interna Demyelinisierungen, Multiple Sklerose, Traumata
100
Chiasmsasyndrom
Trias aus bitemporale Gesichtsfeldausfälle, ein oder beidseitige Sehschärfenreduktion und Optikusatrophie
101
Deuteranomalie
Grünschwäche (5% der männlichen Bevölkerung)
102
Deuteranopie
Grünblindheit ( 1% der männlichen Bevölkerung)
103
Protanomalie
Rotschwäche ( 1% Männer)
104
Tritanopie
Blau gelb Blindheit | sehr selten
105
Retinopathia centralis serosa | Def Ätiologie
Definition: Seröse Netzhautabhebung am hinteren Augenpol (in der Makula oder perimakulär) bedingt durch einen Pigmentepitheldefekt durch GC oder bei stress Männer zwischen 20 und 45 Jahren
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Retinopathia centralis serosa | symptome
``` Symptome/Klinik Hyperopie Metamorphopsien Patient sieht verkleinert Relatives Skotom (Wahrnehmung eines grauen Flecks/Schattens im zentralen Gesichtsfeld) ```
107
Juvenile Retinoschisis
Epidemiologie: Nahezu immer Männer betroffen (X-chromosomal rezessive Vererbung) Morphologie: Spaltbildung im Bereich der Nervenfaserschicht Klinik: Häufig erheblicher Visusverlust, da Spaltbildung im Bereich der Makula Diagnostik: Ophthalmoskopie: Radspeichenphänomen
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Fundus myopicus
Definition: Dehnungsveränderungen an Netzhaut (Bruch-Membran) und Aderhaut durch einen verlängerten Bulbus bei hoher Myopie (über -6dpt) Klinik: Zunehmende Visusverschlechterung (bei Makulabeteiligung)
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Retinopathia pigmentosa
Definition: Progrediente, erbliche Dystrophie der Netzhaut bzw. der Photorezeptoren und des retinalen Pigmentepithels Ursachen: erbliche oder spontane Mutation Medikamente (Phenothiazine, chloroquin) zeigt ähnliche symptome!
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Retinopathia pigmentosa | klinik
``` Nachtblindheit, Röhrenförmige Gesichtsfeldeinengung Blendempfindlichkeit Störung des Kontrast- und Farbensehens späetr visusminderung ```
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Retinopathia pigmentosa
Ophthalmoskopie Knochenkörperchen-artige Pigmentstrukturen, welche sich von peripher nach zentral ausbilden Perimetrie Elektroretinogramm
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M. Stargardt
Definition: Juvenile Makuladystrophie, vom retinalen Pigmentepithel ausgehend, autosomal-rezessiv Symptome/Klinik Chronisch progrediente Visusverschlechterung; Beginn zwischen dem 10. und 30. Lebensjahr Diagnostik Ophthalmoskopie (gelbliche, fleckförmige Veränderungen im Bereich der Makula und Atrophie des Pigmentepithels) Fluoreszenzangiographie OCT Therapie/Prophylaxe Keine Therapie und Prophylaxe bekannt Schlechte Prognose für die Sehfähigkeit
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M. Best
Definition: Juvenile Makuladystrophie, autosomal-dominante Vererbung Symptome/Klinik Chronisch progrediente Sehverschlechterung, meist zwischen dem 4. und 10. Lebensjahr beginnend Diagnostik Ophthalmoskopie: Charakteristische gelblich-runde, „eidotterähnliche“ Läsion (lat. vitellus = Eidotter) im Makulabereich EOG: Pathologisch ERG: Normal Therapie: Keine kausale Therapie bekannt Prognose: Besser als M. Stargardt, Visus häufig ca 0,5
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M. Coats
meist einseitige Endothelerkrankungen peripherer Netzhautgefäße mit Teleangiektasien, Aneurysmen und Exsudation Leukokorie Komplikation sind Blutungen und Netzhautablösungen
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Frühgeborenen Retinopathie
Netzhauterkrankung unreifer neurgeborenen mit Gefäßproliferation
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Scrennings Indikationen auf ein ROP
Gestationsalter <32 Wochen bzw. bei unbekanntem Gestationsalter und Geburtsgewicht ≤1500 g (unabhängig von Sauerstoffgabe) Gestationsalter zwischen 32 und 36 Wochen, sofern nach der Geburt mehr als 3 Tage Sauerstoffgabe erfolgt ist
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anteriore ischämische Optikusneuropathie
Charakteristisch ist die schmerzlose Sehverschlechterung, häufig mit unterer Hemianopsie. Funduskopisch zeigt sich oft eine sektorielle Papillenschwellung mit umgebenden streifigen Blutungen.