Radikulopathien Flashcards
L3
-Quadrizeps-, Hüftbeuger- und Adduktionsparese ipsilat. -PSR-Abschwächung -Schmerzausstrahlung bis Kniegelenk -Gelegentlich können Knieschmerzen ganz im Vordergrund stehen
L4
-führend Quadrizepsparese -Hüftbeugeschwäche -nur selten eine Fußheberparese -praktisch nie eine Adduktorenschwäche -PSR ist abgeschwächt oder ausgefallen. -Die Schmerzausstrahlung geht typischerweise in die Tibiavorderkante oder seltener in die Unterschenkelinnenseite
L5
-Großzehenheber-, Fußheber-, Fußeversions-, Fußinversions- und Glutaeus-medius-Parese mit positivem Trendelenburg-Zeichen -Schmerzausstrahlung in die Unterschenkelaußenseite und den Fußrücken bis zur Großzehe -Tibialis-posterior-Reflex ist, sofern verwertbar, abgeschwächt oder ausgefallen Hüftabduktion noch intakt? -> periphere Nervenläsion
S1
-Fußsenker- und Glutaeus-maximus-Parese -M. glutaeus medius kann auch beim S1-Syndrom mitbetroffen sein (Trendelenburg-Zeichen) -Die Schmerzen strahlen typischerweise in die dorsale Wade bis zur lateralen Fußkante und Kleinzehe aus. -Der Achillessehnenreflex ist meist abgeschwächt oder ausgefallen.
Wann EMG-Untersuchung sinnvoll?
Da erst nach Eintreten der Wallerschen Degeneration das EMG „positiv“ wird, muss das Zeitfenster für eine Untersuchung sinnvoll gewählt werden. In der Regel sollte an den unteren Extremitäten 2–4 Wochen nach Schädigungseintritt untersucht werden. In der proximalen Muskulatur kann der Nachweis einer axonalen Schädigung in Form von pathologischer Spontanaktivität früher als in der distalen Muskulatur geführt werden. Zuerst lässt sich daher eine pSPA in der Paraspinalmuskulatur nachweisen, wodurch eine radikuläre Schädigung objektiviert werden kann. Zur Höhenlokalisation eignet sich das paraspinale EMG jedoch nicht, da sich die segmentale Innervation, insbesondere im Bereich der LWS, erheblich überlappt.
Bettruhe bei Rückenschmerzen?
Nein! Moderate Belastung gerne sofort, spätestens nach 4 Tagen!
OP-Indikation bei Lumbaler Radikulopathie
Absolute: Kauda-Syndrom mit akuter Paraparese bei Massenvorfall oder pathologischer Wirbelkörperfraktur Blasen- und Mastdarmlähmungen progrediente und akut aufgetretene schwere motorische Ausfälle (schlechter als KG 3/5) relativ: trotz ausreichender intensiver konservativer Maßnahmen (in der Regel über 6 Wochen) nicht ausreichend therapierbare Schmerzen bei passender klinischer Symptomatik und zur Klinik passender bildmorphologisch gesicherter Wurzelkompression