Pharmakologie MS Flashcards
Interferon-ß
Interferon-ß1a i.m., Avonex®, 1x/Wo 30µg i.m.
Interferon-ß1a s.c., Rebif®, 3x/Wo 44µg s.c.
Interferon-ß1b s.c., Betaferon® und Extavia® alle 2 Tage 250µg s.c.
PEG-Interferon-ß1b s.c., Plegridy®, 125µg alle 14d
Myalgien und Arthralgien nach der Gabe, PCM oder Ibuprofen profilaktisch, Möglichkeit der AK-Bildung
Glatirameracetat
Copaxone®, 20mg s.c. 1/tgl. oder jetzt auch seit 2015 40mg 3x/Woche s.c. gute Verträglichkeit, lokale Hautreaktionen mgl., keine Überlegenheit gegenüber Inteferonen, gleichrangig in der Basistherapie zu betrachten
Dimethylfumarat
Tecfidera®, x250mg pro Tag, gut verträglich, es kann zu Flushing und gastrointestinale Beschwerden kommen, Leukopenie, Leber- und Nierenwerte kontrollieren, es wurden bereits Fälle von PML berichtet
Rituximab
Gegen CD20+ B-Lymphozyten depletierender AK, nicht für MS zugelassen, Zulassung bei Non-Hodgkin-Lymphom, im Rahmen von Studien angewant, eher bei Pat. mit einer Neuromyelitis optica (NMO, Devic-Syndrom) anzuwenden, KEINE Empfehlung für die Routine, Cytokinstorm nach der Anwendung mgl.
Fingolimod
Gylenia®, 0,5mg p.o. einmal tgl.
Eskalationstherapie bei RRMS, also erste Wahl bei aktiven Verlaufsformen
Besonderheiten bei der Erstgabe beachten: 6 Stunde Monitoring da hier Neigung zur Bradykardie und AV-Blokierung
Kontrolle der Leber und Nierenwerte, erhöhte Gefahr für ein Makulaödem
Hauttumoren abklären
Natalizumab
Tysabri®, erste Wahl bei aktiven Verlaufsformen 300mg i.v. alle 4 Wochen, erhöhtes Risiko für eine PML, wenn AK gegen JC-Virus oder immunmodulatorische Therapie vorausgegangen ist, nach 2 Jahren Therapiedauer deutliche Zunahme der Gefahr eine PML zu entwickeln
Nabiximols
Spray mit einer Kombination aus THC und CBD
Alemtuzumab
- Humaner AK gegen CD 52, Lemtrada®,
- verabreicht in zwei Zyklen, 5x12mg/d im ersten Jahr und 12mg/d über 3 Tage im 2. Jahr
- erste Wahl bei aktiven Verlaufsformen
- CD52 Antigen auf fast allen im Blut zirkulierenden Immunzellen (mit Ausnahme der Neutrophilen und Haematopoetischen Zellen)
- schnelle Wirkung innerhalb von Stunden
Baclofen
Zur Therapie der Spastik
Vitamin D
Ist wichtig zu haben…
In Regionen mit niedriger MS-Inzidenz herrscht eine hohe Intensität der Sonnenstrahlung, die zu starker Vitamin-D-Bildung in der Haut führt. Die immunregulatorische Rolle von Vitamin D könnte bei gegebener Suszeptibilität ein Kofaktor für die Krankheitsmanifestation sein. Dies wird gestützt durch den Nachweis von erniedrigten Vitamin-D-Werten bei der kindlichen MS und zum Zeitpunkt der Erstmanifestation bei Erwachsenen. Zurzeit laufen mehrere prospektive Studien zur Vitamin-D-Substitution bei MS-Patienten an.
Interferone absetzen!
- Leukozyten unter 3000/µl
- Thrombozyten unter 75000/µl
- Hb<9,4g/dl
- AST, ALT, GGT > dem 5fachen Wert
- TSH-Kontrollen sind empfohlen, aber kein Grund die Therapie zu beenden
Mitoxantron
- Ralenova®, alle 3 Monate i.d.R, notfalls auch 1x/Monat bekannt aus der zytostatischen Therapie, T- und B-Zellen werden in ihrer Proliferation gehindert
- nur bei nichtrollstuhlpflichtige Patienten, EDSS 3.0-6.0
- kardiotoxisch (EF vor der Therapie>50%),
- Induktion einer AML mgl.
- Infertilität !
- BLAUFÄRBUNG der Skleren und des Urins möglich
Teriflunomid
- Aubagio®, orales einzunehmendes Medikament und zugelassen zur der Behandlung der RRMS
- lange t1/2
- teratogen
- Transaminasenerhöhung
- Leukopenie
- Haarausfall
- Regelmäßige Diff.BB-Kontrollen notwendig
PML
Leitsymptome: rasch fortschreitende Demenz und Wesensänderungen in Verbindung FND, Mono- und Hemiparesen (52%), selten auch Tetraparesen, Rumpf- und Extremitätenataxie (32%), Sehstörungen (22%): homonyme Hemi- und Quadrantenanopsie, kortikale Blindheit; visuelle Agnosie und Alexie, Sprach- und Sprechstörungen (10%), gelegentlich Kopfschmerzen, Schwindel und Sensibilitätsstörungen
Progressive multifokale Leukenzephalopathie schwere UAW unter einer immunsupprimierenden Therapie wie z.B. unter der Therapie mit Natalizumab/Tysabri®, Tecfidera®
virale Enzephalitis bedingt durch den JC-Virus
nach 2 Jahren Therapie steigt das Risiko für eine PML massiv an, beachte Zulassung
Anti-JCV Test verfügbar, wenn neg. Hinweis auf geringere Wahrscheinlichkeit zu erkranken, keine generellen Aussagen mgl.
Rituximab
gegen CD20 gerichteter AK, nicht für MS zugelassen, Zulassung bei Non-Hodgkin-Lymphom, im Rahmen von Studien angewant, eher bei Pat. mit einer Neuromyelitis optica (NMO, Devic-Syndrom) anzuwenden, KEINE Empfehlung für die Routine, Cytokinstorm nach der Anwendung mgl.
Cyclophophamid
KEINE Zulassung! intravenöse Pulstherapie alle 4-6Wochen, falls andere Verfahren nicht ausreichend waren z.B. schon Mitoxantron versagt hat, bei RRMS, aber auch bei der SPMS mit und ohne zusätzlichen Schüben UAWs: Übelkeit, Diarrhö, Haarausfall, erhöhte Infektanfälligkeit , sek. Amenorrhö bis hin zur Infertilität Kontrolle von Leber- und Nierenwerten!
Azathioprin
Reduktion der zirkulierenden B- und T-Zellen, seit 2000 ist Imurek® zur Behandlung der RRMS zugelassen, A: ist kanzerogen, das Risiko an einem Lymphom zu erkranken steigt mit der Dauer der Behandlung, auf 10 Jahre beschränkt, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Leukopenie, Anämie, toxische Schäden der Leber und des Pankreas, LYMPHOM!, teratogen, gilt als RESERVEMEDIKAMENT
Therapie der NMO
- Schubtherapie mit 1000mg Methylprednisolon über 5d
- Plasmapherese mit 5-7 Zyklen
- Azathioprin + Prednisolon p.o. bis Azathioprin wirkt
- Rituximab
- Interferone und Glatirameracetat haben einen NEGATIVEN Effekt!
Übersicht Pharmakotherapie bei MS
