Loire Flashcards

1
Q

Wo liegt das Weinbaugebiet Loire?

A
  • Loire ist mit ca 1.000 km der längste Fluss Frankreichs; erstreckt sich vom Landesinneren (vom Zentralmassiv am Mont Gerbier-de-Jonc auf 1.400 m Seehöhe) bis zum Atlanktik an der Westküste
  • an den letzten 600 km wird Weinbau betrieben
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2
Q

Für welche Weine ist die Loire bekannt?

A

Bedeutung praktisch aller Weinstile:

  • Weiß-, Rot- und Roséweine
  • von trocken bis süß
  • auch Schaumweine
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3
Q

Prozentuelle Verteilung der Weinstile an der Loire?

A
  • 40 % trockene und süße Weißweine
  • 25 % Rotwein
  • 20 % Roséwein
  • 15 % Schaumwein
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4
Q

Rebfläche und jährliche Produktionsmenge der Loire?

A
  • 57.200 ha Rebfläche
  • 2,5 Mio hl jährliche Produktionsmenge (3. Stelle in Frankreich, hinter Bordeaux und Rhône)
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5
Q

Eckpunkte der Geschichte des Weinbaus an der Loire?

A
  • Im 1. Jh n Chr: Aufzeichnungen der Römer über die gute Qualität der Loire-Weine
  • Mittelalter: Region gehörte für eine gewisse Zeit zu England; Weine der Loire und insb aus Anjou (aufgrund des Hoheitsrechts der Schifffahrt dort) fehlten bei keinem Festmahl im Königshaus in England
  • 1429: Karl der VII wurde in der Stadt Chinon überredet, die französische Krone zu übernehmen und einen eigenen unabhängigen Staat zu führen -> Begründung des modernen Frankreich
  • Im 17. Jh Förderung des Weinbaus durch Augustiner und Benediktiner Mönche; setzten auf Qualität und Weinkultur
  • Loire-Schlösser (mehr als 300): Königshäuser liebten die Loire und bauten/renovierten Schlösser
  • holländische Händler drängten auf die Produktion von Weißwein -> Muscadet und Folle Blanche: saure, schlanke Weine, die von den Holländern für Branntweindestillation verwendet wurden
  • Anfang 19. Jh: sehr wichtiger Handelsweg nach Paris
  • nach einigen Kriegen und insb der Entwicklung der Eisenbahn wurde die Konkurrenz aus dem Süden des Landes größer
  • 1880er Jahre: Reblaus (als eines der letzten Gebiete Frankreichs)
  • ab 1935: Aufschwung, als INAO sehr vielen Regionen den AOC-Status zuerkannte
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6
Q

Beschreibe die Produktionsstruktur an der Loire?

A
  • 6.200 Winzer
  • 250 Négociants
  • 16 Genossenschaften
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7
Q

Beschreibe die Handelssituation für Weine aus der Loire?

A

Historisch:

  • war nie so strikt reguliert wie in Bordeaux
  • Engländer und später Holländer machten Vermarktung auch außerhalb Frankreichs und später auch nach Übersee (in die Kolonien) möglich

Handel aktuell:

  • Sehr erfolgreich mit stark steigenden Preisen: Weine aus Sancerre und Pouilly-Fumé
  • Export immer schwieriger bei einfachen Muscadet-Weinen; Muscadet-Weine die “sur lie” gereift wurden können besser positioniert werden
  • Weltweit nachgefragte Spezialität: Süßweine aus Chenin Blanc (Quarts de Chaume AOC steht für Süßweine auf Botrytis-Basis; für sehr kleine Mengen können sehr hohe Preise generiert werden)

Handelsstruktur:

  • 50% über Négociants (kaufen immer häufiger Trauben statt fertige Weine)
  • 40% Weingüter (Größenstruktur variiert sehr stark; immer mehr haben auch eine Négociant-Lizenz)
  • 10% Genossenschaften
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8
Q

Erläutere das Weingesetz der Weinbauregion Loire.

A

Es gibt derzeit:

  • 5 IGPs
  • 16 Dénominations (DCG)
  • 51 AOCs

Großteil wird sortenrein ausgebaut und vermarketet; Rebsorten werden im AOC-Reglement festgelegt; am Etikett steht dann nur die Appellation, nicht die Rebsorte

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9
Q

Welche generischen Appellationen gibt es an der Loire?

A
  • keine allumfassende generische AOC (wie zB Bordeaux AOC)
  • generische AOCs für drei der vier Teilbereiche
  • spezielle generische Appellation für Roséweine (Rosé de Loire AOC)
  • spezielle generische Appellation für Schaumweine (Crémant des Loire AOC)
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10
Q

Was ist ein Val de Loire IGP?

A
  • für stille Weiß-, Rosé- und Rotweine aus dem gesamten Loiretal
  • reinsortig oder Verschnitt
  • unkompliziert, leicht, fruchtig, mit frischer Säure, jung zu trinken
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11
Q

Beschreibe das Klima an der Loire.

A
  • variiert aufgrund der großen Ausdehnung
  • Centre-Loire im Landesinneren ist eine klimatische Randzone mit sehr kontinentalem Klima. Loire und Nebenfllüsse wirken mildernd, Fröste sind keine Seltenheit, große Jahrgangsschwankungen
  • je weiter man Richtung Westen kommt, desto größer wird der maritime Einfluss des Atlantik und der wärmende Faktor des Golfstroms
  • In kühleren Jahren oft Probleme mit Traubenreife; kann zu grünen Noten im Weißwein führen und bei Rotweinen zu straffen Tanninen
  • generell hohe Säure aufgrund des kühleren Klimas und Weißweinproduktion dominiert
  • Unmenge an Zuflüssen -> hohe Luftfeuchtigkeit -> Borytisgefahr
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12
Q

Beschreibe die Böden an der Loire.

A
  • überall: Kalk, Sand, Mischböden
  • im Oberlauf / Centre: sehr kalkreiche Böden (Silex, Kimmeridge)
  • je näher beim Atlantik (Nantais), desto mehr vulkanische Böden, Schiefer, Granit, Gneis
  • dazwischen Anjou-Saumur: Granit und Schiefer der amerikanischen Platte treffen auf Sedimente des Pariser Beckens
  • Anjou-Saumur und Touraine mit prägendem Element: Tuffsteinkreide
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13
Q

Nenne die wichtigsten Weißweinsorten der Loire.

A
  • Melon Blanc/Melon de Bourgogne
  • Sauvignon Blanc
  • Chenin Blanc
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14
Q

Nenne die wichtigsten Rotweinsorten der Loire.

A
  • Cabernet Franc
  • Gamay
  • Pinot Noir
  • Cabernet Sauvignon
  • Grolleau
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15
Q

Beschreibe die Rebsorte Melon Blanc/Melon de Bourgogne mit den weinbaulichen Besonderheiten und Weinstil an der Loire.

A
  • meistangebauteste Rebsorte an der Loire (30%), vor allem im Nantais (dort auf mehr als 60% angepflanzt)
  • treibt früh aus (Spätfrostgefahr) und aufgrund Engbeerigkeit Probleme mit Peronospora, aber recht resistent gegen Oidium
  • regelmäßige und hohe Erträge
  • relativ neutral im Charakter
  • leichtfüßige Weine mit niedrigem bis max mittlerem Alkoholgehalt; frische Apfelnoten und grasige Aromen
  • gerne “sur lie” ausgebaut, führt manchmal zu leichter Karbonisierung
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16
Q

Beschreibe die Rebsorte Sauvignon Blanc mit den weinbaulichen Besonderheiten und Weinstil an der Loire.

A
  • Anteil bei rund 28%
  • DNA Analysen haben gezeigt, dass Sorte höchtswahrscheinlich aus der Loire stammt; Verwandtschaftsverhältnis mit historischer Rebsorte Savagnin Blanc und Chenin Blanc; eng verbunden mit Sémillon
  • Rebsorte des Centre-Loire (Zentralzone im Landesinneren)
  • bei Vinifizierung wird versucht, ausgeprägte grasige Aromen zu vermeiden -> im Weinberg Hauptaugenmerk auf volle Traubenreife (durch Ausrichtung der Rebzeilen, ausgefeiltes Canopy Management)
  • Gärung bei höherer Temperatur als international üblich, oft in großen Holzfässern
  • aromatischer, zurückhaltender Stil im Vergleich zu neuseeländischen Sauvignon Blancs
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17
Q

Beschreibe die Rebsorte Chenin Blanc mit den weinbaulichen Besonderheiten und Weinstil an der Loire.

A
  • Anteil bei rund 27%
  • lokaler Name “Pineau de la Loire”
  • für die bestene Weißweine aus der Region Touraine und Anjou-Saumur verantwortlich (gedeiht sehr gut auf dem dort reichlich vorhandenen Kalkstein)
  • sehr wüchsig und ertragreich; anfällig für Oidium, Stielkrankheiten und Botyrtis; reift sehr ungleichmäßig (-> Selektion bei Lese erforderlich, Lese in mehreren Durchgängen, Maschinenlese kein Thema)
  • breites Spektrum an Reifegraden/Zuckergradationen; Lesezeitpunkt insb vom Stil des zu produzierenden Weins abhängig
  • mittelintensive, aromatische Weine mit meist betonter Säure, gern durch Restsüße ausbalanciert
  • Aromen von grünem Apfel und Zitrone bis hin zu exotischen Fruchtnoten abhängig von Traubenreife; bei spätgelesenen Trauben auch Botrytisaromen; rauchige Noten, salzige Mineralität
  • wenn hochqualitativ langes Reifungspotenzial; Weine werden weicher, runder und entwickeln Honigaromen
  • Trend in Richtung Lese vollreifer Trauben -> reichhaltigere und komplexere Weine
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18
Q

Beschreibe die Rebsorte Cabernet Franc mit den weinbaulichen Besonderheiten und Weinstil an der Loire.

A
  • 56% des Rotweinsanteils an der Loire, ideal für die Bedingungen dort
  • besonders hoher Stellenwert im mittleren Bereich der Loire, in Touraine
  • blüht und reift früh (weit über eine Woche vor dem Cabernet Sauvignon); in kühleren Jahren Probleme mit Traubenreife
  • deutlich gesteigerte Qualitäten durch verbessertes Weinbergsmangament
  • einfache Weine sind duftig, saftig, mit guter Säurestruktur, wenig Tannin
  • höherwertigere Weine: kräftigere Tanninstruktur, Ausbau im Eichenfass
  • Rotweine dennoch gewisser Trend zu Rustikalität
  • auch Roséweine werden sehr erfolgreich aus Cabernet Franc produziert
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19
Q

Beschreibe die Rebsorte Gamay mit den weinbaulichen Besonderheiten und Weinstil an der Loire.

A
  • Anteil von 8%, zweithäufigste Rotweinsorte an der Loire
  • hauptsächlich in Touraine und in Centre-Loire
  • fruchtige, in der Regel jung zu trinkende Weine
  • oft mit Macération carbonique hergestellt
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20
Q

Welches Problem hatte die Loire nach der Reblauskrise?

A

Die sehr kalkreichen Böden.
Nach der Reblauskrise wurden Unterlagsreben verwendet, die den hohen Kalkanteil nicht bewältigen könnten. Erst als man das Problem erkannte und geeignete Unterlagen verwendete, blühte der Weinbau wieder auf.

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21
Q

Hat der biologische Weinbau an der Loire einen bedeutenden Stellenwert?

A
  • Trotz feuchter und zum Teil kühler Klimabedingungen gibt es einige weltweit bekannte Proponenten der Biodynamie und Bio-Weinbaubewegung.
  • Wichtiger Vorreiter: Nicolas Joly, Gründer der Winzervereineinigung Renaissance des Appellation; beweist, dass exzellente Qualitäten mittels biodynamischer Bewirtschaftung auch bei nicht optimalen Klimabedingungen möglich sind
  • natural wines sind stark vertreten - häufig unter “Vin de France” vermarktet
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22
Q

Beschreibe die Vinifzierung an der Loire.

A
  • Früher: Weiß- und Rotweine ohne BSA, kein neues Holz - luftdichte Tanks - Weine frühzeitig gefüllt - Chaptalisierung üblich (beschränkt auf max 12 %vol potenziellen Alkohol, insb in kühleren Jahren)
  • Aktuell verstärkt mit Reifung, manchmal auch mit Vergärung im Holzfass experimentiert (Rot- und Weißweine)
  • Einige Weißweine werden mittlerweile einem BSA unterzogen; Muscadet gewinnt mit den nun fruchtigeren Stilen an Beliebtheit
  • Bei Rotwein spezielles Augenmerk auf Farb- und Gerbstoffauslaugung (längere Maischestandzeiten, Temperaturkontrolle, verbesserte Schalenauslaugung) - phenolische Reife spielt verstärkt eine Rolle -> weicher, weniger rauer Stil
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23
Q

Nenne die vier Subregionen der Loire von Ost nach West.

A
  • Centre-Loire
  • La Touraine
  • Anjou-Saumur
  • Nantais
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24
Q

Wo liegt die Region Centre-Loire und wie groß ist sie?

A
  • am östlichen Ende der Weinbauregion Loire gelegen; die aus dem Süden kommende Loire macht hier einen Knick und ändert ihren Verlauf nach Westen in Richtung Atlantik
  • 5.300 ha Rebfläche.
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25
Q

Beschreibe das Klima in Centre-Loire.

A
  • ausgesprochen kontinental
  • Winter sehr kalt, Frühling relativ kurz, Sommer heiß und sonnig
  • 750 mm durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge (recht hoch für kontinentales Klima) -> aufgrund der Feuchtigkeit kann es im Herbst zu Problemen mit Pilzkrankheiten kommen (Sauvignon hält diesen aber gut stand)
  • Wiederkehrende Probleme: Spätfröste im Frühling, Hagel im Sommer
  • große Tag-/Nachtunterschiede -> positive Auswirkung auf Säurestruktur und Feuchtigkeit der Weine
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26
Q

Welche Böden gibt es in Centre-Loire?

A
  • kalkreiche Steinböden mit Muschelkalk (Kimmeridge), zum Teil durchzogen mit Feuerstein (Silex)
  • einer der Hauptgründe für die lebendige Säure
  • gute Drainage
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27
Q

Welche Weine werden in Centre-Loire produziert? Produktionsmenge?

A
  • Weißweinproduktion dominiert mit Sauvignon Blanc (80% der Rebfläche)
  • Für Rotweine wird meist Pinot Noir verwendet (16% der Rebfläche)
  • Produktionsmenge ist sehr gering (-> höhere Preise aufgrund der großen internationalen Nachfrage)
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28
Q

Wie viele Appellationen gibt es in Centre-Loire? Nenne die wichtigsten!

A

9 Appellationen
Wichtige sind:

  • Sancerre AOC
  • Pouilly-Fumé und Pouilly-sur Loire AOC
  • Menetou-Salon AOC
  • Quincy SOC
  • Reuilly AOC
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29
Q

Beschreibe die geographische Lage, die Topographie der Weinberge und nenne die Rebfläche der Appellation Sancerre AOC.

A
  • Appellation an der Loire, im Gebiet Centre-Loire
  • liegt am linken Ufer der Loire
  • erstreckt sich über 14 Gemeinden
  • hauptsächlich an den niedrigen Hängen mit Ausrichtung nach Südosten oder -westen, zwischen 200 und 400 m Seehöhe
  • 3.000 ha Rebfläche
30
Q

Beschreibe Klima, Böden und vorherrschende Erziehungsform der Appellation Sancerre AOC.

A
  • Klima: sehr kontinental; Spätfrostgefahr (Abschwächung durch Nähe zum Fluss im Osten und den Wäldern im Westen)
  • Böden: 3 Bodentypen: 1. Terres Blanches (rund 40 %): lehmig-kalkig, basierend auf Kimmeridge-Kalk auf den westlichsten Hügeln in Sancerre AOC; 2. Caillottes (rund 45 %): Kreide, die hart und kompakt ist, wenn sie weiß ist, und krümeliger und weicher, wenn sie gelb ist (Oxford Kalk); 3. Tonige Böden mit Siliziumgehalt (rund 15 %): Zusammengesetzt aus Feuerstein (Silex), Ton und Siliziumkonglomerat, an den Ufern der Loire, ganz im Osten.
  • Erziehungsform: Kordon oder einfacher Guyot
31
Q

Beschreibe die Weine der Appellation Sancerre AOC.

A
  • zugelassen für Weiß-, Rosé- und Rotwein
  • Weißweine hauptsächlich aus Sauvignon Blanc mit Aromen von Stachelbeeren und Holunderblüten sowie vegetabilen, krautigen Aromen speziell in kühleren Jahren. Für viele sind sie die besten Weißweine der Loire.
  • Gilt als “hellere Aromatik” als Pouilly-Fumé, straffer und mehr Zitrus am Gaumen und im Finish.
  • 20 % der Produktion Rot- und Roséweine aus Pinot Noir (bis zum Beginn der Reblausproblematik die meistangebaute Rebsorte und danach durch Sauvignon Blanc ersetzt). Diese Weine sind meist eher leichter und fruchtiger im Charakter mit Aromen nach Kirsche und Pflaume sowie weichen Tanninen. Vermehrt erfolgt die Vergärung der Weine in Edelstahltanks anstelle von 600l Holzfässern für mehr Fruchtigkeit.
  • Generell ist die Struktur der Weinbaubetriebe sehr klein, daher die Produktionsmenge begrenzt. Nachdem die Weine weltweit gefragt sind, ist das Preisniveau entsprechend hoch.
32
Q

Beschreibe die geographische Lage, die Topographie und die Rebfläche der Appellation Pouilly-Fumé und Pouilly-sur-Loire AOC.

A
  • Appellation an der Loire, im Gebiet Centre-Loire
  • gegenüber von Sancerre AOC am rechten Ufer
  • weniger steile Hänge als Sancerre AOC
  • 1.350 ha Rebfläche
33
Q

Beschreibe die Weine und die Weinbereitung der Appellation Pouilly-Fumé und Pouilly-sur-Loire AOC.

A
  • nur für Weißwein aus Sauvignon Blanc zugelassen.
  • Im Unterschied zu Sancerre enthalten die Böden mehr Feuerstein (Silex), daher auch die typischen rauchig, mineralischen Aromen und Grapefruitaromen - außerdem schwerer Boden und körperreicher am Gaumen als Sancerre
  • Die Weine werden traditionell im großen Holzfass ausgebaut, wodurch diese oft fülliger und reichhaltiger sowie auch weniger vegetabil sind als Sancerre. Bereits seit den frühen 1990er Jahren gibt es Versuche mit Vergärung und/oder Ausbau in Barrique-Fässern.
  • Pouilly-Fumés haben ein ähnlich hohes Preisniveau wie Sancerre.
34
Q

Beschreibe die geograpische Lage, Rebfläche und Böden der Appellation Menetou-Salon AOC.

A
  • Appellation an der Loire, im Gebiet Centre-Loire, westlich von Sancerre
  • 610 ha Rebfläche
  • Böden: Eher hart und kalkhaltig. Man findet hier schwere Kalksteinböden, zum Teil auch den berühmten Kimmeridge-Kalk, der in Chablis im Burgund vorkommt und den Weinen eine lebhafte Säure und eine schöne Mineralität verleiht.
35
Q

Beschreibe die Weine der Appellation Menetou-Salon AOC.

A
  • Weiß-, Rot- und Roséwein
  • Weißweine aus Sauvignon Blanc sind ähnlich dem Sancerre, jedoch etwas leichter und fruchtiger.
  • Rotweine hauptsächlich Pinot Noir. Die Weine sind schlank und geschmeidig mit weichen Tanninen und manchmal auch nicht so dicht in der Farbe, was an den höheren Erträgen liegen dürfte.
  • Popularität steigend, da kostengünstige Alternative zu Sancerre und Pouilly-Fumé
36
Q

Beschreibe die Appellation Quincy AOC.

A
  • Appellation an der Loire, im Gebiet Centre-Loire, am Fluss Cher
  • Die Appellation war 1936 die erste AOC im Loire-Tal, und die zweite nach Châteauneuf-du-Pape, die in Frankreich zugelassen wurde.
  • 320 ha Rebfläche
  • Böden hauptsächlich aus Sand und Kies
  • ausschließlich für Weißwein, Sauvignon Blanc. Die produzierten Weine sind etwas rustikaler und weniger delikat mit Aromen nach frischer Zitrusfrucht und weißem Pfeffer.
37
Q

Beschreibe die Appellation Reuilly AOC.

A
  • Appellation an der Loire, im Gebiet Centre-Loire, am Fluss Cher
  • 290 ha Rebfläche
  • Die Böden bestehen zum Teil aus Kies, Sand, Kalkstein, mitunter auch Kimmeridge-Kalk.
  • für Weiß-, Rot- und Roséwein zugelassen
  • Weißweine aus Sauvignon Blanc;blumig, kräutrig und konzentriert
  • Rot- und Roséweine aus Pinot Noir und Pinot Gris; delikat und eher leicht im Körper; (Gamay wird auch angebaut, als IGP verkauft)
38
Q

Wo liegt die Region Touraine und wie groß ist sie?

A
  • Touraine gehört mit Anjou-Saumur zur mittleren Loire
  • erstreckt sich zwischen Orléans (rund 400 km bis zu Küste) und Tours (rund 270 km bis zu Küste)
  • auch bekannt als „Le Jardin de la France” - der Garten Frankreichs
  • 16.300 ha Rebfläche
39
Q

In welche Bereiche kann man die Region Touraine gliedern? Was sind die wichtigsten Appellationen in Touraine?

A

Im Osten Weißweinbereich (und Schaumweine):

  • Vouvray AOC
  • Montlouis AOC

Im Westen Rotweinbereich:

  • Chinon AOC
  • Bourgueil AOC
40
Q

Welche Weine werden in Touraine produziert?

A
  • Weiß-, Rot- und Roséweine sowie Schaumweine
  • Chenin Blanc beim Weißwein und Cabernet Franc beim Rotwein sind die dominierenden Rebsorten.
41
Q

Beschreibe das Klima in Touraine.

A
  • kontinental, aber nicht so extrem wie in Centre-Loire
  • Im Frühling wird es relativ bald warm und die Sommer sind nicht so heiß und trocken.
  • Ab Orléans wendet sich die Loire nach Westen, hier treffen maritimes Klima und kontinentales Klima aufeinander, das sich mit dem Knick im Loire-Verlauf in Richtung Süden deutlich verstärkt.
42
Q

Welche Böden gibt es in Touraine?

A
  • mit Anjou gehört dieses Gebiet zu den vielfältigsten des Landes
  • verschiedene Bodentypen; speziell zu nennen ist das Tuffgestein (viele der Schlösser an der Loire sind aus diesem Gestein gebaut, dies hinterließ Höhlen, die auch heute noch von den Winzern verwendet werden), es gibt auch Sand und Ton des Pariser Beckens und Kies, den die Loire mitbrachte
43
Q

Beschreibe die Appellation Touraine AOC.

A
  • generische Appellation an der Loire, gilt für das gesamte Gebiet Touraine
  • 5.000 ha Rebfläche
  • Weinberge an den steilen Hängen der Loire und des Cher
  • 60 % Weißwein, 22 % Rotwein, 8 % Roséwein, 11 % Schaumwein.
  • Weißwein: 100 % Sauvignon Blanc
  • Rotweine: meist Verschnitte aus Gamay mit anderen Rebsorten für leichtere, fruchtgeprägte Rotweine oder aus Cabernet Franc mit anderen (lokalen) Rebsorten für einen intensiveren Stil. Sortenreiner Gamay ist ebenfalls erlaubt und wird speziell für primeur-Weine verwendet, die mittels Kohlensäuremaischung (Macération carbonique) hergestellt werden. Sehr häufig erscheint auf dem Etikett auch der Rebsortenname wie z. B. Gamay de Touraine.
  • Rosé: Verschnitt aus den oben genannten Rebsorten (aber auch weitere Rebsorten wie zB Pinot Gris sind erlaubt); keine der Rebsorten darf alleine mehr als 70 % im Verschnitt ausmachen;Restzuckergehalt ist mit max. 3 g/l begrenzt.
44
Q

Beschreibe geographische Lage, Topographie, Rebfläche und Böden der Appellation Vouvray AOC.

A
  • kommunale Appellation an der Loire im Gebiet Touraine; am Nordufer der Loire östlich von Tours
  • bedeutendste Weißweinappellation der Loire
  • 2.200 ha Rebfläche
  • Der Großteil der Weinberge ist nach Süden ausgerichtet und kleine lokale Gewässer wirken mildernd auf das kontinentale Klima.
  • Die Kalksteinböden, im Speziellen die Tuffböden, sind reich an Kalzium und fossilen Meeresablagerungen und weisen eine gute Drainage auf.
45
Q

Beschreibe die Weine und Weinbereitung der Appellation Vouvray AOC.

A
  • Ausschließlich Weine aus Chenin Blanc (theoretisch sind auch bis zu 5 % Menu Pineau (Arbois) zugelassen).
  • Die Weinstile reichen von trocken bis üppig süß abhängig vom Jahrgang.
  • Die Süßweine werden aus hochreifen Trauben zum Teil auch mit Botrytis hergestellt. Dafür ist Chenin Blanc sehr gut geeignet. Die Trauben werden hierfür sehr lange am Rebstock belassen (mitunter gehört das Gebiet zu den am spätesten gelesenen in Frankreich, oft dauert die Lese bis Mitte November hinein). Oft sind mehrere Lesedurchgänge notwendig.
  • Der Weinstil von Chenin Blanc Weinen ist gekennzeichnet durch eine hohe Säure und Aromen von grünem Apfel, Pfirsich, exotischen Früchten. Mit zunehmender Reifung kommen Honignoten hinzu. Im Premiumbereich erbringt die Appellation sehr lagerfähige, rauchige und mineralische Weine.
  • Entsprechend dem Weinstil wird der biologische Säureabbau vermieden und der Ausbau erfolgt in Edelstahltanks oder großen, alten Eichenfässern. Die eigentliche Reifung der Weine soll sehr langsam in der Flasche erfolgen. Diese Weine sind oft erst nach Jahrzehnten, wenn sich die Säure besser integriert hat, trinkreif. Es gibt Beispiele, die auch noch mit über 100 Jahren frisch, saftig und harmonisch sind.
46
Q

Beschreibe geographische Lage, Topographie, Rebfläche, Böden und Weinbau der Appellation Chinon AOC.

A
  • kommunale Appellation an der Loire im Gebiet Touraine; um die Stadt Chinon
  • 2.400 ha Rebfläche
  • Verschieden Bodenarten:
    Im Tal des Flusses Vienne sind es Sandböden, die sich besonders für leichte, fruchtige Weine eignen.
    Auf dem Plateau im Norden findet man Ton- und Kiesböden, was zu mehr Körper und strafferen Tanninen im Wein beiträgt. In den südlichen Hanglagen findet man Kalksteinböden. Diese stellen das Herzstück dar und hier werden die feinsten Weine produziert.
  • Um reifere Trauben zu erhalten, werden höhere Erziehungssysteme verwendet, Begrünung in den Weinbergen sowie Ausbrechen der Knospen und Entblättern durchgeführt.
47
Q

Beschreibe die Beschreibe die Weine und Weinbereitung der Appellation Chinon AOC.

A
  • Hauptsächlich für Rotweine bekannt. Es werden aber auch Rose- und Weißweine hergestellt.
  • Die Rotweine sind aus Cabernet Franc (lokal auch Breton genannt) mit bis zu 10 % Cabernet Sauvignon, um mehr Tiefe und Komplexität zu erhalten. Im Allgemeinen entstehen saftige Weine mit eher weniger Tannin und guter Säurestruktur. Typisch ist auch oft die Nase nach frisch gespitztem Bleistift bzw. weisen die Rotweine häufig auch kräutrige und vegetabile Aromen auf. Sie profitieren oft von einigen Jahren Flaschenreife.
  • Es wird auch eine kleine Menge Roséwein aus demselben Verschnittverhältnis wie Rotwein hergestellt, weiters auch etwas Weißwein aus 100 % Chenin Blanc.
  • Die Vinifizierung erfolgt sehr traditionell. Die Reifung erfolgt in großen alten Fässern. Jedoch wird bereits auch zum Teil mit neuen Eichenfässern experimentiert. Der Anteil an biologisch zertifizierten Betrieben liegt bei knapp über 20 %.
48
Q

Beschreibe Lage, Rebfläche, Topographie und Böden der Appellationen Bourgueil AOC und Saint-Nicolas de Bourgueil AOC.

A
  • kommunale Appellation an der Loire im Gebiet Touraine; nördlich von Chinon am rechten Ufer der Loire
  • 1.350 ha Rebfläche Bourgeueil AOC / 1.100 ha Rebfläche Saint-Nicolas de Bourgueil AOC
  • Bewaldetes Hochplateau, das vor kalten Nordwinden schützt. Das Lagenklima ist günstig ähnlich Chinon.
  • Böden: Kalksteinhänge; tiefgründige Sandterrassen
49
Q

Beschreibe die Weine der Appellationen Bourgueil AOC und Saint-Nicolas de Bourgueil AOC.

A
  • Weinstile ähnlich Chinon AOC
  • Die Appellationen sind für Rot- und Roséwein zugelassen.
  • Die Rotweine sind aus Cabernet Franc (+ max 10 % Cabernet Sauvignon). Mittlerer Körper, mittleres Tannin sowie intensive Aromen nach Erdbeeren und Grafit.
  • Die Roséweine werden aus demselben Verschnittverhältnis wie Rotwein hergestellt. Bourgueil AOC-Weine können durchaus von einer Flaschenreife von einigen Jahren profitieren. Die Weine von Saint-Nicolas de Bourgueil AOC sind eher jung zu trinken
50
Q

Wo liegt die Region Anjou-Saumur und wie groß ist sie?

A
  • Anjou-Saumur gehört mit Touraine zur mittleren Loire
  • Anjou liegt um die Stadt Angers und bildet den westlichen Teil; östlicher Teil liegt um die Stadt Saumur
  • 21.400 h Rebfläche
  • Der Großteil der Appellationen befindet sich am linken Ufer der Loire, nur Savennières AOC mit seinen zwei Unterappellationen liegt am rechten Ufer.
51
Q

Welche Weine werden in Anjou-Saumur produziert?

A
  • Roséwein macht rund die Hälfte der Produktion aus.
  • Rose- und Rotweine sind Verschnitte von Cabernet Franc (auf etwas mehr als 40 % der Rebflächen angebaut), Cabernet Sauvignon, Grolleau, Gamay, Pineau d’Aunis, Malbec, Pinot Gris und Pinot Noir.
  • Für Weißweine wird Chenin Blanc verwendet (auf knapp 25 % der Rebflächen angebaut).
52
Q

Welche Böden gibt es in Anjou-Saumur?

A
  • verschiedenen Bodentypen
  • im Westen rund um Angers geprägt von Granit, vulkanischem Gestein, Schiefer
  • flussaufwärts: Sedimente des Pariser Beckens auf Unterbau aus Kreidetuffgestein
53
Q

Beschreibe das Klima in Anjou-Saumur.

A
  • Übergang von kontinentalem zu maritimen Klima
  • maritim geprägt, aber trockener und wärmer als im Nantais
54
Q

Beschreibe die Appellation Saumur AOC.

A
  • Kommunale Appellation an der Loire im Gebiet Anjou-Saumur, am östlichen Ende um die Stadt Saumur.
  • Bekannt vor allem für Schaumweinproduktion.
  • Daneben gibt es jedoch auch Rot- und Weißweine, die meisten sind trocken. Nur in den besten Jahren werden auch Süßweine produziert.
  • Die Weißweine sind aus Chenin Blanc.
  • Rotweine müssen aus mind. 70 % Cabernet Franc bestehen, Anteile von Cabernet Sauvignon und Pineau d’Aunis sind erlaubt.
55
Q

Beschreibe die Appellation Saumur-Champigny AOC.

A
  • Kommunale Appellation an der Loire im Gebiet Anjou-Saumur, innerhalb der Saumur AOC.
  • Befindet sich auf einem Tuffplateau und zählt zu den besten Rotweinappellationen.
  • Ausschließlich für Rotwein aus Cabernet Franc (mind. 85 %) mit Cabernet Sauvignon und Pineau d’Aunis zugelassen.
  • Die Weine sind voll, geschmeidig, fruchtig und frisch.
56
Q

Beschreibe die Appellation Anjou AOC.

A
  • Regionale Appellation an der Loire im Gebiet Anjou-Saumur, erstreckt sich von der Westgrenze von Muscadet bis nach Osten bis zu 10 km vor der Stadt Saumur.
  • Weiß- und Rotweine sowie Schaumweine; können auch „sub-regionale« bzw. kommunale Zusatzbezeichnungen tragen können wie z.B. Anjou Rouge AOC, Anjou Gamay AOC (rund 50 ha Rebfläche) oder auch Anjou-Villages AOC (rund 170 ha Rebfläche).
  • Rotweine müssen mehrheitlich aus Cabernet Franc sein, Verschnitte mit Cabernet Sauvignon sind erlaubt. Anjou Rouge (auf den Wein bezogen) und Anjou Noir (auf den schwarzen Schiefer und Granit-Boden des Armorikanischen Massiv bezogen) werden gemeinsam vermarktet.
  • Anjou Blanc AOC Weißweine müssen aus mind. 80 % Chenin Blanc bestehen, der Rest kann Sauvignon Blanc und Chardonnay sein.
  • Bei den besten Weinen handelt es sich um Weißweine aus vollreifen Chenin Blanc-Trauben, die auf Schieferböden wachsen. Sehr häufig findet die Lese auch in mehreren Durchgängen statt. Die Vergärung und Reifung erfolgt in neuer Eiche. Um den Wein runder und zugänglicher zu machen, wird zumindest teilweise mit biologischem Säureabbau gearbeitet.
57
Q

Beschreibe die Appellation Savennières AOC.

A
  • Kommunale Appellation an der Loire im Gebiet Anjou-Saumur, am rechten Nordufer der Loire südwestlich von Angers.
  • Gute Luftzirkulation in den Weinbergen, die die Bildung von Botrytis verhindert.
  • Die Böden sind sehr stark von Schiefer, Schieferplatten und Sandstein dominiert.
  • Ausschließlich für Weißwein aus Chenin Blanc zugelassen.
  • Mehrheitlich werden trockene Weine hergestellt. Es gibt jedoch auch halbtrockene bis süße Weine.
  • Die besten Weine werden von spätgelesenen Chenin Blanc-Trauben produziert. Es entstehen außergewöhnlich komplexe, körperreiche und trockene Weine, nicht selten mit etwas Restzucker um die Säure des Chenin Blanc auszubalancieren. Mit zunehmender Flaschenreife entwickeln sich rauchige Aromen und Honignoten unterlegt von mineralischen Noten. Der Trend geht in Richtung Produktion von weicheren, früher reifen, jung zu trinkenden Stilen ohne die mineralische Komplexität zu verlieren. Aufgrund der sehr hohen Qualität, suchte diese Appellation als zweite in der Loire um den Grand Cru-Status an. Das Ergebnis ist noch ausständig.
  • Für viele sind die Weißweine dieser Appellation die besten und alterungsfähigsten. Oft benötigen sie eine Flaschenreife von mehr als 20 Jahren, um ihren Höhepunkt zu erreichen
58
Q

Beschreibe die Appellation Cabernet d’Anjou AOC.

A
  • Kommunale Appellation an der Loire im Gebiet Anjou-Saumur.
  • 5.700 ha Rebfläche
  • eigene Appellation für lieblichen Roséwein aus den Rebsorten Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon. Es ist ein Restzuckergehalt von mind. 10 g/l vorgeschrieben. Dieser wird perfekt durch die kräftige Säure balanciert. Cabernet d’Anjou AOC ist länger trinkreif und interessanter als Rose d’Anjou AOC.
59
Q

Beschreibe die Appellation Rosé d’Anjou AOC.

A
  • Kommunale Appellation an der Loire im Gebiet Anjou-Saumur.
  • 1.800 ha Rebfläche
  • Appellation für Roséwein und ist ein Verschnitt aus Grolleau, Cabernet Franc und anderen lokalen Rebsorten. Der Anteil an Grolleau im Verschnitt ist meist sehr hoch. Entsprechend der Appellationsvorschriften muss der Wein einen Restzuckergehalt von mind. 7 g/l Restzucker aufweisen. Rosé d’Anjou AOC ist jung zu trinken und ein guter Essensbegleiter zur lokalen Küche.
60
Q

Beschreibe die Appellation Rosé de Loire AOC.

A
  • Große Appellation an der Loire, die Gebiete Anjou-Saumur und Touraine umfasst
  • Appellation für trockenen Roséwein. Die erlaubten Rebsorten sind Grolleau, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Pineau d’Aunis, Gamay und Pinot Noir im Verschnitt. Die Weine sind qualitativ zwischen den Roséweinen Cabernet d’Anjou (hochwertiger) und Rosé d’Anjou AOC (einfacher) einzuordnen.
61
Q

Beschreibe die Appellation Coteaux du Layon AOC.

A
  • Kommunale Appellation an der Loire, im Gebiet Anjou-Saumur
  • beste Lagen befinden sich an den steilen Hängen an der rechten Seite des Flusses Layon, der von Süden her kurz nach Angers (in Fließrichtung) in die Loire fließt. Speziell am Fluss Layon kann sich Botrytis gut entwickeln.
  • 1.600 ha Rebfläche
  • Süßwein-Appellation für Süßweine aus Chenin Blanc.
  • Chenin Blanc ist Botrytis-anfällig und weist eine hohe Säure auf. Die Lese der überreifen und/oder mit Botrytis befallenen Trauben erfolgt in mehreren Durchgängen.
  • Der potenzielle Alkoholgehalt liegt bei 18-21 % vol., was im Wein einen Restzuckergehalt von rund 100-200 g/l ergibt. Gesetzlich sind 85 g/l vorgeschrieben, mitunter der höchste vorgeschriebene Restzuckergehalt für nicht-aufgespritete Weine in Frankreich.
  • Es gibt auch zwei Sub-Appellationen: Coteaux du Layon Village und Coteaux du Layon Premier Cru Chaume, die allerdings keine botrytisierten Trauben verwenden dürfen.
  • Die Weine kombinieren Frucht und Säure der deutschen Süßweine, jedoch mit mehr Körper und Alkohol (mind. 11 % vol. effektiv ist vorgeschrieben).
62
Q

Beschreibe die Appellationen Quarts de Chaume Grand Cru AOC und Bonnezeaux AOC.

A
  • Kommunale Appellation an der Loire, im Gebiet Anjou-Saumur; innerhalb der Appellation Coteaux du Layon AOC.
  • 40 ha Rebfläche Quarts de Chaume Grand Cru AOC / 80 ha Rebfläche Bonnezeaux; 25 hl/ha Höchsterträge
  • Quarts de Chaume Grand Cru AOC ist die erste und bisher einzige Grand Cru Appellation an der Loire.
  • Appellationen für Süßweine aus Chenin Blanc. Es handelt sich hier um Toplagen und die Weine gehören mit zu den hervorragenden Süßweinen der Welt, die auch oft in Auktionen zu sehr hohen Preisen verkauft werden.
  • Botrycisierte Trauben und/oder überreife Trauben sind zugelassen. Nachdem Botrytis nicht in jedem Jahr vorkommt, werden diese Weine auch nicht jedes Jahr auf den Markt gebracht. Alternativ kann bei Trauben in den Toplagen durch eine späte Lese eine entsprechende Konzentration der Inhaltsstoffe erreicht werden. Diese Weine sind dann fruchtiger als jene von botrytisierten Trauben.
  • Bis 2019 war Kryoextraktion zugelassen (frisch geerntete Trauben werden über Nacht in einem gekühlten Raum bei Temperaturen von mind. -5 bis -6° C gelagert und am Folgetag im gefrorenen Zustand gepresst. Mittels Temperatur kann die Konzentration des Mosts gesteuert werden, je kühler desto konzentrierter).
63
Q

Wo liegt die Region Nantais?

A
  • Die Region Nantais ist die westlichste Region der Loire.
  • Nahe der Loire-Mündung in den Atlantik im Umkreis der Stadt Nantes gelegen. Die Weinberge sind zwischen 10 und 100 km vom Atlantik entfernt.
  • Die wichtigsten Flüsse in dieser Region neben der Loire sind Sevre und Maine.
64
Q

Beschreibe das Klima in Nantais.

A
  • Das Klima ist maritim, mild und feucht.
  • rund 2.000 Sonnenstunden
  • Trotz der Atlantiknähe werden Spätfröste immer häufiger, gegen die man sich mit Windmaschinen oder durch das Abbrennen von Strohballen schützt.
  • Durch den Atlantik herrscht eine hohe Feuchtigkeit, es regnet viel (vor allem im März/ April und im Herbst), was Pilzkrankheiten wie z. B. Mehltau fördert.
65
Q

Welche Böden gibt es in Nantais?

A
  • Überwiegend Schiefer und Gneis mit guter Drainage (aufgrund der Feuchtigkeit von Bedeutung) (-> leichte, elegante, straffe Weine)
  • Man findet jedoch auch einige Granit- und Sandböden.
  • Im Allgemeinen sind die Böden wachstumshemmend, was wichtig ist für die in dieser Region angepflanzten Rebsorten, um einen zu hohen Ertrag zu vermeiden, was zu Weinen mit dünner Struktur führen würde.
66
Q

Welche Weine werden in Nantais produziert?

A
  • Überwiegend trockene Weißweine aus Melon de Bourgogne (mehr als 60% der Rebfläche).
67
Q

Beschreibe die Lage, Rebfläche und Bedeutung der Appellation Muscadet AOC.

A
  • Appellation an der Loire, die sich über die gesamte Region Pays Nantais erstreckt. Die Weinberge erstrecken sich über die Hügel im Süden der Stadt Nantes.
  • 8.100 ha Rebfläche
  • Sie ist die umfassende Appellation innerhalb derer die weiteren und teils bekannteren Appellationen liegen wie Muscadet-Sevre et Maine AOC oder Cm Communaux (Orts-Lagen). Die Bedeutung von Muscadet AOC schwindet.
68
Q

Beschreibe die Weine der Appellation Muscadet AOC.

A
  • Muscat Blanc (Melon de Bourgogne) ist die einzige erlaubte Rebsorte (jedoch sind seit 2018 bis zu 10 % Chardonnay erlaubt).
  • Die Weine sind trocken, mit frischer Säure, ziemlich neutral und weisen einen Alkoholgehalt von max. 12 % vol. auf. Sie werden traditionell in Betonzisternen vergoren, die mit Glas ausgelegt sind. Heute werden jedoch immer öfter Edelstahltanks verwendet. Die Chaptalisierung auf einen potenziellen Alkoholgehalt von 12 % vol. ist erlaubt und wird in kühlen Jahren auch praktiziert. Der biologische Säureabau wird vermieden, da die hohe Säure in Muscadet-Weinen erwünscht ist.
  • Négociants, die eine wichtige Rolle im ganzen Gebiet haben und mehr als 50 % der Produktion verkaufen, können Trauben, Most oder fertig gefüllte Weine kaufen, jedoch keine Weine, die „sur-lie” reifen.
69
Q

Beschreibe Beschreibe die Lage, Rebfläche und Bedeutung der Appellation Muscadet-Sevre et Maine AOC.

A
  • Appellation an der Loire im Gebiet Nantais, südöstlich der Stadt Nantais. Hat ihren Namen von den beiden Flüssen Sevre und Maine. Die Appellation umfasst die besseren Lagen der Region (z. B. Vallet mit den Lehmböden und Saint-Fiacre mit den Schiefer- und Granitböden). Die Weinberge befinden sich auf rollenden Hügeln Richtung Atlantik.
  • 6.100 ha Rebfläche
  • Für 75-80 % der Muscadet AOC-Produktion verantwortlich und ebenso die wichtigste im Export.
70
Q

Beschreibe die Weine der Appellation Muscadet-Sevre et Maine AOC.

A
  • trockene Weißweine aus Melon de Bourgogne
  • Spezielles Vinifizierungsverfahren ,,Sur-lie”: fertig vergorener Wein bleibt nach einem Abzug von der Grobhefe den Winter über auf der Feinhefe verbleibt, was die Frische erhält und dem eher schlanken Wein Körper verleiht.
  • Die Weine haben mehr Geschmack und auch ein dezentes Hefearoma, sind reichhaltiger und komplexer, körperreicher und zeichnen sich manchmal durch eine gewisse Spritzigkeit - etwas CO2 ist im Wein vorhanden - aus.
  • Seit den späten 1980er Jahren haben Produzenten mit Kaltmazeration vor der Gärung experimentiert. Dies kann jedoch nur bei wirklich reifen Trauben gemacht werden und wird heute immer öfter angewendet aufgrund des verbesserten Know-Hows im Bereich Weinbau und Kellerwirtschaft. Weiters gibt es Versuche mit Vergärung im Holzfass und bâttonage.
  • Im Jahre 2011 wurden die ersten „Crus Communaux” für höherwertige terroirgeprägte Weine etabliert. Der Hektarhöchstertrag liegt bei 45 hl/ha. Aufgrund der langen Reifezeit können diese Weine nicht den Zusatz „sur-lie” tragen.
  • Die Weine müssen im Weingut, wo sie hergestellt werden auch abgefüllt werden.
71
Q

Beschreibe die Appellation Muscadet-Côtes de Grandlieu AOC.

A
  • Appellation an der Loire im Gebiet Nantais, umgibt den See „Lac de Grandlieu” und liegt südwestlich von Pays Nantais.
  • Die besten Weine zeichnen sich durch Aromen von Grapefruit und Würzigkeit (Pfeffer) aus.
  • „Sur-lie”-Weine von hier sind etwas runder mit Aromen von u. a. Nüssen.
  • Die größten Abnehmer dieser Weine sind die Bars und Bistros von Paris, die sie zu den Meeresfrüchten- und Fischgerichten servieren.