Konfrontation und weitere Flashcards
Konfrontationsbehandlungen
- Bei Angst- & Vermeidungsverhalten
=> In sensu: graduiert / massiert
=> In vivo: graduiert / massiert
Konfrontation ua bei
- Angststörungen
- Zwangsstörungen
- Essstörungen
- PTBS
- Abhängigkeitserkrankungen
Systematische Desensibilisierung
Wolpe (1958)
- Erlernen eines Entspannungsverfahrens (zB PMR) & Erstellen von Angsthierarchie
- Wechsel von Entspannungssequenzen und Vorstellung der angstbesetzten Situation
- Wiederholen in jeder Angstsituation bis keine subjektive Erregung mehr vorhanden ist
=> Entspannung wäre aber nicht notwendig, weniger wirksam
Wann wird systematische Desensibilisierung eingesetzt?
- ua fehlendes Einverständnis / fehlende Motivation des Pat
- Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems
- Psychot Erleben
Phasen Konfrontationsbehandlung in vivo
- Vorbereitungsphase: Psychoedukation
- Konfrontationsphase
- Selbstkontrollphase
Angstverlaufskurven:
Kontakt mit der Situation…
=> Vermeidung (Angst sinkt)
=> Erwartung (, dass die Angst bis ins Unermessliche steigt) steigt rapide an
=> Angstverlauf bei Konfrontation nach Höhepunkt wieder stetig sinkend
=> Subjektive Angst bekommt einen immer niedrigeren Höhepunkt, bis sie ganz neutralisiert wird
Behandlungsmanual (Kernkomponenten und Aufbau der Behandlung)
Kernkomponenten:
- Psychoedukation
Sitzung 1: Informationen über Angst
Sitzung 2: Entstehungsmodell und Verhaltensanalyse
Sitzung 3: Therapieziele
- Interozeptive
Sitzung 4: Durchführung - Exposition
Sitzung 5: Wiederholung - In-vivo-Exposition
Sithung 5: Ableitung des Behandlungsrationals
Sitzung 6-8: Durchführung / Vor- & Nachbesprechung
Sitzung 9: Veränderung der Erwartungsangst & Probleme
Sitzung 10-11: Individuelle Durchführung / Vor- & Nachbesprechung - Rückfallprophylaxe
Sitzung 12: Lernerfahrung, Übungspläne
Sitzung + 1&2: Lernerfahrung
Teufelskreis der Angst
- Körperl Veränderungen zB Beschleunigung des Herzschlags
- Wahrnehmung körperl Veränderungen
- Bewertung als gefährlich “Herzinfarkt?!”
- Beunruhigung / Angst
=> Weitere körperl Veränderungen die wahrgenommen werden
=> Individuelle Interpretation “Ich werde an einem Herzinfarkt sterben”
(<=> Verhalten zur Beruhigung zB sich schonen, ruhig atmen => Durch Beobachtung weitere körperl Veränderungen die wahrgenommen werden))
=> Beunruhigung / Angst
==> Individualisierung und Ergänzung über die gesamte Therapie
Behandlungsrational
- Situative Einflussfaktoren
- Gedanken und Vorstellungen
- Vermeidungs-, Kontrollversuche
=> Ableitung der Therapieziele
Angst vor Körpersymptomen
Angst vor Situationen => Vermeidung
Erwartungsangst
(jeweils davor Pfeil nach unten)
Gedankenexperiment
Zur Vorbereitung auf Exposition In-Vivo: Pat muss selbst Angstabfall annehmen
* Vorgehen
- plastisches Vorstellen einer angstbesetzten Situation ohne Vermeidungs-/ Hilfestrategien
- Angstverlauf explorieren (schreibt Pat)
- Befürchtungen, erwartete Symptome (schreibt Therapeut)
- Symptome wiederholen, wie geht es weiter
- Ausscheiden aus Situation nicht erlaubt, zB durch Tod
- irgendwann, was nach 3 Stunden
- Abfall hinterfragen, Pat muss Therapeut überzeugen
- Wiederholung am nächsten Tag, nach 3 weiteren Tagen, nach 10 weiteren Tagen
* Rational wird mit dem Patienten zusammen erarbeitet
- Sich der Angst aussetzen
- Ohne Vermeidungsverhalten
- Lange genug, damit Angst sich reduzieren kann und
- wiederholt
In-Vivo-Exposition
- Patient setzt sich seiner Angst aus
!! Hinreichende Angstaktivierung
!! Angstreduktion ohne Vermeidungsverhalten - Übung auswählen
- Bereitschaft
- Erwartungen
- Umsetzung planen
- Umsetzen mit Angstratings und evtl Angststeigerung; erst mit Therapeut, dann im Selbstmanagement und als
Hausaufgabe - Angstverläufe
- Schlussfolgerungen
In-Vivo-Exposition - Ablauf
- Vorbesprechung
- Übung auswählen
- Bereitschaft
- Erwartungen
- Umsetzung planen
- Durchführung
1. T + vs.
2. T –
2 mal als HA (Rational muss absolut klar sein) - Nachbesprechung
- Protokoll
In-Vivo-Exposition - Aufgabe des Therapeuten
Welche Aufgabe(n) hat der Therapeut?
Wie kann man die Angst steigern?
- Modellfunktion, Sicherheitsverhalten identifizieren und unterbinden, Angst steigern (Situation schwer wählen und erschweren, Symptomprovokation, ängstigende Gedanken, Unterbindung von Vermeidung), zum Bleiben motivieren, loben
- Weniger Vermeidungsverhalten mit Therapeut
Imagery Rescripting and Reprocessing Therapy (IRRT)
Bei Trauma (neben Expositionen usw), Trauer
- Imaginativ in Situation gehen, verletztes Kind
- Bewältigungsbilder erzeugen: Stärke / Hilfsperson in Situation reinholen, nachbeeltern, Ausgang verändern, Gegenbild aufbauen, als Erwachsener in Situation treten, Drehbuch ändern
- Wieder in Raum zurückkehren, was geht durch den Kopf, was nimmt man mit, Emotion hat sich verändert
- Wiederholungen, Tonbänder
Imagery Rescripting and Reprocessing Therapy (IRRT) - Vorgehen
- Schritt: Konfrontation mit Originalversion mit Ziel der Habituation an die Angst vor Belastungsgipfel des schlimmsten Moments
- Schritt: Nach Belastungsgipfel des schlimmsten Moments => Aufbau der Bewältigungsbilder mit Ziel von Aufbau funktionaler Sichtweisen
- Schritt: Wiederholung der Schritte 1 & 2 bis hinreichende Habituation und Neubewertung erreicht sind
Modelllernen - Einsatz in der Therapie
- Eingesetzt zum Erwerb neuer Fähigkeiten
- Steigerung von Frequenz eines Verhaltens
- Angst beim Zeigen eines Verhaltens nehmen
Beispiele:
- Exposition
- Pat mit mangelnden soz Fähigkeiten, um diese zu erlernen
- Gruppentherapie, Rollenspiele
Modelllernen - Grundlagen
- Imitationslernen / Beobachtungs-
- Ein / mehrere Modelle
- Live / Video/Audio-Aufnahmen
Aneignungsphase: Modellierende Ereignisse => Aufmerksamkeitsprozess (Modell muss interessant sein) => Gedächtnisprozess
Ausführungsphase: Motorischer Reproduktionsprozess => Verstärkungs- und Motivationsprozess => Nachbildungsleistung
Modelllernen - Technische Durchführung
- Beobachtungssituation sollte darauf aus sein:
- Aufmerksamkeit des Beobachtenden zu erhöhen
- Genaue Wahrnehmung zu ermöglichen
- Motivation der Nachahmung zu erhöhen
- Das Verhalten üben zu können
- Das Verhalten anzuwenden und es auch zu können
- Instruktionen
- Was wird der Beobachtende sehen?
- Wichtige Aspekte des Verhaltens hervorheben
- Erwartungen an Beobachter definieren
- Aufmerksamkeit lenken
- Hinweise auf relevante Aspekte geben
Modelllernen - Verstärkungsprozesse
- Externe Verstärkung:
- Angenehme Folgen / Wegfall negativer Folgen für Beobachter - Stellvertretende Verstärkung:
- Modell wird für Verhalten belohnt, Beobachter nimmt dies wahr - Direkte Selbstverstärkung:
- Beobachter belohnt sich für sein Verhalten - Stellvertretende Selbstverstärkung:
- Modell belohnt sich für sein Verhalten, Beobachter nimmt dies wahr
Modelllernen - Bedingungen der
Beobachtungssituation
- Ähnlichkeit zw Modell & Beobachter
=> Alter, Geschlecht, äußeres Erscheinungsbild - Emotionale Beziehung zw Beobachter & Modell
=> Je intensiver, desto wahrscheinlicher die Nachahmung - Konsequenzen des Verhaltens
=> Positive erwartete Konsequenzen erhöhen Nachahmung - Sozialer Status / soziale Macht des Modells:
=> Status/Macht des Modells sollte gleich / höher sein
Arten des Modelllernens
- Gleitmodell:
- Modell zeigt Verhalten, das nicht perfekt ist
- Ähnelt Kompetenzgrad des Beobachtenden
- Bei Wiederholung zeigt Modell stetig bessere Leistungen
- Erhöhte Motivation beim Beobachtenden
- Hierarchisches Vorgehen:
- Bei komplexen Fähigkeiten
- Verhalten wird in Anteile aufgeteilt
=> Erst getrennt lernen, zuletzt
gemeinsam als komplette Sequenz
Behandlung: Habit Reversal Training
- Selbstbeobachtung: Häufigkeit jedes einzelnen Tics tägl für best
Zeitraum zählen und aufzeichnen - Detaillierte Beschreibung der Tic-Reaktionen, am besten unter Verwendung eines Spiegels / von Videoaufzeichnungen
- Training der Reaktionserkennung: Signal an Therapeut, wenn Tic auftritt
- Therapeut macht auf selbst nicht wahrgenommene Tics aufmerksam
- Training der Wahrnehmung früherer Zeichen einer Tic-Reaktion
- Training der Wahrnehmung situativer Einflüsse (intensivierend, abschwächend)
- Entspannung (oft PMR), auch Selbstkontrolltechnik bei Wahrnehmung von Tic-Impulsen und nach Tic
- Muskelreaktion sollte Tic-Bewegung entgegen gerichtet sein, für ein bis zwei Minuten aufrechterhalten und weitgehend unauffällig durchgeführt werden können und sich in gerade ausgeübte Aktivitäten eingliedern lassen
- Anspannung der Antagonisten
=> Der Patient spannt Muskelgruppe gerade so stark an, dass Tic-Bewegung nicht durchgeführt werden kann
Habit Reversal Training - Ziel
- Sammlung empirischer Evidenz für Theorie
- Überzeugungen über sich selbst, andere und Welt testen
zB testen, ob andere wirklich lachen, wenn man absichtl Erröten provoziert - Neue, adaptive Annahmen entwickeln und Validität prüfen
- Beitrag zur Entwicklung eines Störungsmodells
- Stärkere emotionale Einsicht als bei rein kognitiven Methoden, die aber meist vorausgehen
- An Zielverhalten annähern
Arten von Verhaltensexperimenten
Aktives Experiment:
Pat kollabiert in Supermarkt, um zu testen, ob sich andere lustig machen
Exploratives Experiment:
Pat kollabiert in Supermarkt, um zu testen, wie andere reagieren
Beobachtungsexperiment:
Therapeut kollabiert in Supermarkt, um zu testen, wie andere reagieren
Hypothesentestendes Experiment (Gültigkeit Annahme A?; Gültigkeit A /
Alternativgedanke B?, Gültigkeit
Alternativgedanke?):
Mithilfe Befragungsbogen prüfen, wie viele Leute sich über jemanden lustig machen, der im öffentl Raum ohnmächtig wird
Exposition vs. Verhaltensexperiment
- Habituation vs kognitiver Test
- Vorbereitung: Rational der Habituation vs kognitives Modell
- Wiederholung der gleichen Übung vs neue Übung zur Überprüfung weiterer Kognitionen
- Verharren bis Angstabnahme vs Beenden nach Überprüfung der Kognition