Genogramm und Systemische Therapie Flashcards
Grundprinzipien der Systemischen Therapie - Generell
- Ökologische und multisystemische Perspektive:
- KiJu als Teil eines größeren sozialen Kontextes
- Probleme als Ausdruck des Systems, nicht isoliert im Individuum
- Einbeziehung der Familie und sozialer Systeme:
- Soziale Umgebung = Schlüssel zur Problemlösung
- Verständnis und Behandlung der Beschwerden im sozialen Kontext
Grundprinzipien der Systemischen Therapie - Fokus
- Ressourcenorientierung:
- Fokus auf Stärken und Ressourcen des Systems
- Förderung positiver Entwicklungen durch Identifikation und Nutzung von Ressourcen
- Resilienz:
- Integration von Kompetenzen der Familienmitglieder in therapeut Prozess
- Resilienz = zentraler Ansatz, der Vertrauen in Bewältigungsfähigkeiten stärkt
Grundprinzipien der Systemischen Therapie - Therapeutische Haltung
- Allparteilichkeit: Gleichzeitig auf Seite von Kind und Eltern stehen
- Probleme = Ausdruck von Missverständnissen und nicht
optimalen Interaktionen - Betonung offener, wertschätzender und ressourcenorientierter Arbeitsweise
Systemische Therapie vs. Familientherapie - Unterschiede & Gemeinsamkeiten
- Systemische Therapie:
- Breitere Perspektive, fokussiert auf Interaktionen und zirkuläre Prozesse
- Familienmitglieder als Mitgestalter im Therapieprozess
- Familientherapie:
- Spezifisches Setting für Arbeit mit Familienangehörigen
- Methodisch offen, von versch Therapieschulen genutzt
Mehrgenerationale Ansätze der Systemischen Therapie
- Berücksichtigung von Familiendynamiken über mehrere Generationen hinweg
- Schlüsselkonzept: Loyalitätsbindungen, familiäre Delegationen & übertragene Muster
- Beispiel:
- Weitergabe von Beziehungsmustern & Symptomatik (zB Suchtprobleme)
Das therapeutische Vorgehen in
der systemischen Therapie
- Von Beginn an: Kind & Eltern aktive Rolle im Therapieprozess (aktive Partner des Prozesses)
- Therapeut nimmt aktive Haltung ein (Verhalten nicht distanziert-reflektierend)
- Therapeut arbeitet ressourcenorientiert, nicht Fokus auf
Symptombehandlung
=> Grundidee „Hilfe zur Selbsthilfe“
Formen & Settings der Systemischen Therapie
- Therapiesettings: Einzeltherapie / Familientherapie (& Variationen)
- Empfehlung: Verbindung Einzelsetting (Kind, spielerische Elemente) & Familiensetting
- Verschiedene Perskonstellationen in system Therapie:
- Einzelsetting (nur Kiju)
- Eltern-Kind-Sitzungen / Gespräche mit allen Familienmitgliedern
- Gespräche mit anderen Bezugspersonen des Indexpatienten (zB Partner, Freunde, prof Hilfen, Lehrer)
- Elterngespräche ohne Indexpatient: 1-2 Gesprächstermine zu Beginn (Ausnahme!)
- Weitere Formen der system Therapie: Aufsuchende Familientherapie,
Systemische Gruppentherapie, Systemisches Elterncoaching & videounterstütze system Elternarbeit
Exkurs - Regeln der therapeutischen Arbeit im Familiensetting
Grundregeln:
* Aktive Einbindung aller Familienmitglieder (Eltern, Geschwister etc)
* Eltern & Kind als Team = Eltern als aktive Kooperationspartner für Kind
* Eltern als Co-Therapeuten = Eltern als aktive Unterstützung & Teil der
Problemlösung
* Angehörige als Ressource für Therapieprozess
Ausnahmefall: Kein Einbezug der Eltern in Therapie
* wenn Eltern schädlich für Kind & keine Ressource für Therapie darstellen
* Wahl Einzelsettings: Therapie allein mit KiJu (& einzeln mit Eltern)
Richtlinien zum Rahmen der systemischen Therapie
- Zeitlicher Umfang & Häufigkeit des therapeut Kontaktes abhängig von
- Entwicklungsorientierter Auswahl anhand Alter des Kindes (angepasst an Zeitgefühl, Entwicklungsschritte)
zB jüngere Kinder à kürzerer Zeitraum, häufigerer intensiver Kontakt
zB Jugendliche à längere Dauer Therapie & Doppelstunden von 90
Minuten - Schweregrad der Problematik (Störungsbild Kind & Schweregrad familiäre Probleme)
zB jüngeres Kinder mit schwerem Störungsbild & vielen familiären
Problemen
=> wöchentl, kürzere Sitzungen, intensiverer therapeut Kontakt
zB weniger akute Probleme, längere Bearbeitungszeit für Probleme
=> Sitzungen alle 14-Tage über längeren Zeitraum
Wahl des Settings für Therapie
- Angepasst an individuellen Entwicklungsstand, Symptomatik, Ausmaß familiärer Probleme
- Möglichkeiten innerhalb des vorggb Rahmens der Institution
- Kostenübernahme
- Personelle Ressourcen
- Evidenzbasierte Auswahl des Verfahrens und Settings:
- Klarer Nutzen für Patient & wirksam?
- Verspricht deutl Erfolgswahrscheinlichkeit
- An Bedürfnisse angepasst?
=> Empfehlung: „ambulant vor stationär“
Richtlinien für Behandlungsbeginn
- Erste Schritte der Therapie immer gemeinsam mit KiJu und Eltern (Familienmitgliedern)
- Therapeutisches Vorgehen & Ablauf der ersten Therapieschritte:
- Individuell angepasste Auswahl des therapeut Settings & Therapieform
- Beziehungsaufbau
- Auftragsklärung
- Auswahl & Klärung der beteiligten Personen an Therapie
Voraussetzungen für erfolgreichen
Therapieverlauf
Aufgabe des Klienten:
* Aktive Mitarbeit an Therapie (Therapeut mitverantwortlich für Stärkung aktiver Mitarbeit)
* Transfer des Gelernten in Lebensalltag
Aufgabe des Therapeuten zu Beginn der Therapie:
* Erschaffen eines sicheren Rahmens, der förderl für Veränderung & Erfolg
* Stärkung der Veränderungsmotivation, Hoffnung, Selbstwirksamkeitserwartung
Therapeut bietet verschiedene Optionen für Zsarbeit & Aufgaben:
zB Optionen Spielen, Malen, Handpuppenarbeit etc
zB Aufgaben wie Rituale, Beobachtungsaufgaben
Systemische Techniken - Übersicht
- Sprachlichen Interventionen
- Analoge Interventionsformen
- Aufgaben stellen für Kind + / Familie
zB Erlernen neuer proaktiver Verhaltensmuster mit Problem - Paradoxe Interventionen
- Techniken zum Thema Umgang mit Nähe & Konflikten in Familie
- Reframing
- Lösungsorientierte Therapie & Interventionen:
- Soziale Netzwerke des Patienten (& Eltern) aktivieren & stärken
Genogramm - Was ist das?
- Nutzung in der systemischen Therapie
- Familienstammbaum
- Mindestens 3 Generationen
- Familienmitglieder
- Beziehungen
- Noch keine schulenübergreifende standardisierte Darstellungsform
Genogramm - Warum?
- Aktivierung der Ressourcen des Familiensystems
- Überblick über komplexe Familienkonstellationen und kritische Ereignisse im Lebenszyklus
- Basis für Hypothesenbildung
- Probleme
- Schwere Schicksale, Krankheiten, früher Tod
- Wichtig: Tod geborene / abgetriebene Kinder