4- Schwangerschaft und Stillzeit Flashcards

1
Q

Wie ist die maternale Prävalenz in der Schwangerschaft/Stillzeit bei den folgenden psychischen Erkrankungen:
Depressionen, Angststörungen, PTBS, Bipolare Störungen, Schizophrenie Psychosen, postpartale Psychosen.

A

Ähnlich wie bei allgemeiner Lebensspanne
- Depressionen 10-15%
- Angststörungen 10-15%
- PTBS 6-8%
- Bipolare Störungen 1-2%
- Schizophrenie Psychosen 1%
- Postpartale Psychosen 0,1%

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2
Q

Was bedeutet Peripartalzeit?

A

Der Begriff umfasst die Zeitspanne von der Schwangerschaft, Geburt und die ersten Monate nach der Geburt.

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3
Q

Was ist ein fachliches Problem bei psychischen Erkrankungen in der Peripartalzeit?

A

Ärzte oft nicht auf neustem Stand bezüglich Nutzens/Risiken (medikamentöser) Therapie.

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4
Q

Warum ist die zügige Behandlung psychischer Erkrankungen in der Peripartalzeit notwendig?

A
  • Unbehandelte Erkrankungen oft negative Auswirkungen auf ungeborenes Kind
  • Erhöhte Stresshormone
  • Auffällige Eltern-Kind-Interaktionen später
  • Infantizid (1/2: 100.000)
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5
Q

Nenne 5 Symptome der postpartalen Depression.

A
  • Gedrückte Stimmung, Antriebsstörung, Interessenverlust/Freudlosigkeit (HS der Depression)
  • Erschöpfung
  • Leeregefühl
  • Schlafstörungen
  • Zwangsgedanken
  • Ängste Baby nicht gut genug versorgen zu können
  • Insuffizienzgefühl
  • Gestörtes Bonding
  • Suizid- und Infantizidgedanken
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6
Q

Wie kann eine postpartale Depression diagnostiziert werden?

A
  • Testpsychometrische Verfahren
  • Edinburgh Postnatal Depression Scale
  • (in einigen Kliniken Routine vor/nach Geburt)
  • Klinische Interviews
  • SKID
  • Ausschluss psychischer und somatischer Differentialdiagnosen
  • Neurologische Untersuchungen, MRT etc.
  • Verhaltensbeobachtung
  • Interaktionen
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7
Q

Nenne 3 Differentialdiagnosen der postpartalen Depression.

A
  • Baby Blues (50-80%)
  • Wochenbettpsychose
  • PTBS
    Hypothyreose
  • Bondingstörung
  • Angsterkrankung
  • Zwangserkrankung
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8
Q

Was sind Risikofaktoren für eine postpartale Depression? (4)

A
  • Vulnerabilitäts-Stress-Modell, Gen-Umwelt-Interaktion
  • Psychische Erkrankungen in Vorgeschichte
  • Positive Familienanamnese
  • Persönlichkeitsmerkmale
  • Perfektionistisch, ängstlich
  • Geringe soziale Unterstützung
  • Bekannte prämenstruelle dysphorische Störung
  • Auf hormonelle Veränderungen stimmungsmäßig stark reagieren
  • Schlafdefizit
  • Weniger als 4h
  • Komplikationen in Schwangerschaft/Entbindung
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9
Q

Nenne neurobiologische Risikofaktoren.

A
  • Risikogenvarianten
  • Veränderungen in
  • Stresshormonachse
  • Inflammatorisches System
  • Schilddrüsenhormone
  • Geschlechtshormone
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10
Q

Nenne 4 neurobiologische Bereiche, in denen Risikogenvarianten eine Rolle spielen.

A
  • Gene im seretonergen System
  • Gene im circadianen System
  • Lebermetabolismus
  • Katecholamin-Metabolismus
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11
Q

Geschlechtshormone
Erläutere die Rolle von Progesteron und Östrogen sowie Oxytocin als neurobiologischer Risikofaktor.

A

o Progesteron und Östrogen
 Erhöht in Schwangerschaft
 Kurz nach Geburt normalisiert
 Östrogene protektiv – Progesterone kontraproduktiv

o Oxytocin
 Bindungshormon (beim Stillen vor allem)
 Höhere Konzentration  protektiv
 Bei akutem Stress reduziert (Schmerzen, Komplikationen Geburt)

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12
Q

Nenne jeweils 2 Folgen für das Kind bei einer Präpartalen sowie Postpartalen Erkrankung der Mutter.

A

Präpartale Erkrankung
- Negativer Einfluss auf fetales Wachstum und Organreifung
- Erhöhte Frühgeburtlichkeit
- Erhöhte Rate operativer Entbindung
- Maladaptivere neonatale Anpassung (schlechtere APGAR-Scores)

Postpartale Erkrankung
- Niedrigere Gewichtszunahme im 1. Jahr
- Vermehrt Regulationsstörungen (Schrei-, Schlaf-, Fütterstörung)
- Vermehrt kognitive, emotionale, motorische Auffälligkeiten im 12.-18. Monat
* Gelernte Hilflosigkeit, reduzierte Mimik
- Erhöhte Vulnerabilität für psychische Erkrankungen

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13
Q

Was bedeutet paternale postpartale Depression und wie ist da die Prävalenz?

A
  • Väter als Betroffene
  • Prävalenz bei 10%
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14
Q

Nenne mind. 4 Risikofaktoren für eine paternale postpartale Depression.

A
  • Maternale postpartale Depression
  • Frühere depressive Episoden
  • Finanzielle Sorgen
  • Stressige Lebensereignisse
  • Unzureichende soziale Unterstützung
  • Schlechte Partnerschaftsqualität
  • Migrationshintergrund
  • Mehrere Kinder
  • Schwangerschaftskomplikationen
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15
Q

Beurteile, ob die folgende Aussage richtig oder falsch ist.

Paternale postpartale Depressionen treten häufig verzögert nach der Geburt des Kindes auf (oft Folge der maternalen postpartalen Depression).

A

Richtig.

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16
Q

Erläutere die Rolle von Testosteron im Bezug auf Paternale sowie maternale postpartale Depression.

A
  • Männer mit niedrigerem Testosteronspiegel anfälliger
  • dann Frauen weniger anfällig
  • Männer mit höherem Testosteronspiegel weniger anfällig
  • dann Frauen mehr anfällig
17
Q

Welche psychische Erkrankung stellt kein reales Risiko für das Kind dar?

A

Zwangserkrankungen.

18
Q

Warum haben Frauen mit einer Bipolare Erkrankung ein höheres Risiko für Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen?

A

Keine klare Antwort.
* Einfluss Medikation?
* Ungesünderer Lebensstil

Sidefact: Frauen mit bipolarer Erkrankung hohes Rückfallrisiko in Postpartalzeit

19
Q

Traumatische Entbindung und PTBS
Wie viele Frauen erfüllen bei der Geburt das Vollbild einer PTBS und wie viele Frauen erleben eine traumatische Geburt? (%)

A
  • 2-3% der Entbindungen Vollbild PTBS
  • 20% traumatisch erlebte Geburt
20
Q

Wie kann man Traumatische Entbindungen/PTBS vermeiden? (Präventionsmaßnahmen)

A
  • Trauma-sensible Geburtsbegleitung
  • Nachbesprechung Geburt (medizinisch
  • Aktives Befragen wie Geburt erlebt
    o Kein Debriefing
21
Q

Warum sollte nach der Geburt kein ausführliches Debriefing mit der Mutter stattfinden?

A
  • zu detailliert, kann Symptomatik einer PTBS/des traumatisierenden Erlebnisses verstärken!!
  • Reaktivierung zurückliegender Traumata
22
Q

Welche drei Therapieansätze bei peripartalen Erkrankungen wurden genannt?

A

Psychotherapie, Psychosoziale Unterstützung, Psychopharmakatherapie

23
Q

Beurteile, ob die folgende Aussage richtig oder falsch ist.

Die Mehrheit der Frauen bevorzugt eine medikamentöse Behandlung.

A

Falsch.

24
Q

Was ist Tokophobie?

A

Geburtsangst –> Wunschsektio

erhöhte Ängstlichkeit kann zu mehr Schmerzmitteleinsatz führen

25
Q

Beurteile, ob die folgende Aussage richtig oder falsch ist.
Abstillen kann Panikattacken auslösen.

A

Richtig.
–> Schnelle hormonelle Rückumstellung.

26
Q

Nenne den synonymen Fachbegriff für Postpartum Psychose.

Wenn wir schon dabei sind, was sind Risikofaktoren dafür?

A

Puerperalpsychose

Risikofaktoren:
* Vorbestehend schizophrene oder schizoaffektive Erkrankungen
* Vorbestehend bipolare Erkrankungen
* Familiäre Belastungen
* Erstes Kind

27
Q

Nenne drei Symptome einer PTBS.

A
  • Intrusion
  • Flashbacks
  • Depressive Gefühle
  • Vermeidung/Dissoziation
28
Q

Wie wirkt Psychotherapie bei Depressionen und Angsterkrankungen?

A
  • bei leichter bis mittelgradiger peripartaler Depression signifikante Reduktion Symptome durch KVT/IPT
  • psychodynamische Verfahren und Dritte-Welle-VT-Verfahren scheinen wirksam (wenig Daten)
  • bei Angsterkrankungen ähnlich
29
Q

Äußere dich zur Wirksamkeit von Psychotherapie bei Psychosen / Bipolarne Störungen / Zwangsstörungen.

A

Kaum Studien.

30
Q

Worum geht es bei der psychosozialen Unterstützung?

A
  • Haushaltshilfe über gesetzl. KK
  • Schwangerschafts- und Erziehungsberatungsstellen
  • Frühe Hilfen
  • Koordinierte Kinderschutzhilfe
  • Häufung Kindertode Grundlage Entstehung
  • Beratung, Familienpatenschaften, Familienhebammen
  • Sozialpädagogische Familienhilfen
  • Mutter-Kind-Wohneinrichtungen
31
Q

Sollte man eine bestehende Medikation vor einer geplanten Schwangerschaft absetzen?

A

o Verschlechterungsrisiko ähnlich hoch in Schwangerschaft wie sonst
o Nach Entbindung erhöhtes Rückfallrisiko
 26-28% unipolarer depressiver Erkrankung
 23-66% bipolarer Erkrankung
o Individuelle Entscheidung mit Arzt

32
Q

Was bedeutet Off-lable-Use?

A

Medikament für andere Erkrankungen zugelassen, aber nicht offiziell für die aktuell zu behandelnde Erkrankung – Patientin darüber aufgeklärt und mit ihmihr abgesprochen, dass es trotzdem zur Behandlung genutzt wird.

33
Q

Medikation in Schwangerschaft.
Erläutere worauf man achten sollte.

A

o individuelle Risiko-Nutzen-Abwägung
o Gut bekannte Substanzen wählen
o Monotherapie (wenn möglich “never change a running system”)
o Kein abruptes Absetzen

34
Q

Beurteile die Aussage (richtig, falsch).

Die meisten Antidepressiva und Antipsychotika erscheinen in der Frühschwangerschaft sicher.

A

Richtig.

Sidefact:
- Antidepressiva: Paroxetin und Fluoxetin erscheinen nicht so sicher

  • Antipsychotika: Lithium und Lamotrigin gering erhöhte Fehlbildungsrate
35
Q

Welches Medikament darf man auf keinen Fall Frauen im gebärfähigem Alter geben?

A

Valproat!!!

–> Erhöhte Fehlbildungen, Auswirkungen auf IQ der Kinder

36
Q

Erläutere die mittel- und langfristigen Auswirkungen auf das Kind durch die Einnahme von Antidepressiva/Antipsychotika.

A

o Antipsychotika vorübergehend leichte Entwicklungsverzögerungen (ab 3. Lebensjahr vorüber)
o Antidepressiva erhöhtes Risiko für Autismus bei Kindern (heute mehr angezweifelt)
o Wenig prospektive langjährige Studien
 Studien zeigen keine negativen Folgen

37
Q

Wie sieht es denn mit der Stillzeit und der Einnahme von Medikamenten aus?

A
  • Wenig Daten
  • Meisten Antidepressiva und Antipsychotika scheinen sicher zu sein
  • Unterschiede bezüglich Übergangs in Muttermilch
    o Medikamentenabhängig
  • Stillen unter Einnahme eines Medikaments gut möglich