2.9. Intergruppen Flashcards

1
Q

Die Perspektive der Intergruppenforschung

  • Relevante Theorie?
  • Beschäftigt sich mit welchem Verhalten?
A

Theorie der sozialen Identität (Tajfel & Turner, 1979): Eigen- vs. Fremdgruppe
Kontinuum von interpersonalem bis zu Intergruppalem Verhalten

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2
Q

Die Perspektive der Intergruppenforschung

- Konzeptualisation des Menschen

A

Menschen als soziale Wesen konzeptualisiert, die Gruppen angehören
Mitgliedschaften in Gruppen ermöglichen Erkenntnis darüber, wer man ist, was man glauben,
wie man empfinden und wie man sich verhalten soll (Normen)
Betonung des Sozialen (v.a. der Gruppe) im Individuum (nicht umgekehrt)

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3
Q

Die Perspektive der Intergruppenforschung

- Psychologische Prozesse (und Vorurteile) hängen ab von

A

◦ komplexem Gefüge von Intergruppenbeziehungen in der Gesellschaft (z.B. gegenseitige Abhängigkeit, Gruppengröße, Status, Macht usw.)
◦ kontextspezifischer Salienz von Gruppenzugehörigkeit(en)

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4
Q

Einige Theorien zu Intergruppenbeziehungen

A

Theorie des realistischen Gruppenkonflikts (Campbell, 1965; Sherif & Sherif, 1953)
◦ Robbers-Cave-Experiment (Ferienlagerstudien)
Theorie der sozialen Identität (Tajfel & Turner, 1979)
Theorie der sozialen Dominanz (Sidanius & Pratto, 1999)
Integrierte Bedrohungstheorie (Stephan & Renfro, 2003)

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5
Q

Theorie des Realistischen Gruppenkonflikts:

Schlüsselbegriffe

A

Negative Interdependenz = eine Situation, in der die Beziehung zwischen Individuen oder Gruppen durch Interessenskonflikte charakterisiert ist, was oft zu Antagonismus oder
realistischem Konflikt führt

Positive Interdependenz = eine Situation, in der die Beziehung zwischen Individuen oder
Gruppen durch Kooperation, Reziprozität und gemeinsame Einstellungen charakterisiert ist

Übergeordnete Ziele = Ziele, die nur erreicht werden könne, wenn zwei Gruppen gemeinsam
arbeiten´, um das Ziel zu erreichen

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6
Q

Theorie des Realistischen Gruppenkonflikts

- Ablauf

A
Funktionale Aufgaben,
die interindividuelle
Kooperation erfordern
--> bewirkt: Gruppenbildung
daraus folgt: Entwicklung einer „Gruppenkultur“ (Group norm theorie Sherif/Sherif)
Wettbewerb zwischen
Gruppen um knappe Ressourcen
--> Bewirkt: Intergruppenkonflikt
daraus folgt: Verzerrte Wahrnehmungen
(negativ gg. Fremdgruppe,
positiv gg. Eigengruppe)
Entstehung aggressiver Führung ("Sündenbockmechanismus)

Einführung
übergeordneter Ziele
–> bewirkt: Intragruppen-Kooperation
daraus folgt: Harmonische Intergruppeneinstellungen

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7
Q

Theorie der Sozialen Identität (Tajfel & Turner, 1979)

A
  • Persönliche vs. soziale Identität
  • Soziale Identität = “Der Teil des individuellen Selbstkonzepts, der von der Zugehörigkeit zu (einer) sozialen Gruppe(n) abgeleitet wird, zusammen mit dem Wert und der emotionalen Relevanz dieser Gruppenzugehörigkeit”
  • Soziale Kategorisierung – Gruppenidentifikation – Sozialer Vergleich – positive Distinktheit
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8
Q

Theorie der Sozialen Identität (Tajfel & Turner, 1979)

  • Minimalgruppenparadigma
  • Merkmale + Ergebnis
A
  1. Keine Face-to-Face-Interaktion mit Mitgliedern der eigenen oder der anderen Gruppe
  2. Gruppenmitglieder sind anonym
  3. Keine rationale Beziehung zwischen Kriterien zur Einteilung der Gruppen und in der Versuchssituation gefordertem Verhalten
  4. Verhalten der Versuchspersonen kann nicht persönlichen Interessen dienen
  5. Wahlmöglichkeiten zwischen kompetitiven und dem Wohl beider Gruppen dienenden Verhaltensweisen
  6. Reale Konsequenzen der Verhaltensweisen (Belohnungen, Bestrafungen)
    Bevorzugung der einer fiktiven/kognitiven (Minimalgruppen) eigenen Gruppe, Benachteiligung einer kognitiven Fremdgruppe –> Studie: Zuweisung von Geldbeträgen; nicht maximum profit für Eigengruppe, sondern maximale Differenz zw. beiden Gruppen
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9
Q

Theorie der Sozialen Identität (Tajfel & Turner, 1979)

- Wahrnehmung struktureller Beziehungen zwischen Gruppen

A

(In)Stabilität,
Il(legitimität),
Permeabilität

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10
Q

Theorie der Sozialen Identität (Tajfel & Turner, 1979)

- Identitätsmanagementstrategien

A

Individuelle Mobilität, soziale Kreativität, sozialer Wettbewerb

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11
Q

Theorie der Sozialen Dominanz (Sidanius & Pratto, 1999)

- Grundannahme

A

Gesellschaften als Systeme, die als soziale Hierarchien mit dominanten und untergeordneten
Gruppen aufgebaut sind
◦ Unterschiede im Zugang zu materiellen und symbolischen Ressourcen (Macht, Reichtum, Status,
Gesundheit etc.)

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12
Q

Theorie der Sozialen Dominanz (Sidanius & Pratto, 1999)
- Trimorphische Struktur sozialer Hierarchien
+ Entgegengesetzte Einflüsse

A
  1. Alter
  2. Geschlecht
  3. Willkürliche Kategorien („arbitrary set“)

Entgegengesetze Einflüsse hierarchiefördernder und hierarchieabbauender Kräfte
◦ legitimierende Mythen
◦ soziale Institutionen
◦ individuelle Verhaltensweisen

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13
Q
Integrierte Bedrohungstheorie (revidierte
Form; Stephan & Renfro, 2003)
A
Antezedenzbedingungen
(• Beziehungen zwischen
Gruppen; • Kulturelle
Dimensionen; • Individuelle
Unterschiede; • Situationale
Faktoren)
-->
Bedrohungen
(• Bedrohungen der Gruppe:
• Realistisch, • Symbolisch;
• Individuelle Bedrohungen:
• Realistisch, • Symbolisch)
-->
Konsequenzen
(• Psychologische
Reaktionen; • Verhaltensreaktionen)
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14
Q

Versuch der Integration: Wichtige Faktoren von Intergruppenbeziehungen

A

Saliente Gruppengrenzen
Intergruppaler Wettbewerb, Interessenskonflikte, negative Interdependenz
Intergruppale Ungleichheit bezüglich Macht oder Status (-> relative Privilegierung, relative Deprivation)

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15
Q

Versuch der Integration: Wichtige Faktoren von Intergruppenbeziehungen
- Intergruppenbedrohungen

A

Intergruppenbedrohungen
◦ der Existenz und Sicherheit (z.B. Gewalt, Krankheit/Infektion)
◦ des Zugangs zu Ressourcen
◦ der Gruppenwerte und -normen (auch z.B. Sprache, Kultur)
◦ des Gruppenstatus und kollektiven Selbstwerts
◦ der Distinktheit der Gruppe

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