1.6. Der soziale Denker als Laienwissenschaftler Flashcards
Rückblick: Der soziale Denker als Konsistenzsucher
- Grundannahmen
Grundannahmen:
◦ Menschen streben danach, ihre Kognitionen (Einstellungen, Überzeugungen etc.) so zu organisieren,dass kein Widerspruch zwischen ihren verschiedenen Kognitionen oder zwischen ihren Kognitionen und
ihren Verhaltensweisen besteht.
◦ Der Zustand kognitiver Inkonsistenz ist für die Person mit unangenehmer innerer Spannung verbunden.
◦ Daraus ergibt sich eine Motivation, die Kognitionen bzw. die Kognitionen und das Verhalten in
Übereinstimmung zu bringen.
Rückblick: Der soziale Denker als Konsistenzsucher
- Theorien
Verschiedene Konsistenztheorien, u.a.
◦ Balancetheorie von Heider (1946)
◦ Kongruitätstheorie von Osgood & Tannenbaum (1955)
◦ Dissonanztheorie von Festinger (1957)
Rückblick: Der soziale Denker als Konsistenzsucher
- Dissonanzreduktion besonders hoch …
◦ Nach Entscheidungen (Spreading-Apart-of-Alternatives-Effekt, selektive Informationssuche)
◦ Bei forcierter/induzierter Einwilligung
◦ Bei Verboten (Forbidden-Toy-Paradigma)
◦ Bei freiwilligem Engagement (Rechtfertigung des Aufwands)
Rückblick: Der soziale Denker als Konsistenzsucher
- Kritik an der Dissonanztheorie
◦ Ist als unangenehm empfundene Dissonanz tatsächlich der Wirkmechanismus?
◦ Alternative Erklärungen:
◦ Eindrucksmanagement (Tedeschi & Rosenfeld, 1981): Menschen richten sich danach, wie sie auf andere wirken -> vgl. das Bild vom
Menschen als „intuitivem Politiker“ (Tetlock, 2002)
◦ Selbstwahrnehmungstheorie (Bem, 1972): Menschen leiten ihre Einstellungen aus ihrem eigenen beobachteten Verhalten ab.
Der soziale Denker als Laienwissenschaftler
- Grundannahme
Menschen haben ein starkes Bedürfnis, die Ursachen für das Verhalten ihrer Mitmenschen zu ergründen, um ihre Umwelt besser zu verstehen und vorherzusagen → Mensch als naiver Laienwissenschaftler, der sich nach gesundem Menschenverstand psychologische Theorien bildet
Der soziale Denker als Laienwissenschaftler
- Drei Prinzipien
Heider, 1958:
◦ Menschen haben ein starkes Bedürfnis, die Ursachen für das Verhalten ihrer Mitmenschen zu ergründen, um ihre soziale Umwelt besser zu verstehen und vorherzusagen.
◦ Menschen suchen vorwiegend nach stabilen und überdauernden Entitäten ihrer Umwelt (z.B. Persönlichkeitseigenschaften, Fähigkeiten).
◦ Ein wichtiger Unterschied besteht zwischen internalen (dispositionalen) und externalen (situationalen)
Attributionen.
Klassische Attributionstheorien
Theorie korrespondierender Inferenz - Jones & Davis, 1965
Kovariationsmodell - Kelley, 1967, 1973
Theory of corresponding inference
Jones und Davis (1965) befassen sich mit der Frage, welche Disposition eines Akteurs aus den Effekten seiner Handlung erschlossen wird.