2.8. Gruppenleistung Flashcards
Soziale Erleichterung, soziale Hemmung
- Welchen Effekt hat die Präsenz anderer auf die Leistung?
Gemischte Ergebnisse
Triebtheorie (Zajonc, 1965)
◦ Erhöhte Erregung bei Präsenz anderer
◦ Soziale Erleichterung dominanter Reaktionen (gelernte, einfache Aufgaben)
◦ Soziale Hemmung nicht-dominanter Reaktionen (schwierige, komplexe Aufgaben)
Bewertungsangst (Cottrell, 1968, 1972)
◦ Erhöhte Erregung bei Präsenz anderer, wenn Bewertung durch die anderen erwartet wird
◦ Rolle der subjektiven Erwartung an die eigene Leistung -> vgl. Hilfeverhalten, Bedrohung durch Stereotype
Aufmerksamkeitskonflikt (Sanders, 1981)
Effekte hängen davon ab, ob Aufmerksamkeit auf die Aufgabe oder die anderen (z.B. Ablenkung) gerichtet ist
Gruppenpotenzial
- Potentielle Gruppenleistung: Die Leistung, die zustande käme, wenn die Mitglieder einer Gruppe einzeln und unabhängig voneinander arbeiteten (z.B. ohne soziale Interaktion und Interdependenz)
- Ein gängiges Kriterium, um die tatsächliche Gruppenleistung zu bewerten
Das Gruppenpozential ist abhängig von?
Abhängig vom Aufgabentyp (Steiner, 1972):
◦ Ist die Aufgabe ganzheitlich oder aufteilbar?
◦ Liegt der Fokus der Aufgabe auf Quantität ( -> Maximierung) oder Qualität (-> Optimierung)?
◦ Wie werden die individuellen Leistungen zur Gruppenleistung kombiniert?
Aufgabentypen und Gruppenpotenzial
- Aufgabentypen
- additiv
- disjunktiv
- konjunktiv
Aufgabentypen und Gruppenpotenzial
- > Additive Aufgaben
- Beispiele
- Gruppenpotenzial
Beispiele
• Ein Seil ziehen
• Brainstorming
• Schneeschaufeln
Gruppenpotenzial: Die Summe der individuellen Leistung der Mitglieder
Aufgabentypen und Gruppenpotenzial
- > Disjunktive Aufgaben
- Beispiele
- Gruppenpotenzial
Bsp.
• Problemlösung
• Entscheidungsfindung
• Mathematische Berechnungen
Gruppenpotenzial: Die individuelle Leistung des besten Mitgliedes
Aufgabentypen und Gruppenpotenzial
- > Konjuktive Aufgaben
- Beispiele
- Gruppenpotenzial
Bsp.
• Bergsteigen
• Kleinstarbeit
• Etwas vertraulich behandeln
Gruppenpotenzial: Die individuelle Leistung des schwächsten Mitgliedes
Die tatsächliche Gruppenleistung
Tatsächliche Gruppenleistung = Gruppenpotenzial – Prozessverluste + Prozessgewinne
Gruppenspezifische Prozessverluste und
Prozessgewinne
- Koordinationsverluste
- Verluste/Gewinne verbunden mit individueller Motivation der Mitglieder
- Verluste/Gewinne verbunden mit individuellen Fähigkeiten der Mitglieder
Koordinationsverluste
- Ringelmann-Effekt:
in physischen Aufgaben (z.B. Gewichte stemmen) nimmt die durchschnittliche Leistung der individuellen Gruppenmitglieder mit steigernder Gruppengröße
ab (Koordinations- und Motivationsverluste) - Brainstorming: nominale Gruppen vs. reale Gruppen
(Produktionsblockierung: da in einer Gruppe nur eine Person gleichzeitig reden kann, können die anderen Gruppenmitglieder ihre Meinung nicht zeitgleich äußern) - Statuseffekte
- Mehrheitseffekte bei konjunktiven Aufgaben
Motivationale Verluste
- Soziales Faulenzen
- Dispensability effect
- Sucker effect
Soziales Faulenzen
Gruppenmitglieder reduzieren ihre Anstrengung, weil die Einzelleistung innerhalb der Gruppenleistung nicht nachzuverfolgen ist
◦ Meist bei additiven Aufgaben