2.2. Enge Beziehungen Flashcards
Enge Beziehungen
-Merkmale
Beziehungen, die sich durch Liebe, Fürsorge, Engagement
und Intimität auszeichnen, z.B. zwischen erwachsenen Freund(inn)en, Ausgehpartner(inne)n,
Liebespaaren, Ehepaaren.
Grundlegende Wünsche und Bedürfnisse werden häufig in engen Beziehungen
erfüllt, indem Partner/Partnerinnen soziale Unterstützung leisten (z.B. durch Zustimmung,
Unterstützung, Rat, Trost).
Wirkung von engen Beziehungen auf das Selbst
Enge Beziehungen machen uns glücklich und gesund; ihr Fehlen macht uns einsam und verletzt:
◦ höhere Selbstwirksamkeit
◦ höheres Selbstwertgefühl
◦ positive Stimmung
◦ Ausdrücken grundlegender Wünsche & verfolgen dieser
◦ Ausgleich negativer Auswirkungen von Stress
◦ Vermeidung ungesunden Verhaltens
◦ Bewältigung schwerer körperlicher Erkrankungen
Einflüsse von romantischen Beziehungen
gewisser Grad an
physischer Intimität.
Einflüsse beinhalten: ◦ Nähe und Vertrautheit ◦ Ähnliche Einstellungen ◦ Sexuelle Anziehung ◦ Wunsch nach völliger Akzeptanz ◦ Verzerrte Wahrnehmung der anderen Person als “ideal”
Notwendige Bedingungen von Liebe
- Kulturelles Konzept von Liebe
- Existenz eines angemessenen Liebesobjekts
- Erleben von starker emotionaler Erregung in Gegenwart der Person
Drei Konzepte von Liebe
Leidenschaftliche Liebe
- emotionaler Zustand, Konfusion
- intensive Anziehung, starkes Verlangen nach der geliebten Person
- Empfinden von Erfüllung und Ekstase
Freundschaftliche/kameradschaftliche Liebe
- freundschaftliche Zuneigung
- hohes Maß an Verbindlichkeit
- enge Freundschaft, Intimität
- gegenseitiger Respekt
(Unerwiderte Liebe
◦ wird von anderer Person nicht erwidert; Empfinden von Traurigkeit und Verzweiflung)
Dreiecksmodell der Liebe
Liebe ist eine Mischung aus drei Komponenten:
◦ Intimität (Nähe)
◦ Leidenschaft (sexuelle Anziehung)
◦ Verbindlichkeit/Commitment (eine Beziehung aufrechtzuerhalten)
Was bezeichnet Bindung?
Bindung = relativ dauerhafte emotionale Orientierung an einer anderen Person
◦ die Nähe einer anderen Person suchen
◦ unter der Trennung von der Person leiden
◦ sich freuen bei der Rückkehr der Person
◦ sich auch dann an der Person orientieren, wenn sie
nicht in unmittelbarer Nähe ist
Bindung in der Entwicklungspsychologie
◦ Bindungsverhalten bzw. Bindung an eine Bezugsperson schützt Kleinkind vor Gefahren und Bedrohungen aus der Umwelt und sichert das
Überleben
◦ findet sich bei Kleinkindern in allen Kulturen
◦ basiert auf einem angeborenen Motivsystem
Drei Bindungsstile
- woraus ergeben sie sich’?
- welche?
Drei Bindungsstile, die sich im Sozialisationsprozess (v.a. Mutter-Kind- und Vater-Kind-Interaktion) herausbilden ◦ sicher gebunden ◦ vermeidend gebunden ◦ ängstlich-ambivalent gebunden
Sicher gebunden
- Vertrauen in andere
- nicht besorgt sein, verlassen zu werden
- glauben, dass man wertvoll ist und gemocht wird
- es leicht finden, anderen nahe zu sein
- sich gut damit fühlen, von anderen abhängig zu sein und umgekehrt
Vermeidend
gebunden
- Unterdrückung von Bindungsbedürfnissen
- vergangene Versuche, intim zu sein, wurden zurückgewiesen
- sich unangenehm damit fühlen, anderen nahe zu sein
- es schwierig finden, anderen zu vertrauen oder von ihnen abhängig zu sein
- sich nervös fühlen, wenn sich jemand einem annähert
Ängstlich-ambivalent
gebunden
- Sorge, dass andere den Wunsch nach Intimität nicht erwidern
- das Gefühl, dass ein enger Partner nicht wirklich liebt oder einen verlassen könnte
- mit jemandem verschmelzen wollen, was den anderen Menschen abschrecken kann
Wann wird der Bindungsstil besonders deutlich?
In Stresssituationen,
strange situations test
Wovon ist die sichere Bindung abhängig?
Sichere Bindung v.a. von Feinfühligkeit der Bezugsperson abhängig
◦ über soziales Lernen vermittelt
◦ kann durch Interventionsprogramme gefördert werden (z.B. Videofeedback zu Interaktionsmustern)
Bindung im Erwachsenenalter
Bartholomew (1990) Negatives Selbstbild + Positives Fremdbild
Ängstlich-ambivalent gebunden