1.3. Forschungsmethoden der Sozialpsychologie Flashcards

1
Q

Untersuchungsdesigns?

A
  • Deskriptiv (beschreibend)
  • Korrelativ (Zusammenhänge bzw. Korrelationen herausarbeiten)
  • Experimentell
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2
Q

Grobe Vorgehensweise der wissenschaftlichen Arbeit?

A
Fragestellung,
Operationalisierung, 
Datenerhebung,
Messung, 
Auswertung
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3
Q

Welche Forschungsmethode für deskriptives Untersuchungsdesign?

A

Systematische Beobachtung von Phänomenen

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4
Q

Welche Forschungsmethode für korrelatives Untersuchungsdesign?

A

Systematische Untersuchung von Zusammenhängen zur Vorhersage von Phänomenen

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Q

Welche Forschungsmethode für experimentelle Untersuchungsdesigns?

A

Systematische Testung von Theorien in empirischen Studien

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6
Q

Welche Forschungsmethode für eine Forschungssynthese?

A

Systematische Integration der Ergebnisse verschiedener empirischer Studien bspw. Metaanalyse

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7
Q

Weitere Forschungsmethode

A

Formulierungen von Theorien (Erklärungen) zu den Ursachen von Phänomenen

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8
Q

Wie kann die systematische Beobachtung von Phänomenen erfolgen?
Bsp. Soziale Ausgrenzung und Aggression

A

Durch Beobachtungen im Feld, durch die Analyse von archivierten Daten, durch Interviews mit Beteiligten etc.

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9
Q

Wie kann die systematische Untersuchung von Zusammenhängen zur Vorhersage von Phänomenen erfolgen?
Bsp. Soziale Ausgrenzung und Aggression

A

Die zwischen Ausgrenzung und Aggression bestehende Korrelation kann durch die Messung näher untersucht werden

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10
Q

Beispiel einer Theorie zu den Ursachen von Phänomenen hier: Bsp. Soziale Ausgrenzung und Aggression

A

Die soziale Ausgrenzung führt zu einer Verletzung der Bedürfnisse des Betroffenen. Das Ausführen von aggressivem Verhalten führt zur Wiederherstellung der Bedürfnisbefriedigung des Betroffenen

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11
Q

Systematische Testung von Theorien in empirischen Studien? Am Bsp. Soziale Ausgrenzung und Aggression

A
  • Experimentelle Manipulation von sozialer Ausgrenzung (Laborsituation, Cyberball)
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12
Q

Was ist Cyberball?

A

Ein virtuelles Ball-zuspiel-Spiel das verwendet wird, um den Grad sozialer Einbeziehung bzw. so-zialer Ausgrenzung/ Ächtung in psychologischen Experimenten zu manipulieren. Im Falle des sozialen Ausschlusses bekommt der Proband (der mit mind. Zwei weiteren Spielern spielt) den Ball deutlich seltener zugespielt) –>Untersuchung der Reaktion auf (sozialen) Ausschluss und Ignorieren.

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13
Q

Beispiel für Systematische Integration der Ergebnisse verschiedener empirischer Studien

A

The ordinal effects of ostracism:
A meta-analysis of 120 Cyberball studies.

„In the current paper, we refer to the general effect of being ostracized compared to being included in Cyberball as the ostracism effect.“

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14
Q

Was untersucht die korrelative Methode?

A

Die korrelative Methode ist die Untersuchung von Zusammenhängen.

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15
Q

Wofür wird die korrelative Methode meist genutzt?

A

Die korrelative Methode wird häufig in der Umfrageforschung verwendet

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16
Q

Welches Problem kann bei der korrelativen Methode auftreten?

A

Dritt-(Stör-)variablenproblem

Und manche Variablen können für Untersuchungen (aus ethischen oder praktischen Gründen) nicht manipuliert werden.

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17
Q

Korrelation = Kausalität?

A

Korrelation ≠ Kausalität:

Drei Möglichkeiten der Interpretation: A -> B; B -> A; C -> A, B.

Drei Möglichkeiten der Kausalität: Kovariation, zeitliche Abfolge, Ausschluss anderer Verursachungen.

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18
Q

Ziel der experimentellen Methode?

A

Die systematische Testung von Theorien

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19
Q

Ordnung der Versuchsteilnehmer bei der experimentellen Methode?

A
  • Zufallszuordnung zu verschiedenen experimentellen Bedingungen (bspw. Alter, Geschlecht, Persönlichkeit zur Angleichung verschiedener Bedingungen bzw. eine ähnlich einheitliche Streuung)
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20
Q

Probleme der experimentellen Methode?

A

Problem der Konfundierung – Im Beispielexperiment zu Hilfeverhalten?

Der Aufforderungscharakter, die soziale Erwünschtheit und die Bewertungsangst können die Ergebnisse verzerren.

‚Ökologische‘ Validität

Experimenteller Realismus

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21
Q

Quasi-experimentelle Untersuchungsdesigns

A
  • Keine Zufallsordnung zu den experimentellen Bedingungen

Wichtig für anwendungsnahe Forschung im realen Kontext

Beispiel: Schulklassen „natürliche Experimente“ oder auch Sicherheitsgefühl durch Überwachungskameras, aber: ist außerhalb der Kontrolle des Forschers (wer geht wann wo lang? Bereiche mit oder ohne Kameras? Absichtliches Ausweichen?)

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22
Q

Umfragen: Zufallsstichprobe.

- Vorteile:

A

Generalisierbarkeit der Ergebnisse

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23
Q

Umfragen: Zufallsstichprobe.

- Nachteile:

A

Durchführung ist kostenintensiv;

Es kann nur eine begrenzte Anzahl an Fragen gestellt werden;

Kann zumeist keinen Aufschluss über Ursachen geben

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24
Q

Umfragen: „Convenience sample“ Nicht-repräsentative Stichprobe.
- Vorteile:

A

Kostengünstiger;

Es können mehr Fragen verwendet werden

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25
Q

Umfragen: „Convenience sample“ Nicht-repräsentative Stichprobe.
- Nachteile:

A

Geringe Generalisierbarkeit;

Zumeist kein Aufschluss über Ursachen.

26
Q

Welche Art von Experimenten gibt es in der Sozialpsychologie?

A
Labor,
Feld,
Innerhalb einer Umfrage,
Ethnographie,
Inhaltsanalyse
27
Q

Experimente: Labor.

- Vorteile

A

Hohe Kontrollfähigkeit erlaubt Aufschluss über Kausalität

28
Q

Experimente: Labor.

- Nachteile

A

Künstlichkeit/ Unnatürlichkeit der Manipulationen und Messung;
Geringe Generalisierbarkeit

29
Q

Experimente: Feld

- Vorteile

A

Balance zwischen Natürlichkeit und Kontrolle der Situation

30
Q

Experimente: Feld

- Nachteile

A

Durchführung kann schwerfallen;

Arten der Manipulation und der Messung sind limitiert

31
Q

Experimente: Innerhalb einer Umfrage

- Vorteile

A

Hohe Kontrollfähigkeit erlaubt Aufschluss über Kausalität;

Hohe Generalisierbarkeit bei Verwendung einer Zufallsstichprobe

32
Q

Experimente: Innerhalb einer Umfrage

- Nachteile

A

Manipulierbar ist nur der Inhalt der gestellten Fragen; Limitierte Anzahl an Fragen

33
Q

Experimente: Ethnographie

- Vorteile

A

Hohe Natürlichkeit

34
Q

Experimente: Ethnographie

- Nachteile

A

Geringe Kontrolle, daher kein Aufschluss über Kausalität; Geringe Generalisierbarkeit aufgrund von nicht repräsentativen Stichproben

35
Q

Experimente: Inhaltsanalyse

- Vorteile

A

Hohe Natürlichkeit;

Hohe Generalisierbarkeit, wenn die Zufallsstichprobe ‚gut‘ gemacht wurde

36
Q

Experimente: Inhaltsanalyse

- Nachteile

A

Limitiert auf das was Menschen schreiben/ kreieren (Spiegelt evtl. nicht die Überzeugungen)

37
Q

Erklärungen für Auswirkungen von Mediengewalt
(Krahé, 2013)
- Kurzfristige Effekte

A

Kurzfristige Effekte: Die ‚Nutzung‘ einer einzigen Episode gewalttätiger Medien führ zur Steigerung physiologischer Erregung, Erhöhung von Wut und Feindseligkeit, zum „Priming“ aggressiver Gedanken und zur Nachahmung.
–> Kurzzeitig Erhöhung der Aggression

38
Q

Erklärungen für Auswirkungen von Mediengewalt
(Krahé, 2013)
- Langfristige Effekte

A

Alltägliche ‚Nutzung‘ gewalttätiger Medien führt zu beobachtendem Lernen, Entwicklung von aggressiven Wissensstrukturen, Enthemmung und emotionaler Desensibilisierung.
–> Langzeitige Erhöhung der Aggressivität

39
Q

Wie verhalten sich Metaanalysen zu einzelnen Studien?

A

Insofern Metaanalysen zu bestimmten Ergebnissen gekommen sind: Mediengewalt = Erhöhung aggressiven Verhaltens, ist es nicht mehr nötig sich jede einzelne Studie anzuschauen

40
Q

Das wissenschaftliche Vorgehen: Kennzeichen der Wissenschaft

A

Überprüfbarkeit und Intersubjektivität sind zwei zentrale Kennzeichen der Wissenschaft.

41
Q

Einteilung wissenschaftlicher Positionen

A

Grob vereinfacht lässt sich die Sozialwissenschaft nach der Frage, ob sie
beschreibt (Positivismus), erklärt (Kritischer Rationalismus),
versteht (Hermeneutische Richtungen) oder
verändern (Kritische Theorie) soll, einteilen.

42
Q

Warum gibt es eine vieldimensionale Ansicht über die Wissenschaft?

A

Es gibt nicht die ‚eine‘ Wissenschaftstheorie, sondern verschiedene Positionen mit unterschiedlichen Auffassungen über Wissenschaften. Dementsprechend gibt es vieldimensionale Ansichten über die Wissenschaft

43
Q

Ablauf des naives Wissenschaftsschematas

A

Annahme einer Wirklichkeit –> Einzelbeobachtungen

  • -> Logische und v. a. induktive Folgerungen aus Beobachtungen
  • -> Wissenschaftliche Theorien über die gegebene Wirklichkeit
44
Q

Entspricht das naive Wissenschaftsschemata der wissenschaftlichen Vorgehensweise?

A

Nein, es ist falsch, da bei Untersuchungen immer bereits Vermutungen bzw. Hypothesen einhergehen. Es bildet lediglich den 1. Schritt

45
Q

Ablauf des Wissenschaftsschematas des Kritischen Rationalismus?

A

Kreativer Entwurf logisch konsistenter Theorien

–> Logische Folgerungen aus den Theorien, insbesondere Herleitung von Beobachtungsansätzen

–> Bestätigung der Theorien durch Bestätigung der Folgerungen anhand von Beobachtungen oder Verwerfungen falsifizierter Hypothesen

–> Vorläufige Definition der Wirklichkeit durch akzeptierte Hypothesenmannigfaltigkeit.

46
Q

Wissenschaftliche Methode der Psychologie

A
  1. Annahmen, die auf Hintergrundinformationen, persönlicher Erfahrung oder zufälliger Beobachtung basieren
  2. Formulierung einer Theorie über soziales Verhalten (dabei auch Erklärende Untersuchungen wie bspw. Untersuchung von Archiven, Fallstudien, ethnografische Feldstudie)
  3. Vorhersagen/ Hypothesen aus der formulierten Theorie
  4. Operationalisierung
  5. Empirische Überprüfung der Hypothesen
47
Q

Insofern eine Hypothese bestätigt wird…

A

Vertrauen in die Theorie bestärkt!

48
Q

Insofern eine Hypothese widerlegt wird…

A

Theorie kann abgelehnt werden ODER Modifiziert werden
–> Dadurch können andere Hypothesen abgeleitet werden
–> diese nochmals Operationalisieren und wiederrum prüfen

49
Q

Von der Theorie zur Operationalisierung

A

Eine Theorie beinhaltet eine Definition von Begriffen und macht Aussagen über die Zusammenhänge zwischen diesen Begriffen

Die Operationalisierung ist die Übersetzung der theoretischen Begrifflichkeiten in empirisch untersuchbare Variablen

Dabei unterscheidet man zwischen der Ebene der hypothetischen, theoretischen Konstrukte und der Ebene der empirisch beobachtbaren Daten

50
Q

Verfahren zur Datenerhebung

& Art der Erhebung

A
  • Befragung
  • Verhaltensbeobachtung
  • Indirekte Verfahren: VersuchsteilnehmerInnen ist nicht klar, was gemessen wird (z.B. Reaktionszeitaufgaben)
  • Nicht-reaktive Verfahren: VersuchsteilnehmerInnen ist nicht klar, dass überhaupt etwas gemessen wird (z.B. Beobachtung)
  • Qualitative vs. Quantitative Erhebung
51
Q

Gütekriterien der Datenerhebung

A

Objektivität,
Reliabilität,
Validität

52
Q

Validität

A

Misst die Untersuchung das, was sie messen soll (eigentlichen Fragestellung)?

53
Q

Reliabilität

A

Mit der Reliabilität einer Messung ist gemeint, dass Daten so definiert bzw. erhoben werden sollen, dass bei einer eventuellen wiederholten Messung am selben Merkmal dieselbe Ausprägung entsteht.

54
Q

Objektivität

A

Objektivität der Messung: Resultat der Untersuchung muss unabhängig von ForscherIn dasselbe Ergebnis liefern.

55
Q

Ebenen theoretischer Erklärung der Sozialpsychologie

A

I. Intrapersonal
II. Interpersonal und situational
III. Positional (Group/intergroup)
IV. Ideologisch

56
Q

Intrapersonale Erklärungsebene

A

Analyse davon, wie Menschen ihre Erfahrungen der sozialen Umwelt organisieren ( z.B. Untersuchung dessen, wie Menschen sich einen Eindruck von anderen Personen machen) Be-zogen auf eine Person, auch deren Eigenschaften
–> Eher Verhaltens- als Sozialpsychologie

57
Q

Interpersonal und situationale Erklärungsebene

A

Analyse interpersoneller Interaktion. Positionale Faktoren wie bspw. der Status werden dabei nicht berücksichtigt. Forschungsgegenstand ist die Dynamik von Beziehungen in einem gegebenen Moment zwischen Individuen in einer gegebenen Situation.
(bspw. Einen vollkommen Fremden zum ersten Mal im Internet kennen lernen)

Analyse interpersoneller Interaktion untersucht Situationen und dazugehöriges Verhalten. Auch: Wie beeinflussen Situationsvariablen eine Person bspw. Auswirkungen eines Films der Abends/morgens/mit Freunden/Fremden geschaut wird.

58
Q

Positionale Erklärungsebene (Group/intergroup)

A

Analyse interpersoneller Interaktion unter Berücksichtigung der äußeren sozialer Positionen (z.B. Status, Identität). Z.B. Eine Untersuchung der sozialen Identität zwischen Gruppen, die sich in ihrem sozialen Status unterscheiden –> Status der Mitglieder einer Situation wird betont betrachtet.

59
Q

Ideologische Erklärungsebene

A

gesellschaftlich, kulturell

60
Q

Prinzipien der Forschungsethik

A

Schutz vor Schädigung

Respekt der Privatheit: Anonymität, Pseudonymisierung, Vertraulichkeit

Informierte Einwilligungserklärung (informed consent): Allgemeine Untersuchungsziele: Dauer der Untersuchung, Belastungen/Beanspruchung und Risiken, Vergütungen und sonstige Zusagen, Freiwilligkeit der Teilnahme, jederzeitige und folgenlose Rücktrittsmöglichkeit, Sicherheit der Aufbewahrung und Auswertung der Daten;; Ggf. Zustimmung zur Rückmeldung von Befunden; Einwilligungsfähigkeit der TeilnehmerInnen ist Voraussetzung

Nachträgliche Aufklärung (debriefing) v. a. bei Täuschung

Rechtfertigung durch wissenschaftlichen Nutzen