Wundbehandlung Flashcards

1
Q

Mechanische Wunde

A
  • Schürfwunden
  • Schnittwunden
  • Stichwunden
  • Risswunden
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2
Q

Phasen der Wundheilung und Narbenbildung

A
  • Exsudative Phase (Entzündung und Resorption): Tag 1–4
    Nach kurzer Vasokonstriktion primäre Blutstillung durch Thrombozytenaggregation und Fibrinagglutination
    Vasodilatation mit Invasion von Leukozyten
    Bildung von Wundsekret aus Blut und Lymphe
  • Proliferative Phase (Granulation): Tag 2–16
    Granulationsgewebe entsteht durch Makrophagen, Fibroblasten, Angioblasten und Keratinozyten
  • Reparative Phase (Epithelialisierung): Tag 5–25
    Ausreifung des Bindegewebes , Abschließen der Epithelialisierung
    Kontraktion durch Wasserverlust
    Hautanhangsgebilde können nicht ersetzt werden
    Melanozyten sind nicht regenerierbar, daher bleibt das neu entstandene Gewebe hell
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3
Q

Zu prüfen, bevor eine primäre Wundversorgung durchgeführt werden kann:

A
  • Alter der Wunde
    Vor weniger als 6–8 h: Naht möglich, primäre chirurgische Wundversorgung
    Über 8 h her: Offene Wundversorgung
  • Ausmaß der Wunde
    Länge, Breite und Tiefe
    Verletzung benachbarter Strukturen
    pDMS prüfen: (Periphere) Durchblutung, Motorik, Sensibilität
  • Art der Wunde
    Verschmutzungsgrad, z.B. sollten Tier- und Menschenbisse aufgrund des hohen Infektionsrisikos stets offen versorgt werden
    Wundränder (glatt oder unregelmäßig)
  • Lokalisation: Durchblutung und Heilung besser am Kopf als an den Extremitäten
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4
Q

Bei allen Wunden immer pDMS (periphere Durchblutung, Motorik und Sensibilität) testen!

A
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5
Q

Primäre chirurgische Wundversorgung (nach Friedrich, 1916)

A

Primärnaht
* Indikation: Saubere, glatt begrenzte und adaptierbare Wunden
Durchführung:
1. Reinigung und Desinfektion, siehe auch Wundinfektion
2. Infiltrationsanästhesie
3. Inspektion
4. Ggf. Exzision der Wundränder und Spülung
5. Spannungsfreie Wundadaptation mit Nahtmaterial
6. Tetanusschutz: Impfung gemäß STIKO-Empfehlungen

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6
Q
A

6–8-Stundenregel: Verletzungen, die älter als 6–8 h sind, sollten aufgrund des erhöhten Infektionsrisikos nicht primär verschlossen werden!

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7
Q

Offene Wundversorgung

A
  • Indikation: Bei schmutzigen, infizierten, zerfetzten oder fremdkörperhaltigen Wunden sowie bei Biss- oder kontaminierten Stichverletzungen
    Durchführung:
    1. Wundreinigung, evtl. Débridement in Lokalanästhesie
    2. Abfluss gewährleisten (z.B. durch Lasche, Gazestreifen)
    3. Feuchter Verband und Ruhigstellung
    4. Nach 3–8 Tagen evtl. Sekundärnaht
    5. Tetanusschutz: Impfung gemäß STIKO-Empfehlungen
  • Antibiotische Therapie bei erhöhtem Infektionsrisiko
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8
Q

Vakuumtherapie (Vacuum Assisted Closure, VAC)

A
  • Definition: Sonderform des feuchten Wundverbandes mit luftdichter Abdeckung der Wundfläche und Anlage eines Unterdrucks
  • Indikation: Schlecht heilende Wunden (z.B. chronische Ulcera cruris, Dekubitus) oder primär operativ nicht zu verschließende Wunden (z.B. nach chirurgischer Sanierung großer Weichteildefekte oder bei abdominellem Kompartmentsyndrom, sog. „Platzbauch“)
  • Ziele und Vorzüge
    Entfernung entzündlicher Wundsekrete und Abdichtung der Wunde mittels Folie → Entstehen eines keimarmen und feuchten Milieus
    Vakuum als Wachstumsreiz → Bildung von Granulationsgewebe und Förderung der Gefäßeinsprossung → Adaptation der Wundränder und Reduktion der Wundtiefe

Kontraindikationen:
V.a. Fistel
Stärker blutende Wunde
Freiliegende Gefäße oder Darm

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9
Q

Was ist Dekubitus ?

A

lokal begrenzte Schädigung der Haut, durch entstehende Druck verursacht wird. i.d.R. über knöchernen Vorsprüngen, an sog. Druckstellen.
Pathophysiologie: Entstehung ischämischer Nekrosen durch lokale Minderperfusion durch

  • Prädilektionsstellen:
    Betroffen sind insb. Regionen über knöchernen Vorsprüngen
    Kreuz- und Steißbein
    Sitzbein
    Trochanter major
    Ferse
    Lateraler Malleolus
  • Klassifikation
    Grad I: Nicht-wegdrückbare Rötung bei intakter Haut
    Grad II: Teilverlust der Haut bis in die Dermis, die als flaches Ulcus mit einem roten/rosafarbenen Wundbett ohne Beläge in Erscheinung tritt
    Grad III: Zerstörung aller Hautschichten, so dass subkutanes Fett sichtbar sein kann, jedoch keine Knochen, Muskeln oder Sehnen.
    Grad IV: Vollständiger Gewebeverlust mit freiliegenden Knochen, Sehnen oder Muskeln; Belag und Schorf können vorliegen.
  • Therapie
    Prävention: Schwerpunkt der medizinischen Maßnahmen ist die Dekubitusprophylaxe
    Bei gefährdeten Patienten regelmäßiger Lagewechsel im 2-stündigen Intervall nach folgendem Rhythmus: Rückenlage → 30° rechte Seitenlage → Rückenlage → 30° linke Seitenlage
    Wechseldruckmatratze
    Hautpflege
    Optimierung der Ernährung
  • Stadiengerechte Therapie
    Grad I: Absolute Druckentlastung bis zur vollständigen Abheilung
    Grad II: Primär konservatives Wundmanagement mittels Wundauflagen
    Grad III und IV: Primär operative Therapie, ggf. mit plastischer Deckung
    Wundkonditionierung
    Wundverschluss
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10
Q

Was is t die Heilungsphase einer Wunde ?

A

Exsudative Phase (Entzündung und Resorption): Tag 1–4

Proliferative Phase (Granulation): Tag 2–16

Reparative Phase (Epithelialisierung): Tag 5–25

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11
Q

Chronische Wunde

A

Defektwunde der Haut, die innerlhalb von vier Woche nach Entstehung keine (ausreichende) Heilungstendenz aufweisen.

Ursache: Oft Symptom einer chronischen Grunderkrankung

  • Therapie
    Meist konservatives Vorgehen: Feuchte Wundauflagen zum physikalischen oder autolytischen Débridement, ggf. Vakuumtherapie
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