Pneumonie Flashcards

1
Q

Was ist Pneumonie ?

A

Eine Pneumonie bezeichnet eine Entzündung des Alveolarraums und/oder des interstitiellen Lungengewebes.
Sie stellt die häufigste zum Tode führende Infektionserkrankung in Industrienationen dar.

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2
Q

Was beeinfluss das Erregerspektrum ?

A

Das Erregerspektrum unterscheidet sich je nach;
Altersgruppe
Umstände der Infektion (ambulant vs. nosokomial)
Regionale Faktoren
Saisonale Faktoren
Vorerkrankungen
Vorausgegangene Antibiotikabehandlungen

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3
Q

Häufiger Erreger bei Ambulant erworbene Penumonie

A

Ambulant erworbene Pneumonie:
Pneumokokken (häufigster Erreger bei jungen Erwachsenen) ,
Haemophilus influenzae (seit Einführung der Impfung in den Ländern des Globalen Nordens nur noch selten), Mycoplasma pneumoniae und Chlamydia pneumoniae (die beiden letztgenannten häufig bei Schulkindern und Jugendlichen) u.a.

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4
Q

Wobei sind Gramnegative Erreger häufig ?

gramnegative: Pseudomonas aeruginosa, Enterobacteriaceae Staphylokokken

A

Bei Nosokomial erworbene Pneumonie: Vor allem gramnegative Erreger (wie Pseudomonas aeruginosa und Enterobacteriaceae) und Staphylokokken

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5
Q

Pneumonie bei Immnunosuppresion bei welche Erreger ausgelöst ist ?

A

Pneumonie bei Immunsuppression: Häufiger durch opportunistische oder bei Immunkompetenten nicht sehr virulente Erreger ausgelöst, z.B. Pneumocystis jirovecii, Aspergillus fumigatus, Candida species, Zytomegalievirus

Möglich sind auch fulminante Verläufe (z.B. beidseitige Pneumonien) durch Erreger des normalen Spektrums

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6
Q

In der ZNA stellt sich ein 3 wöcheliches neugeborene Kind mit Pneumonie, welche erreger sind am wahrschlichsten?

Als Neugeborenes bezeichnet man ein Kind von der Geburt bis zum Alter von 4 Wochen. Nach Abschluss seiner Phase als Neugeborenes gilt das Kind bis zum Ende des ersten Lebensjahres als “Säugling”.

A

Neugeborenenpneumonie:
Escherichia coli, Streptokokken der Serogruppe B (Streptococcus agalactiae), Pneumokokken, Haemophilus influenzae u.a.

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7
Q

Die Pneumonie hat verschiedene Klassifikationen, nennen Sie bitte die Einteilung nach Entstehungsort

A
  • Community-acquired Pneumonia (CAP): Ambulant erworbene Pneumonie
  • Hospital-acquired Pneumonia (HAP): Nosokomial erworbene Pneumonie. Auftreten frühestens 48 h nach Hospitalisierung bzw. bei Patienten, die in den letzten drei Monaten hospitalisiert waren.
  • Institution-acquired Pneumonia (IAP): In stationärer oder teilstationärer Einrichtung bzw. dauerhafter häuslicher Pflegeeinrichtung erworbene Pneumonie
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8
Q

Die Pneumonie hat verschiedene Klassifikationen, nennen Sie bitte die Einteilung nach Risikogruppen

A

Pneumonia in the immunosuppressed host: Im oder außerhalb des Krankenhauses erworbene Pneumonie bei schwerer Immunsuppression.

*Dazu zählen per de­fi­ni­ti­o­nem Patienten mit HIV, Neutropenie (<1.000/μL neutrophile Granulozyten), einer Therapie mit Immunsuppressiva (z.B. orale Einnahme von Glucocorticoiden), Antikörpermangelsyndromen, angeborenen Immundefekten sowie Patienten nach Organtransplantation. Das Risiko einer Pneumonie mit opportunistischen Erregern ist bei diesen Patienten stark erhöht

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9
Q

Die Pneumonie hat verschiedene Klassifikationen, nennen Sie bitte die Einteilung nach Klinik

A
  • Typische Pneumonie: Lungenentzündung mit klassischen Symptomen (Fieber, Schüttelfrost, Husten, eitrige Schleimbildung) und typischen Untersuchungsbefunden (auskultatorisch und perkutorisch)
  • Atypische Pneumonie: Lungenentzündung mit schwächeren klassischen Symptomen und unauffälligen klinischen Untersuchungsbefunden (auskultatorisch und perkutorisch)
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10
Q

Die Pneumonie hat verschiedene Klassifikationen, erklären Sie, was eine Primäre sowie sekundäre Pneumonie bedeutet

A

Primäre Pneumonie: Ohne erkennbare Vorerkrankungen

Sekundäre Pneumonie: Aufgrund einer Prädisposition bei Komorbidität (bspw. Asthma bronchiale, COPD, Herzinsuffizienz), anatomischen Veränderungen (bspw. Tuberkulose-Kavernen, bronchiale Stenosierungen → Retentionspneumonie) oder Schluckstörungen mit Aspiration

Aspirationspneumonie
Retentionspneumonien: Treten infolge einer Tumorerkrankung mit anatomischer Alteration des betroffenen Lungenareals (z.B. Bronchus-Stenose bei Lungenkarzinom) auf; oft zeigen sich hinweisend Atelektasen

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11
Q

Pathophysiologie

A

Lobärpneumonie (klassische Lappenpneumonie): Vor allem
**Lobuläre Pneumonie (Bronchopneumonie): **Meist deszendierende Infektion mit Beteiligung der Bronchien insb. durch Pneumokokken und/oder andere Streptokokken
Interstitielle Pneumonie: Entzündung des Interstitiums insb. durch Viren und Mykoplasmen, bspw. desquamative interstitielle Pneumonie (DIP)
**Miliarpneumonie: **Durch hämatogene Aussaat (z.B. bei Tuberkulose) verursacht; mit vielen kleinen Infiltraten
Bakterielle Superinfektion viraler Bronchitiden und Pneumonien:

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12
Q

Erklären Sie bitte die klassiche Lappenpneumonie sowie ihre Stadienverlauf.

A

Lobärpneumonie (klassische Lappenpneumonie): Vor allem Pneumokokken

Klassischer Stadienverlauf:
a. Anschoppung (1.Tag): Seröses Exsudat bei blutreicher Lunge
b. Rote Hepatisation (2./3.Tag): Fibrinreiches Exsudat bei leberartiger Konsistenz der Lunge
c. Graue Hepatisation (4.–6.Tag): Erythrozytenabbau
d. Gelbe Hepatisation (7./8.Tag): Massenhaft eitriges Exsudat durch Leukozyteninfiltration
e. Lyse und Restitutio ad integrum (ab. 9.Tag bis 4.Woche): Verflüssigung des Fibrins und Abhusten des eitrigen Exsudats

Ein ganzer Lungenlappen ist von der Entzündung betroffen.Man unterscheidet nach dem Sitz der Infektion weiter in:
Unterlappenpneumonie
Mittellappenpneumonie
Oberlappenpneumonie

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13
Q

eine Lobärpneumonie ist eine alveoläre Pneumonie, das heißt, dass die Entzündung sich innerhalb der Lungenbläschen (Alveolen) abspielt.
Gibt es anderes Form von dieser Pneumonie ?

A

ja, das ist die Lobuläre Pneumonie.

Lobuläre Pneumonie (Bronchopneumonie): Meist deszendierende Infektion mit Beteiligung der Bronchien insb. durch Pneumokokken und/oder andere Streptokokken

Bronchopneumonien sind multifokale Herdpneumonien, bei denen die Entzündung von verschiedenen Infektionsherden der Bronchien auf das Lungengewebe übergreift. Die Entzündung kann ein oder mehrere Lungenläppchen betreffen und tritt meist in mehreren Lungenlappen gleichzeitig auf. Eine Bronchopneumonie kann endobronchial, peribronchial oder
hämatogen entstehen.

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14
Q

betrifft nicht die Alveolen, sondern das Interstitium, d.h. die schmale Bindegewebsschicht zwischen den Alveolen und den Blutgefäßen. Welche Pathophysiologie-Form von Pneumonie ist ?

A

Interstitielle Pneumonie: Entzündung des Interstitiums insb. durch Viren und Mykoplasmen, bspw. desquamative interstitielle Pneumonie (DIP)

Interstitielle Pneumonien, deren Ursache unbekannt ist, werden als idiopathische interstitielle Pneumonien (IIP) bezeichnet. Zu ihnen zählen unter anderem die bei Rauchern vorkommende
desquamative interstitielle Pneumonie (DIP) und die lymphozytäre interstitielle Pneumonie (LIP).

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15
Q

Welche Symptome befinden sich bei einer typischen Pneumonie ?

A

Typische Klinik der bakteriellen Lobärpneumonie durch Pneumokokken
- Plötzlicher Krankheitsbeginn mit starkem Krankheitsgefühl
- Hohes Fieber
- Produktiver Husten mit eitrigem Auswurf (gelblich-grünlich)
- Tachypnoe und Dyspnoe
- Schmerzen beim Atmen durch Begleitpleuritis

*Besonderheit: Oft begleitend Herpes labialis, fortgeleitete Schmerzen in Ober- bis Unterbauch (insb. bei Kindern)

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16
Q

Atypische Pneumonie, erwähnen Sie bitte die Symptome

A

Atypische Klinik vor allem bei Infektionen durch Mykoplasmen, Chlamydien, Legionellen, Viren und/oder bei alten Patienten
- Schleichender Beginn mit Kopf- und Gliederschmerzen
- Leichtem Fieber
- Dyspnoe
- Trockenem Husten
- Oftmals nur diskret veränderten Entzündungsparametern

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17
Q

Merke!

A

Insbesondere bei älteren Patienten kann eine Bewusstseinseintrübung oder Orientierungslosigkeit das einzige Symptom einer Pneumonie sein!

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18
Q

klinischer Alltag und eine typiche onder atypische Pneumonie

A

Eine Trennung von typischer und atypischer Pneumonie ist im klinischen Alltag aufgrund fließender Übergänge nicht immer möglich, zudem können beide Erscheinungsbilder theoretisch durch jeden Erreger ausgelöst werden. Folglich erlaubt diese Unterscheidung keine sichere therapeutische Konsequenz!

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19
Q

Bei der Anamnese einer Pneumonie, was ist wichtig erheben ?

A

1. Alter und Komorbiditäten: Vorerkrankungen der Lunge, der Niere, der Leber, des kardiovaskulären Systems, des ZNS, Tumorerkrankungen, ein Diabetes mellitus und der funktionelle Status sind neben dem hohen Alter (>65 Jahre) wesentliche Risikofaktoren für einen schweren Verlauf.
Funktioneller Status:
Gruppe 1a: it, kuratives Therapieziel
Gruppe 1b: Bestimmung des CRB-65 obligat, i.d.R. keine ambulante Therapie möglich. Prinzipiell kuratives Therapieziel
Gruppe 2: Therapieziel palliativ
2. Immunsuppression jeglicher Art: Aktives Abfragen immunsuppressiver Zustände (Glucocorticoidtherapien, Neutropenie bei Chemotherapie, Diabetes mellitus, Alkoholismus, angeborene und erworbenen Immundefekte)
3.Reiseanamnese
Einreise aus einem Land mit hoher Rate multiresistenter Erreger (Südeuropa!)?
Sind aus dem gleichen Hotel weitere Personen ähnlich erkrankt (Legionellen!)?
4. Pflegeheim, Beatmungspflege
5. Antibiotische Vorbehandlungen
6. Tierkontakte: Z.B. Schafe (Coxiella burnetii → Q-Fieber), Vögel (Chlamydia psittaci → Ornithose)

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20
Q

Ein 63-jähriger Rentner stellt sich wegen eines seit 2 Tagen bestehenden produktiven Hustens mit gelblich-bräunlichem Auswurf in Ihrer internistischen Praxis
vor. Darüber hinaus klagt der Patient über Fieber bis 38,8 °C, rezidivierenden Schüttelfrost und ein allgemeines Krankheitsgefühl. Wenn er tief einatme,
verspüre er einen rechtsbetonten, stechenden Schmerz im Brustkorb. An Vorerkrankungen ist ein Glaukom bekannt, Allergien bestehen nicht. Der Patient trinkt
täglich ein Glas Wein, mit dem Rauchen habe er vor 20 Jahren aufgehört (25 py).

Jetzt ist Zeit für die KU, was machen Sie ?

A
  1. Vitalzeichen: Blutdruck, Herzfrequenz, Atemfrequenz, Körpertemperatur, Pulsoxymetrie.
  2. Inspektion:Thorakale Einziehungen (jugular, subkostal, interkostal), Nasenflügeln
  3. Palpation: Verstärkter Stimmfremitus
  4. Auskultation: Zeichen für ein Infiltrat; Feinblasige, klingende Rasselgeräusche, Verstärkte Bronchophonie
    Bei atypischer Pneumonie oft kein pathologischer Auskultationsbefund
  5. Perkussion: Bei lokalisierter Pneumonie eventuell gedämpfter Klopfschall.

[ (Lungenuntersuchung) - AMBOSS Video: https://youtu.be/aJezmHSMLog](htt

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21
Q

Bei der KU hat der Patient eine Oxygenierung mit Werten des spO2 <92% in Raumluft. deutet es auf etwas hin?

A

Oxygenierung mit Werten des spO2 <92% in Raumluft deutet auf ein hohes Risiko hin
qSOFA-Score zur Evaluation einer Sepsis

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22
Q

Wieso machen wir bei Palpation Stimmfrenitus-test und wie machen wir das ?

A

für die Weiterleitung tieffrequenter Töne prüft.

Video: \r\nhttps://www.doccheck.com/de/detail/videos/5644-stimmfremitus-und-bronchophonie-so-gehts\r\nViel Spa\u00df.

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23
Q

Erklären Sie die Zeichen einer Dyspnoe

Vor allen bei Kinder

A

Es werden Atemfrequenz, Atemrhythmus und Anstrengung beobachtet.
Tachypnoe, Orthopnoe
Einsatz der Atemhilfsmuskulatur (u.a. Mm. pectorales, trapezius, sternocleidomastoideus)
Insbesondere bei Neugeborenen/im Kleinkindalter
Juguläre, sternale und interkostale Einziehungen
Nasenflügeln
Nach hinten geneigter Kopf

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24
Q

Welche Labor-Untersuchung anordnen Sie ?

A

Blut:
Entzündungszeichen: Leukozytose, CRP↑ , BSG↑
PCT↑: Höchste Spezifität für den Nachweis einer bakteriellen Pneumonie , Blutgasanalyse (BGA), Transaminasen, Quick/INR, Kreatinin, Harnstoff, Blutzucker, Lactat.
Blutkulturen: Mindestens jeweils zwei aerobe und anaerobe Kulturen.

Urin:
Pneumokokken-Antigentest, bei Verdacht auf Legionellen-Pneumonie auch Bestimmung des Legionellenantigens

Sputum: Sputum ≠ Speichel!

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25
Q

Warum eine BGA bei Pneumonie ?

A

Blutgasanalyse (BGA), um respiratorische Insuffizienz auszuschließen

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26
Q

Wieso haben Sie Lactat angeordnet ?

A

Lactat dient bei einem septischen Verlauf auch der Steuerung des Volumenbedarfs.

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27
Q

Nach welchen Indikationen ordnen Sie Sputum-Diagnostik ?

A

Indikation: Schwerer Verlauf, antibiotisch vorbehandelte Patienten, Verdacht auf multiresistente Keime, nosokomial erworbene Pneumonie sowie häufige Exazerbationen bei COPD (≥3×/Jahr)

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28
Q

Wann und für wen führen Sie eine Trachealsekret ?

A

Trachealsekret: Insb. bei beatmeten Patienten einfach und unkompliziert zu sichern.

Eine Erregerdiagnostik im Trachealsekret ist insb. bei beatmeten Patienten, die Infektzeichen und ein purulentes Trachealsekret entwickeln, sowie bei Veränderungen der klinischen Dynamik sinnvoll. Die Gewinnung sollte vor Einleitung oder Wechsel einer Antibiotikatherapie erfolgen.

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29
Q

Sie haben einen Patienten mit Pneumonie sowie einen Pleuraerguss, welche diagnostik im diesen Fall ist sinnvoll ?

A

Eine Pleurapuktion.

Pleurapunktion: Bei Vorliegen eines Pleuraergusses Probepunktion mit Bestimmung des pH, Beimpfung von Blutkulturflaschen mit dem Punktat und Bestimmung der Leukozytenzahl und des Eiweißgehaltes
Drainagetherapie: Bei Vorliegen eines Empyems (Eiter, pH <7,3, direkter Erregernachweis)

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30
Q

Was denken Sie an einer Bronchoskopie? vielleicht sollten Sie eine bei einer Schweren Pneumonie machen ?

A

Eine Bronchoskopie kann bei schweren Pneumonien diagnostisch wegweisend sein, da der Nachweis eines Erregers eine gezielte Antibiotikatherapie ermöglicht. Leider kann eine Bronchoskopie aber auch zur respiratorischen Insuffizienz eines zuvor noch spontan atmenden Patienten führen. Daher sollte stets eine Abwägung des Für und Wider erfolgen. Für den Nutzen „routinemäßiger“ Bronchoskopien besteht keine Evidenz!

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31
Q

Können wir beim Rö unterscheiden zwischen lobären und interstitiellen Infiltrationen ?

A

Die Unterscheidung zwischen lobären und interstitiellen Infiltrationen ist im klinischen Alltag nicht immer zuverlässig möglich. Die Beschreibung der Ausbreitungsmuster von Infiltraten erleichtert die grobe Orientierung, erlaubt aber keinen sicheren Rückschluss auf einen Erreger.

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32
Q

Was sehen Sie in diesen Bild?

A

Oberlappenpneumonie

Röntgen des Thorax (p.a.-Strahlengang); 59-jährige Patientin mit Fieber, Husten und Dyspnoe:

Zu erkennen ist eine keilförmige Verschattung im rechten Lungenoberfeld.
In der Gesamtschau ist der Befund vereinbar mit einer Oberlappenpneumonie. Zum Ausschluss eines malignen Geschehens sollte jedoch nach abgeschlossener Antibiotikatherapie eine Verlaufskontrolle erfolgen.

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33
Q

Beschreiben Sie dieses Bild

A

Lobärpneumonie (1/2)

Röntgen des Thorax (p.a. Strahlengang):

In Projektion auf das rechte Unterfeld ist eine homogene Verschattung erkennbar (grüne Fläche), bei der es sich am ehesten um eine Lobärpneumonie handelt. In Zusammenschau mit der Seitaufnahme lässt sich die Lokalisation im rechten Unterlappen bestimmen.

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34
Q

Rö Bild Amboss

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35
Q

Was erwarten wir in der Rö-Aufnahme einer Lobärpneumonie ?

A

Befunde:
Lobärpneumonie: Großflächige auf den Lungenlappen begrenzte Verschattung mit positivem Aerobronchogramm (Bronchopneumogramm)

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36
Q

Welche Befunde in der Rö-Aufnahme könne wir bei einer Bronchopneumonie sowie be einer interstitielle Pneumonie finden ?

A

Bronchopneumonie: Unscharf begrenzte, in der Lunge verteilte Infiltrate, Bronchopneumogramm nicht typisch

Interstitielle Pneumonie: Netzartige (retikuläre) Verschattung

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37
Q

Was ist die Silohouttephänomen ?

A
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38
Q

Wann veranlassen wir eine CT bei einer Pneumonie und welche Vorteil hat eine CT ?

A

CT-Thorax
Indikation: Bei unklaren Befunden im Röntgen-Thorax

Vorteil: Zuverlässigere Beurteilung von diskreten Verschattungen, einem Pleuraempyem oder bspw. Einschmelzungen

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39
Q

Kann eine Rö-Aufnahme hilfreich sein bei einer Erreger-Feststellung ?

A

Eine Zuordnung des Röntgenbefundes zum auslösenden Erreger ist nicht sicher möglich. Typische Pneumonien zeigen eher eine Lobärpneumonie, atypische Pneumonien eher eine interstitielle Pneumonie!

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40
Q

Nennen Sie bitte die kriterein für eine Sicherung diagnose

A

1 Haupt- und 2 Nebenkriterien:

Hauptkriterium: Neu aufgetretenes Infiltrat im konventionellen Röntgen-Thorax in zwei Ebenen

Nebenkriterien
Fieber (≥38,5 °C) oder Hypothermie (≤36,5 °C)
Leukozytose (>10.000/μL) oder Leukopenie (<4.000/μL)
Eitriger Auswurf (gelblich-grün)
Für Infiltration sprechende physikalische Zeichen (Bronchophonie, Stimmfremitus u.a.): Nur geringe Sensitivität und Spezifität
Nachweis eines Erregers (Blutkultur, Sputum, Bronchialsekret oder Pleuraflüssigkeit)

41
Q

Haupkriterium, um eine Pneumonie zu sichern

A

Die Diagnose Pneumonie setzt als Hauptkriterium ein neu aufgetretenes Infiltrat im konventionellen Röntgen-Thorax in zwei Ebenen voraus!

42
Q

Nennen Sie die Kriterien für eine stationäre Aufnahme

A

CRB-65-Score
C = Confusion → Bewusstseinseintrübung
R = Respiratory Rate → Atemfrequenz ≥30/min
B = Blood pressure → Diastolischer Blutdruck ≤60 mmHg oder systolischer Blutdruck <90 mmHg
65 = Age ≥65 → Alter ≥65 Jahre

Aus dem ursprünglichen Score CURB hat sich im englischsprachigen Raum der CURB-65-Score als Standard etabliert. Es wird zusätzlich der Serum-Harnstoff (U = „Urea“, auffällig >7 mmol/L) als Parameter herangezogen. Die Aussagekraft der Scores ist ähnlich, Harnstoff wird aber nicht überall standardmäßig in der Ambulanz bestimmt. Deshalb wird nach aktuellen deutschen Leitlinien der CRB-65-Score empfohlen.

43
Q
A
44
Q

Welche Kriterien sind Score-unabhängige Kriterien für stationäre Aufnahme ?

A
  • Sauerstoffpflichtigkeit/Dyspnoe bei eingeschränkter Oxygenierung in Raumluft
  • Instabile Komorbiditäten
  • Komplikationen (z. B. Pleuraerguss)
  • Soziale Faktoren (z. B. fehlende häusliche Versorgung)
45
Q

Der Patient hat eine CRB-65 von 0 punkte, er kann ambulant behadelt werden, Sie haben schon alles veranschrieben, sollte er nochmal zum Krankenhaus gehen ?

A

Ja !
Jeder ambulant behandelte Patient mit Pneumonie sollte nach 48–72 Stunden erneut untersucht werden, um die Wirksamkeit des verschriebenen Antibiotikums zu prüfen!

46
Q

Was ist qSOFA ?
ist es nötig bei einer Pneumonie?

A

Der qSOFA-Score ist eine vereinfachte Form des SOFA-Scores. Er kann zur ersten Einschätzung in präklinischen Situationen und
Notaufnahmen bei Verdacht auf eine Infektion angewendet werden.

Bei einer Pneumonie prüfe immer die Diagnosekriterien einer Sepsis!

SOFA ist ein Akronym und steht für Sequential Organ Failure Assessment.

47
Q

Supportive Maßnahmen

A

Körperliche Schonung, jedoch keine strenge Bettruhe
Physiotherapie: Frühmobilisierung und Atemtherapie
IPPB-Atemtherapie

Sekretolytische Maßnahmen:
Flutter
Hohe Flüssigkeitsaufnahme
Antipyretika, Analgetika (z.B. Paracetamol, Ibuprofen)
Antitussiva (z.B. Codein)
Expektoranzien und Mukolytika

48
Q

Sie haben einen Patienten mit einer ambulant erwobene Pneumonie, leichte Risiko CRB-65 = 0 und ausreichende Oxygenierung (SaO2 ≥92%) sowie ohne Risikofaktoren.
Der Pat. kann ambulant behandelt werden. Was ist die Therapie-Entscheidung?

A

Mittel der Wahl: Aminopenicillin (z.B. Amoxicillin. 1.000 mg (<70 kgKG 750 mg) p.o. 1-1-1 für 5–7 Tage, bei GFR <30 mL/min individuelle Dosisanpassung erforderlich )

Bei Penicillin-Allergie oder -Unverträglichkeit bzw. Verdacht auf Beteiligung atypischer Erreger

**- Makrolid: **
- z.B. Clarithromycin 500 mg p.o. 1-0-1 für 5–7 Tage, bei Niereninsuffizienz mit GFR <30 mL/min 250 mg p.o. 1-0-1
oder Roxithromycin 300 mg p.o. 1-0-0 für 5–7 Tage, bei Niereninsuffizienz ist i.d.R. keine Dosisanpassung erforderlich
oder Azithromycin Azithromycin 500 mg p.o. 1-0-0 für 3 Tage

- Doxycyclin 200 mg (<70 kgKG ab 2. Tag 100 mg) p.o. 1-0-0 für 5–7 Tage, keine Dosisanpassung bei Niereninsuffizienz erforderlich

- nachgeordnet Fluorchinolone der Gruppe III oder IV (Levofloxacin 500 mg p.o. 1-0-0 für 5–7 Tage, bei GFR <50 mL/min Dosisanpassung erforderlich
oder Moxifloxacin400 mg p.o. 1-0-0 für 5–7 Tage, bei GFR <30 mL/min Dosisanpassung erforderlich

49
Q

Jetzt stellt sich in der ZNA einen Patienten mit einer ambulant erwobene Pneumonie, leichte Risiko CRB-65 = 0 und ausreichende Oxygenierung (SaO2 ≥92%), jedoch hat dieser Patient mit dem Risikofaktor Komorbidität
Der Pat. kann ambulant behandelt werden. Was ist die Therapie-Entscheidung?

Patienten mit Risikofaktoren: Hierzu gehören insb. chronische und strukturelle kardiopulmonale Erkrankungen (Herzinsuffizienz, COPD), neurologische Erkrankungen mit Schluckstörungen und Zustände der Pflegebedürftigkeit (Bettlägerigkeit, PEG-Sonde).

A

Mittel der Wahl: Aminopenicillin + β-Lactamase-Inhibitor (z.B. Amoxicillin/Clavulansäure. Amoxicillin/Clavulansäure 875/125 mg p.o. 1-0-1 für 5–7 Tage, bei GFR ≥30 mL/min keine Dosisanpassung erforderlich, wegen fehlender Studien bei GFR <30 mL/min Anwendung nicht empfohlen )

Bei Verdacht auf Beteiligung atypischer Erreger: Kombination mit einem Makrolid (z.B. Clarithromycin 500 mg p.o. 1-0-1 für 5–7 Tage, bei GFR <30 mL/min Dosishalbierung auf 250 mg p.o. 1-0-1
oder Azithromycin 500 mg 1-0-0 für 3 Tage )

Bei Penicillin-Allergie oder -Unverträglichkeit: Fluorchinolone der Gruppe III oder IV (Levofloxacin 500 mg p.o. 1-0-0 für 5–7 Tage, bei GFR <50 mL/min Dosisanpassung erforderlich
oder Moxifloxacin 400 mg p.o. 1-0-0 für 5–7 Tage, bei GFR <30 mL/min Dosisanpassung erforderlich

50
Q

Warum orale Cephalosporine sollten nicht eingesetzt werden ?

A

Orale Cephalosporine sollten nicht eingesetzt werden, da sie häufig nicht ausreichend wirksam sind und die Ausbreitung von MRGN und die Selektion von Clostridium difficile begünstigen!

51
Q

Was sind MRGN ?

A

Als multiresistente gramnegative Erreger, kurz MRGN, bezeichnet man gramnegative Stäbchenbakterien, bei denen eine weitgehende Resistenz gegenüber verschiedenen
Antibiotika vorliegt.

Zu den wichtigsten Erregern dieser Gruppe gehören die Familie der Enterobacteriaceae, z.B. Escherichia coli, Klebsiella pneumoniae, Klebsiella oxytoca, Proteus spp., Enterobacter spp., sowie Pseudomonas aeruginosa und Acinetobacter baumannii (sog. Nonfermenter).

52
Q

Erklären Sie bitte, warum sind das Levofloxacin sowie Moxifloxacin nur Reservemittel ?

A

Levofloxacin und Moxifloxacin weisen ungünstige Nebenwirkungsprofile auf und sind daher Reservemittel (Anwendungsbeschränkungen bei kardial und hepatisch vorerkrankten Patienten!). Dennoch sind sie insb. bei jungen Patienten mit ambulanter Therapie und Penicillin-Allergie bzw. -Unverträglichkeit eine bewährte Alternative!

53
Q

stationärer Patient mit leichter und schwerer Pneumonie
(Mittelschwere Pneumonie), Vorliegen von max. 2 Minorkriterien der ATS-Klassifikation, Lactat >2 mmol/L.
bitte sagen Sie die Therapie vorgehen.

A

Mittel der Wahl: Aminopenicillin + β-Lactamase-Inhibitor i.v. (z.B. Ampicillin/Sulbactam ) Ampicillin/Sulbactam (z.B. Unacid®, Ampicillin und Sulbactam IBI®) 2/1 g i.v. 1-1-1 für 5–7 Tage, bei GFR <30 mL/min individuelle Dosisanpassung nach Fachinformation erforderlich.
**- oder Cephalosporine der 2. oder 3. Generation i.v. **(z.B. Cefuroxim 1,5 g i.v. 1-1-1 für 5–7 Tage, bei GFR <20 mL/min individuelle Dosisanpassung nach Fachinformation erforderlich
oder Ceftriaxon Ceftriaxon 2 g i.v. 1-0-0 für 5–7 Tage, keine Dosisanpassung bei Niereninsuffizienz erforderlich)

Kombination mit einem Makrolid: Abdeckung atypischer Erreger und Nutzung immunmodulatorischer Effekte (z.B. Clarithromycin 500 mg p.o. 1-0-1 für 3 Tage, bei GFR <30 mL/min Dosishalbierung auf 250 mg p.o. 1-0-1
oder Azithromycin 500 mg p.o. 1-0-0 für 3 Tage )

54
Q

Patientin mit Penicillin-Allergie und eine Mittelschwere Pneumonie, welche Antibiotika dürfen Sie angeordnet ?

A

Alternativ (z.B. bei Penicillin-Allergie): Fluorchinolone der Gruppe III oder IV mit guter Pneumokokken-Wirksamkeit (z.B. Levofloxacin DOSIS oder Moxifloxacin DOSIS)

55
Q

Patientin mit Penicillin-Allergie und eine leichte Pneumonie, welche Antibiotika dürfen Sie angeordnet ?

A

Bei Penicillin-Allergie oder -Unverträglichkeit bzw. Verdacht auf Beteiligung atypischer Erreger
Makrolid (z.B. Clarithromycin DOSIS oder Roxithromycin DOSIS oder Azithromycin DOSIS)
Doxycyclin DOSIS
nachgeordnet Fluorchinolone der Gruppe III oder IV (Levofloxacin DOSIS oder Moxifloxacin DOSIS)

56
Q

Was sollten Sie anpassen, wenn Sie eine Makrolid verschreiben?

A

Aufgrund kardialer Nebenwirkungen mit QT-Verlängerung keine generelle Empfehlung für Makrolide → Kombinationstherapie bleibt Einzelfallentscheidung, Azithromycin weist das günstigste Risikoprofil auf Makrolide bei ausbleibendem Nachweis eines atypischen Erregers bei klinisch stabilisierten Patienten nach drei Tagen absetzen

Das Risiko für kardiale Nebenwirkungen der Makrolide steigt bei Anwendung hoher Dosierungen und rascher intravenöser Infusion. Dabei sind Patienten mit kardiovaskulären Vorerkrankungen und höherem Alter besonders gefährdet.

57
Q

Nach Therapie-Einleitung, wann sollten Sie Kontrolle durchführen ?

A

Kontrolle immer 48–72 Stunden nach Therapieeinleitung

58
Q

Welche sind die Klinische Stabilitätskriterien ?

A

Klinische Stabilitätskriterien
Klares Bewusstsein
Normalisierung von Herzfrequenz (≤100/min) und Atemfrequenz (≤24/min)
Normotension (systolisch ≥90 mmHg)
Entfieberung (≤38 °C)
Ausreichende Oxygenierung (pO2 ≥60 mmHg bzw. SaO2 ≥90%)
Gesicherte orale Nahrungsaufnahme

59
Q

Wann sollten die klinische Stabilitätkriterien überprüfen sein ?

A

Diese Kriterien sollten täglich überprüft werden. Die Krankenpflege sollte angewiesen werden, bei Verschlechterung der genannten Parameter ärztliche Rücksprache zu suchen.

60
Q

Wann machen Sie die CRP kontrolle und was erwarten Sie ?

A

Labor: Kontrolle von CRP bzw. PCT an Tag 3–4 empfohlen
Das CRP sollte 72 Stunden nach Beginn der antibiotischen Therapie deutlich abgefallen sein.

61
Q

Schwere Pneumonie
Definition: Akute respiratorische Insuffizienz und/oder Sepsis und/oder dekompensierte Komorbidität (z.B. kardiale Dekompensation, exazerbierte COPD, akute Nierenschädigung)

A

Mittel der Wahl: Piperacillin/Tazobactam 4/0,5 g i.v. 1-1-1 für 8–15 Tage, bei GFR <20 mL/min Dosisanpassung erforderlich
oder Cephalosporine der 3. Generation (z.B. Ceftriaxon DOSIS) und immer zusätzlich ein Makrolid (z.B. Clarithromycin DOSIS oder Azithromycin DOSIS)

Alternative für Patienten ohne septischen Schock: Fluorchinolone der Gruppe III oder IV mit guter Pneumokokken-Wirksamkeit (z.B. Levofloxacin DOSIS oder Moxifloxacin DOSIS)

62
Q

Wir haben schon beschprochen über die NW von Makrolid, aber warum bevorzugen wir zwischen die Makrolid eine Therapie mit Azithromycin über Clarothromycin?

A

Gegenüber Clarithromycin weist Azithromycin insb. bei älteren Patient:innen bzw. bei Patient:innen mit einer Polymedikation ein geringeres Gefahrenpotential bezüglich Nebenwirkungen (insb. QT-Zeit-Verlängerung) auf und sollte daher bevorzugt werden!

63
Q

Bei wem sollten Sie die Anwendung von Fluorchinolonen zurückhalten ?

A

Zurückhaltende Anwendung von Fluorchinolonen: Insb. bei
- Sportlern
- hohem Alter (> 80 Jahre), insb. wenn zusätzlich kognitive Defizite bestehen
- systemischer Steroidtherapie
- bestehendem Aortenaneurysma
- bestehender schwerer kardialer Komorbidität

64
Q

Bei der Anwendung von Fluorchinolone, was solltet beachten werden sein ?

A

Risikoerhöhung für:
- Aortenaneurysmata und -dissektionen
- Schwere, anhaltende und evtl. irreversible Nebenwirkungen des - Bewegungsapparates sowie des peripheren und zentralen Nervensystems
- Herzklappenregurgitation und Herzklappeninsuffizienz

65
Q

Der Patient hat seit 3 Tagen kein Fieber, was machen Sie ?

A

Die antibiotische Medikation kann 2–3 Tage nach Entfieberung beendet werden oder anhand von Bestimmung des Procalcitonins im stationären Setting verkürzt werden (Therapieende bei PCT ≤0,25 μg/L). Bei einer ambulant erworbenen Pneumonie, die ambulant behandelt werden kann, ist eine antibiotische Medikation von 7 Tagen ausreichend!

66
Q

Die Therapie für Aspirationpneumonie sowir die Therapie für einer Retentionspneumonie

A

Therapie der Aspirationspneumonie
Beatmungstherapie (wenn erforderlich)
Bei komplikationslosem Verlauf keine routinemäßige Gabe von Glucocorticoiden und/oder Antibiotika
Erregerspektrum: Häufig polymikrobielle Mischinfektion

Retentionspneumonie
Therapie analog zur mittelschweren bzw. schweren Pneumonie
Therapiedauer: 5–7 Tage, wenn die Ursache der Retention beseitigt werden konnte

67
Q

Bei Therapieversagen, was sollten Sie machen ?

A

Bei Therapieversagen sollten eine (erneute) Erregerdiagnostik sowie eine Wiederholung oder Ausweitung der Bildgebung erfolgen!

68
Q

Wie lange im Duchschnitt dauert die Rekonvaleszenz?

A

Ausheilung der Pneumonie normalerweise binnen vier Wochen

69
Q

Wann machen Sie Rö-Kontrolle ?

A

Bei klinischer Besserung ist ein Kontroll-Röntgen nicht erforderlich. Sollte es erforderlich sein, dann frühestens zwei Wochen nach Erstdiagnose (nicht zu früh kontrollieren!

Wenn der Patient gut auf die Therapie anspricht und die klinischen Stabilitätskriterien aufweist, kann er auch ohne ein abschließendes Röntgen-Thorax aus der Klinik entlassen werden!

70
Q

Sie haben einen Patienten mit Risiko ein Bronchialkarzinom mit Pneumonie

A

Bei Risikofaktoren für ein Bronchialkarzinom (insb. Raucher ≥65 Jahre) sollte ein Kontroll-Thorax-Röntgen vor der Entlassung durchgeführt werden, um eine maligne Raumforderung nicht zu übersehen

71
Q

Nennen Sie die Komplikationen einer Pneumonie

A
  • Begleitpleuritis
  • Begleiterguss
  • Pleuraempyem: Eine Drainagetherapie ist bei einem Empyem immer indiziert
  • Lungenabszess
  • Sepsis
  • Respiratorische Insuffizienz, ARDS
72
Q

Unserer Patient hat einen Begeliterguss, was machen Sie ?

A

Diagnostik:
- Großzügige Indikation zur Probepunktion
- Immer Indikation für eine Intervention (Thoraxdrainage) prüfen!
Therapie: Anlage einer Thoraxdrainage
Drainage anzustreben bei Vorliegen eines größeren Ergusses (>5 cm) im Querschnitt des Recessus costodiaphragmaticus
Gekammerter Erguss oder Erguss mit pleuraler Verdickung
Positive Bakteriologie des Probepunktats
pH-Wert <7,2 des Probepunktats

Bei stark septiertem Erguss
Drainagetherapie und fibrinolytische Anwendung von Streptokinase über den einliegenden Drainageschlauch

73
Q

Nennen Sie die Sterblichkeit durch CRB-65

A

Die Sterblichkeit steigt mit dem Alter
Sterblichkeit durch CRB-65 abschätzbar
Score 0: <1%
Score 1–2: ca. 6%
Score 3–4: ca. 23%
Nosokomiale Pneumonien haben eine Sterblichkeit von >20%

74
Q

Was ist Modifizierter ATS-Score und was sind ihre major und minor kriterien ?

A

Modifizierter ATS-Score: Erfasst werden Parameter, die einen letalen Verlauf wahrscheinlich machen

  • Major-Kriterien
    Invasive Ventilation notwendig
    Schock
  • Minor-Kriterien
    Schwere respiratorische Insuffizienz (Horovitz-Index pO2/FiO2 <250 bzw. PaO2 ≤55 mmHg)
    Ausgedehnte, lappenübergreifende Infiltrate im Röntgen-Thorax
    RR systolisch <90 mmHg
    Bewusstseinsstörung
    Atemfrequenz >30/min
    Akute Nierenschädigung
    Leukopenie <4.000 Zellen/mm3
    Thrombozytopenie <100.000 Zellen/mm3
    Hypothermie <36 °C

**Interpretation: **Trifft 1 Major-Kriterium oder 2 Minor-Kriterien zu, ist die Sterblichkeit hoch und es besteht die Notwendigkeit für eine Aufnahme auf die Intensivstation

Vereinfacht kann zum ATS-Score gesagt werden: Achte auf Zeichen der Sepsis und des (septischen) Schocks!

75
Q

Welche ist eine wichtige Präventionmaßnahme und sollte bei der Anamnese IMMER gefragt werden ?

A

Pneumokokken-Impfung
Dabei ist für die Impfung von Patienten >60 Jahre der 23-valente Pneumokokken-Polysaccharidimpfstoff (z.B. Pneumovax 23®) vorzuziehen.

Plus Impgfstatus mit Grippe und so weiter.

76
Q

Wann empfiehlt STIKO eine Grundimmunisierung, Standardimpfung und eine Auffrischung ?

Die Ständige Impfkommission (STIKO)

A

Pneumokokken-Impfung

Die STIKO empfiehlt allen Kindern (bis 23 Monate) und allen Personen ab 60 Jahren die Pneumokokken-Impfung (als Standardimpfung)
Ziel: Prävention von invasiven und lokalisierten Pneumokokken-Erkrankungen

Grundimmunisierung: Ab dem Alter von 2 Monaten
Reifgeborene: 3 Impfdosen im Alter von 2, 4 und 11 Monaten mit Pneumokokken-Konjugatimpfstoff
Frühgeborene: Zusätzliche Impfdosis mit Pneumokokken-Konjugatimpfstoff im Alter von 3 Monaten (insgesamt also 4 Impfdosen)

Standardimpfung: Alle Personen ab 60 Jahren
Einmalige Impfung mit Pneumokokken-Polysaccharidimpfstoff
Je nach Indikation: Wiederholungsimpfung mit PPSV23 im Abstand von mind. 6 Jahren

Auffrischungs-/Nachholimpfung
Nachholen der Grundimmunisierung nur bis zum Alter von 23 Monaten empfohlen
Auffrischungsimpfungen sind nicht generell empfohlen
Bei Personen >60 Jahre und/oder mit erhöhtem Risiko: Nachhol- bzw. Auffrischungsimpfung nach Indikation (s.u.)

77
Q

Patientin mit höhe Risikofaktoren sollten ?

A

Bei Patienten mit Immunsuppression, fortgeschrittener Leberzirrhose oder Niereninsuffizienz soll eine sequenzielle Pneumokokkenimpfung erfolgen.

78
Q

Sie werden im Spätdienst zu einem älteren Patienten
gerufen, der soeben von der Aufnahmeambulanz auf
Station verlegt wurde. Der aufnehmende Arzt hat eine
Röntgenthoraxuntersuchung angefordert, die den
folgenden Befund zeigt. Beschreiben Sie
den Befund und stellen Sie eine Diagnose!

A

Das Thoraxbild zeigt ein alveoläres Infiltrat im posterioren
Segment des linken Unterlappens. In diesem Gebiet heben
sich die luftgefüllten Bronchien von der Umgebung ab, man
spricht auch von einem positiven „Air Bronchogramm“. Der
Befund ist typisch für die Lobärpneumonie.

79
Q

Nachdem Sie auf dem Röntgenbild die Verdachtsdiagnose
einer Lobärpneumonie gestellt haben, gehen
Sie zu dem Patienten. Welche klinischen Symptome
erhärten Ihren Verdacht?

A

Typische Symptome der Lobärpneumonie sind
* plötzlicher Krankheitsbeginn mit Schüttelfrost und Fieber
* Abgeschlagenheit
* Husten mit eitrigem Auswurf
* Atemnot mit „Nasenflügeln“
* atemabhängige Thoraxschmerzen bei einer Begleitpleuritis

80
Q

Sie untersuchen Ihren Patienten mit Lobärpneumonie.
Welche physikalischen Befunde weisen auf eine
Lungeninfiltration hin? Erklären Sie kurz, wie diese entstehen!

A

Die physikalischen Befunde bei Pneumonie sind physiologische
Klangphänomene, die normalerweise durch das
lufthaltige Alveolargewebe abgefiltert werden. Durch die
Infiltration des Lungengewebes mit Entzündungszellen und
Fibrinexsudaten werden sie an die Lungenoberfläche fortgeleitet
und können dort abgehört werden. Typische Infiltrationszeichen
sind klingende Rasselgeräusche, Bronchialatmen,
verstärkter Stimmfrenitus, positive Bronchophonie
und gedämpfter Klopfschall.

81
Q

Nennen Sie die beiden häufigsten Erreger ambulant
erworbener bakterieller Pneumonien im Erwachsenenalter!

A

Die mit Abstand häufigsten Erreger sind Pneumokokken
und Haemophilus influenzae.

82
Q

In der Akte Ihres Patienten mit Lobärpneumonie
lesen Sie, dass er an einer Herzinsuffizienz im NYHAStadium
III leidet. Ändert diese Information das mögliche
Erregerspektrum?

A

Bei schweren Begleiterkrankungen werden auch Staphylococcus
aureus und gramnegative Problemkeime wie Klebsiellen,
Enterobacter, E. coli und Pseudomonas aeruginosa
als Auslöser ambulant erworbener Pneumonien beobachtet.

83
Q

Wann müssen Sie bei einer ambulant erworbenen
Pneumonie eine Erregerdiagnostik einleiten?

A

Indikationen für eine Erregerdiagnostik bei ambulant erworbenen
Pneumonien sind ein schwerer Krankheitsverlauf mit Hospitalisierung, immungeschwächte Patienten und ein
Versagen der kalkulierten Antibiose.

84
Q

Merke!

A

Bei ambulant erworbenen Pneumonien mit
typischem klinischen Verlauf ist keine Erregerdiagnostik
notwendig. Die in Frage kommenden Erreger sind bekannt
und die im ambulanten Bereich eingesetzten Antibiotika in
der Regel sehr erfolgreich.

85
Q

Wie schätzen Sie im klinischen Alltag ab, ob ein
Patient mit ambulant erworbener Pneumonie ambulant
behandelt werden kann oder stationär aufgenommen
werden sollte?

A

Eine schnelle klinische Einschätzung gelingt mit dem CURB-
65-Score. Risikokriterien für einen schweren Verlauf mit
erhöhter Mortalität sind:
* Confusion bzw. Bewusstseinsstörung,
* Urea bzw. Harnstoff > 7 mmol/l,
* Respiratory rate bzw. Atemfrequenz ≥ 30/min,
* Blood Pressure bzw. Blutdruck ≤ 90/60 mmHg und
* Patientenalter ≥ 65 Jahre.
Für jeden Parameter wird 1 Punkt vergeben. Bei einem
Score > 2 Punkten sollten die Patienten stationär behandelt
werden.

86
Q

Welche Therapiemaßnahmen leiten Sie bei Ihrem
älteren Patienten mit ambulant erworbener Lobärpneumonie
und begleitender Herzinsuffizienz ein?

A

Pneumonien bei älteren Patienten mit schweren Begleiterkrankungen
sollten stationär behandelt werden. Allgemeine
Maßnahmen umfassen
* Bettruhe mit Thromboseprophylaxe
* Förderung der Sekretauflösung durch Sekretolytika, Atemgymnastik
mit Klopfmassagen, Kochsalz-Inhalationen und
ausreichende Flüssigkeitszufuhr
* Antipyretika bei hohem Fieber
* Sauerstoffgabe bei Hypoxämie
Kausal muss eine kalkulierte, intravenöse, kombinierte Antibiose
mit Amoxicillin und einem neueren Makrolid eingeleitet
werden. Statt Amoxicillin können auch Cephalosporine
der Gruppe 2 oder 3 eingesetzt werden. Alternativ ist eine
Monotherapie mit pneumokokkenwirksamen Chinolonen
wie z. B. Levofloxacin oder Moxifloxacin möglich.

87
Q

Angenommen, Ihr älterer Patient mit ambulant
erworbener Lobärpneumonie leidet an Bronchiektasien.
Welche Antibiotika setzen Sie in diesem Fall ein?

A

Bei diesen Patienten sind Pneumonien häufig durch den
„Problemkeim“ Pseudomonas aeruginosa ausgelöst. Die
kalkulierte Antibiose kann mit der Kombination Piperacillin
und Tacobactam oder Cefepim, Imipinem, Meropenem bzw.
Levofloxacin durchgeführt werden. Die ausgewählten Antibiotika
sollten immer mit einem neueren Makrolid kombiniert
werden.

88
Q

Nach initialer Besserung der Symptome unter kombinierter
Antibiose mit Amoxicillin und Clarithromycin klagt Ihr Patient mit Lobärpneumonie erneut über Fieber, Husten und Atemnot. Der Auswurf stinkt faulig und ist blutig tingiert. In der Röntgenthoraxaufnahme erkennen Sie einen Rundherd mit Flüssigkeitsspiegel. Für welche Komplikation sprechen diese Befunde und wie reagieren
Sie?

A

Klinische Symptome und radiologischer Befund sprechen
für einen Lungenabszess. Da Lungenabszesse ein idealer
Nährboden für anaerobe Keime sind, muss die Therapie um
ein Anaerobier-wirksames Antibiotikum wie Clindamycin
oder Metronidazol erweitert werden.

89
Q

Auf welche Komplikationen müssen Sie bei Patienten
mit Pneumonie achten?

A

Zu den Komplikationen einer Pneumonie zählen
* respiratorische Insuffizienz
* parapneumonischer Pleuraerguss
* Pleuraempyem
* Lungenabszess
* septische Streuung mit Meningitis, Endokarditis oder
Hirnabszess
* septischer Schock
* Übergang in eine chronische Pneumonie

90
Q

Ein 70-jähriger Patient kommt mit hohem Fieber,
Schüttelfrost, Kopfschmerzen, trockenem Husten und
Luftnot aus einem Urlaub in einem Wellness-Hotel
zurück. Gleichzeitig klagt er über Übelkeit. An welche
Erkrankung denken Sie? Begründen Sie Ihre Vermutung!

A

Die Kombination von thorakalen und gastrointestinalen
Symptomen, Kopfschmerzen und einem Aufenthalt in einem
Wellness-Hotel deuten auf eine Legionellenpneumonie
hin. Legionellen sind gramnegative intrazelluläre aerobe
Keime, sie vermehren sich bevorzugt in warmen, stehenden
Gewässern und werden durch Inhalation infizierter Aerosole
übertragen. In Wellness-Hotels mit Dampfbädern, Saunen
und Klimaanlagen besteht also ein erhöhtes Infektionsrisiko.
Die Diagnose kann durch den Nachweis von Legionellenantikörpern
im Urin oder den direkten Erregernachweis bzw.
der PCR aus Bronchialsekret gestellt werden.

91
Q

Wie therapieren Sie einen Patienten mit Legionellose?

A

Therapie der Wahl ist die Gabe von Makroliden wie Clarithromycin, bei schwerem oder therapierefraktärem Verlauf
in Kombination mit Rifampicin. Alternativ kann Levofloxacin
als Monotherapie eingesetzt werden. Die Therapiedauer
liegt bei 3 Wochen.

92
Q

Charakterisieren Sie den Begriff „atypische
Pneumonie“!

A

Atypische Pneumonien zeigen eine andere klinische Symptomatik
als die typische Pneumokokkenpneumonie: Die
Patienten leiden an grippeähnlichen Symptomen mit langsamem
Beginn, leichtem Fieber ohne Schüttelfrost und trockenem
Reizhusten, häufig begleitend von Kopfschmerzen
und Myalgien.

93
Q

Nennen Sie die häufigsten bakteriellen Erreger atypischer
Pneumonien! Was haben diese Erreger gemeinsam
und welche therapeutische Konsequenz hat das?

A

Atypische Pneumonien werden am häufigsten durch intrazelluläre
Erreger wie Chlamydien, Mykoplasmen oder Legionellen
ausgelöst. Therapeutisch müssen daher Antibiotika
mit intrazellulärer Anreicherung eingesetzt werden. Mittel
der 1. Wahl sind Makrolide und Tetrazykline.

94
Q

Ein HIV-positiver Patient klagt über eine leichte
Belastungsdyspnoe und einen trockenen Husten. An
welchen Erreger müssen Sie unbedingt denken?

A

Was
könnte diese Infektion für den Patienten bedeuten?
Bei abwehrgeschwächten Patienten muss immer an eine
Pneumocystis jiroveci-Pneumonie gedacht werden, die initial
häufig subakut verläuft. Diese Pneumonieform ist die
häufigste Erstmanifestation der AIDS-Erkrankung.

95
Q

MERKE.

A

Die Pneumocystis jiroveci (früher: carinii)-Pneumonie
ist mit 50 % die häufigste Erstmanifestation und die
häufigste opportunistische Infektion der AIDSErkrankung.

96
Q

Wie können Sie Ihren Verdacht auf Pneumocystis
jiroveci-Pneumonie bei Ihrem HIV-Patienten sichern?

A

Die Diagnose lässt sich am besten durch eine bronchoalveoläre
Lavage mit Erregernachweis sichern.

97
Q

Beschreiben Sie den typischen radiologischen Befund
bei fortgeschrittener Pneumocystis jiroveci-Pneumonie!
Beschreiben Sie den typischen radiologischen Befund
bei fortgeschrittener Pneumocystis jiroveci-Pneumonie!
Typisch sind schmetterlingsförmige, milchglasartige Infiltrate,
die den Lungenmantel aussparen.

A

Beschreiben Sie den typischen radiologischen Befund
bei fortgeschrittener Pneumocystis jiroveci-Pneumonie!
Typisch sind schmetterlingsförmige, milchglasartige Infiltrate,
die den Lungenmantel aussparen.

98
Q

Beschreiben Sie die First-Line-Therapie bei Pneumocystis
jiroveci-Pneumonie!

A

Therapie der Wahl ist die hochdosierte Gabe von Cotrimoxazol
über 3 Wochen. Bei schwerer Hypoxämie sind Glukokortikoide
indiziert

99
Q

Woran denken Sie, wenn ein schwerkranker, bettlägriger
70-jähriger Patient 1 Woche nach Krankenhausaufnahme
hohes Fieber, Schüttelfrost, produktiven Husten und Dyspnoe entwickelt? Welche Erreger
kommen in Frage?

A

Symptome und Anamnese sind typisch für eine späte nosokomiale Pneumonie. Typische Erreger sind Staphylococcus
aureus und gramnegative „Problemkeime“ wie Enterobacter,
Pseudomonas aeruginosa, Klebsiellen und Proteus mirabilis.