Migräne Flashcards
Was ist Migräne ?
Die Migräne ist eine in Episoden anfallsartig auftretende Form des chronischen Kopfschmerzes.
welche Geschlecht ist am meistens betroffen ?
Geschlecht: ♀>♂ (3:1) im mittleren Erwachsenenalter, im Kindesalter keine unterschiedliche Verteilung
Wann ist häufig die erste Manifestation ?
Alter: Erstmanifestation meist zwischen 15. und 25. Lebensjahr
*Ein Erkrankungsbeginn nach dem 45. Lebensjahr ist selten, sekundäre Kopfschmerzen sollten dann differenzialdiagnostisch ausgeschlossen werden.
Was ist häufiger eine primäre Kopfschmerzen oder sekundäre ?
Sehr häufige primäre Kopfschmerzerkrankung
Ätiologie
Familiäre Disposition
Mögliche Triggerfaktoren:
Wetterwechsel, Kälte
Genussmittel: Alkohol, Nikotin, Zitrusfrüchte, Milchprodukte, tyraminhaltige Lebensmittel (Schokolade, Rotwein)
Veränderungen des Schlaf-Wach-Rhythmus, Zeitverschiebungen
Nach einer anstrengenden, stressigen Zeit (sog. “Feiertagsmigräne”)
Bei Frauen zusätzlich
Menstruation
Hormoneinnahme (Kontrazeptiva)
welche ist die Pathophysiologische Ursache?
Über die pathophysiologische Ursache der Erkrankung gibt es viele Theorien, aber keine eindeutigen Erkenntnisse
einige Theorien:
-Genetisch bedingte Instabilitäten von Ionenkanälen an Nervenzellen oder von Energiepumpen an Gliazellen
-Aktivierung von Hirnstammstrukturen
Was sind Prodromi, wie viel von den betroffen leiden unter Prodromi. Wann treffen die Prodomi auf, welche Symptome ?
Prodromi sinfd uncharakteristische Vorzeichen oder auch Frühsymptome einer Erkrankung bezeichnet.
Prodromi (fakultativ, etwa bei einem Drittel der Betroffenen)
Vorboten Stunden bis 2 Tage vor der Migräneattacke
Stimmungsveränderung
Heißhunger oder Appetitlosigkeit
Schwierigkeiten beim Schreiben und Lesen
Vermehrtes Gähnen
Erschöpfung
Hypo- oder Hyperaktivität
Polyurie
Polydipsie
Bei Migräne nennen Sie bitte Lokalisation, Dauer, Verlauf sowie Charakter.
Lokalisation: Ca. 60% einseitig (kann auch während eines Anfalls die Seite wechseln), insb. frontal, frontotemporal, retroorbital
Dauer: 4–72 Stunden
Verlauf: Langsam zunehmender Schmerz
Charakter: Pulsierend, bohrend, hämmernd
Nennen Sie bitte begleitsymptome einer Migräne
Phonophobie
Photophobie
Appetitlosigkeit
Übelkeit
Erbrechen
Leichtes Augentränen
Geruchsüberempfindlichkeit
Verstärkung durch körperliche Tätigkeiten
Migräne mit Aura
Migräne mit neurologische Defizit
Migräne mit Aura (früher Migraine accompagnée)
Definition: Anfallsweise auftretende, reversible fokale neurologische Symptome <60 min Dauer .
Migränetypische Kopfschmerzen sind dabei nicht obligat (Migraine sans migraine)
Kortikale Symptomatik, insb. mit Beteiligung der Sehrinde (früher Migraine ophthalmique)
Flimmerskotom von parazentral nach peripher wandernd
Negatives Skotom: Gesichtsfeldausfall
Positives Skotom: Gezackte Linien bzw. Fortifikationsspektren , die das Flimmerskotom umgeben oder ausfüllen
Photopsien (Lichtblitze)
Grelle Farbwahrnehmungen
Sensibilitätsstörungen, Parästhesien
Aphasie
Verlaufs- und Sonderformen
1.** Aura ohne Kopfschmerz **
Zwei Häufigkeitsgipfel: Junge Patienten und >60 Jahre
Aurasymptome ohne typischen Kopfschmerz
Differenzialdiagnostische Abklärung (z.B. TIA) besonders wichtig, insb. bei Erstmaligem Auftreten der Aura bei Lebensalter >40 Jahre
2. Migräne mit Hirnstammaura (früher: Migräne vom Basilaristyp)
Okzipital betonter Kopfschmerz
Aurasymptome : Beidseitige Gesichtsfeldausfälle oder Doppeltsehen, Dysarthrie, Ataxie, Hörminderung, Tinnitus oder Schwindel, Bewusstseinsstörung
CAVE: Keine motorischen Defizite!
- **Ophthalmoplegische Migräne **
Epidemiologie: Meist Kinder betroffen
Paresen eines oder mehrerer Nerven für die Okulomotorik (Hirnnerven III, IV, VI) → Doppelbilder - **Vestibuläre Migräne **
Epidemiologie: Häufigste Ursache spontan rezidivierender Schwindelattacken im mittleren Lebensalter
Symptome/Klinik: Schwindel im Sinne einer Bewegungsillusion der Umwelt als Migräneaura mit Zeichen einer peripher- oder zentral-vestibulären Störung
Vestibuläre Aurasymptome können den migränetypischen Kopfschmerzen vorausgehen oder als isolierte Migräneaura auftreten
Neurologische Untersuchung
Kopf & Hirnnerven: https://youtu.be/eJHFATo-MQI
Motorik: https://youtu.be/rXxS-EOMOJU
Reflexe: https://youtu.be/0mJPyPQNs9M
Sensibilität und Nervendehnungszeichen: https://youtu.be/O97rCwANxw4
Koordination, Gang und Stand: https://youtu.be/L983bluMxho
Orientierende neurologische Untersuchung: https://youtu.be/Cbs6qSYMgEw
Wo sind die Trigeminale Nervenaustrittspunkte?
Zum Ausschluss einer Trigeminusneuralgie
Sie liegen an den Austrittsstellen der Trigeminusäste im Bereich des Gesichtsschädels:
rechtes und linkes Foramen mentale: Nervus mentalis
rechtes und linkes Foramen infraorbitale: Nervus infraorbitalis
rechtes und linkes
Foramen supraorbitale: Nervus supraorbitalis
Für die klinische Diagnose sollte die klassischen Migräne ohne Aura bestimmten Kriterien erfüllen, Nennen Sie die.
Klinische Diagnose der klassischen Migräne ohne Aura: Anamnestisch mind. fünf Attacken, die folgende Kriterien erfüllen und nicht auf eine andere Erkrankung zurückzuführen sind
Dauer (ca. 4–72 Stunden)
Mind. zwei der folgenden Kriterien bzgl. der Kopfschmerzen werden erfüllt
Lokalisation (meistens einseitig)
Pulsierender Charakter
Mittlere bis starke Intensität
Verstärkung durch körperliche Tätigkeiten
Auftreten von mind. einem der folgenden Begleitsymptome
Übelkeit und/oder Erbrechen
Photophobie und Phonophobie
Nennes Sie die DD
Differenzialdiagnosen
Spannungskopfschmerz
Cluster-Kopfschmerz
Paroxysmale Hemikranie
Kopfschmerz durch Medikamentenübergebrauch
Riesenzellarthritis