Wissen Flashcards

1
Q

Wissen

A

aus kognitionspsychologischer Sich kann Wissen als relativ überdauernder Inhalt des Langzeitgedächtnisses aufgefasst werden.

Das Wissen einer Person lässt sich dabei über die Menge und Qualität mentaler Repräsentationen charakteresieren.

Beim Wissenbegriff wird meist vorausgesetzt (presupposé), dass die Person von der Gültigkeit überzeugt ist

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2
Q

2 Modelle zur KLASSIFIKATION VON WISSEN

A

–> LERNZIELTAXONOMIE NACH BLOOM (1956)

–> DE JONG UND FERGUSON-HESSLER (1996):

= Taxonomie der Wissensformen unterscheidet Wissenarten und Wissensmerkmale.

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3
Q

Lernzieltaxonomie nach ?

A

Bloom 1956

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4
Q

–> DE JONG UND FERGUSON-HESSLER (1996):
Taxonomie der Wissensformen unterscheidet Wissenarten und Wissensmerkmale.

==> Wissenarten = 4

A

WISSENARTEN :

  • SITUATIONALES WISSEN = Wissen über Anforderungen und Merkmale von Problemen, die in bestimmten Domänen typischerweise auftauchen und dabei helfen, die Aufmerksamkeit auf relevante Aspekte der Problemlösung zu lenken
  • KONZEPTUALLES WISSEN (semantisches W) = Wissen über Fakten und Begriffe und Prinzipien
  • PROZEDURALES WISSEN = Wissen über Handlungen ie -bezogen auf den konkreten Anforderungsbereich - zum gewünschten Erfolg führen
  • STRATEGISCHES, bzw METAKOGNITIVES WISSEN = Wissen über Gestaltung (organisation) und Regulation des eigenen Lern- und Problemlöseverhaltens und über situationsübergreifende Handlungspläne verstanden.
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5
Q

5 Wissenmerkmale ( DE JONG UND FERGUSON-HESSLER 1996)

A
  • VERARBEITUNGSTIEFE = verdeutlicht Elaboriertheitsgrad und Bedeutungsgehalt des Wissens : oberflächlich vs tief verarbeitet (hängt von Art der verwendeten Lernstrategien ab)
  • STRUKTUR DES WISSENS = wie stark ist das Wissen ausdifferenziert und gedanklich geordnet ?
  • AUTOMATISIERUNGSGRAD = deklaratives, explizites Wissen vs prozeduralisiertes implizites Wissen
  • MODALITÄT = ist das Wissen bildlich-analog oder propositional-analytisch mental repräsentiert?
  • ALLGEMEINHEITSGRAD = übergreifend (globale) vs domänenspezifisch
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6
Q

konzeptuell-semantisches Wissen

A
  • darstellung in Form von Netzwerken
  • mentale Repräsentation des Wissens über Fakten, Begriffe/Konzepte und Prinzipien ist das Ergebnis gegangener semantisch-elaborativer Verarbeitungen der jeweiligen Informationseinheiten
  • abhängig von Struktur des Vorwissens
  • Vorwissen von Personen = subjektive Theorien die man sich als System von mehr oder weniger konsistenten (widerspruchsfreien) subjektiven Annahmen (hypothese) über Sachverhalte und Gesetzmässigkeiten der Welt vorstellen kann, diese beeinflussen Art der Wahrnehmung und Einschätzung neuer Informationen

Unser Urteil über Dinge ist stark von subjektiven Annahmen, dem Vorwissen,geprägt (Beispiel Delphin-Säugetier)

  • Repräsentation in Netzwerken mit Knoten (Begriffe / Konzepten) und Kanten (Verbindungen zw diesen Wissenelementen)
  • jeder Knoten besitzt ein gewisses Aktivierungspotential, je grösser die Aktivierung, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass eine Information im Arbeitsgedächtnis abgerufen wird
  • Priming = die Reaktionszeit bei der Verarbeitung eines Reizes wird verkürzt,wenn diesem Reiz ein anderer Reiz vorrangig, der mit ihm assoziiert ist.
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7
Q

Metakognitives Wissen und Lernstrategien

A
  • Wissen über das eigene Problemlöseverhalten
  • im Gedächtnis ist Wissen über eigenes Wissen gespeichert (mehr oder weniger automatisiert) Bp = Allokation von lernzeit
  • bewusster Teil des Wissens, verbalisiertes und intentional eingesetztes Wissen über die während des Lernens, Verstehens, und Erinnerns ablaufenden Prozesse und ihre Voraussetzungen
  • Arten metakognitiven Wissens nach FLAVELL (1971)
    (autre point)

=> deklarierbares Wissen

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8
Q

Arten metakognitiven Wissens nach FLAVELL 1971

A

1) Metakognitives Wissen über Personen : Es bezieht sich auf die angenommenen temporären und/oder dauerhaften lern-, gedächtnis- und verstehensrelevanten Eigenschaften (zB Fähigkeiten, Interessen) von Personen. Es beinhaltet weiterhin Wissen über das Zustandekommen menschlicher Gedächtnisleistungen (zB über die Bedeutung von Faktoren wie Alter, Wachheitsgrad, Stimmung etc) sowie das subjektive Wissen über das eigene Wissen
2) Metakognitives Wissen über Aufgaben : es beinhaltet das individuelle Wissen und die Kenntnisse über die für die Lösung von Lern-, Gedächtnis- und Verstehensanforderungen relevanten Aufgabenmerkmale. Hierzu zählt etwa die Kenntnis über den individuellen Schwierigkeitsgrad einzelner Lern- oder Problemlöseanforderungen.
3) Metakognitives Wissen über Strategien : die dritte Art metakognitiven Wissens beinhaltet Erkenntnisse der Person über das Vorhandensein und die Nützlichkeit von bestimpmten Lern- und Denkstrategien

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9
Q

Einsatz von Lernstrategien

A

als Lernstrategien bezeichnet man mental repräsentierte situationsübergreifende Schemata oder Handlungspläne zur Steuerung des eigenen Lernverhaltens, die sich aus einzelnen Handlungssequenzen zusammensetzen und situationsspezifisch abrufbar sind.

  • -> Kognitive und metakognitive Lernstrategien
  • -> Vorhersagekraft von Intelligenz für Schulleistungen in allen Fächern, Wissen als Prädikator für bereichs- und domänenspezifische Fachgebiete (nimmt im Laufe des Lebens zu)

–> metakognitives Wissen steht in einem engen Zusammenhang mit Lern- und Leistungsindikatoren = wichtige Voraussetzung für gelingende Lernprozesse

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10
Q

= KOGNITIVE UND METAKOGNITIVE LERNSTRATEGIEN :

A
  • kognitive Lernstrategien : organisationsstrategie (Mindmaps), Memorierstrategien, Elaborationsstrategien bzw, Tiefenstrategien (= Verknüpfen des Gelernten bzw, Integration in bestehendes Vorwissen oder Transfer auf andere Wissens- und Anwendungsbereiche)
  • metakognitive Lernstrategien : Planungsstrategien, Überwachungsstrategien, Regulationsstrategien
  • Unterscheidung zwischen deklarativem, prozeduralem und konditionalem Wissen (Wissen dass, wissen wie, wissen wann und warum)
  • relationales metakognitives Wissen : die Kenntnis über die differenzielle Wirksamkeit verschiedener Strategien in Abhängigkeit von den jeweiligen Anforderungen
  • der Einsatz von Lernstrategien ist ein zielorientierter, aktiver, konstruktiver und situativ angepasster Prozess
  • wird nicht passiv erworben, sondern bedarf vielfältiger Anwendung bzw, reflektierter Praxis
  • Effekte des konzeptuell-semantischen Vorwissens;
    • -> gedächtnisleistung (experten-Novizen-Paradigma : Experten verfügen über iele im Vorwissen abgespeicherte Informationspakete)
    –> Wissenserwerb : Vorhersagen über Leistungen in einem Fach
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11
Q

Veränderbarkeit von Wissen (6)

A
  • mit zunehmendem Alter nimmt die fluide Intelligenz schneller ab als die kristalline
  • Herausforderungen : fehlerhaftes Wissen und geringer Strukturierungsgrad des Wissens
  • Informiertes Training von Lernstrategien als sehr effektiv
  • vor allem Programme, welche Strategien exekutiver Kontrolle und metakognitiver Steuerung sind bei Lernstörungen effektiv
  • Abschaffung suboptimaler Trainings und Berücksichtigen von Übungs- und Habitualisierungsphasen bei neuen Strategien
  • Erwerb von Expertise ist ein langwieriger Prozess
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12
Q

ZUSAMMENFASSUNG (lire)

A
  • Kognition und Metakognition werden in der Psycho aus verschiedenen theorestischen Persperktiven bzw. Traditionen betrachtet. Für die Pädagogische Psycho zentral sind die theorestischen Richtungen der Informationsverarbeitung, der Intelligenzforschung sowie der Metakognition und Selbstregulation
  • Kognitive und metakognitive Personenmerkmale und -prozesse beeinflussen den Erfolg individueller Lernprozesse. Die theoretisch angenommene Architektur des menschlichen Gedächtnisses gibt dabei den Rahmen vor, in dem strukturelle Vorraussetzungen und Veränderungsspielräume kognitiver und metakognitiver Prozesse beschrieben werden
  • In der Pädagogische Psycho weit verbreitet ist das Mehrspeichermodell des Gedächtnisses , das einen Ultrakurzeitspeicher als Komponenten unterscheidet. Darüber hinaus werden deklarative und prozedurale Gedächtnisinhalte unterschieden.
  • Die Intelligenz und die Arbeitsgedächtniskapazität von Lernenden können als Form bzw. Effizienz kognitiver Prozess gesehen werden, wohingehen das (Vor-)Wissen den Inhalt kognitiver Prozesse darstellt und - über das strategische bzw. metakognitive Wissen - auch wichtige Voraussetzungen für die Steuerung kognitiver Prozesse beinhaltet.
  • Die kognitiven und metakognitiven Personenmerkmale, die Einfluss auf die Qualität von Lern und Denkprozessen haben, unterscheiden sich deutlich in dem Ausmass, in dem sie über explizite und implizite Einflüsse verändert werden können : Während bei der (fluiden) INtelligenz und der Arbeitsgedächtniskapazität das geringste Veränderungspotenzial besteht, ist dieses bei den verschiedenen Wissensfacetten sehr hoch, was Letztere als Zielgrösse pädagogisch-psychologischer INterventionsmassnahmen besonders ausweist.
  • Gegenüber einem Alltagsverständnis des Begriffs des Wissens hebt sich ein wissenschaftliches Verständnis insbesondere dadurch ab, dass nicht nur verschiedene Wissensarten unterschieden werden, sondern die Wissensfacetten auch über verschiedene Merkmale charakterisiert werden. Die Qualität des Wissens und damit die Anschlussfähigkeit für weitere Wissenserwerbs-, aber auch Problemlöseprozesse ist dabei nicht nur eine Frage des Wissensumfangs- , sondern der Art und Weise der Vernetztheit (Elaboriertheit) und des Automatisierungsgrades im Abruf und Gebrauch dieses Wissens
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