Intelligenz Flashcards
Intelligenz
Übergreifend (global) kann Intelligenz als die Fähigkeit beschrieben werden, Probleme durch abstraktes logisches Denken zu lösen, sich an unbekannte Situationen erfolgreich anpassen und dabei zweckmässige Veränderungen durchzuführen
Perspektiven auf Intelligenz
1) PSYCHOMETRISCHES KONZEPT DER INTELLIGENZ :
Gegenstand = Bestimmung einzelner, unterscheidbare Dimensionen der Intelligenz als Fähigkeiten und der Beziehung dieser und Bestimmung der relativen Position einer Person in der Gruppe der Gleichaltrigen hinsichtlich ihrer Intelligenz
2) STRUKTURGENETISCHE PERSPEKTIVE =
Gegenstand = Dieser Ansatz fokussiert auf die Analyse der Denkprozesse, mit denen Kinder intellektuelle Anforderungen bewältigen. Er versucht zu erklären, wie es zur richtigen bzw. zur falschen Lösung bei der Bewältigung vorgegebener intellektueller Anforderungen kommt.
Was ist INtelligenz
- Manifest : direkt beobachtbar vs. latent (subjacent) : nicht direkt beobachtbar
- Intelligenz ist ein theoretisches Konstrukt, ein Abstraktum; welches aus beobachtetem Verhalten geschlossen ist
Intelligenzmodelle = Zwei-faktoren-theorie (nach)
(Anwendung von psychometrischen Intelligenztests in der Schuleingangdiagnostik, der Schulaufbahnempfehlung, Diagnose von (Teil-)Leistungsstörungen bzw. Hochbegabungen (talent) und in der pädagogisch-psychologischen Beratung)
nach Cattell =
- fluide Intelligenz : Geschwindigkeit, Genauigkeit und Koordination kognitiver Prozesse, schlussfolgerndes Denken
- kristalline Intelligenz : erworbenes Wissens
Spearman Zwei-Faktoren Theorie
1904
unterschiedliche Messverfahren repräsentieren immer zwei Faktoren mit einem gemeinsamen g-Faktor und einem spezifischen s-Faktor
Thurstone Theorie primärer mentaler Faktoren (wan und was)
7 primäre Faktoren der Intelligenz
1938
g ist eine Folge, aber keine Ursache verschiedener primärer mentaler Fähigkeiten
7 Faktoren :
1) verbales Verständnis, Erfassen von Wortbedeutung
2) Wortflüssigkeit, Leichtigkeit der Wortfindung
3) schlussfolgerndes Denken und die Fähigkeit, Regeln aufzufinden
4) räumliches Vorstellungsvermögen
5) Mehrfähigkeit, Kurzzeitgedächtnis
6) Rechenfähigkeit
7) Wahrnehmungs- und Auffassungsgeschwindigkeit
Zwei-Faktoren-Theorie der Intelligenz nach ..
fluide Intelligenz
Cattell =
- Einsatz faktorenanalytischer Methoden
- Schüler Spearmans
- fluide Intelligenz = genetisch bedingt, Lösen von abstrakten, unbekannten Problemen, keine inhaltlichen Vorkenntnisse als Voraussetzung (hypothese), “g-Faktor-entsprechend”, anwendbar bei hohen Kognitiven Leistungsanforderungen und logischem Denken
- > Intelligenz wird dabei vorrangig (prioritaire) als generelle, domäneübergreifende und relativ bildungsanforderungen kognitive Leistungsdisposition gesehen, die zu einem grossen Anteil durch Erbfaktoren (facteur hereditaire) bestimmt wird
- kristalline Intelligenz : beruht auf Lernerfahrung und Wissenerwerb, Allgemeinwissen, hohe mathematische Leistungen, geprägt vom kulturellen Kontext, fluide Intelligenz + Kultur + Bildung
Kombination dieser 3 Ansätze (theorie vorher gesehen) (n°22)
= DREI-SCHICHTEN-INTELLIGENZMODELL NACH CARROLL
nach Gardner ?
Existenz von multiplen Intelligenzen : nicht nur verbale, logische und raumbezogene Komponente, sondern auch musikalische, motorische und naturalische INtelligenz
Messung von Intelligenz
- fluide INtelligenz kann zB durch sprachfreie Aufgaben, welche deduktives Denken erfordern (zB bilder mit verschiedenen Formen)
- IQ-Test nach Stern : IQ = x100 erzielter (Testwert erwarteter Testwert)
Als Referenzgruppe dienen Personen aus der repräsentativen Stichprobe, die in der Regel nach Alter, Geschlecht, Sozialschicht und sprachlichem Hintergrund vergleichbar sind.
Mittelwert = 100 mit einer Standardabweichung von 15 (difference)
Bedeutung für die Schule (intelligenz) (7)
- Vorhersage der Bildungs-/berufsbezogenen Erfolge
- aber : individuelle Unterschiede
- Diagnostizieren von Lerndefiziten sB
- Vorteile von Personen mit hoher Intelligenz, da sie sich schneller auf Aufgaben einstellen können, über effektive Problemlösestrategien verfügen, leichter lösungsrelevante Regeln erkennen und über grössere Verarbeitungskapazität und elaboriertere Lern- und Gedächtnisstrategien verfügen -> “Sie lernen schneller”
- Intelligenz ist eine basale Lernvoraussetzung neben Vorwissen, Motivation und Selbststeuerungsfähigkeiten
- eng verknüpft mit Vorwissen -> Vorhersagen leichter durch Berücksichtigen des Vorwissens möglich ABER Unbekanntes motiviert zur Anstrengung
- Veränderung von intelligenz ist möglich :
- > Anlage- und Umweltfaktoren
- > positives Lernumfeld geht mit biologischer Disposition einher
Entwicklung der INtelligenz (6)
- verschiedene Stufen der Entwg (nach PIAGET)
- Einfluss soziokultureller Bedingungen
- Effekte durch Beschulung : Lerngelegenheiten, Anregungsbedingungen und soziale Unterstützung
- direkte Förderung durch explizite Förderung
- indirekte Förderung durch den Erwerb spezieller Kenntnisse, Fertigkeiten und Problemlösestrategien auch auf den Erwerb allgemeiner kognitiver Kompetenzen abfärbt
- gezieltes Training von fluider Intelligenz durch Trainings zum induktiven Denken, beruhend auf der Vermittlung von Vergleichsstrategien, jedoch nur bedingt möglich
Intelligenz und Vorwissen (3)
- in eng umschriebenen Inhaltsbereichen meist Vorwissen besserer Prädikator
- Bedeutung der Intelligenz steigt, wenn die Aufgaben schwer und unvertraut sind
- Ausblick : Relative Bedeutsamkeit wird in Experte – Notizen-Paradigmen erforscht.