SVW1A Flashcards
Qualitative Methoden
Gib einen Überblick über Qualitative Methoden
- Nicht-empirisch (qualitativ) => einzelnen Sachverhalt verstehen
- Untersuchungsgegenstand wird möglichst detailliert, ganzheitlich und umfassend beschrieben.
- Mit dem qualitativen Vorgehen werden tiefe Einsichten in ein untersuchtes Phänomen erzielt.
- Nur bestimmte Personen werden befragt
Qualitative Methoden
Welche Ansätze gibt es
- Durch Verbalisierung der Erfahrungen werden detaillierte, subjektive und individuelle Erkenntnisse über Handlungen erlangt.
- Induktives Vorgehen = Einzelfälle auf Besonderheiten untersuchen und dann auf allgemeingültige Aussagen schließen.
- Subjektivität! Mensch steht an zentraler Stelle
- Wirklichkeit! Nicht auf Zahlen reduziert sondern Ganzheit wird erhoben
- Kommunikation und Interaktion! Zwischen Forscher und Untersuchten
- Reflexion des Forschers und Subjektivität der Beteiligten! Fließen mit in die Interpretation ein
- Prinzip der Offenheit! Der Untersuchungsgegenstand wird kaum vorstrukturiert => dadurch können nötige Ergänzungen oder Veränderungen vorgenommen werden
- Theoretisches Sampling = Keine Stichproben wie im quantitativen Verfahren sondern die untersuchten Fälle werden bewusst gewählt
- Explorationscharakter = besonders neue Aspekte werden erforscht
Qualitative Methoden werden als „weich“ bezeichnet
Qualitative Methoden
Wie sieht der Zirkuläre Ablauf aus
- Vorverständnis / Auswahl des Verfahrens
- Auswahl der Personen
- Datenauswertung / Theorieentwicklung
- Datenerhebung
Quantitative Methoden
Gib einen Überblick
- Empirisch (quantitativ) => Erfahrungen über Realität sammeln
- Mittels empirischer Methoden werden einzelne Merkmale systematisch mit Zahlenwerten erfasst => Basis für statistische Auswertungen um vorher aufgestellte Hypothesen zu belegen.
- Es werden viele Daten erhoben, zB Befragung von Passanten auf Straße
- Trotzdem werden eher Fragebögen durchgeführt als persönliche Gespräche
Quantitative Methoden
Objektivität – zentrale Rolle:
- Bedingungen (unter denen das untersuchte Phänomen auftritt) kontrollieren
- Störfaktoren eliminieren
- Ziel: allgemeingültiges Gesetz aufstellen
- Dafür nötig: große Zahl von Fällen um eine Verallgemeinerung treffen zu können (soll repräsentativ sein)
- durch hohes Maß an Standardisierung bezeichnet man die quantitative Methode als „hart“ und „starr“.
- Für die Größe der benötigten Stichprobe gibt es eine Berechnungsformel
- Je größer die Stichprobe desto weniger eine prozentuale Ungenauigkeit
Quantitative Methoden
Wie sieht der Lineare Forschungsprozess aus
- Formulierung des Forschungsproblems (Hypothesen)
- Vorbereitung: Auswahl von Verfahren und Personen
- Datenerhebung
- Datenauswertung / Prüfung von Hypothesen
- Berichterstattung (Publikation / Präsentation)
Wenn man bei Schritt Datenerhebung ist, kann man zB nicht zum Fragebogen zurück (um diesen zu ändern weil man draufkommt die falsche Frage gestellt zu haben).
Quantitative Methoden
Welche Methoden gibt es
- Befragung (Fragebogen = quantitativ, Interview = qualitativ)
- Beobachtung (Zeit- und kostenaufwändig, jedoch sehr gewinnbringend)
- Experiment (zur Überprüfung, Gruppen vergleichen zB Medikament oder Placebo)
- Inhaltanalyse (Metaanalyse – Wissenschaftliche Arbeiten und Ergebnisse zusammenfügen)
Welche Qualitätskritieren gibt es beim Fragebogen
Standardisierung (durch vorgegebene Fragen):
- kurze Befragungsdauer
- vergleichbare Antworten
- Reduktion von Fehlern
- höhere Zuverlässigkeit der Antworten
- kostensparend
Interviewerverhalten
- neutral, aber freundlich
- gleichmäßig (Schulung) – keine Beeinflussung der Befragten
Pretest
- Test des Fragebogens vor der tatsächlichen Befragung
- Was war an dem Fragebogen unverständlich
- Verbesserungsvorschläge
- Zeitfaktor kann bestimmt werden
Wie sieht der Aufbau eines Fragebogens aus
- Begrüßung bzw kurze Erläuterung der Zielsetzung der Befragung
- Einstiegsfragen
- Schwerpunktfragen
- soziodemographische Fragen (Geschlecht, Alter, Schulbildung, …)
- Dank für Beantwortung
- Spannung aufbauen – Beantwortung soll Spaß machen, Neugier wecken, …)
- unangenehme Fragen (wenn unbedingt nötig) erst am Schluss (sonst ev Abbruch durch Interviewten)
- keine komplizierten Verzweigungen
Welche Arten von Fragen kann ein Fragebogen haben
Geschlossene Fragen:
- Antwortmöglichkeiten vorgegeben
- Mehrfachantworten möglich?
- einfache Auswertemöglichkeit
Offene Fragen:
- Antwort als freier Text
- Probleme beim Auswerten (vorab Kategorisierung)
- Dichotome Fragen: 2 Antworten (ja / nein; Geschlecht)
- Eingruppierungsfragen: Wertbereich vorgegeben (Altersgruppen / Gehaltsgruppen)
- Skalenfragen Bewertungen (nach Schulnoten, 1-10,)
- Rangordnung bilden (Reihung nach Kriterien nach Wichtigkeit)
- Einfachantworten (zB Familienstand)
- Mehrfachantworten (zB Verkehrsmittel für Weg in die Arbeit)
- Auswahlfragen mit Ergänzungsmöglichkeit: vorgegebene Antwortmöglichkeiten
Wie soll die Formulierung der Fragen sein?
- klar und einfach – keine Schachtelsätze
- Kategorie „Sonstiges“ – Jeder soll Antwortmöglichkeit haben
- Skalen – gerade Anzahl von Antwortmöglichkeiten (um eine Richtung zu bekommen)
- Frage nach Einkommen – Intervalle vorgeben und nicht nach genauen Betrag fragen
- keine Suggestivfragen
Welche Anreize zum Beantworten eines Fragebogens gibt es
- Angebot: Zusendung der Ergebnisse (Fragebogen aber dann nicht mehr anonym)
- Gewinnspiel (schwierig – weg überprüft ob wirklich ein Gewinn gegeben wird?)
- Gutschein
Welche Interviewarten gibt es
- Narratives Interview
- Leitfadeninterview
- Experteninterview
Welche Besonderheiten hat ein Interview
- keine Standardfragen
- keine vorgegeben Antwortmöglichkeiten
- Aufzeichnungsgerät
Welche Phasen hat ein Narratives Interview
- Erklärungsphase: über Funktion und Besonderheiten, um Einwilligung zu erhalten
- Einleitungsphase: zB durch kleine Geschichte
- Hauptteil: Befragte erzählt seine Geschichte => Interviewer nonverbal sein und Interesse zeigen
- Nachfragephase: Interviewer klärt offen gebliebene Hintergründe
- Bilanzierungsphase: Befragte wird zu abschließender Bewertung angeregt
Welche Besonderheiten hat ein Leitfadeninterview
- teilstrukturierte Befragung durch Leitfaden
- trotzdem viel Raum für freies Erzählen
- bessere Vergleichbarkeit von Interviews
Welche Besonderheiten hat ein Experteninterview
- Experten: Personen mit speziellem und praktischem Insiderwissen => um stellvertretend für eine Vielzahl zu befragender Akteure interviewt werden können
- leitfadengestützte Interviews
- Experte ist nicht Einzelfall, sondern Repräsentant einer Gruppe von bestimmten Experten
Welche Beobachtungsarten gibt es und welche Besonderheiten haben diese
Quantitative Beobachtung
- hochstrukturierte, theoriegeleitete und kontrollierte Wahrnehmung, Aufzeichnung
- Beobachtertraining
- Gefahr: selektive Wahrnehmung des Beobachters bzgl. Forschungsfrage
Qualitative Beobachtung
- ev Beobachtungsleitfaden
- Beobachtung in natürlicher Umgebung – Beobachter wird Teilnehmer
- wenn dieser selbst aktiv am Untersuchungsgegenstand ist
- kann kritische Außenperspektive verloren gehen
- ist aber wichtig für die Untersuchung!
- Sichtweisen könnten unhinterfragt übernommen werden
- wird allerdings im Gegensatz zur quantitativen Beobachtung nicht nur als Fehler dargestellt
- sondern kann auch als wertvolles Instrument genutzt werden
- Perspektivenübernahme und Integration analysieren um weitere Einsichten zu gewinnen
Beschreibe “Experiment”
- Untersuchungsanordnung, keine Methode
- Vergleich zweier oder mehrerer Gruppen bzgl. Forschungsfrage
- Vergleichbarkeit der Gruppen bzgl. ihrer Zusammensetzung muss gewährleistet sein
Wie ist der Ablauf eines Experimentes
- Forschungsfrage definieren
- Versuchsplan aufstellen: Wer? Wie? Wo?
- Genehmigung durch Ethikkommission (Land OÖ)
- Experiment durchführen
- Auswertung Bericht
Validität (=Gültigkeit)
Intern
- Eine interne Validität liegt vor, wenn es keine Alternativerklärungen für Aussagen oder gezogene Schlussfolgerungen (von Studien) gibt.
- Um dies zu gewährleisten, müssen Störvariablen kontrolliert werden bzw. durch Elimination, Konstanthaltung und Parallelisierung ausgeschaltet werden.
Extern
- Die externe Validität bezeichnet die Übereinstimmung von tatsächlichem und intendiertem (beabsichtigten) Untersuchungsgegenstand.
- Aussagen oder Studien haben einen hohen Grad an externer Validität wenn sich die Resultate
- auf die Grundgesamtheit verallgemeinern lassen, für die die Studie konzipiert wurde und
- über das konkrete Setting der Studie auf andere Designs, Instrumente, Orte, Zeiten und Situationen übertragen lassen, also allgemeingültig, verallgemeinerungsunfähig sind.
Welche Untersuchungstypen für Experimente gibt es
- Experimentelle Untersuchung
Untersuchungsobjekte werden per Zufall in Gruppen eingeteilt (Randomisierung) und dadurch werden Störvariable kontrolliert
- Quasiexperimentelle Untersuchung
Untersuchungsobjekte stammen aus natürlichen Gruppen (zB Altersgruppen); Störvariablen vorhanden
- Laboruntersuchung
Äußere Einflüsse können kontrolliert werden
- Felduntersuchung
Störende Einflüsse können kaum kontrolliert werden
Eigenschaften eines Laborexperimentes
- in künstlicher Umgebung
- keine externen Störgrößen
- damit hohe interne Validität
- niedrige externe Validität
Eigenschaften eines Feldexperiment
- in gewohnter Umgebung
- schlecht kontrollierbare externe Einflüsse
- hohe interne Validität
- hohe externe Validität









