ESP2A Flashcards

1
Q

Was ist Empirische Sozialforschung?

A

ist die systematische Erfassung und Deutung sozialer Erscheinungen.

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2
Q

Was bedeutet Empirisch

A

Empirisch bedeutet auf Erfahrung beruhend. Sozialwissenschaften sind im wesentlichen Erfahrungswissenschaften.

Theoretisch formulierte Annahmen werden an spezifischen Wirklichkeiten überprüft.

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3
Q

Was bedeutet Systematisch

A

Systematisch weist darauf hin, dass diese Prüfung nach Regeln erfolgt.

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4
Q

Wie müssen die Methoden der Datenerfassung (Befragung, Beobachtung, …) sein

A

intersubjektiv nachvollziehbar sein.

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5
Q

Was sind Soziale Erscheinungen

A
  • beobachtbares menschliches Verhalten
  • von Menschen geschaffene Gegenstände
  • durch Sprache vermittelte Meinungen, Einstellungen, Absichten usw.
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6
Q

Warum müssen die Forschungsfragen eingeschränkt werden

A

Es können nur Ausschnitte aus der sozialen Realität empirisch erfasst werden, deshalb sind die Forschungsfragen entsprechend einzuschränken, z. B.:

  • zeitlich
  • räumlich
  • sachlich
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7
Q

Methoden und Gegenstandsbereich

A
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8
Q

Ziele sozialwissenschaftlicher Forschung

A
  • Deskription
  • Beschreibung sozialer Tatbestände,
  • Diagnose,
  • weniger Ursachenforschung und Erklärung
  • Überprüfung von Hypothesen und Theorien
  • Kausalitäten,
  • Erforschung von Ursachen,
  • Wirkungen bzw. Zusammenhängen
  • Exploration
  • Erforschung eher unbekannter Bereiche,
  • oftmals Vorstudien
  • Evaluation
  • Ermittlung der Wirksamkeit oder Unwirksamkeit praktisch-politischer oder sozialplanerischer Maßnahmen bezüglich eines oder mehrerer Erfolgskriterien
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9
Q

Grundlagenforschung

A
  • Gewinnung allgemeiner Erkenntnis
  • umfassende Erhebung
  • kombinierter Methodeneinsatz
  • Langzeitforschung
  • meist selbstdefinierte Problemstellung
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10
Q

Bedarfsforschung

A
  • Gewinnung strat. Erkenntnisse, Handlungsanweisungen
  • Erhebung eingegrenzter Daten
  • Einsatz einzelner Methoden
  • Momentaufnahme
  • oft mehr oder weniger vage vom Auftraggeber vorgegeben
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11
Q

Qualitative Forschung

A
  • Gegenstandsbereich:
    • komplex,
    • differenziert,
    • unerschlossen (auch Eingangsforschung, explorative Forschung)
  • Induktives Vorgehen
  • Daten:
    • komplexe,
    • differenzierte Darstellung eines sozialen Gegenstandsbereichs (Interviewtexte…)
  • Hintergrund:
    • Geistes- u. Kulturwissenschaften – Verstehen
  • Generalisierung:
    • exemplarische Verallgemeinerung,
    • typische nicht zufällige Fälle,
    • Repräsentativität ist nicht Ziel!
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12
Q

Quantitative Forschung

A

Erforschung von Zusammenhängen, messbare Kriterien, Hypothesenüberprüfung (Fragebogen)

  • Deduktives Vorgehen
  • Daten:
    • Aussagen in Form von Häufigkeiten,
    • Zahlen,
    • Indices ….
  • Hintergrund:
    • eher naturwissenschaftlich – Erklären
  • Repräsentativität – Stichprobe
    • (Regelmäßigkeiten durch große Zahl)
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13
Q

Was sind Theorien?

A

ein System widerspruchsfreier Aussagen über Phänomene.

Theoriebildung erfolgt durch

  • deduktives („Kritischer Rationalismus“) oder durch
  • induktives Vorgehen (z.B. qualitative Sozialforschung)
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14
Q

Theoriebildung

A
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15
Q

Grundfragen empirischer Forschung

A
  • Warum - Relevanz des Themas
  • Was - Konkretisierung der Fragestellung
  • Wie - Mögliche Vorgangsweise
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16
Q

Der Forschungsprozess

A
  • Entdeckungszusammenhang

Anlass und Ziel der Untersuchung, Motivation, Auftrag

  • Begründungszusammenhang

Methodologische Schritte, mit deren Hilfe ein Problem untersucht werden soll (Planung – Durchführung – Analyse)

  • Verwertungszusammenhang

Effekte einer Untersuchung, ihr Beitrag zur Lösung von Problemen (Publikation, Pressebericht, Handlungsvorschläge für den Auftraggeber …)

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17
Q

Phasen des Forschungsablaufs

A
  • Problembenennung - Formulierung der Forschungsfrage
  • Planung des Forschungsdesigns und Konstruktion der Erhebungsinstrumente
  • Durchführung – Einsatz der Erhebungsinstrumente
  • Analyse – Auswertung der gewonnen Daten
  • Berichterstattung
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18
Q

Forschungslogischer Ablauf empirischer Untersuchungen

A
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19
Q

Operationalisierung

A

Messbarmachen von Begriffen

„Übersetzung“ von forschungsrelevanten Begriffen bzw. Dimensionen in konkrete messbare (befragbare oder beobachtbare) Einheiten.

Hier geht es nochmals um eine Konkretisierung sämtlicher Parameter, die für das Forschungsvorhaben relevant sind.

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20
Q

Voraussetzungen für die Operationalisierung

A
  • Formulierung und Präzisierung des Forschungsproblems
  • Dimensionale Auflösung des Forschungsproblems
  • Definition von Begriffen
  • Hypothesenformulierung
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21
Q

Formulierung und Präzisierung des Forschungsproblems

A
  • Abgrenzung des Problems (Zeit, Gegenstandsbereich, Feldzugang)
  • Festlegung des Forschungszieles („Was will ich genau wissen?“)
  • Nachweis der Erklärungsbedürftigkeit
  • Theoretische Basis des Untersuchungsgegenstandes
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22
Q

Ein mögliches

Variablenmodell

A

Ist die Grundlage für empirische Forschungen

  • Geschlecht
  • Alter
  • Schule/Beruf/Bildung
  • Familienverhältnisse
  • Wohnsituation
  • Religion
  • Politik
  • Öffentliche Verkehrsmittel
  • Mobilität
  • Finanzelle Situation
  • Freizeitangebote
  • Einstellungen Interessen
  • Wissen Akzeptanz
  • Freizeitverhalten
  • Zufriedenheit
  • Bedarf
  • Änderungen

Die einzelnen Punkte stehen in einfluss zueinander.

z.B.: Mobilität ist abhängig vom Alter, usw

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23
Q

Definition von Begriffen

A

Inhalt eines Begriffes soll so genau und eindeutig wie möglich bestimmt werden.

  • Realdefinition

„Wesen“ einer Sache – eher Mathematik, Logik; sie ist entweder wahr oder unwahr

  • Nominaldefinition

Vereinbarung über die Verwendung eines Begriffes, die für einen bestimmten Zweck gelten soll. Sie ist nicht richtig oder falsch, sondern mehr oder weniger zweckmäßig

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24
Q

Hypothesen - Definition

A

Eine Hypothese ist eine Aussage über einen vermuteten Wirkungszusammenhang.

  • Sie wird als deterministisch bezeichnet wenn gilt:

Wenn A dann immer B

(z. B. Gesetz des freien Falls in den Naturwissenschaften)
* Sie wird als probabilistisch bezeichnet wenn gilt:

Wenn A dann wahrscheinlich B

(üblicher Typ in den Sozialwissenschaften, Beispiel: Frühehe erhöht Scheidungswahrscheinlichkeit)

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25
Q

Hypothesen – Kriterien

A
  • Eine Hypothese ist eine widerspruchsfreie Aussage über einen vermuteten Kausalzusammenhang mit Informationsgehalt.
  • Die Aussage enthält mindestens zwei semantisch (Inhaltlich) gehaltvolle Begriffe (z.B. Frühehe und Scheidungsrisiko)
  • Die Begriffe sind durch eine (unumkehrbare) „Wenn – Dann“ oder „Je – desto“ Beziehung logisch verbunden Wenn Frühehe, dann höheres Scheidungsrisiko.
  • Die Aussage ist nicht tautologisch, d. h. ein Begriff deckt den anderen semantisch nicht ab.
  • Die empirischen Geltungsbedingungen sind implizit oder explizit erwähnt.
  • Die Begriffe sind operationalisierbar.
  • Die Aussage ist falsifizierbar. Hypothesen müssen an ihrer Überprüfung scheitern können.
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26
Q

Was sind Sozialwissenschaftliche Befragung, wie sind diese aufgebaut

A
  • Kommunikation zwischen zwei oder mehreren Personen
  • verbale Stimuli (Fragen) werden verbale Reaktionen (Antworten)
  • ZIEL: Deskription und andererseits in der Entdeckung und/oder Prüfung von Zusammenhängen.
  • zusammengefassten Ergebnisse von besonderem Interesse
  • lediglich verbales Verhalten erfasst
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27
Q

Arten von Befragungen

A

nach der Kommunikationsart

  • mündlich
  • schriftlich
  • telefonisch
  • online

nach dem Standardisierungsgrad

  • nicht standardisiert
  • halbstandardisiert
  • standardisiert

nach der Art der Durchführung

  • Einzelbefragung
  • Gruppeninterview

nach der Häufigkeit

  • einmalige Befragung (Querschnittanalyse)
  • mehrmalige Befragung (Längsschnittanalysen, Panel- und Trendanalysen)
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28
Q

Befragungen nach Häufigkeit

A
  • Querschnittstudie: Momentaufnahme

einmalige Befragung zu einem bestimmten Thema & Zeitpunkt

  • Längsschnittstudien – Mehrmalige Befragungen:
    • Trendstudien
    • Panelstudien
    • Zeitwandelstudien
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29
Q

Qualitative Interviews

A

Als qualitative Interviews werden i.d.R. jene bezeichnet, die…

  • nicht oder teilstandardisiert sind,
  • in mündlicher Kommunikationsform erfolgen und
  • ausschließlich offene Frageformulierungen verwenden.

Die Erhebung erfolgt zumeist nicht an größeren repräsentativen Stichproben, sondern häufiger an theoretisch ausgewählten typischen Fällen.

Arten: Narratives Interview, Leitfadeninterview, …

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30
Q

Narrative Interviews

A

Ziel:

Verstehen und Aufdecken von Sichtweisen und Handlungen von Personen sowie deren Erklärung aus eigenen sozialen Bedingungen

Rolle Interviewer:

setzt v.a. „Erzählstimulus“, um Erzählen eigenerlebter Geschichten in Gang zu bringen; anschl. erfolgt eine Nachfrage- und Bilanzierungsphase

Anwendung:

z.B. in Lebenslaufforschung, Familienforschung …

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31
Q

Fragetypen können unterschieden werden nach…

A

Antwortmöglichkeiten

  • offen
  • geschlossen
  • halboffen

Anzahl der Ausprägungen:

  • “Quantitatives” Messen
  • dichotom vs. polytom
  • Mehrfachantworten (multiple choice)
  • Rating (bewerten)
  • Ranking (in Rangordnung bringen)

Funktion

  • Filterfragen,
  • Trichterfragen,
  • Überleitungsfragen

Inhalt

  • Faktfragen
  • Wissensfragen
  • Einstellungen
  • Bewertungen
  • Verhalten
  • Demographische Fragen

Messniveau

  • Nominal
  • Ordinal
  • Metrisch (Quantitativ)
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32
Q

Quellen der Antwortverzerrung

A
  • Befragtenmerkmale

(soziale Wünschbarkeit, „Meinungslosigkeit“, systematische Antwortmuster…)

  • Fragenmerkmale

(Formulierung, Antwortkategorien, Suggestivfragen, Fremddimensionen, Positionseffekte…)

  • Merkmale des Interviewers/der Interviewsituation

(Geschlecht, Kleidung, Alter, Anwesenheit Dritter, Fälschung von Interviews…..)

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33
Q

Antwortverzerrung im Interview

34
Q

Befragtenmerkmale

Soziale Wünschbarkeit

A

= Verzerrung in Richtung des sozial Erwünschten

  • Je heikler eine Frage ist, desto stärker kann der Effekt auftreten
  • tritt verstärkt bei mündlichen Befragungen auf
  • auch das Nichteingestehen von Nichtwissen kann zum Effekt der sozialen Wünschbarkeit gerechnet werden

Gegenstrategien:

möglichst neutrale Formulierungen verwenden, Verharmlosung, geeignete Antwortkategorien, Verwendung von Kontrollfragen, Interviewer erfährt die Antwort nicht

35
Q

Befragtenmerkmale

Response-Set

A

= Systematische Antwortmuster – unabhängig vom Inhalt der Frage!

  • Spezialfall: „Ja-Sage-Tendenz“
  • Vor allem bei Befragungen in anderen Kulturkreisen ist auf diesen Effekt zu achten.

Gegenstrategie: „Ungleichpolung“ bei Items einer Fragebatterie

36
Q

Einige Richtlinien zur Frageformulierung

A

Fragen:

  • Einfache Wortwahl (allg. verständlich, keine Fachausdrücke, Abkürzungen, …)
  • keineSuggestion
  • keineStereotype
  • Vermeiden hypothetischer Fragen
  • keine doppelte Verneinung
  • keineÜberforderung(Länge,Formulierung)
  • Eindimensionalität

Antwortmöglichkeiten:

  • Symmetrie der Ausprägungen
  • Eindimensionalität der Ausprägungen
  • disjunkt, erschöpfend, präzise
37
Q

Fragebogen-Dramaturgie

A
  • Deckblatt: Kurze Info über Ziel der Befragung & Motivierung
  • Interesse für das Thema durch gute „Eisbrecherfragen“ wecken.
  • Fragebögen in Themenblöcke untergliedern
  • Chronologisch sinnvolle Abfolge
  • Überleitungen formulieren (ev. “trichtern”)
  • Einsatz von Filterfragen, um unnötige Fragen zu vermeiden
  • „Schwierige“ Fragen in die Mitte des Fragebogens
  • „Sensible“ und demografische Fragen an den Schluss
38
Q

Auf was ist beim Pretest zu achten

A
  • Verständlichkeit der Fragen
  • Sprachliche Abstimmung auf Zielgruppe
  • Roter Faden im Aufbau
  • Vollständigkeit der Antwortvorgaben
  • Bieten die Skalierungen genügend Differenzierungen bzw. sind sie zu umfangreich
  • Länge des Fragebogens – Ermüdung
  • Ausreichend Platz für offene Antworten
  • Übersichtlichkeit des Layouts – Sprunganweisungen klar (bei Filterfragen)
  • Fehlen wichtige Inhalte
39
Q

Variable - Begriffliches

A

Messbare Eigenschaft (= Merkmalsdimension), die verschiedene

Ausprägungen (= Merkmalsausprägungen) annehmen kann.

Ausprägungen müssen

  • disjunkt und
  • erschöpfend sein

Disjunkt bedeutet, dass die Merkmalsausprägungen einander ausschließen, d.h. sich nicht überlappen dürfen.

Erschöpfend heißt, dass alle möglichen Ausprägungen einer Variablen bekannt sein müssen, sodass jeder Merkmalsträger einer Kategorie zugewiesen werden kann.

40
Q

Messen und Messniveaus

A

Messen bedeutet die nach bestimmten Regeln vollzogene Zuordnung von Symbolen zu beobachteten Merkmalsausprägungen auf den zu untersuchenden Merkmalsdimensionen.

Die Zuordnung soll so erfolgen, dass die Relation unter den Zahlenwerten den Relationen unter den Objekten entspricht.

Der Informationsgehalt von Daten wird wesentlich durch das Mess- oder Skalenniveau festgelegt, mit dem die Merkmalsausprägungen der Untersuchungsobjekte gemessen werden.

41
Q

Nominales Messen

A

Klassifizieren von Untersuchungsobjekten hinsichtlich ihres Besitzes oder Nichtbesitzes einer bestimmten (qualitativen) Merkmalsausprägung.

Die Ausprägungen schließen sich nur logisch aus.

Beispiele: Geschlecht, Studienrichtung, Wohnort, … Mögliche Vergleiche: gleich/ungleich

42
Q

Ordinales Messen

A

Die Ausprägungen lassen sich in eine Rangordnung bringen. Gemessen wird auf diesem Niveau die Intensität, Stärke oder Größe, mit der eine bestimmte Eigenschaft bei den einzelnen Untersuchungsobjekten auftritt, z.B. Schulnote, politisches Interesse, …

Es lässt sich also nur angeben, dass das Untersuchungsobjekt A größer als B ist, aber man kann nicht sagen, um wie viel größer es ist.

Mögliche Vergleiche: gleich/ungleich, größer/kleiner

43
Q

Quantitatives Messen

A

Zuordnung von Zahlenwerten (= metrisches Messen) auf der

  • Intervallskala: Abstände bekannt, aber kein natürlicher Nullpunkt (Celsiusskala …)
  • Mögliche Vergleiche/Rechenoperationen:*

gleich/ungleich, größer/kleiner, Addition/Subtraktion

  • Ratioskala: Abstände bekannt und natürlicher Nullpunkt (Einkommen, Körpergröße, …)
  • Mögliche Vergleiche/ Rechenoperationen:*

gleich/ungleich, größer/kleiner, Addition/Subtraktion, Multiplikation/Division

44
Q

Schematischer Überblick zur Behandlung quantitativer Daten

45
Q

Codierung und Datenerfassung - Ablauf

46
Q

Codierung und Datenerfassung

A

Informationen des Fragebogens müssen verschlüsselt (codiert -> Zuweisung von Informationen zu Zahlen = Codes) werden.

Zwei Möglichkeiten:

  1. Die Codieranweisungen werden direkt am Fragebogen vermerkt.
  2. Erstellung eines Codeplans, der die Verschlüsselungsanweisung für jede Frage enthält.

Ziel: Erstellung einer Datenmatrix (Datendatei), die alle Informationen aller auswertbaren Fragebögen enthält.

47
Q

Codierregeln (Holm, 1975: 11)

A
  1. kein Informationsverlust hervorgerufen werden.
  2. Die Anzahl der zu verschlüsselnden Informationen je Frage ist von der Beantwortungsanweisung (Einfach- oder Mehrfachantworten) zu bestimmen.
  3. Jeder Fragebogen muss dieselbe Anzahl an Daten liefern.
  4. Die Verschlüsselung innerhalb der einzelnen Frage muss eindeutig umkehrbar sein.
48
Q

Datenmatrix

49
Q

Ablauf

A
  • DATEI
  • Datenbereinigung

Fehlersuche

  • Datenanalyse

Auswertungsverfahren: z.B. Häufigkeiten, Tabellen

  • Auswertungsergebnisse

Interpretation - BERICHT

50
Q

Datenauswertung

A

Eindimensionale Häufigkeitsverteilung -> Verteilung der Merkmalsausprägungen

  • absolute und relative Häufigkeiten
  • statistische Maßzahlen: Modalwert, Median, arithmetisches Mittel, Varianz,

Standardabweichung… (Messniveau muss bekannt sein!)

Tabellenanalyse -> Zusammenhang zwischen Variablen

  • Maß für die Stärke: z.B. Korrelationskoeffizient
  • Maß für die Sicherheit: Chi-Quadrat-Test
51
Q

Lagemaße

A

Abhängig vom Messniveau:

  • Modalwert: häufigster Wert
  • Median: mittlerer Wert
  • Mittelwert: arithmetisches Mittel
52
Q

Streuungsmaße

A

Bei quantitativen Variablen:

  • Varianz: durchschnittliche quadrierte Abweichung vom Mittelwert
  • Standardabweichung: Wurzel aus der Varianz
53
Q

Inhaltsanalyse

A

ist eine empirische Methode zur systematischen, intersubjektiv nachvollziehbaren Beschreibung inhaltlicher und formaler Merkmale von Mitteilungen.

Das (Maximal-)Ziel besteht darin, anhand der Text- merkmale Schlussfolgerungen (Inferenzen) über den Text, seinen Produzenten oder den Empfänger einer Mitteilung zu formulieren.

54
Q

Inhaltsanalyse: Beispiele für Quellen

A
  • Leserbriefe
  • Stellenanzeigen, Wohnungsannoncen, Heiratsannoncen, Werbung
  • Schulbücher aus unterschiedlichen Zeitepochen
  • Auch Ratgeber, Benimm-Bücher, Kochbücher u. a. m
55
Q

Hauptvorteile der Inhaltsanalyse

A
  • Vergangenheitsbezug

Auch die Untersuchung von Materialien, die in der Vergangenheit produziert wurden, ist möglich.

  • Sozialer Wandel:

Der Wandel sozialer Werte (Normen, Strukturen, …) ist mit der Inhaltsanalyse gut erforschbar.

  • Nicht-Reaktivität

Datenerhebungsmethode, die im Zuge ihrer Durchführung keinerlei Einfluss auf die untersuchten Personen, Ereignisse oder Prozesse ausüben.

56
Q

Kategoriensystem

A
  • Analyseschema zur systematischen Analyse der Inhalte.
  • Es umfasst neben den Messdimensionen auch die Ausprägungen.
  • Die Kategorien werden aus Hypothesen abgeleitet ( deduktiv) bzw. aus dem Analysematerial ( induktiv) entwickelt.
57
Q

Ablauf einer Inhaltsanalyse

A
  1. Theoretische Vorbereitung
  2. Bestimmung des relevanten Textmaterials (periodisch und thematisch)
  3. Auswahlplan (Stichprobe) Daten erheben
  4. Bestimmung der Analyseeinheit Datenaufbereitung
  5. Entwicklung eines Kategoriensystems Kodierung
  6. Auswertung und Berichtfassung
58
Q

Qualitative Interviews - Datenerhebung und Auswertung

A
  • Die Datenerhebung abhängig von der Zielsetzung,
  • Tonaufzeichnung Transkribieren.
  • Auswertung kann sich beim vorwiegend informativen Interview (z.B. Experteninterview) auf das Herausarbeiten der relevanten Information beschränken.
  • Bei vertieftem Interesse werden jedoch inhaltsanalytische Auswertungstechniken angewandt.
59
Q

Qualitative Inhaltsanalyse (QIA)* nach Mayring

A
  • Entstehung: Bedürfnis, große Datenmengen (z.B. Transkripte von Interviews) qualitativ auszuwerten.
  • Ziel: Auswertung verbaler, zumeist nicht standardisiert erhobener Daten
  • Grundgedanke: Systematik der induktiven Kategorien- bildung, die auch eine Quantifizierung ermöglicht; dies schließt allerdings deduktive Elemente nicht aus!
60
Q

Kennzeichen QIA (QCA)

A
  • Systematisches und regelgeleitetes Vorgehen  Nachvollziehbarkeit
  • Theoriegeleitetes Vorgehen (deduktiv)
  • Materialgeleitetes Vorgehen (induktiv)
  • Reduktion des Materials
61
Q

Drei Grundformen der Analyse

A
  • Zusammenfassung
  • Explikation
  • Strukturierung
62
Q

Drei Grundformen der Analyse - Zusammenfassung

A

Zusammenfassung: „Ziel der Analyse ist es, das Material so zu reduzieren, dass die wesentlichen Inhalte erhalten bleiben, durch Abstraktion einen überschaubaren Corpus zu schaffen, der immer noch Abbild des Grundmaterials ist.“

63
Q

Drei Grundformen der Analyse - Explikation

A

Ziel der Analyse ist es, zu einzelnen fraglichen Textteilen (Begriffen, Sätzen, …) zusätzliches Material heranzutragen,

das das Verständnis erweitert, das die Textstelle erläutert, erklärt, ausdeutet.“

64
Q

Drei Grundformen der Analyse - Strukturierung

A

Ziel der Analyse ist es, bestimmte Aspekte aus dem Material herauszufiltern, unter vorher festgelegten

Ordnungskriterien einen Querschnitt durch das Material zu legen oder das Material aufgrund bestimmter Kriterien einzuschätzen

65
Q

Drei Grundformen der QIA: Anwendung

A
  • Zusammenfassung: Reduktion, also Streichung bedeutungsgleicher Phrasen, zusammenfassen von Ähnlichem bzw. Gleichem
  • Explikation: zusätzliches Material sammeln (weite Kontextanalyse), andere Textstellen im Material analysieren (enge Kontextanalyse)
  • Strukturierung: das Material wird nach formalen, inhaltlichen, typisierenden oder skalierenden Kriterien geordnet
66
Q

Auswahlverfahren

Stichprobenverfahren (quant. SoFo)

Sampling-Strategien (qual. SoFo)

67
Q

Unterschiede bei der Auswahl:

A
  • Zufällig:

jede Erhebungseinheit hat gleiche Chance ausgewählt zu werden (z.B. aus Telefonbuch jeder 30igste)

  • Nicht zufällig (z.B. willkürlich):

nicht die gleiche Chance, ausgewählt zu werden

68
Q

Die Stichprobe

A

​Der Zweck einer Stichprobe besteht darin, von den Informationen über den erfassten Teil auf Informationen über die Grundgesamtheit zu schließen.

  • Vollerhebung: Alle Einheiten einer definierten Grundgesamtheit werden untersucht.
  • Teilerhebung: Eine Auswahl (Stichprobe) von Elementen der Grundgesamtheit wird erfasst.
69
Q

Zufallsstichprobe

A

Ergebnis einer Wahrscheinlichkeitsauswahl.

Jedes Element der Grundgesamtheit hat eine angebbare Wahrscheinlichkeit, in der Stichprobe berücksichtigt zu werden.

Voraussetzung: Verzeichnis der Grundgesamtheit muss vorliegen.

70
Q

Stichprobenkonstruktion

(bei quantitativen Untersuchungen)

A
  • Ziel: Verkleinertes Abbild der Grundgesamtheit
  • Grundgesamtheit muss empirisch definierbar sein!
  • Einheiten der Stichprobe müssen definiert sein

(Erhebungseinheiten/Untersuchungseinheiten)

EE = Einheit auf die sich die Auswahl bezieht

UE = Einheit auf die sich die Untersuchung bezieht (Beispiel: Schulklasse-Jugendliche)

  • Beschreibung des Auswahlverfahrens
  • Vermeidung systematischer Fehler
71
Q

Das Quotaverfahren

A
  • Den InterviewerInnen werden keine Adressen oder Personen zugeteilt, sondern Quotenmerkmale.
  • InterviewerInnen suchen Personen, die die Quotenmerkmale erfüllen – keine Zufallsauswahl!
  • Die Quoten entsprechen aber den Merkmalsverteilungen in der Grundgesamtheit (z.B. aus der amtlichen Statistik). Diese müssen bekannt sein!
  • Prinzipiell gilt für Quoten, dass es sich nach Möglichkeit um Merkmale handeln soll, die in bedeutungsvollem Zusammenhang mit dem Befragungsthema stehen.
  • Verzerrungen können durch Quotenkoppelung reduziert werden. Aufwändige Koppelungen stellen allerdings Schwierigkeiten für die InterviewerInnen dar.
  • Voraussetzung: Wissen über Merkmale bzw. deren Verteilung in der Grundgesamtheit.
72
Q

Auswahl-Strategien

in der qualitativen Sozialforschung

A

Zielsetzungen – Ansatz:

  • Hier kommt die nicht zufallsgesteuerte Auswahl zum Einsatz:
  • willkürliche (nicht zufällige!) oder bewusste Auswahl (inkl. Quota-Verfahren)

Sampling-Strategien nach bewusster Auswahl im Überblick:

  • Theoretische Auswahl („theoretical sampling“)
  • Gezielte Auswahl („purposive sampling“)
  • Auswahl nach dem Quota-Verfahren
73
Q

Theoretisches Sampling

A

Auswahl erfolgt nach theoretischen Überlegungen –> welche Personen, Gruppen, etc. können – entsprechend des zu erwartenden Gehalts ihrer Aussagen – zur Theoriebildung beitragen?

Wichtig: konkrete Formulierung der Zielsetzung sowie der Grundannahmen!

Sampling endet, wenn „theoretische Sättigung“ erreicht ist , d.h. die Einbeziehung weiterer Fälle führt zu keinem weiteren Erkenntnisgewinn

Prinzipiell sind Stichprobe und Grundgesamtheit daher erst nach Durchführung der Untersuchung bekannt.

74
Q

Gezielte Auswahl

A

Folgende Arten sind dabei u. a. möglich:

  • Extreme Fälle
    (z. B. die ein langer Verlauf einer Entwicklung, Scheitern oder Erfolg einer Maßnahme kennzeichnet)
  • Besonders „typische“ Fälle
    (z. B. typisch für die Mehrzahl, den Durchschnitt, …)
  • Unterschiedliche Fälle

Wenige, aber möglichst unterschiedliche Fälle 􏰂 Prinzip der maximalen Variation im Sample

  • Kritische Fälle

an denen die zu untersuchenden Zusammenhänge – z-B. nach Meinung von Experten – besonders deutlich sichtbar werden

  • Fälle anhand des Kriteriums der „Annehmlichkeit“ (z.B. am einfachsten zugänglich)
75
Q

Gütekriterien

A
  • Objektivität:

Ein Messinstrument gilt als „objektiv“, wenn die Ergebnisse unabhängig von der forschenden Person sind.

  • Validität (Gültigkeit):

Ein Messinstrument wird als „gültig“ (= valide) bezeichnet, wenn es das misst, was es messen soll.

  • Reliabilität (Zuverlässigkeit):

Die Reliabilität gibt den Grad der Messgenauigkeit (= Präzision) eines Instruments an. Ein Messinstrument wird dann als „zuverlässig“ bezeichnet, wenn es bei wiederholtem Einsatz identische Ergebnisse erzielt.

76
Q

Beobachtung

A

konkretes Verhalten, auf Handeln und symbolisches Interagieren von Menschen in … sozialen Situationen

im Alltag und in der Wissenschaft die gezielte visuelle Wahrnehmung sozialer Situationen und Vorgänge

77
Q

Grundfragen der Beobachtung

A
  • Was soll beobachtet werden?
  • Wie soll beobachtet werden?
  • In welcher Form kann das Beobachtete aufgezeichnet werden?
78
Q

Alltagsbeobachtung – Wissenschaftliche Beobachtung

79
Q

Beobachtungsformen

A
  • Teilnehmende - nicht teilnehmende Beobachtung
  • Offene - verdeckte Beobachtung
  • Feldbeobachtung - Beobachtung im Labor
  • Unstrukturierte - strukturierte Beobachtung
80
Q

Beobachtungsschema enthält?

A
  • Inhalt der Beobachtung
  • Kategorien der Beobachtung
  • Zusätzliche Informationen (Dauer, Ort, …)