Skript Kleingruppen Flashcards
Inhalte der ersten Behandlungsphase
- Aufbau einer therapeutischen Beziehung
- Erhebung von Problemstellungen
- Diagnostik und Klärung der Suizidgefährdung
- Indikationsstellung zur Psychotherapie
Therapeutische Beziehung
- Informationen vermitteln / Kompetenz signalisieren
- Entlastung / Entpathologisierung
- Förderung der Behandlungsmotivation
Selbstbeobachtung
• Beobachten und Registrieren von eigenen, offen sichtbaren oder verdeckten Verhaltensweisen
• gehört zu diagnostischen verhaltenstherapeutischen Methoden und Selbstkontrolltechniken
• „reaktive Wirkung“ der Selbstbeobachtung
-> im messtechnischen Sinne eine Störungsquelle, aber kann auch therapeutischen Effekt haben
Voraussetzungen für Selbstbeobachtung
Person, die bestimmte Verhaltensweisen bei sich beobachten soll, muss:
• ausführlich instruiert werden
• die notwendigen Aufmerksamkeits- und Wahrnehmungsleistungen vollbringen können
• das definierte Zielverhalten differenzieren können
• das Verhalten regelmäßig und weitgehend zuverlässig registrieren
• motiviert sein, das Zielverhalten zu erreichen und den jetzigen Zustand zu verändern
Durchführung der Selbstbeobachtung
- Sinn erklären
- exakte Bestimmung und Festlegung des zu beobachtenden Zielverhaltens
- Form und Art der Beobachtung festlegen (Häufigkeit, Zeit nehmen,…)
- handhabbare, nicht zu komplizierte Anwendung
- Protokollbögen haben höheren Aufforderungscharakter
- erst regelmäßig (meist ist nach 3 Wochen eine Wirkgrenze erreicht), dann eventuell noch intermittierend
- z.B. Kombination mit Selbstverstärkung möglich
- Immer beim nächsten Mal besprechen!
V-i-S
Wahrnehmungsprozess WP Innere Verarbeitung iV Verhalten V Externe Konsequenzen Ke Interne Konsequenzen Ki Externe Situation Se Interne Situation Si
V-i-S: Auswahl einer konkreten problemtypischen Situation
- Wie sieht das problematische Verhalten/Erleben konkret aus?
• Motorisch?
• Kognitiv?
• Emotional?
• Physiologisch? - Was geht dem problematischen Verhalten voraus?
• Innerlich?
• Äußerlich? - Was folgt darauf?
Was ist die Hauptbedingung für das problematische Verhalten/Erleben?
Verhalten (V)
Mein Handeln und Erleben in dieser Situation:
• Was habe ich konkret getan bzw. gesagt?
• Wie habe ich mich dabei gefühlt?
• Was habe ich körperlich empfunden?
• Was ist gedanklich und vorstellungsmäßig weiter bei mir abgelaufen?
Situation (S)
- Was war kennzeichnend für die vorhergehende Situation?
• Welche Aspekte der äußeren Situation waren problemverstärkend, welche verringernd?
• Was war wichtig an meiner eigenen inneren Situation (Stimmung, aktuelles Befinden, Vorhaben?)
• Welches bedeutsame Verhalten zeigte(n) evtl. die andere(n) Person(en)?
Wahrnehmungsprozess (WP)
Worauf habe ich meine Aufmerksamkeit ganz besonders gerichtet?
Inner Verarbeitung (iV)
• Wie habe ich die Situation & evtl. das Verhalten der anderen Person(en) eingeschätzt und bewertet (wie bedrohlich, belastend, inwiefern bedeutsam)?
• Was habe ich mir innerlich gesagt:
- über die Situation
- über die andere(n) Person(en)
- über mich selbst
- über meine Handlungsmöglichkeiten?
• Was war mein erstes spontanes Bedürfnis?
Konsequenzen (K)
Abschluss und Ergebnis
• Wodurch wurde die Situation beendet?
• Wie haben evtl. andere Personen reagiert?
• Wie habe ich mich danach gefühlt?
• Was habe ich nachher über mich gedacht?
Ziel der V-i-S
Erstellung eines funktionalen Bedingungsmodells
→ Was ist die Hauptbedingung für das problematische Verhalten bzw. Erleben?
Aufrechterhaltung
- Negative Verstärkung
2. Grübelkreise (dysfunktionale Kognitionen)
Plananalyse
- Problemverhalten soll in seiner instrumentellen Funktion für wichtige übergeordnete Ziele des KL verstanden werden.
- Planerschließung bottom-up oder top-down
- Formulierung verhaltensnah und im Imperativ
- Ziel: funktionale Bedingungsanalyse