Epidemiologie und Verlauf Flashcards
Lebenszeitprävalenz ICD-10
22%
Lebenszeitprävalenz DSM IV
17%
12-Monats-Prävalenz DSM IV
11%
Hohe Prävlenz
Lebenszeitrisiko MD 7-18%
12-Monats-Prävalenz MD 8,3% Dysthyme 4,5%
Punktprävalenz MD 2-4%
Punktprävalenz: 6,3%
• 10% der Hausarztpatienten
• 25% aller Behandlungen in Fachkliniken
Frauen:Männer 2:1
50% Erstmanifestation vor dem 40. Lebensjahr
Zunahme von den Häufigkeiten vor allem von leichteren Depressionen in den letzten Jahrzehnte (Kohorteneffekt)
Global Burden of Disease (WHO, 2002)
weltweit durchgeführte Studie der WHO zur Erfassung der 110 wichtigsten Ursachen für krankheitsbedingte Einschränkungen
Indikator der Bedeutung verschiedener Volkskrankheiten: DALY = disability adjusted life years -> Erkrankungsjahre pro Bevölkerung, gewichtet mit der Schwereder Beeinträchtigung durch die jeweilige Erkrankung.
Bei den 20 Hauptursachen für verlorenen Lebensjahre (DALYs) stehen Depression und andere psychische Störungen an der Spitze
Depression und Suizidalität
- 10-15% der Depressiven (MD) sterben durch Suizid
* 40-70% aller Suizide: depressive Erkrankung
Schweregrad
Schweregrad äquivalent zur HAMD: • Nicht vorhanden: 0.1% • Mild: 10.4% • Moderat: 38.6% • Schwer: 38.0% • Sehr schwer: 12.9% Dauer: • milde – schwere Depression: 3-4 Monate • sehr schwere Depression: 6 Monate
Verlauf
oft phasenhafter Verlauf
durchschnittliche Episodendauer 6-8 Monate (unbehandelt)
2/3 vollständige Remission und 1/3 partielle Remission
10% hypomanische Nachschwankung
50% Rezidive (v.a. bei melancholischem Subtyp;
mittlere Zykluslänge 4-5 Jahre)
Ungünstige Prognose (Suizid)
• ältere Patienten
• genetische / familiäre Belastung
• fehlende soziale Unterstützung
• chronische Konflikte
• Komorbidität („double depression“, Angststörungen,
Drogen, Persönlichkeitsstörungen, Essstörungen)
Erhöhtes Risiko für erneute Episode
- jüngeres Lebensalter
- weibliches Geschlecht
- frühere Episoden
- residuale Symptomatik
Komorbidität
• Angststörungen (Phobien, Soziale Ängste, Panikstörung, GAS) • Substanzmissbrauch und Substanzabhängigkeit • Somatoforme Störungen • Impulskontrollstörungen • Zwangsstörungen • PTSD • Essstörungen • Schlafstörungen • Sexuelle Störungen • Persönlichkeitsstörungen • Schizophrenien • … In 77% der Fälle zumindest eine zweite Diagnose!
Genetische Faktoren bei Depression
- 3fach erhöhtes Erkrankungsrisiko, wenn ein Elternteil oder Geschwister depressiv erkrankt sind
- Zwillingsuntersuchungen:
- Eineiige Zwillinge: Konkordanz = 35-42%
- Zweieiige Zwillinge: Konkordanz = 15-20%
- bipolare Störung zeigt eine noch größere Heredität
Frühe adverse Lebensereignisse
- pränataler Stress der Mutter (HPA-Achse der Mutter aktiviert → Kortison-Ausschüttung; interferiert mit fetaler „Programmierung“ der HPA-Achse) (Zagron & Weinstock, 2006)
- inadäquate Erziehung (zu wenig bzw. zu viel Arousal; fehlende emotionale Responsivität; intrusive Interaktionen → Probleme in derEmotionsregulation)
- Missbrauch und Vernachlässigung (→ Hochregulation der HPAAchse; dysfunktionale Attributionen & Schemata)
- Verlust der Eltern in der frühen Kindheit (entscheidend, wie viel Veränderung in der Lebensumwelt es nach sich zieht) (Pfeffer, 1996)
- Deprivation (Adoption nach dem 2 LJ.)
- elterliche Konflikte
Live Events
Vorhersage von: Onset, Verlauf der Episode, Verlauf der Erkrankung
…
• gehäuft (unerwünschte) major life-events
• Schedule of Recent Experiences
• Life Events and Difficulties Schedule
-> LEBI (Lebensereignisinterview)