Psychodynamische Theorien (Freud) Flashcards
Allgemeines Menschenbild
Verhaltensunterschiede als Ergebnis intrapsychischer Prozesse
Betonung der Rolle des Unbewussten
Mensch als Energiesystem: Psychische Prozesse erfordern &verbrauchen Energie
Homöostase- &Hedonismusprinzip
• Bedeutung frühkindlicher Erfahrungen
• Psychologischer Determinismus: jedes Verhalten ist letztendlich vorbestimmt
Dynamisches Modell (Trieblehre)
Die menschliche Psyche als Energiesystem
alle psychischen Prozesse (Gedanken, Gefühle) erfordern &verbrauchen Energie
Energie wird durch biologisch verankerte Triebe bereitgestellt (angeborene
Unterschiede in der Triebstärke als Erklärung für Persönlichkeitsunterschiede)
Triebspannung verlangt nach Entladung, bzw. sofortiger Befriedigung
Entladung von Triebspannung wird als lustvoll empfunden, Aufstauung als unangenehm
Jedes Verhalten ist motiviert (bzw. determiniert) durch das Streben nach Triebbefriedigung und dem damit verbundenen Lustgewinn
Eros&Thanatos
Eros Energie
Libido
Eros
Sexual&Selbsterhaltungstrieb
Thanatos Energie
Destrudo
Thanatos
Destruktions &Aggressionstrieb
Möglichkeiten der Triebbefriedigung
Verhaltensweisen, über die eine Befriedigung des Triebes (anhand von Objekten) möglich ist
Naheliegend: Objekte, die direkte Triebbefriedigung erlauben (i. Falle d. Sexualtriebs > Sexualpartner)
Menschen können Triebbefriedigung aufschieben oder modifizieren (z.B. Zuneigung als modifizierte Form der Befriedigung des Sexualtriebes)
Im Unterschied zum Tier ist der Mensch in der Lage,
Triebbefriedigung aufzuschieben oder zu modifizieren.
Topographisches Modell (Topische Lehre)
drei Bewusstseinsebenen, Schichten der Psyche
Das Bewusste
• Gedanken, Vorstellungen, Erinnerungen und Bilder, die eine Person willentlich äußern und auf die sie willkürlich zugreifen kann. Nur Inhalte auf Ebene des ICHs u. ÜBER- ICHs können bewusst sein.
Das Vorbewusste
• Psychische Vorgänge und Inhalte, die im Augenblick nicht aktiviert, aber im Gegensatz zum Unbewussten prinzipiell zugänglich sind und im Bedarfsfalle wieder aktiviert werden können (Gedächtnisinhalte, etc.)
Das Unbewusste
• Bereich der menschl. Psyche, der dem Bewussten nicht direkt zugänglich ist (tabuisierte Gedanken, Wünsche, Fantasien, verdrängte Traumata - wg. ihrer nicht- akzeptablen Natur im Unbewussten verwahrt). Aber: Die Inhalte des U. entfalten motivationale Kraft und sind dadurch verhaltenswirksam (z.B. unbewusste Aggressionen)
Abkehr vom typischen, „rationalen“
Menschenbild damaliger Zeit (Aber!:
Idee der unb. Geistesinhalte schon
früher (J.F. Herbart (Hauptwerk 1824)
Das Bewusste
Das Bewusste
Gedanken, Vorstellungen, Erinnerungen & Bilder, die eine Person willentlich äußern u& auf die sie willkürlich zugreifen kann. Nur Inhalte auf Ebene des ICHs u. ÜBER- ICHs können bewusst sein.
Das Vorbewusste
• Psychische Vorgänge und Inhalte, die im Augenblick nicht aktiviert, aber im Gegensatz zum Unbewussten prinzipiell zugänglich sind und im Bedarfsfalle wieder aktiviert werden können (Gedächtnisinhalte, etc.)
Das Unbewusste
• Bereich der menschl. Psyche, der dem Bewussten nicht direkt zugänglich ist (tabuisierte Gedanken, Wünsche, Fantasien, verdrängte Traumata - wg. ihrer nicht- akzeptablen Natur im Unbewussten verwahrt). Aber: Die Inhalte des U. entfalten motivationale Kraft und sind dadurch verhaltenswirksam (z.B. unbewusste Aggressionen)
Techniken zum Bewusstmachen unbewusster Ängste, Konflikte & Wünsche
Traumdeutung als via regia (Königsweg) zum Unbewussten
• freie Assoziationen (spontan, frei fließende Gedanken)
• Fehlleistungen (z.B. Versprecher)
Strukturmodell der Psyche (Instanzenlehre)
An der Steuerung psychischer Prozesse (insbesondere unser Triebbefriedigung) sind drei psychische Instanzen beteiligt, die in unterschiedlichem Grade dem Bewusstsein zugänglich sind:
Drei psych. Grundstrukturen, die uns bei der Befriedigung
unserer Triebe unterstützen:
ES, ICH, ÜBER-ICH (entwickeln sich in dieser Reihenfolge)
ES
Sitz der Triebe, „Ort der rohen, ungehemmten Triebenergie“
Quelle allen Verlangens, aller Impulse & aller mentalen Energie
Ursprung im ES: sämtliche Selbsterhaltungstriebe (Nahrung, Wärme,
Sicherheit, Sexualtriebe) sowie aggressive Triebe (z.B. Streben n. Dominanz)
ES handelt ausschließlich nach Lustprinzip & Primärprozess-Denken
bei Neugeborenen nur ES vorhanden (!)
ES-Triebe werden im Laufe der Entwicklung sozialisiert Be
ICH
entwickelt sich nach dem ES (libidinöse Energie aus ES heraus verlagert)
Exekutive der Persönlichkeit (der planende, denkende Teil des Seelischen)
folgt Realitätsprinzip, vernünftig/lösungsorientiert (Sekundärprozessdenken)
Mediator zwischen Kind und Außenwelt:
Kind versucht Bedürfnisse/Triebe zu befriedigen, aber Realität wird einbezogen
vermittelt zwischen impulsiven Wünschen des ES &der Realität, muss dabei jedoch den moralischen Forderungen des ÜBER-ICH gerecht werden
ÜBER ICH
Sitz der internalisierten Werte, Normen & Gebote (durch Eltern und andere Sozialisationsinstanzen interindividuelle Unterschiede)
2 Komponenten: Ich-Ideal (Gebote) und Gewissen (Verbote)
hilft Entscheidungen in Bezug auf Richtig und Falsch zu treffen
handelt nach dem Moralprinzip: bestraft unmoralisches Verhalten mit Schuld & Minderwertigkeitsgefühlen & „Gewissensbissen“
agiert als Gegenspieler des ES, unterstützt ICH in Abwehr der ES-Impulse
Was passiert wenn dass ich nicht in der Lage ist den Anforderungen von ES Über ich & Realität gerecht zu werden
Es entstehen intrapsychische Konflikte,die Angst auslösen
Realangst: entsteht durch Bedrohungen aus Außenwelt (Strafe, wenn gg. Vorschrift verstoßen)
Moralische Angst: entsteht, wenn das ICH gegen Ansprüche des ÜBER-ICHS verstößt
(„Gewissensbisse“, Schuldgefühle)
Neurotische Angst: entsteht, wenn das ICH die triebhaften Ansprüche des ES nicht befriedigen kann, bzw. befürchten muss, die Kontrolle über das ES zu verlieren.
Realangst:
entsteht durch Bedrohungen aus Außenwelt (Strafe, wenn gg. Vorschrift verstoßen)
Moralische Angst:
entsteht, wenn das ICH gegen Ansprüche des ÜBER-ICHS verstößt
(„Gewissensbisse“, Schuldgefühle)
Neurotische Angst:
entsteht, wenn das ICH die triebhaften Ansprüche des ES nicht befriedigen kann, bzw. befürchten muss, die Kontrolle über das ES zu verlieren.
Was mach das ich zur Vorbeugung & Bewältigung von Ängsten
Setzt Abwehrmechanismen ein
Entwicklungsmodell
Psychosexuelle Entwicklungsphasen
Persönlichkeit wird zudem geformt durch Erfahrungen während der kindlichen Entwicklung
Freud unterscheidet 5 Stufen der Persönlichkeitsentwicklung (psychosexuelle Entwicklungsphasen), in denen sich die Libido bzw. sexuelle Triebbefriedigung des Kindes auf bevorzugte Körperregionen bezieht (erogene Zonen)
Frühe Stufen durch biologische, kaum aber durch soziale Faktoren bedingt
Wenn Triebbefriedigung in einer dieser Phasen zu kurz oder zu intensiv war, kommt es
zur Fixierung:
Beibehaltung der phasentypischen Befriedigungswünsche & Techniken,
die noch im Erwachsenenalter den Charakter bestimmen
Orale Phase 1LJ
Triebenergie bezieht sich auf Befriedigung des Nahrungstriebs, Erogene Zone: Mund, Lippen, Zunge (Saugen, Beißen, Kauen)
auch orale Stimulation wie Daumenlutschen regt die erogenen Zonen an (Lustgewinn)
Lust an Aufnahme“, Erfahrung v. Abhängigkeit und Vertrauen: Basis für spätere zwischenmenschliche Beziehungen
Übermäßige oder unzureichende Stimulation: Fixierung auf orale Stimulation: Ausbildung eines oralen Charakters:
Oraler Charakter: Vorliebe für orale Ersatzbefriedigung (übermäßiger Nahrungsgenuss, Rauchen, Drogen etc.)
gewinnstrebend, fordernd, wissbegierig
angemessene orale Befriedigung führt zur Transferierung libidinöser Energie in den Aufbau der nächsten Entwicklungsphase
Oraler Charakter
Vorliebe für orale Ersatzbefriedigung (übermäßiger Nahrungsgenuss, Rauchen, Drogen etc.)
•Gewinnstrebend,fordernd,wissbegierig
Anale Phase 1-3 LJ
Erogene Zone: Anus
Verlagerung von Aufmerksamkeit von oraler Stimulation auf Analbereich (neue erogene Zone)
Sensorischer Lustgewinn wird aus der Kontrolle der Darmentleerung gezogen (Ausscheiden u. Zurückhalten)
Zeitgleich beginnen die Eltern mit der Sauberkeitserziehung (kann mit Wünschen der Eltern konfligieren)
Bei Fixierung Ausbildung eines analen Charakters:
anal-retentiver Charakter: Geiz, Zwanghaftigkeit,
Ordnungsliebe
Anal-expulsiver Charakter: Verschwendung, geringe Selbstkontrolle, destruktiv, unordentlich
anal-rezeptiver Charakter
Geiz, Zwanghaftigkeit,
Ordnungsliebe
Anal-expulsiver Charakter:
Verschwendung, geringe Selbstkontrolle, destruktiv, unordentlich
Phallische Phase (3.-5. Lebensjahr)
Erogene Zone: Genitalien (Lust an Sexualität)
Erfahrung: Entdeckung der Andersartigkeit, Anziehung zum gegengeschlechtlichen Elternteil, Rivalität mit dem gleichgeschlechtlichen Elternteil (Ödipus-Komplex)
Zentrale Aufgabe des Kindes: Identifikation mit dem gleichgeschlechtlichem Elternteil
Bei Fixierung Ausbildung eines phallischen Charakters
machohaftes Verhalten, Promiskuität beim Mann
kokett-naives Verhalten bei der Frau
Phallischer Charakter
machohaftes Verhalten, Promiskuität beim Mann
• kokett-naives Verhalten bei der Frau
Ödipus Komplex
Jungen entwickeln sexuelles Begehren der Mutter; Vater als überlegener Rivale
empfindet Vater als mächtig/bedrohlich (Angst vor dem Vater)
Kastrationsangst (gefördert durch vermeintlich verstümmeltes weibliches Genital)
• Lösung: Identifikation mit dem Vater
• ermöglicht „guten Kompromiss“
• Besitzt nun Teil der Mutter
• Auflösen feindseliger Gefühle gegenüber Vater
• Erfolgreiche Rollenentwicklung:
• Übernahme väterlicher Werte und Verhalten
• zärtliche Zuneigung zur Mutter (Mutterliebe)
Latenzperiode 6- 12 LJ
Ruhepause in der psychosexuellen Entwicklung
Sexualtrieb tritt zurück, bzw. wird subliminiert & auf den Erwerb von Wissen u. geistige Entwicklung gelenkt
Identifikation mit gleichgeschlechtlichen Spielkameraden
Entwicklung der Abwehrmechanismen
Genitale Phase (Pubertät)
Erogene Zone: Genitalien
• Durch Pubertät: Wiederentdeckung der Libido, dieser wird in reifere Form sexueller Bindung überführt
• Verlangen richtet sich auf gegengeschlechtliche Gleichaltrige, Basis für erwachsene Sexualität
• libidöse Triebmanifestationen wird durch echte Objektwahl abgelöst, z.B. sexuelle Beziehungen, Heirat, Familiengründung
Wann entwickeln sich Abwehrmechanismen
In der latenzphase