Pflanzenschutz Schädlinge (wichtig bis sehr wichtig) Flashcards

1
Q

Rote Spinne

  1. Schadbild und Befallsauswirkung?
  2. Schädling und Biologie?
A
  1. Winter – um die Augen des einjährigen Holzes Ansammlung von kleinen zwiebelförmigen, karminroten Wintereiern. Frühjahr – Hemmung der Trieb- und Blattentwicklung (braunschwarzen Randzipfeln). Anfang Juni bis September – fleckige Färbung, zahlreiche Schnittstellen, schmutzig gelbe, rostbraune bis bronzebraune Färbung, Blattfall
  2. Winter – karminrote, zwiebelförmige Wintereier. Austrieb – Larve (orange, 3 Beinpaar). Aus den Larven entwickeln sich die achtbeinigen Nymphen und daraus die Milben (rot, 4 Beinpaar). Eiablage 20-80 kleine rötliche Eier.
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2
Q

Wann wurde die Reblaus nach Europa eingeschleppt?

A

1863 (Frankreich). Ab 1872 hat sich die Reblaus, ausgehend von Klosterneuburg, über die österreichischen Anbaugebiete verbreitet.

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3
Q

Schadbild und Befallsauswirkungen bei Rebstöcken der Europäerrebe auf eigener Wurzel durch die Reblaus?

A

Tuberositäten treten an älteren Wurzeln auf. Bereits dadruch wird die Wurzel so stark geschädigt, dass die von der Befallsstelle an abstirbt. Damit ist eine erhebliche Reduktion der Wurzelmasse und folglich eine verminderte Nährstoff- und Wasseraufnahme gegeben. Führt zu Kümmerwuchs und später zum Absterben der Rebe.

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4
Q

Schadbild und Befallsauswirkungen bei Rebstöcken amerikanischer Arten durch die Reblaus?

A

Bei Vitis riparia, Vitis rupestris oder Vitis berlandieri dringen Tuberositäten nicht so tief in die Wurzeln ein, bleiben mehr oberflächlich und werden von der Pflanze durch ein Korkgewebe abgeriegelt.

Da es hier nicht zu einem Durchbrechen der Wucherungen zum zentralen Gefässsystem der Wurzel kommt, überleben diese einen derartigen Befall fast unbeschadet.

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5
Q

Was sind Nodositäten?

A

Sind Anschwellungen an den sehr jungen Wurzeln. Sie sind – im Gegensatz zu den Tuberositäten – auch an den amerikanischen Wildarten Vitis riparia, Vitis rupestris und Vitis berlandieri in grosser Zahl zu finden.

Die Rebwurzel überlebt einen solchen Befall meist unbeschadet.

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6
Q

Welche beiden amerikanischen Arten bezeichnet man als hoch reblausresistent und warum?

A

Vitis rotundifolia und Vitis cinerea wegen ihrer Resistenz gegen Tuberositäten und gegen Nodositäten.

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7
Q

Wie zeigt sich der Schaden an den oberirdischen Organen durch die Reblaus?

A
  • Rückgang des Triebwachstums, meist kesselartig im Weingarten
  • langsames Absterben der Rebstöcke
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8
Q

Was kann man über die Blattreblaus sagen?

(Europäerrebe/ Amerikanerreben)

A

Europäerrebe: kaum von der Blattreblaus befallen.

Amerikanerreben: sind anfällig. Blätter werden durch Blattläuse befallen, sie erzeugen Blattgallen, worin die Eier abgelegt werden. Verursacht nur bei starkem Befall Schäden. Aus Blattrebläusen können wieder Wurzelläuse werden.

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9
Q

Welche Reblausformen gibt es?

A

Wurzelreblaus

Blattreblaus

geflügelte Reblaus (Nymphen, die Flügansätze aufweisen)

Geschlechtstiere

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10
Q

Was ist die Maigallenlaus?

A

Aus dem sogenannten Winterei (die, die kalte Jahreszeit überdauert) schlüpft daraus die Maigallenlaus, die eines der ersten Blätter besiedelt, eine Blattgalle erzeugt und darin laufend Eier ablegt.

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11
Q

Wie wird die Reblaus verbreitet? (5)

A
  • eigene Fortbewegung
  • Wind
  • Bodenerosion
  • Bodenbearbeitungswerkzeuge
  • nicht entseuchtes Pflanzmaterial
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12
Q

Bekämpfung der Wurzelreblaus? (4)

A

Vorbeugende Massnahmen:

  • Rebenveredlung – Veredlung der Europäerrebe auf ausreichende reblauswiderstandsfähigen Unterlagen.
  • bei den Bodenvorbereitungsarbeiten für eine Neuanlage ist für ausreichende Aufdüngung zu sorgen (Kalium im OB und UB)
  • konsequente Entfernung von Edelreiswurzeln in den Weingärten
  • Wild wachsende Unterlagsreben sollten total entfernt werden, um eine Vermehrung der Reblaus zu unterbinden.
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13
Q

Bekämpfung der Blattreblaus? (1)

A
  • mehrere Behandlungen (Austriebsspritzung und ab Mitte Mai/Anfang Juni) mit geeigneten zugelassenen Präparaten
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14
Q

In welchen zwei verschiedenen Formen können die Nematoden schädigend im Weinbau auftreten?

A
  • indirekt als Überträger von Viren (NEPO-Viren)
  • direkt als Schädling an den Rebwurzeln (ohne dabei Viren zu übertragen)
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15
Q

Schadbild und Befallsauswirkung durch Nematoden? (4)

A
  • Welken und Absterben von jungen Trieben
  • im Boden werden die Wurzeln teilweise bis völlig zerstört
  • durch manche Nematodenarten werden Anschwellungen, Verkrümmungen und Nekrosen (Absterbeerscheinungen) an den Wurzeln verursacht
  • durch bestimmte Nematodenarten können bei stärkerem Auftreten Schäden im Weingarten und Rebschulen verursacht werden
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16
Q

Nematoden

  1. Aussehen?
  2. Entwicklung?
  3. Verbreitung?
A
  1. Nematoden sind wurmförmige, 1,2-11 mm lange Ektoparasiten.
  2. Ihre Entwicklung verläuft über Ei, Larve und erwachsenes Tier.
  3. Die Verbreitung erfolgt im Weingarten durch Eigenbewegung (ca. 1 m pro Jahr), Bodenerosion, Bodenwasserbewegung, Bodenbearbeitung und Bodenbearbeitungsgeräte.
17
Q

Welche Nematoden gelten als virusübertragende Vertreter?

A

Vertreter der Gattung Xiphinema und Longidorus. Sie leben vorzugsweise in 20-50 cm Bodentiefe. Die Dauer der Infektiosität beträgt bei Longidorus bis etwa 10 Wochen, bei Xiphinema kann sich das Virus 12 Monate oder sogar noch länger erhalten.

18
Q

Bekämpfung der Nematoden?

A
  • sorgfältige Entfernung der alten Rebwurzeln
  • tiefe, intensive wendende Bodenbearbeitung, Langzeitbrache (5-8 Jahre) mit nematodenresistentem Ölrettich, Gelbsenf, Phacelia, Wicke, Erbse, Kartoffel, Rübe, Bokharaklee oder Luzerne
  • während der Brache keinen Bewuchs von Wildkräutern oder Getreideanbau zulassen
  • Auspflanzung von virusfreiem Pflanzmaterial
  • Edelreiservermehrungsflächen sind vor der Anlage auf Nematodenbefall zu untersuchen.

Chemische Bekämpfung:

  • Eine Bodenentseuchung ist aus ökologischen Gründen nicht möglich.
19
Q

Grüne Rebzikade Empoasca vitis

  1. Aussehen?
  2. Schadbild und Befallsauswirkungen? (5)
A
  1. Grüne Rebzikade wird etwa 4-5 mm gross. Der Körper ist lang gesteckt. Die Larven und Nymphen sind grünlich-weiss, die erwachsenen Zikaden bleichgelb, gelbgrün bis glasig hellgrün.
  2. Schadbild und Befallsauswirkungen:
  • Schäden zeigen sich hauptsächlich in der Traubenzone.
  • Weissweinsorten zeigen – gelbliche, fleckige Aufhellungen der Blattspreite vom Rand her – Blattrand kann nach innen gerollt sein – Blattrandzone verdorrt und wird braun.
  • Rotweinsorten zeigen – Blatträndern dunkelrot, oft mit mosaikartigen Verfärbungen und dunklen Blattadern.
  • bei stärkerem Befall zeigen die Blätter eine abdorrende Randzone, mittlere rote Zone und eine innere grüne Blattfläche.
  • besonders anfällig sind; Blauer Burgunder, Grüner Veltliner, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot.
20
Q

Bekämpfung der grünen Rebzikade?

(Natürliche Feinde? Chemische Bekämpfung? Bekämpfungsschwelle?)

A

Natürliche Feinde:

Zwergwespe, Webspinnen, die Raubmilbe kann zumindest im ersten Entwicklungsstadium Zikaden als Nahrung annhemen.

Chemische Bekämpfung:

Nur bei stärkerem Auftreten ist eine Bekämpfung erforderlich. Einsatz eines zugelassenen Pflanzenschutzmittels. Zugelassenens Insektizid, das mit der Sauerwurmbekämpfung kombiniert werden kann.

Bekämpfungsschwelle:

2-3 Larven/Blatt oder 250 erwachsene Tiere/Gelbfalle bei Trockenheit, schwachem Rebwuchs.

4-5 Larven/Blatt oder 500 erwachsene Tiere/Gelbfalle bei guter Niederschlagsversorgung.

21
Q

Wer ist der Überträger der Vergilbungskrankheit vom Typ Stolbur?

A

Glasflügelzikade Hyalesthes obsoletus

22
Q

Wer ist der Überträger der Goldgelben Vergilbungskrankheit (Flavescence dorée)?

A

Amerikanische Rebzikade Scaphoideus titanus

Um 1950 von Amerika eingeschleppt.

23
Q

Büffelzikade Stictocephala bisonia

  1. Schadbild?
  2. Bekämpfung?
A
  1. auffallende Wucherungen beziehungsweise mit ringförmigen Einschnürungen. Triebe verfärben sich oberhalb der Einschnürungen rötlich – bei Rotweinsorten auch die Blätter. In Junganlagen können die Triebentwicklung massiv geschädigt werden. In der Regel sind die Schäden gering.
  2. Es ist kein eigenes Bekämpfungsmittel zugelassen. Durch Einsatz von zikadenwirksamen Traubenwicklerbekämpfungsmitteln wird die Büffelzikade miterfasst.
24
Q

Wer ist zuständig für die indirekten Schäden durch die sehr starke Honigtaubildung und die auffallenden Wachsausscheidungen der Larven, wodurch sich Russtaupilze ansiedeln?

A

Schmetterlingszikade Metcalfa pruinosa

bis 8 mm gross und aus Amerika eingeschleppt.

25
Q

Welche Gefahr sind Wespen und Hornissen für die Reben?

A

Gemeine Wespe Paravespila vulgarid L.

Deutsche Wespe Paravespula germanica F.

Hornisse Vespa crabro

Ab einer gewissen Reife durchbeissen Wespen die Beerenhaut. Es entstehen runde bis ovale Frassöffnungen. Besonders früh reifende Rebsorten und Rebstöcke in Hausnähe weden geschädigt. Verletzte Beeren werden von Essigbakterien und Fäulnispilzen befallen.

26
Q

Wie kann man den Befall durch Wespen und Hornissen reduzieren?

A

Wespenfangfallen (PET-Flaschen mit einem Volumen von 1,5-2 l und mehreren 8-mm-Bohrungen; befüllt mit ¼ l Bier, 100 ml Himbeersirup, etwas Essig und einem Tropfen Netzmittel.

Bei Befall: engmaschige Netze, vermeiden von günstigen Brutstätten wie geschlossene Rebschutzröhren, unbenützten Holzhütten, Weingartenhütten, fachgerechtes Entfernen von Nestern.

27
Q

Wann kann die Fruchtfliege/Essigfliege/Obstfliege gefährlich werden?

A

NUR, wenn die Beeren Haarrisse (durch Niederschläge auf bereits reife Beeren bzw. durch Ausdrücken von einzelnen Beeren in kompakten Trauben) aufweisen bzw. durch andere Organismen, z.B. Botrytisbefall, Penicilliumbefall (Grünfäule), Wespen, Vögel verletzt wurden.

28
Q

Wie ist ein Befall der Fruchtfliege/Essigfliege/Obstfliege festzustellen?

A

Am Geruch der Beeren, Sie überträgt Essigbakterienbei der Nahrungsaufnahme.

29
Q

Kirschessigfliege Drosophila suzukii

  1. Aussehen?
  2. Schadbild?
  3. Bekämpfung?
A
  1. Sie ist 2-3,5 mm gross, hat einen gelben bis braunen Körper mit dunklen Streifen am Bauch und rote Augen. Die Männchen zeigen einen deutlichen dunklen Fleck nahe der Flügelspitze.
  2. kleine Beschädigungen und eingedrückte weiche Flecken an der Oberfläche (durch die Maden {Larven}). Beginnen um die Frassstelle herum schnell zu verfallen. Sekundärinfektionen durch Pilze oder Bakterien können zu einer weiteren Qualitätsverschlechterung beitragen.
  3. frühzeitige Ertragsregulierung. Moderate Entblätterung der Traubenzone. Begrünung kurz halten. Insektizidbehandlung sind nur mit zugelassenen Pflanzenschutzmitteln durchzuführen. Eine erste Behandlung ist zu empfehlen, sobald erwachsene Kirschessigfliegen an den Trauben beobachtet bzw. in Köderfallen (mit Essig) gefangen werden (ab. 10 Männchen).
30
Q

Welche Rebsorten sind besonders attraktiv für die Kirschessigfliege?

A

Dunkel gefärbte Rebsorten mit zunehmender Reifeentwicklung.

31
Q

Welche Schadvögel gibt es? (5)

A

Star, Amsel, Wacholferdrossel, Sperling und Fasan.

32
Q

Schutzmassnahmen gegen Schadvögel? (6)

A
  • akustische Geräte mit verschiedenen Lärmeinstellungen (Hundegebell, Traktor, Angstschrei)
  • Knall von Gasexplosion eines Starenschreckgeräts
  • Flugzeuglärm
  • Kombination aus visuellen und akustischen Methoden wie Klapotetz- oder Büchli- Apparat.
  • optisch mit Raubvogelattrappen (Ballon – Drachen)
  • mechanisch mit Vogelschutznetzen
33
Q

Welchen Wildschaden gibt es?

A
  • Hasen, Kaninchen oder Rehen beissen Triebspitzen ab.
  • Wildschweine drücken ganze Stöcke um, um an die reifen Trauben zu gelangen.
34
Q

Schutzmassnahmen gegen Wildschäden?

A

Einzäunen bzw. Verwendung von Schutzgittern, Schutzhüllen aus Kunststofffolie, Pflanzrohren oder Einsatz von Wildverbissmitteln.